Diskussion historischer Ereignisse Warum stehen in Washington, London, Paris, Moskau und anderen Hauptstädten keine Mahnmale/Denkmale der eigenen Schande?
Ich habe und will nicht den ganzen Faden lesen , aber der Eröffnungsbeitrag scheint mir recht deutlich gezielt listig zu sein.Sehe ich genau so Lupus, denn 1. warum fragt man sich das und warum gerade hier, denn hier kann man diese Frage nicht beantworten, da muß man sich schon in diese Hauptstädte begeben und dort nachforschen!
lupus
Zum 2. - wenn man sich denn ohne Hinterlist für dieses Thema interessiert, kann man sich genügend Informationen über den Umgang mit Erinnerungskultur anderer Länder beschaffen, wie z.B. hier:
Streit um Erinnerungskultur in USA
Wie South-Carolina seinen Rassismus korrigiert
Edita
Ich habe und will nicht den ganzen Faden lesen , aber der Eröffnungsbeitrag scheint mir recht deutlich gezielt listig zu sein.Eine solche Einschätzung, die nur auf einer Vermutung beruht und nicht begründet wird, entbehrt jeglicher Qualität und disqualifiziert den Schreiber(ling).
lupus
Jana
"Eisenmans Holocaust-Gedenkstätte leistet vieles nicht: Sie ist kein Ort für einen neu zu erfindenden Ritus, sie ist kein zentraler Kranzabwurfplatz fürs Protokoll, sie ist keine Faktensammlung und kein Ersatz für den Geschichtsunterricht. Aber sie bietet eine Struktur, die jeden Einzelnen auf sich selbst zurückwirft, eine begehbare Skulptur, die Isolation wie Kollektiv gleichermaßen anschaulich macht. Das ist vertraut - und unbequem zugleich."
holocaust-denkmal-berlin-das-offene-denkmal
Aber die Mehrheit war halt doch anders: die lehnten dann an Fenstern (unter ihren Ellenbogen weiche Kissen) und sahen dem Abtransport ihrer Nachbarn in eine unbekannte, aber tödliche Gegend zu. Dann sofort zur Besichtigung der freien Wohnungen und Anspruch darauf erheben; dazu wurden dann die zurückgelassenen Möbel und anderes Inventar mitgenommen. Ich möchte gar nicht wissen, wie viele Antiquitäten, Bilder, GEschirr noch heute in deutschen Haushalten aus dieser Zeit existiert.
geschrieben von OLGA
Ich möchte gern wissen wer Ihnen das erzählt hat . Sie selbst wissen gar nichts über diese Zeit.
max123
@max123,
was weißt Du über die Zeit? Das von Olga64 beschriebene Verhalten ist sehr realistisch. Es ist bekannt, dass viele nur darauf warteten, sich jüdisches Eigentum unter die Nägel reißen zu dürfen. Lies einmal die Geschichtsbücher, die es über diese Zeit gibt.
Von einer Seniorentrefflerin wurde mir erst kürzlich im Zusammenhang mit meinem Engagement für die Erinnerungskultur folgender PDF-Bericht über ein Einzelschicksal bei der Reichspogromnacht im November 1938 übergeben: Bernhard Samson - viertes Opfer der "Reichskritallnacht" von Detlef Lübke (ein Chronist der Stadt Lünen, die schriftliche Genehmigung zur Publikation liegt vor). Auch anhand dieses Einzelschicksals wird deutlich, dass die Verfolgung der Juden öffentlich stattfand und deutsche Bürger daran verdienten. Ich bitte wirklich alle Leser diesen PDF-Bericht über ein Einzelschicksal von Anfang bis Ende zu lesen.
Karl
Ja Karl,
ich weiß persönlich um das Geschehen, denn ich habe erlebt
wie eine jüdische Familie mit meinem Freund David noch im Jahr 1944
aus der Wohnung, im Hause meines Großvaters abgeholt wurde.
Ich war damals 8 Jahre alt.
