Forum Politik und Gesellschaft Diskussion historischer Ereignisse Heute vor 75 Jahren kapitulierte Paulus

Diskussion historischer Ereignisse Heute vor 75 Jahren kapitulierte Paulus

olga64
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RE: Heute vor 75 Jahren kapitulierte Paulus
geschrieben von olga64
als Antwort auf Max123 vom 08.02.2018, 16:53:31

Trotzdem steht mir das Recht des grösseren Brotes zu und Sie sollten die Mini-Semmeln anfertigen, um das erste Jahr mit Ihren so wunderbaren Hassbotschaften auch erfüllen zu können. Olga

carlos1
carlos1
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RE: Heute vor 75 Jahren kapitulierte Paulus
geschrieben von carlos1
als Antwort auf ehemaliges Mitglied vom 02.02.2018, 12:21:57

Staligrad war der Wendepunkt im 2. Weltkrieg. Wirklich? Die Beckmesserei über die Verwechslung des Datums sollte man sich sparen, sie gehört nicht heir her. .

Stalingrad war aber nicht das einzige Signal, das einen Wendpunkt signalisierte. Von Ende Oktober bis 3. November 1942 tobte die Schlacht bei El Alamein in Nordafrika, wo es den Engländern gelang, Rommels Divisionen und deren italienische Verbündete zurückzudrängen. Der bis dahin unaufhaltsma scheinende siegreiche Vormarsch Rommels ging in einen kontinuierlichen Rückzug aus einer Position 100km vor Alexandria bis nach Tunis über. Im Mai 1943 kapitulierte das Afrikakorps in Tunis. 300 000 deutsche und italienische Soldaten gingen in Gefangenschaft.

Der Feldzug in Nordafrika war auch deshalb zum Scheitern verurteilt, weil Im Oktober oder November 1942 die Amerikaner in Marokko (Casablance) landeten und das Afrikakrops von Westen her bedrohten. Am Kasserine-Pass kam im Frühjahr 43 es zu einer Panzerschlacht zwischen amerikanischen Einheiten und den an die Küste des Mittelmeers zustrebenden dt. Truppen. Sie konnten sich den Weg nac Tunis aber freikämpfen. Hinter sich die Engländer, Indr und Australier etc vor sich die Amerikaner.

So zu tun als sei mit dem Sieg bei Stalingrad der Weg nach Berlin frei geworden und nur noch ein Spaziergang, ist m. E. eine schiefe Beuteilung der Lage. Das Jahr 1943 sah mit dem Unternehmen Zitadelle (Schlacht bei Kursk) nochmals den Versuch der dt. Führung im Osten die Initiative zu ergreifen. Auf  dem Höhpunkt der Schlacht bei Kursk erfolgte die Landung der Alliierten in Sizilien. Sie führte von dt. Seite aus zum sofortigen Abzug von an der Offensive bei Kursk beteiligten Panzerdivisionen und damit zum Abbruch der Offensive. Die Front wurde begradigt und damit eigentlich trat erst das ein, was eine wirkliche Wende war: die entscheidende Schwächung der Front im Osten. durch die Bedrohung des Hiterreiches aus dem Süden. Italien sagte sich im Sommer 1943 von dem Bündnis mit Hitler los.

Was nicht vergessen werden darf ist der Luftkrieg der Westalliierten gegen Dtld, der im Jahr 1943 für die Amerikaner schwerste  Verluste an Menschen und Material einbrachte und damit damit die dt. Fronten schwächte. Aus der Tatsache, dass die Sowjetunion hohe Verluste hinnehmen musste, darf nicht geschlossen werden, dass sie allein den Kampf führte. Sie war weitgehend allein auf sich gestellt, weil sie Hitlers Verbündeter bis Juni 41 war. Erst am 8. Dezember erklärte Hitler den USA den Krieg und damit erst traten die USA in den Krieg gegen Japan und Dtld ein. Sie hatten keine einsatzfähige Armee, wegen ihrer strikten Neutraliätspolitik. Aber sie konnten bereits 1942an die SU Waffen und anderes Kriegsmaterial liefern.

Der eigentliche Wendepunkt des Krieges war schon der Dezember 41, weil die dt. Winteroffensive vor Moskau scheiterte und die USA als kriegsentscheidende militärische und wirtschaftliche Macht in den Krieg eintraten. Moskau konnte seine sibirischen Garnisonen mobilisieren, weil Japan - anders als Hitler gehofft hatte - sich gegen Russland neutral verhielt. Die Überdehnung der Fronten war im Jahr Dezember 1941 bereits deutlich erkennbar.

Wie schwer sich die US-Armee im Jahre 43 tat, ist das Beispiel der Schlacht am Kasserine-Pass. Trotz zahlenmäßiger Überlegenheit konnten die Amerikaner den Durchbruch des Afrikaorps nach Tunis nicht verhindern. Die Amerikaner hatten keine Erfahrung im Kampf.

Paulus war keineswegs ein hochdekorierter Frontbefehlshaber sondern eher ein bedächtiger Generalstäbler ohe das Format etwa eines Rommel, der sich über Hitlers ausdrücklichen Befehl bei El Alamein ("Sieg oder Untergang") widersetzte und somit das Afrikakrops vor der völligen Vernichtung bewahrte.

Stalingrad ist ein Beispiel für die Vermessenheit einer verantwortungslosen Führung, die jeden Maßstab verloren hatte, die den Krieg nicht gewinnen konnte sondern sich nur noch durch die Ausdehnung der Fronten zu retten versuchte. Eben das schwächte das Reich. Das dt. Reich hatte seit dem Beginn des Krieges, der ein Zweifrontenkrieg war, keine Chance diesen zu gewinnen, weil es nicht über das wirtschaftliche Potenzial seiner Gegner verfügte. Im Verlauf des Krieges verlor das Hitlerreich durch den Eintritt der SU und USA deutlich an relativer Stärke. Das zeigen die Produktionsziffern der Rüstung sehr gut. Man hätte es vorher wissen können, aber Hitler wollte es nicht wahr haben.

Russophobie? Ich plädiere für Vernunft und das heißt den Verzicht auf großspurige Töne. Für wirtschaftliche Zusammenarbeit und un kulturellen Austausch. Russland war 200 Jahr unte rder Mongolenherrschaft. Das sit unvergessen. Die Russen wollen Sicherheit und Stabilität, weil das Riesengebiet mit 17 Mio qkm ethnisch eine Gemengelage darstellt. Das Riesenreich ist nur mit Stärke zu regieren, andernfalls drohen Abfallbwegungen.


 


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