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Diskussion historischer Ereignisse Flüchtlinge, Asylbewerber, Überalterung

silhouette
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Re: Flüchtlinge, Asylbewerber, Überalterung
geschrieben von silhouette
als Antwort auf dutchweepee vom 19.08.2015, 00:15:47
Ich hätte wenigstens mal ein paar knackige Worte aus den obersten Regierungskreisen erwartet. Das bisschen, was da an Bemerkungen fallen gelassen wurden, waren keine Regierungsabsichten, sondern nur Blablabla. Dabei können uns allein die Rechtsprobleme über den Kopf wachsen.

Im Zweifel genügt ein Kotau für die schlimmen Taten der Deutschen in der Vergangenheit. Bloß bewegt der keinen Flüchtling in ein geordnetes Leben.

Man könnte meinen, die gesamte Bundesregierung hätte sich zu einem Club der Warmduscher zusammengetan, dessen Leisetreterei alternativlos ist.
Beim Überfall auf Charly Hebdo war mehr Protest bzw. Solidarität zu hören und zu lesen.

Jetzt werden sie erst mal wieder mit Griechenland Packet Nr. 3, ihr blaues Wunder erleben. Dauert gar nicht so lange.

Dieser Aussitzregierungsstil, der von Kohl begründet wurde, genügt nicht mehr. Er stürzt das Land in den Stand der 50er Jahre zurück. Erbärmliche Feiglinge.
dutchweepee
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Re: Flüchtlinge, Asylbewerber, Überalterung
geschrieben von dutchweepee
als Antwort auf silhouette vom 19.08.2015, 01:17:22
Ich verneige mich vor Dir Sil ...Frau Dr. Merkel gehört angezeigt, wegen Nichterfüllung ihres Eids. Obwohl, der ist ja nichtmal rechtsbindend, sondern nur Show für Muttis-Wahlschafe.
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Re: Flüchtlinge, Asylbewerber, Überalterung
geschrieben von silhouette
als Antwort auf dutchweepee vom 19.08.2015, 01:29:46
Es gibt Tage, dutch, da platzt mir beim Fernsehngucken der nicht vorhandene Kragen.
So vor ca. 2 Wochen die Szene, wo sich die Mutti mal in eine Gruppe getraut hat, wo sich ein palästinensisches Flüchtlingsmädchen zu Wort gemeldet hat. Dieses bewies eine erstaunliche, absolut einsandfreie Deutschkenntnis, eine umwerfende Begeisterung über ihr Leben in Deutschland, Lerneifer, sprach mit strahlenden Augen über ihre Ausbildungswünsche, bedauerte die fehlende Arbeitserlaubnis für ihren gut ausgebildeten und eifrig Deutsch lernenden Vater usw. usw. (Klar, so lange der Asylantrag nicht genehmigt ist, hat man hierzulande herumzulungern)
Und den seit mehreren Jahren schwebenden Asylantrag.
Merkel antwortete darauf, dass die Familie durchaus auch wieder ausgewiesen werden könne. Darauf fing das Mädchen an zu weinen. Merkel bewies wenigstens Mutterinstinkte, als sie sie tätschelte. Dass sie nicht wenigstens konkret versprechen konnte, für eine deutlich schnellere Bearbeitung der Asylanträge generel zu sorgen, hat kurz die Medien erregt und ist dann wieder in Vergessenheit geraten. Mich beschäftigt diese Beschwichtigung als Ersatz für dringendes politisches Handeln noch heute.

Gestern abend bei Maischberger: Da sah ich einen Till Schweiger, der von seinem Stiftungsprojekt erzählte, mit dem eine Asylunterkunft irgendwo in NRW oder Niedersachsen eingerichtet und betrieben werden soll. Die Stiftung hat die Aufgabe, dafür das nötige Geld einzutreiben. Mitglied im Stiftungsrat ist demnach tatsächlich auch S. Gabriel. Mir hat besonders gefallen, dass sich da einer weigert, sich Mainstream-gerecht zu mäßigen und von den anderen Teilnehmern abbügeln zu lassen. Einer mit Herz und Hirn, der öffentlich emotional wird und authentisch bleibt. Von ihm kam auch der Hinweis, dass Übergriffe gegen Asylanten oder ihre Unterkünfte nicht nur strafbar sind, sondern dass Rassismus grundgesetzwidrig ist.
Hat das je ein Politiker deutlich gesagt?
Nein, Merkel belässt es bei dem Kommentar, dass dies unseres Landes unwürdig sei.
Es macht ihr anscheinend bis jetzt auch nichts aus, dass Deutschland von außen bei der Bewältigung des Flüchtlingsproblems (so lange die Flüchtlinge nicht zu ihnen kommen, versteht sich) Hilfe angeboten wurde.
Was für eine Schande!

