Diskussion historischer Ereignisse 17. JUNI 1953

olga64
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Re: 17. JUNI 1953
geschrieben von olga64
als Antwort auf hugo vom 28.06.2012, 17:05:23
Ich denke nur Senioren, die heute ca 80 Jahre alt sind und damals im Osten der Republik lebten, hatten diesen 17. Juni physisch miterlebt. Alle anderen waren Kinder und leben bis heute aus Erzählungen ihrer Eltern, die naturgemäss sich auch im Laufe der Jahre angeglichen haben und aus der eigenen Meinung resultierten. Der überwiegende Teil, der weiter im Süden lebte, hatte damals andere Probleme zu lösen.
Und by the way - nicht ich habe den Focus Afghanistan in die Diskussion eingebracht, die sich irgendwann mal um den 17. Juni 1953 etablierte, der m.W. kein staatlicher Feier- oder Trauertag in Afghanistan ist. Olga
ingo
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Re: 17. JUNI 1953
geschrieben von ingo
Ich hole diesen Thread mal aus der Versenkung hervor, um daran zu erinnern, dass heute wieder mal der 17. Juni ist. Ich bedauere, dass er nicht mehr unser Nationalfeiertag ist. Dieser Tag verschwindet von Jahr zu Jahr mehr aus dem Bewusstsein.
Tina1
Tina1
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Re: 17. JUNI 1953
geschrieben von Tina1
als Antwort auf sysiphus vom 17.06.2012, 19:54:55
17. Juni 1953 – Erinnert Euch ! 15. JUNI 2012 VON TIMO STEIN, CICERO.DE Der 17. Juni 1953 droht in Vergessenheit zu geraten. Auch an diesem Sonntag ist er allenfalls Randnotiz, werden andere Ereignisse die mediale Öffentlichkeit prägen. Dabei sind die Ereignisse um den 17. Juni zu wichtig, um sie verblassen zu lassen. Erinnern wir uns also.

sysiphus leider habe ich erst jetzt deinen Thread entdeckt, ich habe gestern auch einen Thread mit der Überschrift eröffnet. Ich habe auch festgestellt das nur wenige Zeitungen dieses Thema im Inhalt hatten u. wenn eine kleine Randnotitz. .
Und das obwohl die Bundesregierung und der Berliner Senat der Opfer des blutig niedergeschlagenen Aufstandes mit einer Kranzniederlegung gedachten.
Tina

"Nahles sagte, der 17. Juni 1953 sei ein Tag deutscher Freiheitsgeschichte, auf den die Bürger stolz sein könnten. Der Aufstand mahne, sich überall auf der Welt gegen Unterdrückung und Gewalt einzusetzen. Die Erinnerung müsse bewahrt bleiben, so Nahles. Die DDR-Führung habe bis zum Schluss versucht, die Erinnerung an das Aufbegehren von 1953 zu ersticken.

Vor 62 Jahren waren in rund 700 DDR-Orten mehr als eine Million Menschen auf die Straße gegangen. Der Aufstand wurde mit Panzern der sowjetischen Besatzungsmacht niedergeschlagen. Nach Angaben des Zentrums für Zeithistorische Forschung Potsdam starben 50 Aufständische sowie fünf Vertreter der DDR-Sicherheitsorgane."

In Dresden demonstrierten an dem Tag auch die Arbeiter aus dem "Sachsenwerk", mein Vater war dabei. Er erzählte mir später das viele von seinen Arbeitskollegen verhaftet wurden, einige sah er nie wieder. Meine Mutter hatte Angst um meinen Vater. Mit dieser Aktion haben die angeblichen Kommunisten gezeigt zu was sie bereit sind, sie haben brutal gegen die Arbeiterklasse u. Bauern agiert, denn auch die Bauern gingen auf die Straße. Und das nannte sich "Arbeiter.- u. Bauernstaat". Das war Verrat an der Arbeiterklasse!
Sie sind mit Panzern gegen unbewaffnete vorgegangen. Von da an hatten sie das Volk der DDR in ihrer Hand, die Menschen wurden gebrochen, Aufbegehren gab es bis 1989 nur noch im Untergrund.
Die nächten Aufstände fanden dann in den anderen sozialistischen Bruderländern statt, 1956 in Ungarn, in Polen und 1969 in der CSSR. Auch die wurden auf Befehl der sowjetischen Besatzungsmacht, mit russischen Panzern brutal niegergeschlagen. Das alles darf nie vergessen werden!
Tina

"Aufgrund der Unzufriedenheit mit den Zuständen in Ungarn und unter dem Eindruck des Aufstands in Polen findet am 23. Oktober 1956 eine große Studentendemonstration in Budapest statt. Als die kommunistische Staatsmacht mit Waffengewalt gegen die Studenten vorgeht, beginnt ein Volksaufstand gegen die Diktatur und die sowjetische Besatzung. Der Reformer Imre Nagy wird Ministerpräsident und verkündet den Austritt Ungarns aus dem Warschauer Pakt. Doch die Sowjetarmee schlägt die Freiheitsbewegung blutig nieder. Der Westen greift aus Furcht eines Krieges mit der UdSSR nicht direkt in den Aufstand ein. Nagy wird 1958 hingerichtet, zehntausende Ungarn werden interniert. Seit 1989 ist der 23. Oktober ungarischer Nationalfeiertag."

