Diskussion historischer Ereignisse Wir gedenken heute der ermordeten Menschen im Holocaust
Aber auch kein Thema, daß man an die große Glocke hing, erst ab 1985, als Honnecker wußte daß er dringend Geld auftreiben muß, kam ihm der Gedanke, " Juden zu poussieren und zu hofieren ", denn der Spleen von "den reichen Juden", insbesondere von denen im reichen Amerika, spukte auch in seinem Schädel!Aber Edita, es ging mir doch nicht um die große Welt- und Finanzpolitik, sondern um den Alltag in Schule und Kultur. Und dort waren sowohl jüdische Künstler als auch Themen selbstverständlich integriert und Tagesordnung. Auch der Holocaust war in den Schulbüchern, im Unterricht, in Filmen und Theaterstücken massiv präsent. Nur nannte man es damals noch nicht so - das kam wohl erst mit der Ami-TV-Serie auf.
An anderer Stelle schrieb ich bereits, dass zwei Drittel der monatlichen Klassenfahrten zu antifaschistischen Gedenkstätten und KZs führten - unter anderem eine Fahrt in Vorbereitung auf die Jugendweihe nach Auschwitz Birkenau. Es ist einfach falsch zu behaupten, dass die grauenvolle Ermordung von Millionen europäischer Juden in der DDR kein Thema gewesen sei.
Ich war von 1969 bis 1981 Schüler und - liebe Edita - es war mir Pillepalle, wo sich Piek, Ulbricht und Honecker das Geld holten. In Auschwitz wurde ich als 14-Jähriger ohnmächtig, als ich den vollen Umfang der Gräueltaten begriff, den die Elterngeneration verschuldet hatte. Keiner kann heute sagen, er hat es nicht gewusst ...höchstens, dass er es nicht begriffen habe.
p.s.: Ich sollte wohl erstmal aufhören über dieses Thema zu schreiben, denn ich korrigierte gerade einen freudschen Tippfehler. Ich schrieb Judenweihe satt Jugendweihe.
Meine Erinnerungen habe ich auch immer noch an den Besuch des KZ Sachsenhausen, Oranienburg/Berlin, den wir alle zur Jugendweihezeit machen mussten und ich sage ganz ehrlich, das war richtig...es war nämlich im Alter von 14 Jahren eigentlich das erste mal, wo wir alle wirklich mit diesem Thema der Vernichtung von Juden außerhalb eines Lehrplanes hautnah in persönlichen Kontakt kamen...Dinge sahen, die man gar nicht erfassen konnte !
Das habe ich nie vergessen und Andere auch nicht. Es war wichtig für das weitere Verständnis oder überhaupt für das Interesse, da noch viel mehr nachzulesen, zu sehen.
Ganz ehrlich aber..., wenn ich heute so nachdenke, würde ich dennoch meinen, dass zu DDR Zeiten eben noch mehr Augenmerk auf die Sowjetarmee und deren Befreiung gelegt und auch praktiziert wurde.
Es überwog meiner Meinung nach , erinnerungsmäßig enorm !
Kristine
bleibt nur zu hoffen, dass diese "Erinnerung" nicht aufgrund einer Pressevorgabe von Pompeos Leuten an ihre Botschaften erfolgte ... um der Aufforderung des "America first !" in allen Bereichen Geltung zu verschaffen !
Lag denn nicht auch der Garten Eden in den Staaten und hiess der Adam mit Vornamen nicht auch Donald ???💪
Im Nahen Osten sollen sich Araber und Juden einigen und endlich verstehen.
Und im ST wird gestritten wer der bessere Kämpfer gegen Antisemitismus ist. Beachtlich...
Wer sich wohl eher einig wird..?
...nun aber, dutch, sind wir beide ja Stolperstein-Putzer, ohne wenn und aber..
So würde ich mich zwar nicht bezeichnen, aber hier sind ein paar "vorher/nachher" Bilder vom Montag in Bünde:
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sauber!
Und damit liegst Du, nach allem, was man darüber heute noch erfahren kann, genau richtig, denn der politisch motivierte Mord wurde in der DDR ganz anders und mit mehr Verachtung belegt und "bewertet", als der religiös motivierte Mord an Juden! Ist eigentlich auch logisch, denn im Sozialismus ist Religion mindestens ein zu vernachlässigender Faktor, wenn nicht gar ein zu verurteilender!
