Diskussion historischer Ereignisse "Tag der Arbeit" 1. Mai
Morgen ist der 1. Mai.
Hat der „Tag der Arbeit“ noch eine Bedeutung für euch, bzw hat er das je gehabt?
Rückblickend muss ich sagen, dass dieser Feiertag in unserer Familie wohl der bedeutendste war,
und das vermutlich schon bei meinen Großeltern beiderseits.
Meine Mutter erzählte immer und immer wieder, wie ihre Mutter mal ihren katholischen Nachbarn gehörig die Meinung sagte, weil diese grundsätzlich am Maifeiertag ihre Wäsche aufhängten.
Nach meiner Erinnerung sagte sie zu ihr, dass sie, wenn das noch einmal vorkäme, ihre Wäsche am Karfreitag aufhängen würde.
Ich freute mich immer auf den Maiumzug, an dem ich vom Anfang an teilnahm. Ich war ja seit meinem 6. Lebensjahr Mitglied der Falken, und so durfte ich manchmal sogar den Wimpel tragen.
Wenn man Wimpelträger war, stand man links oder rechts auf den Stufen der Rathaustreppe während der Kundgebung. Das war ein erhebendes Gefühl, denn der Rathausplatz war ja voll von
Menschen, die fröhlich waren und mitsangen, wenn der Volkschor auftrat und die ich dann voller Freude beobachtete.
Ich habe auf diese Art die Reden von später sehr bedeutenden Menschen gehört, wie zB den jungen Helmut Schmidt, Erler, Ollenhauer oder Carlo Schmidt und den Maifeiertag immer als ein großes Fest erlebt.
Am Abend vorher wurde der Maibaum aufgestellt und auch das war ein Erlebnis. Es wurde um den Baum getanzt und in der Nacht Wache gehalten, damit er nicht gestohlen wurde.
Wie man sieht, hat der „Tag der Arbeit“ noch heute für mich noch Bedeutung, sonst würden nicht plötzlich all die Erinnerungen übermächtig, für die ich sehr dankbar bin.
Pippa
Hallo @Pippa
Ein schönes Thema.
An die Feste zum 1. Mai denke ich auch immer gerne zurück.
Meist waren wir auf dem Land zu Besuch und feierten mit.
Manchmal sogar schon zum Maibaumstellen.
Ich liebe solche alten Bräuche.
In der Stadt feiert man anders - eher politisch.
Für mich ist auch der "Erste Mai" immer der Anfang des Frühlings,
auch wenn es vorher schon schön draußen war. Mai war Frühling. Gab kein Zurück 😅
Vielleicht fällt mir ja später noch mehr dazu ein.
LG Lorena
Natürlich, liebe @Lorena habe ich den 1. Mai auch als den Tag in Erinnerung, an dem ich zum ersten Mal wieder Kniestrümpfe anziehen konnte, was auch zum Gefühl der Freiheit erheblich beitrug. 😄
Gruß Pippa
Natürlich, liebe @Lorena habe ich den 1. Mai auch als den Tag in Erinnerung, an dem ich zum ersten Mal wieder Kniestrümpfe anziehen konnte, was auch zum Gefühl der Freiheit erheblich beitrug. 😄
Gruß Pippa
genau @Pippa
manchmal sogar schon die Söckchen und schöne Sommerschühchen.
Und der Höhepunkt für uns Mädels die Maibowle 😊 mit Musik und Tanz.
Lorena
Die beiden deutschen Folgestaaten nach dem Krieg haben den 1. Mai als gesetzlichen Feiertag übernommen und in den jeweiligen Gesetzen verankert.
In der Zeit des Nationalsozialismus wurde der 1. Mai ab 1933 durch die Nationalsozialisten zum gesetzlichen Feiertag. Das Reichsgesetz vom 10. April 1933[7] benannte ihn als „Tag der nationalen Arbeit“. Am 2. Mai 1933 wurden die Gewerkschaften in Deutschland gleichgeschaltet, die Gewerkschaftshäuser gestürmt und die Vermögen beschlagnahmt.[8] Im Jahr 1934 wurde der 1. Mai durch eine Gesetzesnovelle zu einem „Nationalen Feiertag des deutschen Volkes“ erklärt.
Morvan
Gibt's Gründe dafür, Morgan, dass dieser Tag auch heute noch gesetzlicher Feiertag ist?Der 1. Mai ist durch die NSDAP seit 1933 dauerhaft gesetzlicher Feiertag in Deutschland geworden !
Die beiden deutschen Folgestaaten nach dem Krieg haben den 1. Mai als gesetzlichen Feiertag übernommen und in den jeweiligen Gesetzen verankert.
Ein Relikt aus unsäglichen Zeiten; das war mir fremd.
Na, was soll's - komm gut durchs Wochenende
Gibt's Gründe dafür, Morgan, dass dieser Tag auch heute noch gesetzlicher Feiertag ist?
Ein Relikt aus unsäglichen Zeiten; das war mir fremd.
