Diskussion historischer Ereignisse 17. JUNI 1953
In Anbetracht der übermächtigen Sowjetunion war es ein mutiger Versuch, eine gewisse Freiheit zu erlangen.
und diese "freiheit" können sie jetzt im "jobcenter" aufs vortrefflichste geniessen .
sitting bull
@ sittingbull
Ja, mangelnde Arbeitsplätze sind ein großes Problem, auch für die Zukunft. Besonders gering Qualifizierte leiden darunter, aber nicht nur sie. Hier hat die Politik noch eine harte Nuss zu knacken.
Aber: Die in der DDR verordnete Vollbeschäftigung ging auf Kosten der Wirtschaftlichkeit. Oft wurden mehrere Werktätige auf einen Arbeitsplatz gesetzt, damit es offiziell keine Arbeitslosigkeit gab.
http://www.bpb.de/apuz/126004/kurze-geschichte-der-vollbeschaeftigung-in-deutschland-nach-1945?p=all
Daraus:
"Eine konjunkturelle Arbeitslosigkeit konnte systembedingt allerdings nicht auftreten, doch muss demgegenüber von einem beachtlichen Umfang versteckter Arbeitslosigkeit ausgegangen werden. Diese fand ihren Ausdruck in der außerordentlich geringen Arbeitsproduktivität der DDR-Wirtschaft, die dieser schließlich zum Verhängnis wurde.[31] Der Preis dieser "Vollbeschäftigung" war der geringe Lebensstandard der Bevölkerung."
Freiheit muss ich nicht in Anführungszeichen setzen.
Clara
du windest dich wie ein aal. hugosche geschichtsklitterung. der 17. juni ist gut dokumentiert. das war ein aufstand von arbeitern, der versuch, die ostzone zu reformieren. wären die sowjetischen panzer nicht gewesen, wäre der aufstand höchstwahrscheinlich erfolgreich für die aufständischen verlaufen. so wurden sie geschlagen. - es dauerte dann eine ganze generation bis es erneut zu einem aufstand kam. michail sergejewitsch gorbatschow verweigerte den einsatz der panzer. das grausame regime der roten socken war fällig und fiel. - längst ist das regime geschichte. gottseidank!
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Wolfgang
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Wolfgang
Über die Ursachen des 17. Juni werden wir wohl nie sachlich und umfangreich informiert werden.
Fest steht, dass damals eine große Unzufriedenheit herrschte, das habe ich als 14- jähriger in meiner Familie und in meiner Umgebung gespürt.
Während es in der jungen BRD bergauf ging und die Wirtschaftswunderzeit ausbrach, wurde es in der DDR immer trostloser.
Die Menschen mussten unter primitivsten Bedingungen und für niedrige Löhne arbeiten, die Normen wurden ständig erhöht, und für das wenige Geld konnte man sich kaum etwas kaufen. Es fehlte einfach an allen. Dazu kam die Propaganda mit Losungen, Parolen, Parteilehrjahren und Schulungen an denen auch die Parteilosen teilnehmen mussten.
Zu der Wut und Unzufriedenheit kam zudem auch noch die Angst vor dem Staat und der Besatzungsmacht.
Bei uns in Sachsen wurde von einen Aufbegehren der Arbeiter in Berlin und anderen Städten geflüstert, und man konnte die geballten Fäuste in den Hosentaschen ahnen.
Offiziell verbreiteten die Medien Meldungen, nach denen gerade in dem Moment, als die Regierung der DDR zahlreiche Maßnahmen zum Wohle des Volkes einleiten wollte, vom Klassenfeind ein Umsturz anzettelt werden sollte.
Der Staat hat danach und in der Folgezeit tatsächlich einige Verbesserungen in der Versorgung und bei den Arbeitsbedingungen eingeleitet, aber gleichzeitig wurde auch die Überwachung und Verfolgung regimekritischer Bürger verschärft.
Wir wurden damals über vieles nicht informiert, aber was jetzt so in dieses Aufbegehren der Massen hineininterpretiert wird, muss auch nicht alles stimmen, und warum der Tag als "Tag der Deutschen Einheit" bezeichnet wurde, begreife ich auch heute noch nicht.
Fest steht, dass damals eine große Unzufriedenheit herrschte, das habe ich als 14- jähriger in meiner Familie und in meiner Umgebung gespürt.
Während es in der jungen BRD bergauf ging und die Wirtschaftswunderzeit ausbrach, wurde es in der DDR immer trostloser.
Die Menschen mussten unter primitivsten Bedingungen und für niedrige Löhne arbeiten, die Normen wurden ständig erhöht, und für das wenige Geld konnte man sich kaum etwas kaufen. Es fehlte einfach an allen. Dazu kam die Propaganda mit Losungen, Parolen, Parteilehrjahren und Schulungen an denen auch die Parteilosen teilnehmen mussten.
Zu der Wut und Unzufriedenheit kam zudem auch noch die Angst vor dem Staat und der Besatzungsmacht.
Bei uns in Sachsen wurde von einen Aufbegehren der Arbeiter in Berlin und anderen Städten geflüstert, und man konnte die geballten Fäuste in den Hosentaschen ahnen.
Offiziell verbreiteten die Medien Meldungen, nach denen gerade in dem Moment, als die Regierung der DDR zahlreiche Maßnahmen zum Wohle des Volkes einleiten wollte, vom Klassenfeind ein Umsturz anzettelt werden sollte.
