Diskussion historischer Ereignisse 17. JUNI 1953

silhouette
silhouette
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Re: 17. JUNI 1953
geschrieben von silhouette
als Antwort auf silhouette vom 18.06.2012, 19:53:24
Seltsam. Tut mir leid!
Das muss mir mal ein Internet-Freak erklären: warum bekomme ich per google-Suche einen kompletten alten Zeitungsartikel geliefert, der dann, wenn ich ihn verlinke, und zwar mit exakt derselben URL nur noch den Titel des Artikels zeigt und mich auffordert, mich als Abonnent anzumelden???
EhemaligesMitglied68
EhemaligesMitglied68
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Re: 17. JUNI 1953
geschrieben von EhemaligesMitglied68
als Antwort auf hobbyradler vom 18.06.2012, 20:36:50
@ hobbyradler

Diese Momentaufnahmen waren es, die sie dankbar aufgegriffen hat. Weil sie in die "Adenauer-Denke" passten, und eine Stütze dieser dümmlichen, kleingeistigen Nachkriegs-Politik darstellten, der das halbe Deutschland lieber war, als das ganze, wenn es nur nach seiner Diktion tickte. Was heißt Stütze - die Krücke eines Lahmen ...

Dieser "Volksaufstand" war kein echter, ganz einfach deshalb, weil das Volk nicht aufgestanden ist.
Es war ein verzweifelter Wutausbruch Einzelner.
Den wahren Volksaufstand gab es vor 23 Jahren. Und im Gegensatz zum wilden Vandalismus von '53 war jener seeeehr bewusst, passte in die Zeit war politisch logisch, und vermutlich deshalb auch so friedlich.
dutchweepee
dutchweepee
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Re: 17. JUNI 1953
geschrieben von dutchweepee
als Antwort auf EhemaligesMitglied68 vom 18.06.2012, 20:53:26
@steinpilzchen

CHAPEAU!

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hobbyradler
hobbyradler
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Re: 17. JUNI 1953
geschrieben von hobbyradler
als Antwort auf EhemaligesMitglied68 vom 18.06.2012, 20:53:26
@steinpilzchen,

vielleicht sind deine und dutchweepees Meinung auch nur Einzelmeinungen.

Bei blutigen Zusammenstößen in 22 Kreisstädten und 44 weiteren Ortschaften, würde ich schon von einer größeren Angelegenheit sprechen.

Oder sind die 20.000 in Zuchthäuser und Arbeitslager gesperrte Personen auch nur Einzelne?
250 Demonstranten lassen ihr Leben, 3 Personen wurden später noch enthauptet, zudem gab es viele standrechtlichen Erschießungen.

Es ist für mich unverständlich ein System zu verteidigen, dass Menschen unterdrückt und zu solchen Aufständen nötigt.

Ciao
Hobbyradler

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clara
clara
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Re: 17. JUNI 1953
geschrieben von clara
als Antwort auf EhemaligesMitglied68 vom 18.06.2012, 20:53:26


Dieser "Volksaufstand" war kein echter, ganz einfach deshalb, weil das Volk nicht aufgestanden ist.
Es war ein verzweifelter Wutausbruch Einzelner.
geschrieben von steinpilzchen

Was verstehst Du unter "Einzelnen", Steinpilzchen? Sind es auch die 20 000 Arbeiter allein in Jena? Es ging ja um verbesserte Lebensumstände (die Arbeitsnormen wurden erhöht), genau wie beim Volksaufstand vor 23 Jahren. Klar, bei beiden ging es auch um Freiheit!

Zitat: Am Morgen des 17. Juni 1953 setzen sich in Jena beinahe gleichzeitig die Demonstrationszüge unter anderen der großen Firmen Zeiss, Schott und Jenapharm in Richtung Holzmarkt in Bewegung. Unterwegs werden die Gebäude verhasster politischer Organisationen attackiert oder erstürmt, so der Nationalen Front, des FDGB, der FDJ, des MfS und die Untersuchungshaftanstalt.

Bald haben sich etwa 20.000 Demonstranten auf dem Holzmarkt eingefunden, gegenüber der SED-Kreisleitung.


http://www.17juni53.de/tote/diener.html

Dieser - für mich selbstverständlich - Volksaufstand kostete die meisten der Beteiligten viel Kraft, waren doch erst acht Jahre nach Kriegsende verstrichen und die Überlebenden erschöpft von den Kriegsfolgen. Hellsichtig sahen sie das Versagen eines sozialistischen Systems, dessen Anfänge sie glaubten stoppen zu können.