Na, was soll's - komm gut durchs Wochenende
@Pias
nun es soll wohl u.a. an den Haymarket Riot 1886 erinnern.
Allerdings hatten das Geschehen auch die Nazis im Auge
Mit dem 1. Mai ist das wie mit Weihnachten und Ostern. Hauptsache ein freier Tag. Da sind sich alle politischen und religiösen Strömungen absolut einig.
Am besten finde ich immer Christi Himmelfahrt wenn sich die politischen Gegner sturztrunken, nachdem sie besudelt vom Kremser gekippt wurden, am Randstein in den Hunde-Löseplätzen aalen und in den Armen liegen. Inzwischen liegt ja das Mutti ganz genderisch auch mittenmang.
schönen sonnigen Maimarsch morgen 😎
Morvan
Zum Nachlesen bei Wikipedia
Der Erste Mai wird als Tag der Arbeit, Tag der Arbeiterbewegung, Internationaler Kampftag der Arbeiterklasse[1] oder auch als Maifeiertag bezeichnet. Er ist in Deutschland, Liechtenstein, Luxemburg, Österreich, Belgien, Teilen der Schweiz und in vielen anderen Staaten ein gesetzlicher Feiertag.
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Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde der 1. Mai 1946 durch den Alliierten Kontrollrat bestätigt. Maikundgebungen durften jedoch nur eingeschränkt durchgeführt werden.
Der 1. Mai ist in der Bundesrepublik Deutschland nach den Feiertagsgesetzen der Länder ein gesetzlicher Feiertag. Die amtliche Bezeichnung in Deutschland ist durch Gesetze der einzelnen Länder geregelt. In Nordrhein-Westfalen wird der erste Mai auf Grundlage des nordrhein-westfälischen Feiertagsgesetzes als Tag des Bekenntnisses zu Freiheit und Frieden, sozialer Gerechtigkeit, Völkerversöhnung und Menschenwürde (abgekürzt als Tag des Friedens und der Völkerversöhnung) begangen.
In der DDR und weiteren sozialistischen Ländern wurde der 1. Mai als „Internationaler Kampf- und Feiertag der Werktätigen für Frieden und Sozialismus“ mit aufwändigen Maiparaden begangen und auf die Traditionen der internationalen Arbeiterbewegung verwiesen. Symbol des 1. Mai ist die rote Mainelke.
Seit den 1980er Jahren gab es neben den politischen organisierten Demonstrationen auch regelmäßig Ausschreitungen in der Bundesrepublik, vor allem im Zusammenhang mit der Demonstration zum 1. Mai in Kreuzberg (Berlin).
Darüber hinaus gibt es seit 2001 den internationalen EuroMayDay. Dessen zentrales Anliegen ist, den verschiedenartigsten Formen von Prekarisierung in Arbeit und Leben einen Ausdruck zu geben, die nach Ansicht der Organisatoren durch die klassischen Institutionen der Arbeiterbewegung und der Linken nicht (mehr) organisiert werden.
https://de.wikipedia.org/wiki/Erster_Mai
Ciao
Hobbyradler
Sehr lustig @Pippa. Da kommen auch bei mir wieder Erinnerungen hoch, wenn auch ganz andere, weil der Maifeiertag nicht die Bedeutung hatte, wie bei Dir. Ich verbinde mit dem 1. Mai die Industriemesse in Hannover. Sie begann immer in der letzten Aprilwoche, und ich hatte meist Freikarten, mit denen ich am 1. Mai die Messe besucht habe, weil dort auch der Vorgänger der Funkausstellung stattfand.
Auch wenn ich keinen direkten Bezug zum Maifeiertag hatte, hatte ich immer hohen Respekt vor den Berufstätigen, die sich an diesem Tag versammelt haben. Leider ist dieser Tag immer bedeutungsloser geworden, weil die Macht der Gewerkschaften ständig geringer geworden ist. Zur Erinnerung: Es gab auch mal Generalstreiks! Zudem ist die Zahl der Gewerkschaftsmitglieder gesunken, und die Vorsitzenden sind auch schon lange nicht mehr die "Urgesteine aus der Basis", die sie mal waren. Wen reißen schon die Feiertagsreden (im Fernsehen) mit? Die letzte Gewerkschafts-Bastion scheint noch bei VW zu existieren. Ich bin gespannt, wie sie sich ohne Osterloh entwickeln wird, der ja nun auf seine alten Tage noch ein sehr gut bezahltes Gnadenbrot bekommt😏
Leider vergessen die heutigen Arbeitnehmer, dass sie ohne die Gewerkschaften und auch ohne
die Sozialdemokraten, die seinerzeit große Opfer brachten, garantiert nicht diese oft guten Tarifverträge hätten.
Ich finde Arbeitnehmer, die meinen, sie könnten sich die Gewerkschaftsbeiträge sparen, weil sie ja auf jeden Fall in den Genuss von ausgehandelten Tarifverträgen kommen, sehr unsolidarisch.
Ich bin jedenfalls bis zum heutigen Tage Gewerkschaftsmitglied.
Pippa