Dann ging es auch um die Politikerreaktionen auf die Übergriffe und die Demonstrantensprüche in Freital. Erzählt wurde von einer Journalistin, die bei einer Versammlung war, aber nicht drehen durfte, dass dort die Masse der aufgebrachten oder aufgehetzten Gegner eines Asylantenprojekts wie ein Wolfsrudel verbal über eine Frau hergefallen sind, die an den auf dem Podium anwesenden Kreis- oder Landespolitiker die Frage stellte, wohin sie sich bitte wenden könne, um den Flüchtlingen ihre Hilfe anzubieten. Der politische Vertreter hatte darauf keine Antwort und hat wortlos zugesehen, wie die Frau lautstark und massiv beschimpft und angegriffen wurde.

Genug, ich wollte das Carlossche Längenmonopol nicht in Frage stellen.

Das Merkel-Prinzip

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JuergenS
JuergenS
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Re: Flüchtlinge, Asylbewerber, Überalterung
geschrieben von JuergenS
Ein bisschen in meinem Zynismus-Beitrag wurde überlesen, dass die Nationen in der EU übersehen, dass hier ein Gesamtplan hergehört, der nicht nur konkrete Strukturen aufbaut für die laufende Völkerwanderung sondern ebenso konkrete Aktivitäten in den ausblutenden Ländern schaffen muß.

Es ist ja ein gewaltiger Unterschied zwischen human erfolgender erster Hilfe für Flüchtlinge, Verteilung auf Gemeinden unter Zuhilfenahme provisorischer Unterkünfte und Versorgungen, wo so Menschen wie dutch tätig ist und Integrations-Maßnahmen.

Letztes gehen nur unter Einbindung der Bevölkerung, die sich teilweise derzeit überrumpelt fühlt.

Menschen anderer Kulturkreise haben zwar wenig Gepäck, bringen aber andere Lebensrhythmen, oft lauteren Lärmpegel,andere Gerüche beim Kochen, oft auch Ungeduld gegenüber denen mit, denen sie gerade gegenüber stehen.
Das kann man nicht so laufen lassen, in manchen Schulen fällt nun der Turnunterreicht aus, weil die Halle voll ist.
lupus
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Re: Flüchtlinge, Asylbewerber, Überalterung
geschrieben von lupus
als Antwort auf olga64 vom 30.07.2015, 15:37:57
Ihre Bemerkungen sind nur schwer erträglich.
lupus
dutchweepee
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Mitglied

Re: Flüchtlinge, Asylbewerber, Überalterung
geschrieben von dutchweepee

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silhouette
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Re: Flüchtlinge, Asylbewerber, Überalterung
geschrieben von silhouette
als Antwort auf dutchweepee vom 19.08.2015, 18:58:31
Bei deinen "blauen" Ländern geht mir jegliches Verständnis ab. Das sind größtenteils Beitrittskandidaten oder sog. potentielle Beitrittskandidaten zur EU. Ich fasse es nicht. Entweder oder. Da wüsste ich gerne mehr als das, was so unser Qualitätsfernsehen zeigt.Müssen wir damit rechnen, dass auch demnächst Rumänen und Bulgaren kommen? Mazedonien ist ja auch EU-Mitglied.

Dass die Syrer erst jetzt kommen wundert mich, aber es ist laut unserer Asyl-Definition aufgrund der Zustände in ihrem Land schon lange ihr volles Recht. Das gilt m.E. auch für alle Unruheherde zwischen Palästina und Afghanistan. Alles Bürgerkriegssituationen. Dasselbe gilt für Afrika überall dort, wo Mörderbanden wie IS oder Boko Haram und dergleichen angebliche Allah-Jünger ihre Landsleute abschlachten.