Clara

P.s. @ Hobbyradler: Sehe gerade, dass Du Ähnliches geschrieben hast!
EhemaligesMitglied68
EhemaligesMitglied68
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Re: 17. JUNI 1953
geschrieben von EhemaligesMitglied68
als Antwort auf hobbyradler vom 18.06.2012, 21:11:23
ok, hobbybiker, nur mal ein Gedankenspiel:

Mal angenommen, rund 20.000 Opfer der Bankenpleiten von 2008 der Lehmann Bros. und der anderen "Finanzinstitute" würden sich zusammentun, und die "Täterbanken" stürmen und sie verwüsten.
Menschen, die um ihre gesamten Ersparnisse, teilweise um ihre gesamte Lebensleistung gebracht wurden, die in den Dreck getreten wurden, von habgierigen Geldverleihern, die nur ihre Boni im Blick hatten. Bankern, die lächelnd über Leichen gehen, und in ihrer Habgier dieses System symbolisieren.

Was würde passieren?

Diese Menschen haben mit Sicherheit mehr Leid erfahren müssen, als jene, bevor sie '53 Panzer mit Steinen zerstören wollten.

Was würde passieren?




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clara
clara
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Re: 17. JUNI 1953
geschrieben von clara
als Antwort auf EhemaligesMitglied68 vom 18.06.2012, 21:33:33
Das ist seltsam, was Du da schreibst! Du vergleichst Bankenmanager mit SED-Bossen? Clara
hafel
hafel
Mitglied

Re: 17. JUNI 1953
geschrieben von hafel
als Antwort auf EhemaligesMitglied68 vom 18.06.2012, 21:33:33
Deine Vergleiche sind für mich nicht nachvollziehbar. Es sieht eher so wie eine Rechtfertigung für das SED-Regime aus.

Hafel
hobbyradler
hobbyradler
Mitglied

Re: 17. JUNI 1953
geschrieben von hobbyradler
als Antwort auf EhemaligesMitglied68 vom 18.06.2012, 21:33:33
ok, hobbybiker, nur mal ein Gedankenspiel:

Mal angenommen, rund 20.000 Opfer der Bankenpleiten von 2008 der Lehmann Bros. und der anderen "Finanzinstitute" würden sich zusammentun, und die "Täterbanken" stürmen und sie verwüsten.
Menschen, die um ihre gesamten Ersparnisse, teilweise um ihre gesamte Lebensleistung gebracht wurden, die in den Dreck getreten wurden, von habgierigen Geldverleihern, die nur ihre Boni im Blick hatten. Bankern, die lächelnd über Leichen gehen, und in ihrer Habgier dieses System symbolisieren.

Was würde passieren?

Diese Menschen haben mit Sicherheit mehr Leid erfahren müssen, als jene, bevor sie '53 Panzer mit Steinen zerstören wollten.

Was würde passieren?
geschrieben von steinpilzchen


@steinpilzchen,

danke für deine klare Aussage. Jeder hat seine Meinung, deine kann ich leider nicht im Entferntesten teilen. Also belassen wir es dabei.

Ciao
Hobbyradler
EhemaligesMitglied68
EhemaligesMitglied68
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Re: 17. JUNI 1953
geschrieben von EhemaligesMitglied68
als Antwort auf hobbyradler vom 18.06.2012, 21:43:34
ok, hobbyradler, belassen wir es dabei, es ist in unserem Alter eh besser, die Betriebstemperatur ein wenig niedriger zu halten, und sich lieber den positiven Dingen des Lebens zu widmen.

Nicht die Seligsprechung der SED war mein Anliegen, hafel, aber ein Quervergleich der Leiden sei erlaubt. Unser heutiges System ist nicht a priori besser, als das von '53, nur weil es sich den Beinamen "demokratisch" verabreicht hat. Die seelischen Verwundungen, die Verletzungen, die materiellen Zerstörungen, die unser heutiges System unter seinen Menschen anrichtet, sind eben für mich durchaus vergleichbar mit denen von '53. Und sie übertreffen sie in bemerkenswerter Weise, soviel zu Deiner Verwunderung, clara.

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