Diskussion historischer Ereignisse 17. JUNI 1953

Die Geschichte hat auch immer zwei Seiten und in den heutigen Medien wird uns logischerweis fast ausschließlich die aktuelle Siegerseite vermittelt,,
hugo

Bei diesem Thema sind die Sieger wohl die, die den Zusammenbruch des diktatorischen Systems herbeigeführt haben, also große Teile der Bevölkerung der früheren DDR. Die restliche Bevölkerung genießt weitestgehend ebenfalls die erlangte Freiheit, bis auf einige Hardliner die sich als Verlierer fühlen, und natürlich die, die dachten ins Paradies zu kommen.

Ciao
Hobbyradler

Hallo silhouette
mir ist unklar was du von mir willst oder was dich an meinen Bemerkungen stört.
Ich hab den von dir eingestellten Link gelesen und war der Meinung , daß sich oft in der Interpretation des Bildes etwas geändert hat. Na und?
Außerdem war es für mich schon eigenartig, daß ein westberliner Musikstudent sein Leben für die ostberliner Arbeiterschaft einsetzt. Oder war es nur Abenteuerlust?
Du fandest das, wie ich vermute, ohne Besonderheit.
lupus

Das kann ich dir sagen, was mich an deinen Bemerkungen stört: das ist die Hinterlistigkeit, mit der du jede Möglichkeit, Informationen zu zerrupfen, ausnützt. Die Methode kenne ich sehr gut. Warum zerrupfst du nicht die tollen links von unserem Oberhistoriker???

Von dir will ich nix. Ehrlich, ich habe alles.

Das ist keine Diskussion, die ihren Namen verdient, wenn man sich nicht scheut, jede Info für die nächste hämische Breitseite - natürlich mit einer ganz harmlos klingenden Formulierung - auszunutzen. Und tunlichst auf den Kern der Sache nicht einzugehen.

Nochmal: sind alle Bilder und websites, die ich gezeigt habe, gefälscht??? Wieviele Steinewerfer kannst du erkennen? Ist jeweils da was ins Foto hinein montiert worden? Über welche Korinthen willst du deutsche Geschichte aufarbeiten?

Panzer fahren auf eine Menschenmauer zu

Ach ja, und noch etwas:

Wechselhafter dagegen die Karriere von Hans Joachim Maître, der als der linke Steinewerfer gilt. Maître, Jahrgang 1934 und in Gerlachshain (Schlesien) geboren, verbringt seine Jugend in Bernau bei Berlin. Nach der Teilnahme am 17. Juni und der Flucht in den Westen studiert er bis 1961 in Innsbruck und Bonn Literatur, Geografie und Psychologie. Danach folgen einige Jahre als Auslandskorrespondent der "Welt", als Dozent an der University of Nigeria und schließlich als Deutsch-Professor an der McGill University in Montreal. 1976 ist er dort deutscher Olympia-Attaché. Maître wird anschließend Leitender Redakteur im Axel Springer Verlag und zieht 1983 in die USA. Dort lebt er seitdem und lehrt - zeitweise im eigenen Institut - an der Boston University.

Für den rechten Steinewerfer kursieren zwei Namen: Erwin Kalisch, ein zum Zeitpunkt des Aufstandes 22-jähriger Elektriker, der verhaftet worden und dann nach Brasilien geflohen sein soll. Seit 1994 erhebt Arno Heller aus Berlin Anspruch, der rechte Werfer zu sein. Heller war 1953 Musikstudent im Westberlin und will aus der Mensa zur Demonstration geeilt sein.

Identität der Steinewerfer

An der Diskussion möchte ich mich nicht beteiligen, weil die ganze Situation damals viel , sehr viel Leid in die Familie meines Vaters gebracht hat. Ich war damals noch zu klein, und mein Vater konnte oder wollte später nicht darüber reden. Aber ich habe zwei gefilmte Zeitdokumente gefunden, vielleicht bringen die Euch in der Sache ein Stück näher:


Youtube - 17. Juni 1953 - Volksaufstand

Youtube - 17. Juni 1953 - Die Neue Deutsche Wochenschau

Edita

Danke, edita, für die eindrucksvollen Bilder.

Meine Familie war nicht betroffen. Sie wohnte dort, wo die Flüchtlinge gerne hinkamen. Aber mich macht es wütend, wenn Unrecht dieses Ausmaßes geleugnet oder auch nur beschönigt wird. Hunderte von Panzern und wieviele? MGs sind schließlich keine 2 Wasserwerfer. Aber letztere sind Verharmlosern dieses Unrechts dann wieder willkommener Anlass, um gegen die faschistische Polizei unseres Staats zu hetzen.

Silhouette: "Aber letztere sind Verharmlosern dieses Unrechts dann wieder willkommener Anlass, um gegen die faschistische Polizei unseres Staats zu hetzen".


Wer einmal in den SED-Kadern sein Lektion gelernt hat, wird sein Leben lang den Klassenfeind bekämpfen.

