Forum Politik und Gesellschaft Diskussion historischer Ereignisse Der 9. November, ein Tag im Jahre 1938, den wir niemals vergessen sollten.

Diskussion historischer Ereignisse Der 9. November, ein Tag im Jahre 1938, den wir niemals vergessen sollten.

Kadosch
Kadosch
Mitglied

Der 9. November, ein Tag im Jahre 1938, den wir niemals vergessen sollten.
geschrieben von Kadosch
Liebe Forums- und Chatfreunde,
vom 7. bis 13. November 1938 wurden etwa 400 Menschen ermordet oder in den Selbstmord getrieben. Über 1.400 Synagogen, Betstuben und sonstige Versammlungsräume sowie tausende Geschäfte, Wohnungen und jüdische Friedhöfe wurden zerstört. Ab dem 10. November wurden dann in kürzester Zeit bereits ca. 30.000 Juden in Konzentrationslagern inhaftiert, von denen Hunderte ermordet wurden oder an den Haftfolgen starben.

Das dürfen wir nie wieder zulassen!

Schaut in Eure Zeitung und beteiligt Euch an den Demonstrationen, Gedenkfeiern oder sonstigen Events ohne Schuldgefühle aber mit ehrlichem Entsetzen und Trauer.

Ich danke Euch.

Euer Kadosch
wandersmann
wandersmann
Mitglied

Re: Der 9. November, ein Tag im Jahre 1938, den wir niemals vergessen sollten.
geschrieben von wandersmann
als Antwort auf Kadosch vom 06.11.2012, 21:09:29
Hallo kadosch,

dass der 9. November ein Schicksalstag der Deutschen ist, den man mit der entsprechenden Demut begegnen sollte, ist ja unbestritten. Der des Jahres 1938 wiegt vielleicht am schwersten neben denen der Jahre 1918 und 1989.

Das dürfen wir nie wieder zulassen!



Natürlich dürfen wir das nicht. Du musst aber gerade in diesem Forum nicht so dick auftragen und Appelle postulieren, die für jedes Mitglied hier eine Selbstverständlichkeit darstellen.
Fahre nach MeckPomm, begebe Dich auf einem Heimatabend der örtlichen NPD, ergreife das Wort, und halte die Ansprache , mit der Du diesen Strang eröffnet hast nochmal, und Du wirst meinen Respekt haben.

p.s.
Schaut in Eure Zeitung und beteiligt Euch an den Demonstrationen, Gedenkfeiern oder sonstigen Events ohne Schuldgefühle aber mit ehrlichem Entsetzen und Trauer.



Danke auch für die detaillierten Verhaltensempfehlungen hinsichtlich Trauer, Scham und Entsetzen.
miriam
miriam
Mitglied

Re: Der 9. November, ein Tag im Jahre 1938, den wir niemals vergessen sollten.
geschrieben von miriam
als Antwort auf Kadosch vom 06.11.2012, 21:09:29
Hallo Kadosch,

das wichtige Thema welches du hier ansprichst, hat mich gleich wieder an eine zufällige Begegnung des heutigen Tages, erinnert.

Ich wollte einige Kalender in einer Kunstbuchhandlung kaufen – kam dabei ins Gespräch mit einem noch relativ jungen Mann.
Es entstand eines jener spontanen Gespräche, die sich dann zu einer Art Pingpong der Gedanken entwickelte – und wir befanden uns plötzlich beim 9. November, Tag den mein Gesprächspartner erwähnte.

Dabei sagte ich, eher in einem Nebensatz, dass ich Jüdin sei. Es folgte eine Pause – bevor der junge Mann, sichtlich bewegt, mir sagte: Dies ist das erste mal, dass ich einen jüdischen Menschen persönlich begegne...

Angesichts dieser Tatsache – und da wir beide in Eile waren, fragte ich ihn und seine Bekannte – die eigentlich die Leiterin der Buchhandlung ist, ob sie mich besuchen möchten.
Und da hatte ich schon die Visitenkarte des jungen Mannes in der Hand – begleitet von seiner Bitte, ihn nicht zu vergessen...