Mir liegt es sehr fern, hier als Rechthaberin zu erscheinen
@ dutch, ich finde es nur wichtig, wenn man sich heutzutage darüber austauscht, daß wirklich alles schonungslos auf den Tisch kommt, sonst kann man das Ganze nämlich total vergessen!
Lothar de Maizière - letzter Ministerpräsident - in u.a. Video:
" Eine ernsthafte Auseinandersetzung damit ( im Film ist von den Problemen der Juden in der DDR, und von unzureichender Aufarbeitung dessen die Rede ) gab es eigentlich in dem Sinne wie in Westdeutschland es geschehen ist, nicht! Das war ja auch der Hintergrund dafür, daß wir nach dem Fall der Mauer und nach der Demokratisierung Deutschlands .. (Korrektur 😊!) OSTDEUTSCHLANDS versucht haben, dies zu thematisieren, wir hatten ja in Berlin nicht nur einen Runden Tisch zur politischen Frage, wir hatten auch einen Runden Tisch zur jüdischen Frage!"
Und danach kommt die Entschuldigung, gerichtet an das Volk in Israel und alle Juden dieser Welt, von der damaligen Volkskammer-Präsidentin Sabine Bergmann-Pohl, für die Versäumnisse und Taten der offiziellen DDR-Politik nach 1945!
Edita
Ich weiss zu wenig über dieses Thema, um mir eine, meinen Ansprüchen genügende, Meinung bilden zu können. Wenn ich versuchte, mit Bekannten und Verwandten aus der DDR das Thema anzuschneiden, war die Reaktion ähnlich wie im deutschen Westen, im besten Fall ein paar staccato Worte, kein Gespräch oder Austausch, die offiziellen Sprachregelungsantworten von Staatsbediensteten mal beiseite gelassen.
Lesenswert fand ich einen Spiegelartikel von 2014, der - auf den Arbeiten von Henry Leide fussend - nahelegt, dass die DDR-Justiz eine "Doppelstrategie im Umgang mit NS-Tätern" verfolgte, was ich so interpretiere, dass man die "ganz schweren" Fälle durchgehend verfolgte/aburteilte, die "kleineren" aber (für Gegenleistungen ?) eher nicht, während in der BRD die Aufarbeitung allgemein eher auf die "lange Bank" geschoben wurde, bis Verjährung eingetreten war oder der Ruhestand die zahlreichen ("auto-entnazifizierten") Apologeten des "es kann heute nicht Unrecht sein, was damals Recht war" dem aktiven Dienst in der Justiz entzog und ihre Pensionszahlungen auch die Zeit der das Nazi System stützenden Urteile abdeckten (was nicht wenigen von uns Jüngeren recht sauer aufsstiess).
Benjamin SChultz (spiegel 2014 ddr justiz)
" Nicht eindeutig klären lässt sich bis heute, was in der DDR Regel und was Ausnahme war: die juristische Verfolgung mutmaßlicher Auschwitz-Täter oder die Nicht-Verfolgung als Gegenleistung für andere Dienste. Experten schätzen, dass DDR-Gerichte etwa 20 Personen wegen im KZ begangener Taten verurteilten."
Opas Gauland, Gedenkstunde für die ermordeten Ausschwitzopfer. 👎 Phil.
Skizze von Twitter.
QUELLE https://www.focus.de/politik/deutschland/gedenkstunde-fuer-auschwitz-opfer-waehrend-bedeutender-rede-von-israels-praesident-zeigt-gauland-minutenlang-keine-regung_id_11607185.html
QUELLE https://www.focus.de/politik/deutschland/gedenkstunde-fuer-auschwitz-opfer-waehrend-bedeutender-rede-von-israels-praesident-zeigt-gauland-minutenlang-keine-regung_id_11607185.html
Der kämpferische Begriff Kämpfen gegen Antisemitismus, ist mir zu kämpferisch, martialisch, und wo Isser denn?
Ja jetzt muß ich wohl auflösen: "Satire aus", sonst zünde ich den nächsten vielleicht überflüssigen sematic-Sternwerfer.❓
So ist es Edita..., man kann (muss) sich doch austauschen und manchmal stellt man in vernünftigen Diskussionen fest, dass man selbst vielleicht manches ein wenig anders wahrgenommen hatte...das ist ja gar nicht schlimm, manchmal auch irgendwie logisch, finde ich.
Wir hatten schließlich zwei unterschiedliche , politische Systeme auf deutschem Boden.
Hinzu lernen kann man aber immer..., wenn man möchte.
Dazu sind ja diese Blogs hier sehr hilfreich !
Kristine