Hafel

Wer einmal in den SED-Kadern sein Lektion gelernt hat, wird sein Leben lang den Klassenfeind bekämpfen.

aber hafel,,das kannste doch nicht so verallgemeinern, das stimmt vieleicht für einige Wenige,,die allermeisten sind doch viel "experimentierfreudiger" (um nicht wendehälsiger oder gar obrigkeitshöriger zu sagen,, egal wer oder was gerade kommt)

denk doch mal an die vielen Nazis und Hitlerhoffierer, wie schnell die umgelernt hatten
denk doch mal an die vielen Wendehälse ab 1989, wie schnell die eine neue Fahne trugen

ich denke eher, das es bei jedem Regimewechsel ne ganze Menge Mitmenschen gibt, die -aus welchen Gründen auch immer- nicht nur das Hemd wechselten sondern sogar behaupten, das sie dieses Hemd nur sehr ungern getragen haben und eigentlich schon immer die neue Lektion im Hinterkopf gehabt hätten.

anders lassen sich viele steile Karrieren gar nicht erklären, anders lassen sich auch die vielen gleichgeschalteten aktuellen Ansichten und Behauptungen nicht erklären.

dumm nur, das ausgerechnet Jenen, die nicht mit fliegenden Fahnen,, äh, die nicht auschließlich den neuen Herren zu Munde reden und dessen Schlagzeilenrepertuare übernehmen, eine besondere Nähe zum alten System unterstellt wird,,

ist das so eine Art nach dem Motto: "haltet den Dieb"-Syndrom ?

hobbyradler macht sich dazu auch solche Gedanken wenn er schreibt: "Bei diesem Thema sind die Sieger wohl die, die den Zusammenbruch des diktatorischen Systems herbeigeführt haben,,,

leider nur zum Teil hobbyradler, an die Erfolge der aktiven "Umstürzler" haben sich während und besonders nach dem Regimezusammenbruch auch all Jene drangehängt die eigentlich nur Beobachter und Kopfschüttler waren oder höchstens heimliche Bewunderer,,dazu die Obrigkeiten des neuen Systems ,,

das wär wohl weiter nicht so schlimm, wenn nicht der Gesamterfolg durch die vielen plötzlich aufgetauchten Fledderer geschmälert worden wäre,,,

ein paar echte hilfsbereite Geister -die es auch gab- hätten gereicht um die noch Zögerlichen, die Hugos usw. rundum zu begeistern.

nöö die echten unermüdlich -sich für die SED einsetzenden-Klassenkämpfer, die hafel hier erkannt haben will, die muss er mir erst mal zeigen,,

das kommt mir hier so vor wie bei dem Witz mit dem Klassenfeind in der Parteiversammlung,,der verhaftet wird weil er nicht pennt.

-ich denke das nicht alle "Nicht-CDU-Wähler" der SED nachtrauern
- und nicht alle "Linken-Wähler" Ehemalige waren
- und nicht alle die das neue Regime kritisieren
Altfunkionäre gewesen sein müssen
-und nicht alle die nicht alles glauben und bestätigen was aktuell ideologischer Darstellung entspricht, besonders DDR-systemnah gewesen sein müssen und nun nach der ehemaligen Lektion leben.

aber gebraucht werden solche Typen scheinbar täglich,,wie könnte sich ansonsten eine lebhafte Diskussion am Leben erhalten?

,,wegen allgemeiner viel-, oder nichtssagener Zustimmung zum Eröffnungsbetrag könnten die meisten Themen danach wieder begraben werden.

hugo

Goethe schrieb, „durch Heftigkeit ersetzt der Irrende, was ihm an Wahrheit fehlt“, das möchte ich für mich vermeiden, deshalb lesen, lesen..... Schließlich war ich nicht dabei.

Hier sind viele Informationen, O-Töne, Dokumente, Opferlisten, Zeitzeugen , Literatur, Politikerredend, RIAS, sogar „Pinsel und Schnorchel“ ist dabei.

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Senhora

Hallo,
haben dich die Erkenntnisse aus der Berliner Morgenpost , die mir nicht so zugänglich ist, vollkommen übermannt?
Du kopierst einen Text bei dem von „kursierenden Namen“ für den Steinewerfer die Rede ist und wirfst mir vor, dass ich hinterlistig Informationen zerrupfe.
Du hast Recht, so ist es „keine Diskussion die ihren Namen verdient“ (eigenartige Formulierung, nicht von mir)
lupus

Übrigens, vielleicht fehlt dir doch was!

Das ist richtig und wichtig, wobei Klassiker wohl eher allgemeine Weißheiten verbreiten. Zum Thema haben die Altbürger der BRD den Vorteil, bereits seit der Gründung der BRD eine freie Presse lesen zu können. Auch wenn jedes Blatt sein eigenes Süppchen kocht. Ebenso durften Radio und Fernsehen, egal welche Sender, gehört und gesehen werden.

Ciao
Hobbyradler