Eigentlich eine kleine, etwas traurige Gegebenheit – die aber mir persönlich auch Mut macht.

Miriam

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fenna
fenna
Mitglied

Re: Der 9. November, ein Tag im Jahre 1938, den wir niemals vergessen sollten.
geschrieben von fenna
Es hat aber auch andere gegeben. Ein großer Mann in jeder Hinsicht Oskar Schindler(fenna)
pippa
pippa
Mitglied

Re: Der 9. November, ein Tag im Jahre 1938, den wir niemals vergessen sollten.
geschrieben von pippa
als Antwort auf miriam vom 06.11.2012, 23:09:23
Freu Dich miriam, dass Dir diese Begebenheit etwas Mut gemacht hat, denn ich habe ihn gerade mal wieder verloren.

In dem Thread "Wohin mit den alten Menschen" kannst Du es nachlesen.

Pippa
myrja
myrja
Mitglied

Re: Der 9. November, ein Tag im Jahre 1938, den wir niemals vergessen sollten.
geschrieben von myrja
als Antwort auf wandersmann vom 06.11.2012, 22:22:32
Hallo Wandersmann,

leider sind solche Appelle, wie der von Kadosch, immer wieder nötig, auch in diesem Forum. Das rechte Gedankengut gedeiht nicht nur in Mecklenburg-Vorpommern, sondern überall in Deutschland. Und aus manchen inzwischen ergrauten Köpfen ist es nie verschwunden.
Die schweigende Mehrheit ermöglicht den Rechten immer wieder von Neuem zu erstarken!

Darum finde ich Deine Kritik an Kadoschs Beitrag fast schon arrogant.

Myrja

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myrja
myrja
Mitglied

Re: Der 9. November, ein Tag im Jahre 1938, den wir niemals vergessen sollten.
geschrieben von myrja
als Antwort auf miriam vom 06.11.2012, 23:09:23
Hallo Miriam,

diese Begegnung, die Du da hattest, finde ich einfach nur schön.
Ich wünsche mir für Dich sowie den jungen Mann schöne, ausgiebige und informative Gespräche.

Myrja
olga64
olga64
Mitglied

Re: Der 9. November, ein Tag im Jahre 1938, den wir niemals vergessen sollten.
geschrieben von olga64
als Antwort auf miriam vom 06.11.2012, 23:09:23
Miriam - ich lese gerade das sehr beeindruckende Buch "Landgericht" von Ursula Kriechel, in dem äusserst beeindruckend der Niedergang eines deutsch-jüdischen Juristen und seiner Familie während des Nazi-Terrors beschrieben wird. Die Familie bricht auseinander als die Kinder mit dem Kindertransport nach England verschickt werden und der Mann allein nach Kuba emigrierte.
Solche Bücher würde ich zu gerne als Pflichtlektüre den ewig Unverbesserlichen anordnen, die auch heute noch - im Westen und Osten - im Greisenalter der Meinung sind, dass der Naziterror nur eine Episode in der Geschichte war und keinesfalls vom ganzen deutschen Volk ausgeübt wurde.
Ihnen wünsche ich weiterhin alles, alles Gute - ich persönlich habe in meinem Leben einige Juden kennengelernt, aber in New York, wohin ja damals auch viele emigrierten. Dies war oft recht rührend, da sie meinen Akzent erkannten, zuerst auch nicht mit mir sprechen wollten,dann aber voller Sehnsucht sich nach Berlin und München erkundigten. Olga
miriam
miriam
Mitglied

Re: Der 9. November, ein Tag im Jahre 1938, den wir niemals vergessen sollten.
geschrieben von miriam
als Antwort auf olga64 vom 07.11.2012, 16:59:46
Eine späte Antwort...
doch Schuld sind nur die Collagen, meine neue Leidenschaft – ich warnte schon an anderer Stelle, vor dieser Sucht

Fenna – es war nicht nur Oskar Schindler, den man hier als Ausnahme erwähnen sollte, eigentlich musste man diesem Thema einen Thread widmen. Dabei fällt mir spontan die Lebensgeschichte von Michael Degen ein, oder jene von MRR.

