Diskussion historischer Ereignisse "Der Kampf um Algier" ein "alter" und ein höchst aktueller Film
Das beschäftigt sich mit den dringenden problemen unserer zeit und unserer gesellschaft und nicht mit längst verjährten und abgearbeiteten historien der französischen kolonialzeit.Wir befinden uns hier in der Rubrik "Diskussion historischer Ereignisse". Wenn Du dazu nichts beitragen kannst, dann schweige doch. Dein Lieblingsthema muss hier nicht diskutiert werden.
Karl
Die Formulierung "aktuelle Bezüge" stammt von dir.
Der Rezensor liegt falsch, wenn er behauptet, Frankreich habe den "Krieg verloren". Geschichtliche Tatsache ist, dass de Gaulle nachgeben musste, weil der Krieg auf das Mutterland übergeschwappt war und die Gefahr bestand, dass das Land nicht nur zwischen den Kämpfen zwischen FLN und OAS zerrieben wurde, sondern auch von der feindseligen Atmosphäre zwischen den Befürwortern und Gegnern von "Französisches Algerien" bzw. "Algerien den Algeriern".
Was die Religion, und das ist nun mal im Fall von Algerien der Islam, seit der algerischen Unabhängigkeit aus diesem einst so modernen Land gemacht hat, kannst du hier nachlesen. Es ist zufällig eine Quelle, die du sonst so gerne selber benutzt.
Frauen in Algerien
Ich habe den Übergang Ende der 1970er Jahre persönlich feststellen können.
Du bist mal wieder dabei, dein eigenes Forum selber kaputtzudiskutieren. So etwas findet man im Netz selten, gratuliere. Wenn du keinen Widerspruch duldest, dann sag's doch und lulle dich ein mit denen, die dir nach dem Mund reden. Dann hast du bald ein Forum gehabt, das wenigstens manchmal an manchen Stellen lebendig und interessant ist.
Merkst du das nicht?????
Der Rezensor liegt falsch, wenn er behauptet, Frankreich habe den "Krieg verloren". Geschichtliche Tatsache ist, dass de Gaulle nachgeben musste, weil der Krieg auf das Mutterland übergeschwappt war und die Gefahr bestand, dass das Land nicht nur zwischen den Kämpfen zwischen FLN und OAS zerrieben wurde, sondern auch von der feindseligen Atmosphäre zwischen den Befürwortern und Gegnern von "Französisches Algerien" bzw. "Algerien den Algeriern".
Was die Religion, und das ist nun mal im Fall von Algerien der Islam, seit der algerischen Unabhängigkeit aus diesem einst so modernen Land gemacht hat, kannst du hier nachlesen. Es ist zufällig eine Quelle, die du sonst so gerne selber benutzt.
Frauen in Algerien
Ich habe den Übergang Ende der 1970er Jahre persönlich feststellen können.
Du bist mal wieder dabei, dein eigenes Forum selber kaputtzudiskutieren. So etwas findet man im Netz selten, gratuliere. Wenn du keinen Widerspruch duldest, dann sag's doch und lulle dich ein mit denen, die dir nach dem Mund reden. Dann hast du bald ein Forum gehabt, das wenigstens manchmal an manchen Stellen lebendig und interessant ist.
Merkst du das nicht?????
Am 12. März 2012 lief der Film auf ARTE.
In der SZ war auch ein interessanter Artikel zu diesem Thema.
Und ich kann mart1 nur zustimmen, der Film erklärt so manches.
Senhora
In der SZ war auch ein interessanter Artikel zu diesem Thema.
Und ich kann mart1 nur zustimmen, der Film erklärt so manches.
Senhora
Also doch nicht so ganz ohne deutsche Medienpräsenz. Schade, habe ich verpasst. Danke auch für den link. Die Inhaltsangabe liest sich etwas ziemlich anders als die Rezension, die mart verlinkt hat.
Ach ja, dein Artikel aus der Süddeutschen nennt die historischen Fakten auch beim Namen. Prima.
Ach ja, dein Artikel aus der Süddeutschen nennt die historischen Fakten auch beim Namen. Prima.
