Diskussion historischer Ereignisse 17. JUNI 1953

hobbyradler
hobbyradler
Mitglied

Re: 17. JUNI 1953
geschrieben von hobbyradler
als Antwort auf hugo vom 19.06.2012, 16:24:40
@Hugo,

der von dir eingestellte Link sagt doch alles über das damalige politische System aus. Deshalb verstehe ich nicht warum dieses von so manchem verteidigt wird.

Ciao
Hobbyradler

lupus
lupus
Mitglied

Re: 17. JUNI 1953
geschrieben von lupus
als Antwort auf silhouette vom 18.06.2012, 22:57:44
Es ist sehr interessant den von silhouette eingestellten Link bis zum Ende zu lesen und sich seine eigenen Gedanken über das Bild , das einen westberliner Musikstudenten zeigen soll, zu machen.
lupus
silhouette
silhouette
Mitglied

Re: 17. JUNI 1953
geschrieben von silhouette
als Antwort auf lupus vom 19.06.2012, 17:40:12
Wieso zeigen soll? Es ist Arno Heller, und der war Musikstudent, na und? Das hat hier schon jemand herausgefunden. Wieso angeblich?

Ach ja, die Westpresse. Aber Springer-Presse darf es in diesem Fall sein, ja?

Deine Gedanken teile ich vermutlich nicht. Das Lachen und Jubeln dürften den Jungs vergangen sein, als nach ihnen gefahndet wurde, wie an anderer (ebenfalls schon zitierter) Stelle berichtet wurde.

Wie in Presseagenturen und Zeitungsredaktionen gearbeitet wird, ist nichts Neues. Das hat nicht erst die Bildzeitung erfunden, als es um die "sogenannte"..... ging. Es hindert mich allerdings nicht daran, das eine oder andere Zeugnis der Geschichte so zitieren, wie es da steht. Umdeuten brauche ich es nicht.

Anzeige

silhouette
silhouette
Mitglied

Re: 17. JUNI 1953
geschrieben von silhouette
als Antwort auf hugo vom 19.06.2012, 16:24:40

-Am 17. Juni gab es in Berlin einen Marsch der Arbeiter
-Über Ost-Berlin wurde der Ausnahmezustand verhängt.
-Mittags griff die Sowjetarmee ein.
-Allein in Berlin fuhren 600 Panzer auf.
-Bilanz 50-125 tote Demonstranten
-etwa 15 Tote durch Racheakte der Bevölkerung
(faz,17.06.2012 )

so einfach kann Geschichte sein

hugo

geschrieben von hugo

Aufgrund eines "Marsch der Arbeiter" werden 600 Panzer mobilisiert?
Allein in Berlin? Und der Rest wo? Doch auch noch in anderen Städten? Warum denn das, wenn es den Marsch nur in Berlin gegeben hat?
Was hat es anderswo gegeben, wo auch Panzer aufgefahren sind?

Einfach? Einfältig!
sysiphus
sysiphus
Mitglied

Re: 17. JUNI 1953
geschrieben von sysiphus
als Antwort auf hugo vom 19.06.2012, 16:24:40
HUGO: "eher glaube ich einigen Zeitzeugen die aus Ihrer Sicht die damaligen Geschehnisse dokumentieren".

In der vom Gen. Hugo verlinkten Chronik des 17. Juni 1953 sind Zeitzeugen-Berichte, Dokumente und sogar Artikel aus "Neues Deutschland" zu lesen. Hugos Beiträge zu diesem Thema gleichen, als Agitation in Sinn und Stil, ehemaliger SED-Propaganda. Aus der von Hugo verlinkten "Chronik":

"Bei dem Versuch von Provokateuren, das HO-Kaufhaus in Leipzig C 1 zu stürmen, wurde bei den hierzu eingeleiteten Gegenmaßnahmen die Rentnerin Elisabeth Bröcker, geb.30.6.1888,wohnhaft Leipzig S 3, August-Bebel-Str. 43
durch Brustschuß tödlich verletzt".

"Als in Halle Einheiten der KVP mit Unterstützung von sowj. Streitkräften den Marktplatz von Demonstranten räumten, wurde die Margot Hirsch, geb. Seewald, geb. 30.12.33 wohnhaft Halle, Mühlweg 31, durch einen Schuß tödlich verletzt".

sysiphus...
hafel
hafel
Mitglied

Re: 17. JUNI 1953
geschrieben von hafel
als Antwort auf sysiphus vom 19.06.2012, 18:07:10
Hugo: Zeitzeugen gibt es noch genug.

Ich benötige da keine Medienberichte, sondern nur mein Gedächtnis. Ich war als 15-Jähriger am 17. Juni in der Innenstadt von Leipzig und habe ich selber gesehen, wie am Fleischerplatz - gegenüber der Stasizentrale – ein Mann aus nächster Nähe erschossen wurde.