Der Staat hat danach und in der Folgezeit tatsächlich einige Verbesserungen in der Versorgung und bei den Arbeitsbedingungen eingeleitet, aber gleichzeitig wurde auch die Überwachung und Verfolgung regimekritischer Bürger verschärft.
Wir wurden damals über vieles nicht informiert, aber was jetzt so in dieses Aufbegehren der Massen hineininterpretiert wird, muss auch nicht alles stimmen, und warum der Tag als "Tag der Deutschen Einheit" bezeichnet wurde, begreife ich auch heute noch nicht.
Aber: Die in der DDR verordnete Vollbeschäftigung ging auf Kosten der Wirtschaftlichkeit. Oft wurden mehrere Werktätige auf einen Arbeitsplatz gesetzt, damit es offiziell keine Arbeitslosigkeit gab.
Clara
Das stimmt.
Es hätten viele Arbeitskräfte eingespart werden können. Aber da dadurch jeder Arbeit bekam, benötigte der Staat keine Arbeitsämter und Vermittlungsagenturen. Er musste auch kein Arbeitslosengeld oder Unterstützungen zahlen. Da ja die Betriebe dem Staat gehörten, glich sich das wieder aus. Alle hatten Arbeit aber keine musste sich totarbeiten.
Zudem hatte jeder die Illusion, gebraucht zu werden, und keiner musste wegen Depressionen behandelt werden.
Es bestand aber auch wenig Ergeiz mehr zu leisten als man musste.
Aber jetzt bin ich schon wieder vom eigentlichen Thema abgewichen und muss nun auf eine Rüge gefasst sein.
justus
Justus, ich meine, was Du schreibst, gehört zum Thema 17. Juni 1953! Nach allem, was mir Verwandte, Bekannte und Freunde in der DDR über den Aufstand erzählten, war der als schlecht empfundene Lebensstandard der eigentliche Auslöser. Als dann die Sowjets mit ihren Panzern anrollten, wurde immer klarer, dass das System mit Gewalt und kompromisslos durchgesetzt werden sollte. Deshalb die naiven, wütenden Steinwürfe gegen diese Panzer.
Dass der Aufstand von außen, vom Westen manipuliert und initiiert worden sei, ist absurd. Die Aufständischen brauchten Keinen, der ihnen ihre Situation suggerierte.
Clara
Dass der Aufstand von außen, vom Westen manipuliert und initiiert worden sei, ist absurd. Die Aufständischen brauchten Keinen, der ihnen ihre Situation suggerierte.
Clara
Nach allem, was mir Verwandte, Bekannte und Freunde in der DDR über den Aufstand erzählten, war der als schlecht empfundene Lebensstandard der eigentliche Auslöser.
Clara
So hatte ich es doch auch schon in meinem Beitrag weiter oben geschrieben.
Der Unwille und die Wut waren in der Bevölkerung vorhanden, man brauchte nur das Signal der Arbeiter auf der Stalinallee.
Es war die Versorgungslage, die sich nicht besserte. Es war die ideologischen Bevormundung und jeden Tag und an jeder Häuserfront Lenin und Stalin, in den Kinos Russenfilme. Lebensmittelkarten und Mangel an allen Ecken und Kanten.
Später hatte man das doch auch in Ungarn, in Polen und in der damaligen CSSR. Hätte es damals schon einen Gorbatschow gegeben, wäre alles viel früher und reibungsloser verlaufen.
Dann würde sich heute kein Mensch über die DDR streiten
justus
mir ist nur in Erinnerung (wie lebten in der Nähe von Görlitz) das durch die Erstürmung des Gefängnisses und die Freilassung der Insassen die Angst in der Bevölkerung egen der vielen Kriminellen umging, natürlich noch durch Grabenfunkorgien zusätzlich gespeist.
hugo
Ist meine Vermutung richtig, dass für dich damals politisch Gefangene mit Krimminellen gleichgesetzt wurden?
Ciao
Hobbyradler
@ Hobbyradler:
Im DDR-Denken waren Klassenfeinde = Staatsfeinde = Krimminelle.
Und wer sich von dieser Ideologie bis heute nicht befreit hat, ---- für den hat sich nichts eben geändert.
Hafel
Im DDR-Denken waren Klassenfeinde = Staatsfeinde = Krimminelle.
Und wer sich von dieser Ideologie bis heute nicht befreit hat, ---- für den hat sich nichts eben geändert.
Hafel
Nach allem, was mir Verwandte, Bekannte und Freunde in der DDR über den Aufstand erzählten, war der als schlecht empfundene Lebensstandard der eigentliche Auslöser.
Clara
So hatte ich es doch auch schon in meinem Beitrag weiter oben geschrieben.
justus
Ja, hast Du, man sollte es jedoch möglichst oft erwähnen, sonst wird es nicht geglaubt. Ich hatte auch schon Ungarn und die CSSR erwähnt. Nun sind wir quitt, oder?
Für Deutschland war Gorbatschow ein Glücksfall. Im eigenen Land hat(te) er aber kein besonders hohes Ansehen.
Clara
Im DDR-Denken waren Klassenfeinde = Staatsfeinde = Krimminelle.
also wurden die dann alle wegen Diebstahl, Betrug, Einbruch, Fälschung usw bestraft oder ?
hugo