Diskussion historischer Ereignisse 17. JUNI 1953
Die Hauptnutznießer der Investitionen im Osten waren Westfirmen. Zum Beispiel habe ich mich mit Meiner Werbefirma für die Anbringung der Außenwerbung an einem großen H&M-Kaufhaus in Chemnitz bewoprben. Ich wurde abgelehnt, da H&M aus Qualitätsgründen keine Ostfirmen beschäftigt.
Die Hamburger Firma, die den Auftrag erhalten hat, schickte dann Overalls mit Ihrem Logo für mich und meine Mitarbeiter. Wir haben dann den Auftrag mt unseren Fachkräften und unserer Technik und in Hamburger Overalls ausgeführt. Die Hamburger Firma strich dann 50% des Gewinns als Provision ein - selbstverständlich vor Steuern.
So ist das hunderttausendfach passiert, denn die eingeflogenen Westbeamten vergaben auch staatliche Aufträge nur an die bekannten Westfirmen und nicht an die aufstrebenden Firmen vor Ort - die könnten den Westfirmen ja eine Konkurrenz werden.
Die Hamburger Firma, die den Auftrag erhalten hat, schickte dann Overalls mit Ihrem Logo für mich und meine Mitarbeiter. Wir haben dann den Auftrag mt unseren Fachkräften und unserer Technik und in Hamburger Overalls ausgeführt. Die Hamburger Firma strich dann 50% des Gewinns als Provision ein - selbstverständlich vor Steuern.
So ist das hunderttausendfach passiert, denn die eingeflogenen Westbeamten vergaben auch staatliche Aufträge nur an die bekannten Westfirmen und nicht an die aufstrebenden Firmen vor Ort - die könnten den Westfirmen ja eine Konkurrenz werden.
Natürlich waren die Nutzniesser westliche Firmen - östliche hatten ja kein Geld. Diesen Investoren mussten natürlich Vorteile angeboten werden, sonst hätten sie es nicht gemacht. Aber damals gab es auch einige eklatante Betrügereien, wie immer in diesen Fällen.
Die DDR-Firmen waren runtergewirtschaftet, es wurde nichts investiert (mangels Finanzen), die Maschinen waren extrem veraltet, Umweltschutz und entsprechende Standards völlig unbekannt.
Ich besuchte öfters die Chemiefirmen Buna, schon ganz zu Beginn der Öffnung Anfang 1990. Da ich auch viele westliche Chemiefirmen in Europa und anderswo kannte, konnte ich gut vergleichen - spontan mit meiner Nase. Auch dort hat sich viel geändert, aber nur mit Hilfe der Investoren aus den Chemiebereichen. Olga
Die DDR-Firmen waren runtergewirtschaftet, es wurde nichts investiert (mangels Finanzen), die Maschinen waren extrem veraltet, Umweltschutz und entsprechende Standards völlig unbekannt.
Ich besuchte öfters die Chemiefirmen Buna, schon ganz zu Beginn der Öffnung Anfang 1990. Da ich auch viele westliche Chemiefirmen in Europa und anderswo kannte, konnte ich gut vergleichen - spontan mit meiner Nase. Auch dort hat sich viel geändert, aber nur mit Hilfe der Investoren aus den Chemiebereichen. Olga
Es ging nicht ums Geld in den ersten Jahren nach der Wende. Es ging um Küngelei, Betrug und westliche Arroganz den Menschen vor Ort gegenüber, die Dir ja auch nicht ganz fremd ist.
Die allerwenigsten Westfirmen haben eigenes Geld in die Hand genommen. Den Aufbau hätten auch die lokalen Firmen vor Ort geschafft, wenn die Aufbau-Ost-Gelder auch vort Ort geblieben wären.
Viele West-Bau-Unternehmen konnten sich damals nur durch die Fördergelder die Technik für die großen Vorhaben in Tief- und Straßenbau kaufen - das hätte die Baubranche-Ost auch gekonnt.
Die allerwenigsten Westfirmen haben eigenes Geld in die Hand genommen. Den Aufbau hätten auch die lokalen Firmen vor Ort geschafft, wenn die Aufbau-Ost-Gelder auch vort Ort geblieben wären.
Viele West-Bau-Unternehmen konnten sich damals nur durch die Fördergelder die Technik für die großen Vorhaben in Tief- und Straßenbau kaufen - das hätte die Baubranche-Ost auch gekonnt.
Dutch - gerade weil ich einige Menschen in der DDR kannte (und schätzte), weiss ich aber auch ,dass sie die Anforderungen der westlichen Firmen in Sachen Jobs nicht erfüllen hätten können. Dies schaffte dann erst die nächste Generation, die u.a. Fremdsprachen erlernte, die man weltweit einsetzt und auch technische Voraussetzungen (wie auch IT) vermittelt erhielten, um auf dem gewünschten Standard zu sein. Dies bessert sich jetzt ja sehr - die Produktivität der früheren DDR steigert sich stark. Dies war damals schon absehbar, dass es die nächste Generation besser schaffen wird. Olga
Я сдаюсь!
Die DDR war restlos Pleite.