Hafel

Anzeige

lupus
lupus
Mitglied

Re: 17. JUNI 1953
geschrieben von lupus
Gestattet eine vom Thema abweichende Bemerkung
Trotz aller heute vorhandenen technischen Möglichkeiten ist ein abgebildeter Vorgang variantenreich und nicht genau gesichert interpretierbar.
Was für ein potenziertes Wunder ist die nach noch längerer Zeit genaue Wiedergabe
der wörtlichen Rede von Jesus.
lupus
silhouette
silhouette
Mitglied

Re: 17. JUNI 1953
geschrieben von silhouette
als Antwort auf lupus vom 19.06.2012, 19:07:43
Gestatte, wenn ich ohne drum herum zu palavern auf das Thema zurückkomme.
Ich zeige Euch mal noch ein paar Bilder, könnt Ihr alle selber ergoogeln.
D.h. wer ko, der ko.

1. zwei Bilder aus Berlin in der Mitte der Website. Sooo viele lachende unbedarfte Jungs an der Straße, und die zwei haben tatsächlich auch aus dieser Perspektive Steine geworfen und nicht gelacht. Na sowas.

Demonstranten und Panzer in Berlin

2. Noch mehr Panzer in Berlin,
Leipziger PlatzBerlin Leipziger Platz - unteres Drittel der website:

3. Panzer in Leipzig - rechts
Panzer in Leipzig

4. Der "Marsch" der Arbeiter in Leipzig

Aufstand im Bezirk Leipzig


Bei Interesse: ich habe noch einige mehr gefunden.

Alles Fotomontagen? Wie kann man jetzt diese Fotos variantenreich interpretieren, lupus????

Ich bin gespannt. Brauchst dich nicht direkt an mich zu wenden. Ich akzeptiere auch den Plural.





hugo
hugo
Mitglied

Re: 17. JUNI 1953
geschrieben von hugo
als Antwort auf hobbyradler vom 19.06.2012, 17:22:18
@Hugo,

der von dir eingestellte Link sagt doch alles über das damalige politische System aus. Deshalb verstehe ich nicht warum dieses von so manchem verteidigt wird.


nee ,, zwar vieles aber längst nicht alles.

Die Geschichte hat auch immer zwei Seiten und in den heutigen Medien wird uns logischerweis fast ausschließlich die aktuelle Siegerseite vermittelt,,

Es muss doch 1953 neben den vielen Helden, Kämpfern, Opfern die sich alle reichlich zu Wort melden bzw zu Wort gebeten werden auch noch ein paar Unbeteiligte geben, da es ja auch reichlich Täter und Angeschuldigte gibt (Rotarmisten, Volkspolizisten, Parteiarbeiter, Parteiführer, Bürgermeister,,,)

Die müssen doch aus Ihrer Sicht auch noch Erinnerungen haben, wo bleiben die ?? allesamt Wendehälse, Geschichtsverweigerer Feiglinge ?

so ein Tag wie der 17. Juni schafft übrigens -kommt auf die Sicht an-, auch neue Opfer und neue Täter ,,,auch auf der Gegenseite

und wie wir heute wissen kann ein all zu eindeutiger Glaube an nur eine Seite zu Irrtümern führen die dann nie wieder gut zu machen sind,,

ich denke mal gerade an Syrien,,da hat sich die halbe westliche Welt auf das Regime eingeschossen, das sind die Teufel, und die Opposition sind demzufolge die Guten,

einige Wochen später (die Guten haben noch nicht gewonnen) kommen Zweifel aus mehreren Mündern, das da was mit der Opposition ebenfalls nicht ganz sauber ist,,

wer sich dafür interessiert, hier mal ein paar Auswertungen von Telefonischen Meldungen und Durchsagen der SED im Bezirk Dresden am 17. Juni 1953 an das ZK der SED.

was hälste von einer solchen -durch eine Regierung- erdachte Gesetzesformulierung: "Unter bestimmten Bedingungen (z.B. bei Nothilfe, Festnahmen oder der rechtmäßigen Niederschlagung eines Aufstands) ist jedoch nach Art. xy auch eine tödliche Gewaltanwendung erlaubt."?

was glaubst Du wer im Falle eines Falles entscheidet ob etwas rechtmäßig ist oder nicht ?


hugo
sysiphus
sysiphus
Mitglied

Re: 17. JUNI 1953
geschrieben von sysiphus
als Antwort auf hugo vom 19.06.2012, 16:24:40
"Die Belegschaften vor allem großer Betriebe traten mit Beginn der Frühschicht in den Streik (wiki/hobbyradler)
aha,,,und das rein zufällig, ohne Absprache, ohne Kommunikation einfach so,,,?? ich glaubs nicht.
die wollten sich doch nur wegen der Norm beschweren,,,muss man dazu Bürgermeister verprügeln, Polizisten lynchen ?? ich glaubs nicht" HUGO


Was ein brainwashed Mensch glaubt oder auch nicht glaubt. Rein zufällig, ohne Absprache, ohne Kommunikation einfach so, versammelten sich am 5. Oktober 1789 hunderte Pariser Frauen und machten sich auf den Weg nach Versailles. Unterwegs wuchs der Demonstrationszug auf einige tausend Menschen an. Die wollten sich doch nur wegen der hohen Brotpreise bei Marie-Antoinette beschweren.

sysiphus...

Anzeige