Warum aber alle zu uns wollen, kann ich nicht verstehen, wenn ich in einem anderen thread lesen muss, wie schlecht das Ansehen Deutschlands ist. Warum gehen sie nicht nach Österreich, ist doch auch nicht weiter? Dazu könnte ich zwar auch ein hübsches und aktuelles Balkendiagramm liefern, aber was soll's!
Sorry, das musste jetzt raus!
dutchweepee
dutchweepee
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Re: Flüchtlinge, Asylbewerber, Überalterung
geschrieben von dutchweepee
als Antwort auf silhouette vom 19.08.2015, 20:30:50
Wieso sind das "meine blauen Länder"?
:)
Ich bin blos der Bote und hab die Menschen nicht in die Flucht getrieben. Was mich wundert ist, dass Libyen nicht auftaucht. Ich bin von Zeit zu Zeit aber beinahe täglich in Kontakt mit Abdu, der somewhere in the middle of nowhere auf der Flucht vor dem IS ist und plant Holland zu erreichen.

Liegt das an den Fluchtrouten, dass uns die Syrier eher über die Türkei erreichen, während die Libyer über Marokko, Portugal, Frankreich nach Europa kommen? Krieg und Chaos herrschen ja nun Dank westlicher Einmischungspolitik in ganz Nordafrika.

Was übrigens die Wirtschaftsflüchtlinge aus den Balkanstaaten angeht, denke ich auch, dass Europa sich zunächst um die Wirtschaftsentwicklung in diesen Staaten kümmern sollte, anstatt die Menschen hier aufzunehmen. Schon bei Ungarn bin ich skeptisch. Warum wurden diese Wackelkandidaten überhaupt in die EU aufgenommen? Um Russland auf den Pelz zu rücken?
silhouette
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Re: Flüchtlinge, Asylbewerber, Überalterung
geschrieben von silhouette
als Antwort auf dutchweepee vom 19.08.2015, 21:13:31
Wieso sind das "meine blauen Länder"?
:)

Witzbold. Das habe ich mir fast gedacht. :)
Frage nach Lybien: Die Afghanen schaffen ja auch einen sehr weiten Weg. Keine Ahnung, warum nicht die Lybier. Kommen die nicht bis Tunesien und dann nach Lampedusa, wie die Zentralafrikaner? Oder hat sich die Gefährlichkeit der langen Bootsfahrt herumgesprochen. Klar, die Landsleute von gleich neben der Türkei haben es kürzer. Und die, die nach Kos gepaddelt sind, auch. Aber ob die das nochmal täten? Warum haben die alle keine Ahnung, was sie z.Zt. an diesen Ankunftsorten erwartet?

Warum Rumänien und Bulgarien in die EU gekommen sind? Aus einer Art Europabesoffenheit oder Gigantomanie heraus? (Als Ungarn aufgenommen wurde, sahen die Perspektiven noch ganz gut aus, heute hätten sie wegen ihrer fragwürdigen Art von Demokratie gewisse Schwierigkeiten.)

Inzwischen müssen die Balkan-Beitrittskandidaten länger schmoren. Länder wie Spanien und Portugal, die schon sehr lange viel Potenzial hatten, mussten erst ihre Diktatoren zum Teufel schicken, bevor sie eine Aufnahme-Chance hatten. Gleiches gilt für Griechenland (ich meine EU, nicht Euro)Dann hatten Spanien und Portugal eine lange Boom-Phase, bis der Euro sie kaputt gemacht hat (ähnlich wie in Griechenland)
Re: Flüchtlinge, Asylbewerber, Überalterung
geschrieben von ehemaliges Mitglied
als Antwort auf dutchweepee vom 19.08.2015, 21:13:31
Mazedonien,
Montenegro
Serbien
Albanien
sind EU Beitrittskandidaten und gelten als sichere Länder, ergo werden sie im Asylverfahren nicht aufgenommen.
Am 1. Juli 2013 wurde Kroatien das 28. Mitglied der EU und das nächste Beitrittsland wird Serbien sein.
Bei den Libyern dürfte es sich in der Tat um Einreisende via Marokko/Spanien handeln. Die wenigsten werden in Spanien bleiben, weil das Land selbst große Probleme hat und es sich auch nicht um einen Sozialstaat handelt, genauso wenig wie Griechenland. Was sollen Flüchtlinge in Ländern wo die Einheimischen nichts zu essen und keine Arbeit haben und es keinerlei Unterstützung gibt.
Die Bilder von Kos waren erschreckend.
Bruny

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