Zum Thema gehörig - nicht OT
geschrieben von ehemaliges Mitglied
Mart und Du als strikte verweigerer jedweder islamkritik denken da natürlich anders und ich staune schon ein bißchen, daß die terroraktionen der heutezeit aus der französischen kolonialgeschichte heraus "verstanden" werden.
Gram, du kannst ja in meinen Uralt-postings einmal stöbern, um meine Ansichten über "den" "Islam" zu lesen.
Zum anderen:
Das dritte Newtonsche Axiom heißt verkürzt "Actio = Reactio", das hier in seiner Wirkungsweise geradezu klassisch demonstriert wird.
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Ja, beim Befreiungskampf der Algerien spielte die Religion nur eine untergeordnete Rolle, obwohl die "Islamistische Antwort" in einer Szene, wo ein Algerier, der die französische Kultur des Trinkens übernommen hat, sehr bildhaft angesprochen wird.
Für mich war die sehr neutrale filmische Aufbereitung des Themas, das jede Weiß-Schwarzmalerei vermied, jedenfalls nicht nur Vergangenheit, die abgearbeitet ist (das Aufführungsverbot für diesen Film fiel in Frankreich erst vor kurzer Zeit und wurde zum Teil vehement bekämpft) und nur mehr historisch-museale Bedeutung hätte, sondern das Veranschaulichen von Konflikten, die heute der Brennpunkt sind.
Ob im Irak, ob in Afghanistan, ob im Iran .... die kolonialistische Einstellung ist überall zum Angreifen deutlich. Genauso die Methoden auf beiden Seiten. Da hat sich nichts geändert.
Anfänglich bestand ja die Hoffnung der Algerier für ihre (am Anfang eher friedlichere Protestbewegung) von der UNO zumindest moralische Unterstützung zu bekommen; aber das war damals vergebliche Liebesmüh, so wie es heute offensichtlich meist vergeblich ist, sich auf internationales Recht, Menschenrechte und Selbstbestimmung zu berufen, wenn man denn einer mißbeliebigen Bevölkerungsgruppe angehört.
Viele von uns sind ehemalige Résistance-Kämpfer, waren in Buchenwald oder Dachau.
....
Wir haben eine grundsätzliche Wahl getroffen: Wir wollen in Algerien bleiben, während diese Leute uns hier nicht haben wollen. Sie, meine Damen und Herren von der Presse, haben diese Entscheidung geteilt. Dann müssen Sie aber auch die Konsequenzen, die daraus erwachsen, mit uns ziehen. ...Wir kämpfen gegen einen unsichtbaren Feind, der sich überall verbergen, der ständig nachwachsen kann, solange wir den Kopf nicht gefasst haben. Wir benötigen Informationen über ihn....
Das erinnert mich an die jüngste Ausschaltung der angeblichen Nr.2 der Al-Quaida. Die jetzt im Anschluß erfolgende öffentliche Werbung für Selbstmordattentäter wird als Folge der durch den bisherigen "Krieg gegen den Terror" erfolgten Schwächung betrachtet .... aber ist nicht gerade das ein Zeichen von Wunschdenken und Realitätsverweigerung?
...Die französische Algerienpolitik ist ein Paradebeispiel dafür, wie man sozialen Sprengstoff anhäuft und dann selbst die Lunte legt. Obwohl offiziellen Verlautbarungen nach in Frankreich und nicht in einer Kolonie lebend, waren die Moslems Bürger zweiter Klasse mit stark eingeschränkten Rechten und ohne französische Staatsangehörigkeit. Nach einer "Reform" des Wahlrechts zählte die Stimme eines Franzosen zehnmal soviel wie die eines Moslem. Ihr "Sonderstatus" erlaubte es den Moslems auch nicht, ein politisches Amt zu bekleiden. Die privilegierten Franzosen beanspruchten die fruchtbarsten Böden für sich und bauten eine blühende Landwirtschaft nach europäischem Muster auf, was aus ihrer Sicht eine große Leistung war. Umgekehrt mussten die Moslems dabei zusehen, wie die Kolonialherren den Reichtum ihres Landes ausbeuteten, ohne ihnen etwas abzugeben und ohne sie an den vermeintlichen Segnungen der europäischen Kultur teilhaben zu lassen. Die Franzosen waren die Herren und die Moslems (offiziellen Statistiken nach besuchten maximal 14 Prozent ihrer Kinder eine Schule) waren die Diener. Als 1954 der Unabhängigkeitskrieg begann, gab es auf Seite der Moslems nur etwa tausend Universitätsabsolventen und keinen nennenswerten Mittelstand. Das spricht Bände....