Pippa – die Geschichte dieser kurzen Begegnung in einem Buchladen - und die Reaktion des unbekannten Mannes, war gestern Abend auch für mich Anlass zum Nachdenken.
Uns geht leider in Bezug auf menschlichen Beziehungen, die Spontaneität immer mehr verloren.

Natürlich hat dies auch konkrete Gründe – aber wenn wir mal eine Zufallsbegegnung doch auch dazu nutzen etwas von uns preiszugeben, staunt man oft wie positiv das Gegenüber darauf reagiert.
Die Vereinsamung die leider unsere Zeit auch kennzeichnet, ist oft auch von uns selber verursacht.

Myrja – du hast diese kurzen Momente richtig erfasst: einfach nur schön...

Olga – wir können niemandem praktisch anordnen, Sinnvolles zu lesen.
Aber diejenigen die ich in der letzten Zeit laut beschimpfe - sind zum Beispiel die Öffentlich Rechtlichen Medien.
Ich finde, dass diese es sind, die zum Teil eine richtige Unkultur verbreiten – und dadurch sogar die besten der Schauspieler so zu sagen schon zwingen, in eine Kommissarrolle zu schlüpfen.

Natürlich wären in diesem Zusammenhang auch die Filmbuchautoren zu fragen, ob es ihnen Spaß bereitet fast nur Kokolores zu produzieren.

In diesem Zusammenhang, auch wenn etwas weit vom Thema: je mehr die Technik im Bereich TV sich perfektioniert, desto erbärmlicher die Inhalte, die uns präsentiert werden.

Bevor ich nun alle möglichen Schimpftiraden zu später Stunde hier loslasse, gehe ich lieber schlafen.

Gute Nacht

Miriam
Mitglied_b12f0f2
Mitglied_b12f0f2
Mitglied

Re: Der 9. November, ein Tag im Jahre 1938, den wir niemals vergessen sollten.
geschrieben von ehemaliges Mitglied
als Antwort auf miriam vom 08.11.2012, 00:54:57
Oft schon habe ich überlegt,ob es richtig ist,
immer wieder an die schicksalhaften Greueltaten zu erinnern.

Schaffen wir damit ungewollt nicht auch die Möglichkeit zur Nachahmung?

Wir sollten in unserem Verhalten

vorleben

dass jeder Mensch,gleich welcher Rasse er angehört,
Achtung,Respekt und auch Hilfe erhalten sollte!

Meine Kinder habe ich in diesem Sinne erzogen und bin dankbar,dass sie diese Denkweise angenommen haben!

Sie sind nun selber Grosseltern,aber auch ihre Kinder
leben diese
--doch eigentlich--
Selbstverständlichkeit.

Als damals die ersten zaghaften Schüler-Austauschmöglicheiten angeboten wurden,haben wir unsere Kinder sofort teilnehmen lassen und hatten auch selber Schüler anderer Nationen bei uns.
Die entstandenen Freundschaften betstehen zum Teil noch heute!

Mein Denken war dabei:

wer sich kennt, achtet und anfreundet, schiesst nicht
aufeinander.

Ich selber habe wahre Freunde überall in der Welt,das ist für mich einfach normal und schön!

Myriam
während meiner Ausbildung war eine Jüdin aus Wuppertal eine meiner Freundinnen-wir haben nie darüber nachgedacht,
uns nicht achten zu können!

Ich denke,
wir sollten weniger von denm Grauen berichten,das unverzeihlicher Weise geschehen ist und so grosses Leid gebracht hat.

Wir sollten in unserem Verhalten Vorbild sein.

Gudrun

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