Was die Frage nach sich zieht, wann denn eigentlich ein Staat pleite ist?
Meiner Kenntnis nach ist ein Staat dann bankrott, wenn er bspw. seine Auslandsschulden nicht bedienen kann, dieses Szenario kennen wir alle von Mexiko, von Argentinien, den Tigerstaaten Ende der 90-er und auch von Russland 1998. Ja, unter dem dümmsten aller russischen Präsidenten, dem vom Westen respektierten Säufer Jelzin, erlebte Russland den Staatsbankrott. Ganz ohne westliche Sanktionen ist ihm das gelungen.
In diesen Fällen musste der IWF mit neuen Krediten einspringen, damit diese Länder weiter fällige Schulden zurückzahlen konnten. Das war bei der DDR nie der Fall. Bis zum letzten Tag ihrer Existenz bediente die DDR ihre Rückzahlungsverpflichtungen pünktlich. Auch die Milliardenkredite von Strauß 1983 und der Regierung Kohl von 1984 wurden vertragsgerecht zurückgezahlt.
Das gäbe aber heutzutage eine dickes AAA der Rating-Agenturen.
Um wieviele Milliarden D-Mark handelte es sich damals eigentlich? Um 1,5 MRD D-Mark, heute rund 750 MIO Euro. Aus heutiger Sicht eine läppische Summe. Das verbrät ein Investmentbanker-Kollektiv, bestehend aus nutzlosen BWL-Nerds, ohne weiteres in der "Bankenkrise" im Verlauf eines freudlosen Nachmittags. Und lässt anschließend die Kosten noch den Steuerzahler tragen.
Wie hätte das gehen sollen? Die DDR war restlos Pleite. Wenn sie in ihren abgemilderen Strukturen weiter bestanden hätte - wer hätte das alles bezahlt? Sicher nicht der Klassenfeind, bzw. dessen Steuerzahler. Die UdSSR folgte ja bald ebenso in die Pleite - hätte also auch nicht einspringen können.
Es ist blauäugig, annehmen zu wollen, dass es die DDR in irgendeiner Form geschafft hätte, aus dem Dilemma rauszukommen. Den finalen Dolchstoss erhielt sie ja bereits, durch den von FJS und den soeben verstorbenen Golodkowski eingefädelten Kredit - damit wurde transparent, wie mies die DDR finanziell dran ist. Olga
Ich bin heute noch der Meinung, dass der Kredit von Strauß vermittelt das DDR-Dilema um Jahre verzögert hat.Wäre dieser nicht gegeben worden,wäre eventuell die DDR-Wirtschaft nicht so desolat bei der Wiedervereinigung dagestanden.
Gruß
Hans-Peter
Re: 17. JUNI 1953 u. "friedliche Revolution" 1989
Das war bei der DDR nie der Fall. Bis zum letzten Tag ihrer Existenz bediente die DDR ihre Rückzahlungsverpflichtungen pünktlich. Auch die Milliardenkredite von Strauß 1983 und der Regierung Kohl von 1984 wurden vertragsgerecht zurückgezahlt.
Die DDR war auch nicht so verschuldet wie es gegenwärtig die BRD ist.
Aber die gesamte Infrastruktur war vernachlässigt worden, die Immobilien veraltet und teilweise schon unbewohnbar. Die Abwasserentsorgung und das Strassen- und Autobahnnetz waren veraltet und instandhaltungsbedürftig, vom Telefonnetz ganz zu schweigen.
Was noch erhaltenswert war, hat dann die Treuhand platt gemacht.
Manche Betriebe, die sich selbst durch Verkleinerung und Produktionsumstellung am Leben halten wollten, wurden an Westunternehmer verschenkt, die gar kein Interesse hatten, etwas aufzubauen, sondern nur noch alles, was sich halbwegs verscherbeln lies ausbauten und Ruinen zurückließen. Es ging ihnen nicht um den Erhalt der Produktionsstätten sondern um Absatzmärkte und um die Verhinderung einer möglichen Konkurrenz.
Investieren musste allein der Staat, der Strassen und Gebäude aufbaute und instand setzte. Gewonnen haben die Unternehmer und finanziert hat es schließlich der Steuerzahler. Der Staat und die Kommunen wurden dadurch ärmer, die Banken, Unternehmer und Versicherungen waren die Gewinner.
justus
Da sind die Historiker anderer Meinung. Da in der früheren DDR die Grundnahrungsmittel staatlich subventioniert waren und dafür am Ende kein Geld mehr da war, musste die DDR Kredit beim Klassenfeind aufnehmen, sonst wären die Leute verhungert und hätten vermutlich schon viel früher den Aufstand gegen dieses Unrechts-Regime geführt. Ausserdem gewann der Klassenfeind damit Einblick in die desolate Situation. Nicht umsonst war Schalck-Golodkowski nach dem Mauerfall nach Bayern geflohen, weil er Schlimmstes für sich bei den noch vorhandenen Hardlinern in der DDR befürchtete. Er lebte am Tegernsee ja dann sicher gut und friedlich bis zu seinem kürzlichen Tod. Olga