Diskussion historischer Ereignisse Wir gedenken heute der ermordeten Menschen im Holocaust
David Dushman mit Charlotte Knobloch Foto: Marina Maisel
Seit 1996 lebt David Dushman in München. Er ist eine lebende Legende. Die Biografie des aus der ehemaligen Sowjetunion stammenden Juden ist Zeitgeschichte pur, Stoff für Geschichtsbücher.
Er war es, der am 27. Januar 1945 mit seinem T-34-Panzer die elektrisch geladene Umzäunung des Konzentrationslagers Auschwitz-Birkenau niederwalzte und den »Tag der Befreiung« für die letzten Überlebenden der Todesfabrik Realität werden ließ.
Von den Soldaten seiner Einheit ist niemand mehr am Leben – Dushman ist der letzte lebende Befreier von Auschwitz.
Quelle: Der letzte Befreier von Auschwitz
Ein guten Morgen an alle!
Ich konnte heute Nacht wegen dieses Threads nicht gut schlafen und bin deshalb bereits um 5 Uhr aufgestanden und habe mich durch Arbeit abgelenkt. Jetzt versuche ich meine Gedanken einmal zu ordnen.
Ich bin tief betroffen davon, dass einige Diskutanten offensichtlich mit dem Gedanken liebäugeln, dass wir uns von unserer Geschichte verabschieden sollten. Dabei haben sie m. E. vor allem die "unangenehmen" Aspekte derselben im Blick, nicht die Mozarts, die Bachs, die Schillers und die Goethes.
Würde Vergessen (oder soll ich besser "Verdrängen" sagen) tatsächlich die Welt besser machen, wäre ich dabei. Ich bin aber überzeugt, dass das Gegenteil der Fall wäre. Wie sollen wir die Fehler der Vergangenheit in Gegenwart und Zukunft vermeiden, wenn wir nicht studieren, wie es zu der fabrikmäßigen Vernichtung von Menschen kommen konnte? Wie könnten wir den Fängen der angeblichen Liebhaber des "Nationalen" entkommen, wenn wir nicht wüßten, wer ganz Europa und die Welt durch die Hölle geschickt hat, an deren Ende auch von Deutschland nur noch Trümmer übrig waren? Sie waren es!!!
Ich finde es beschämend, wie sich hier einige aus der Fraktion der Einseitig-Geschichtslosen prophylaktisch als Opfer stilisieren. Sie wollen nicht der Opfer des Holocaust gedenken, denen dieser Thread gewidmet ist, nein, sie fühlen sich dadurch belästigt, unangenehm berührt. Sie haben die Nase voll (und den Kopf leer). Sie sind die bedauernswerten Opfer der Erinnerungskultur.
Dieser elendige Höckesprech und das AfD-Gejammer und das "stilvolle" Identitäre-Schönsprech hängen mir zum Halse raus und davon kann ich nichts mehr hören. Diese intellektuellen Flachpoeten haben kein tragfähiges Konzept für die Gestaltung der Zukunft.
Lernen aus der Geschichte funktioniert nur, wenn wir die Geschichte kennen und analysieren. Ich verneige mich in tiefer Trauer vor den Opfern des Holocaust und verspreche, alles in meiner Kraft Liegende zu tun, dass sich solches niemals mehr hier bei uns oder anderswo wiederholen kann.
Mit diesem Ziel sollten wir alle unsere Kräfte bündeln. Dieses Ziel sollte uns alle vereinen.
@dutchweepee,
danke für Deine Beiträge in diesem Thread.
Karl
Lieber Karl,
ich danke Dir sehr...
Wäre es nicht vielleicht sinnvoll, diesen Thread mit diesen klaren und klarstellenden Worten von Dir zu schließen?
Der Waldler
Herzlichen Dank lieber Karl. 👍
Phil.
Guten Morgen Karl und @all,
auch wenn ich nicht ganz Deiner Meinung bin, wenn Du hier eine "Fraktion der Einseitig Geschichtslosen" anprangerst und einige als "intellektuelle Flachpoeten" identifizierst, so hast Du mich doch auf Deiner Seite, wenn es darum geht, die Opfer des Holocaust zu ehren und dafür zu sorgen, dass solche verheerenden Dinge nie wieder passieren. Und das tue ich nicht nur passiv oder virtuell schon seit vielen Jahren und das bedurfte keines Hinweises von dritter Seite.
Ich stelle hier noch einmal einen Beitrag von mir ein, der mir sehr am Herzen lag, weil ich eine Zeitlang in dieser Gedenkstätte aus- und eingegangen bin. Eine große Resonanz hatte dieser Beitrag im Dezember 2020 von mir leider nicht.
Es gibt seit kurzem eine neue Ausstellung in der Gedenkstätte: Nazi-Wissenschaftlerinnen fotografierten in Tarnow/Polen Anfang der 1940er Jahre jüdische Familien, um vermeintliche Rassemerkmale zu dokumentieren. Nur wenige von ihnen haben den Holocaust überlebt. Die meisten der Fotografierten wurden anschließend in einem Waldstück bei Tarnow erschossen. Die Ausstellung "Der kalte Blick" in der Topographie des Terrors beleuchtet jetzt ihre Geschichte. Es sind 565 Porträts, jedes einzelne kaum größer als eine Zigarettenschachtel. Eine Vermessung angeblich rassisch minderwertiger Menschen. Angeregt hatte diese neue Ausstellung der Historiker Götz Aly. Die beiden Anthropologinnen, die dieses Projekt durchführten, wurden nie zur Rechenschaft gezogen.
Michiko
Wäre es nicht vielleicht sinnvoll, diesen Thread mit diesen klaren und klarstellenden Worten von Dir zu schließen?Das wäre eine Kapitulation vor dem Geschwätz der selbstgerechten Oberflächlichkeit und Dummheit. Diese wurde auch in diesem Thread aufgedeckt und widerlegt. Das kann ruhig so weiter gehen. Ich habe jedenfalls keine Angst vor Nazi- und AfD-Sympathisanten.
Ja, es mag sein, @dutchweepee
aber dies soll doch eine Gedenkseite sein, und solche Diskussionen auf einer Gedenkseite sind unerträglich. Man könnte das doch auslagern, wie von @Bias ja bereits vorgeschlagen.
Gruß
DW
Danke, @Michiko
Nur nur Info: Man kann sich den Film nur über Youtube ansehen, hier im Thread ist er nicht abspielbar.
Gruß
DW
Lieber DW,
das stimmt, aber ein klick auf den unterstrichenen link und Du bist von hier bei YT und das Video geht auf.
LG
Lieber DW,
das stimmt, aber ein klick auf den unterstrichenen link und Du bist von hier bei YT und das Video geht auf.
LG
Danke, liebe Michiko,
ja, das habe ich dann entdeckt. Ich wollte es nur informationshalber erwähnen, damit "man" nicht zu schnell aufgibt...
Schönen Gruß!