Da gab es keine Nachbarn, welche sich an dem Eigentum dieser
Familie vergriffen haben. Vielmehr wurde in das Haus im Mai 1945
von in der Nähe inhaftierten Kriegsgefangenen Polen und Franzosen
eingebrochen und die Wohnungen geplündert. Wenn nun Frau Olga
hier im Stil eines Reporters Ihre Beiträge veröffentlicht ist das für mich
wirklich nicht nachvollziehbar.
max 123
Diesen PDF-Bericht über ein Einzelschicksal habe ich mehrmals von Anfang bis Ende gelesen.
Als Erstes spüre ich Betroffenheit über das unvorstellbare Leid und geschehenes Unrecht.
Dennoch habe ich mich dazu durchgerungen den Bericht nochmals gründlich zu lesen und zu analysieren.
Die Analyse zeigt vor allem Eines: Eine unsägliche Willkür seitens den zuständigen Behörden während der Nazizeit und - allerdings in versteckter Form - auch später bei der sogenannten Wiedergutmachung.
Über das Verhalten des Durchschnittsbürgers ist wenig zu erfahren: Es gab wohl Bürger, welche zB den Boykottaufruf versuchten zu ignorieren, indem sie Nachts einkauften.
Bezüglich Bereicherung lese ich zweierlei:
- Plünderungen (Kristallnacht)
- "Legales" Kaufen der Warenbeständen vorwiegend durch führende Nationalsozialisten.
Welche und wieviele Möglichkeiten hat der Durchschnittsbürger unter einem totalitärem Regime mit totalitären Bedingungen?
Über das Verhalten des Durchschnittsbürgers ist wenig zu erfahren: Es gab wohl Bürger, welche zB den Boykottaufruf versuchten zu ignorieren, indem sie Nachts einkauften.
Die NS-Diktatur erlaubte keine offene politische Diskussion.
Die antijüdische Gewalt wurde auch dazu benutzt, um Macht über die Straße und über die deutsche Bevölkerung im Allgemeinen zu demonstrieren.
Und in den dreißiger Jahren zielte die nationalsozialistische "Judenpolitik" noch nicht auf Massenmord. Das NS-Regime wollte die Juden erst nur aus der Gesellschaft ausschließen und sie anschließend aus Deutschland vertreiben. Es folgten Gesetze und Verordnungen, die Juden aus dem Staatsdienst, den akademischen Berufen und der kulturellen Welt entfernten. 1935 - mit Hilfe der Nürnberger Gesetze wurden den Juden die staatsbürgerliche Rechte aberkannt und Ehen oder außerehelicher Geschlechtsverkehr zwischen Juden und "Ariern" wurden auch verboten. Von 1936 an richtete sich die Aufmerksamkeit zunehmend darauf, die Juden aus der Wirtschaft zu verbannen.
In buchstäblich atemberaubendem Tempo wurden fundamentale Rechte wie die auf Staatsbürgerschaft und Eigentum eingeschränkt oder aufgehoben, Entlassungen wurden erzwungen, unüberwindliche Hürden für die Berufszugehörigkeit wurden errichtet, Bildungsbeschränkungen wurden erlassen, man griff radikal in Geschäftsverträge ein und zensierte das gedruckte wie das gesprochene Wort. Und immer wieder zwischendurch wurden Juden Opfer massiver Gewalt.
Das NS-Regime soll eine außergewöhnliche Energie aufgewendet haben um Deutschland von den Juden zu "säubern".
Und alles das vor den Augen des Durchschnittsbürgers!
Wir sollten unsere Energie nicht darauf verschwenden zu fragen, warum der Durchschnittsbürger sich so verhalten hat, denn wir müssen ja nicht beweisen, daß wir es anders gemacht hätten, wir sollten vielmehr alle Energie dafür einsetzen, daß so ein Regime nie mehr an die Macht kommt!
Unten ein Link wie man mit der Jugend umgesprungen ist:
Unangepaßtes Jugendverhalten im Naztionalsozialismus
Edita
Ho ho, für eine aggressive Jana ist eine Einschätzung nur auf Basis eines Beweises möglich!
Manchmal soll eine Schätzung auch zutreffen.
lupus
(Wer ist Jana66 ?, ich find sie nicht)