Re: Zum Thema gehörig - nicht OT
geschrieben von ehemaliges Mitglied
Ich betreibe hier Crossposting - finde ich aber gerade in diesem Zusammenhang und für die Beantwortung der anfänglich von mir zitierten Frage in der Diskussionrunde über diesen Film nötig.
Es waere dumm ,Europaer zu sein und doch zu behaupten ,nicht genau zu wissen ,ob und wie und warum und mit ...was fuer Ausreden und mit was fuer WILLE zum Mord und Desrtruktion Europa sich 15.6.2012 hier und da und dort insistent die Voelker ausraubt,erniedrigt und schikaniert
Habe mich erst heute in die von martl in Zusammenhang mit
"la Bataille d`Alger" angeregte Diskussion eingelesen.Viele interessante,auch
sehr kompetente Meinungen....Vor allem silhouette hat mich
beeindruckt.Für mich ist alles Wesentliche gesagt...Habe den
Film in deutscher und franz.Fassung gesehen.
Als jemand,der im Weltkrieg in Frankreich geboreni st,und dort noch eine große Familie hat,war dieses Thema mal von besonderer
Bedeutung.In Diskussionen zwischen "Franzosen" und "Deutschen"
wurde natürlich versucht,den jeweils anderen mehr Verbrechen
vorzuwerfen,also"aufzurechnen"das geschah vor allem durch die
damals (60 -iger Jahre)noch Jüngeren.....Die Älteren,die auf
beiden Seiten den Krieg 39-45 mitgemacht hatten,schwiegen dazu, auch die,die dann in Algerien "mitgemacht" haben.
Rückblickend erscheinen mir die Bemerkungen zweier "Oldies"
ein franz.und ein deutscher, die Geschichte am Besten zu treffen: 1)Krieg (und zwar JEDER )ist immer "dreckig" und
2)Das Erste ,was im Krieg stirbt,ist die Wahrheit...
Das gilt für Vietnam,Irak,Jugoslawien Afghanistan,usw.
"la Bataille d`Alger" angeregte Diskussion eingelesen.Viele interessante,auch
sehr kompetente Meinungen....Vor allem silhouette hat mich
beeindruckt.Für mich ist alles Wesentliche gesagt...Habe den
Film in deutscher und franz.Fassung gesehen.
Als jemand,der im Weltkrieg in Frankreich geboreni st,und dort noch eine große Familie hat,war dieses Thema mal von besonderer
Bedeutung.In Diskussionen zwischen "Franzosen" und "Deutschen"
wurde natürlich versucht,den jeweils anderen mehr Verbrechen
vorzuwerfen,also"aufzurechnen"das geschah vor allem durch die
damals (60 -iger Jahre)noch Jüngeren.....Die Älteren,die auf
beiden Seiten den Krieg 39-45 mitgemacht hatten,schwiegen dazu, auch die,die dann in Algerien "mitgemacht" haben.
Rückblickend erscheinen mir die Bemerkungen zweier "Oldies"
ein franz.und ein deutscher, die Geschichte am Besten zu treffen: 1)Krieg (und zwar JEDER )ist immer "dreckig" und
2)Das Erste ,was im Krieg stirbt,ist die Wahrheit...
Das gilt für Vietnam,Irak,Jugoslawien Afghanistan,usw.
Ich traf vor sehr vielen Jahren in Bonifacio (Korsika) einmal einen deutschen Fremdenlegionär, der dort lebte und in Algerien "dabei" war. Das wenige, was er erzählte, war sehr, sehr grausam - so wie es halt Gemetzel sind, die im Namen von irgendwas geführt werden.Olga