Wenn man sich an diese Zeiten u. die Aktionen unter Fürung der Sowjetunion erinnert u. das nicht eingreifen des Westens dagegen stellt, widerspricht es voll der These, die man jetzt sooft zelebriert, das der Westen, die USA, die Nato Krieg gegen die Russen, Krieg in Europa wollen. Wenn sie das wöllten dann hätten sie damals eingegriffen. Im Gegensatz dazu war die sowjetische Besatzung, die kommunistische Staatsmacht bereit für einen eventuellen Krieg mit dem Westen, denn sie wussten nicht ob sich der Westen einschaltet. Es war eine sehr gefährliche Situation u. das wussten sie.
Man kann außerdem aus diesem brutalen, niederschlagen der Studenten.- u. Arbeiteraufständen herausnehmen das die Kommunisten die in den sozialistischen Bruderländern an der Macht waren, unter Führung der Sowjetunion, nicht nur gegen die Arbeiterklasse aufmarschiert sind, sondern das sie es auch waren die ein ganzes Volk eingesperrt haben, das sie es waren die den Befehl gaben Flüchtlinge zu erschießen, das sie "Andersdenkende" verfolgt haben, das sie Familien auseinander gerissen haben durch den Mauerbau, uvm.. Mir ist nicht bekannt das das die amerikanische Besatzungsmacht mit den Bürgern der BRD gemacht hat.
Und genau diese Politik wird in Russland durch Putin immer noch praktiziert, es hat sich nichts geändert. Putin war auch viele Jahre als KGB-Offizier mit verantwortlich für das was in der DDR passierte. Wie kann man so einem Mann noch trauen? Wie kann man glauben das er Frieden will ? Das ist meine Meinung, die auf erlebtes u. erzähltes von Zeitzeugen beruht.
Tina

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Tina1
Tina1
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Re: 17. JUNI 1953
geschrieben von Tina1
als Antwort auf ingo vom 17.06.2015, 14:27:13
Ich hole diesen Thread mal aus der Versenkung hervor, um daran zu erinnern, dass heute wieder mal der 17. Juni ist. Ich bedauere, dass er nicht mehr unser Nationalfeiertag ist. Dieser Tag verschwindet von Jahr zu Jahr mehr aus dem Bewusstsein.

Er darf aber nicht verschwinden.
Tina
olga64
olga64
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Re: 17. JUNI 1953
geschrieben von olga64
als Antwort auf Tina1 vom 18.06.2015, 16:08:59
Tina, ich finde es ja wacker und ehrenvoll, wie Sie unermüdlich auf dieses Ereignis hinweisen, an das sich nur leider die wenigstens von uns noch richtig erinnern können, weil wir doch alle Kinder waren als es geschah.
ABer Putin sollten Sie dafür jetzt nicht verantwortlich machen - der war ja 1953 selbst noch ein Baby und lebte vermutlich in 'St. Petersburg noch mit den Erinnerungen seiner Eltern an die grausame Nazi-Besetzung, bei so viele Russen verhungerten. Daran sollte auch gedacht werden, wie ich finde. Olga
ehemaligesMitglied42
ehemaligesMitglied42
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Re: 17. JUNI 1953
geschrieben von ehemaligesMitglied42
als Antwort auf olga64 vom 18.06.2015, 16:12:34
ihr, die im westen lebten schwebt man in Erinnerungen. Ich sage Euch mal meine Meinung und Erlebnisse

17.06.53.
ich kam in die Schule, damals 17 Jahre 11. Klasse. da hieß es Hier Zettel, wir schreiben eine >Arbeit,

"Die Große sozialistische Oktoberrevolution und die Auswirkungen auf die Welt."
Ich nahm den Zettel schrieb drauf " An einem Tag wie heute kann ich zu dem Thema nichts schreiben!"
gab den Zettel dem Klassenlehrer ab. und dass , was dann passierte hat mich geprägt

Er rief mich zu sich und sagte Anneliese, was soll das, bitte hier hast neuen Zettel reicht es nicht was ihr erlebt habt, Vati an TBC gestorben, meine große Schwester die vor mir auf dem Lyzeum war sich angesteckt und Vati ^1947 verstorben und wir 1949 mit dem Getreidegrosshandel verstaatlicht, mach deiner Mutti nicht noch mehr Sorgen. Zog mir die Ohren lang und schob mich auf meine Bank.

Hätte er einen Funktionär dazu gezogen, wer weiß was aus mir geworden wäre.
Da begriff ich, Revolution von Unten ist gefährlich, ein wahres Wunder dass das 1989 klappte und nicht ausartete.
Man sollte auch mal daran denken, dass es auch 1989 vernünftige verantwortliche Menschen waren die es nicht aus dem Ruder laufen ließen. Das war gewiss nicht Kohl!!
Ich habe beim Ungarnaufstand und auch 1953 in meinem kindlichen Gemüt gedacht, warum hilft uns der Westen nicht!!!!?? warum müssen wir Russen bleiben???, ja warum eigentlich????

Von da an lebte ich angepasst aber nie verbogen in der DDR. lasse mich auch heute nicht verbiegen auch hier im ST nicht, ich suche meine Nische und lebe glücklich und zufrieden. Und Putin verstehe ich und ich meine er kennt die Gefahr.Russland soll froh sein einen Putin zu haben. Sonst wäre es bald ein kleiner Stern im USA Banner.

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Gillian
Gillian
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Re: 17. JUNI 1953
geschrieben von Gillian
als Antwort auf olga64 vom 18.06.2015, 16:12:34
Tina, ich finde es ja wacker und ehrenvoll, wie Sie unermüdlich auf dieses Ereignis hinweisen, an das sich nur leider die wenigstens von uns noch richtig erinnern können, weil wir doch alle Kinder waren als es geschah.
ABer Putin sollten Sie dafür jetzt nicht verantwortlich machen - der war ja 1953 selbst noch ein Baby und lebte vermutlich in 'St. Petersburg noch mit den Erinnerungen seiner Eltern an die grausame Nazi-Besetzung, bei so viele Russen verhungerten. Daran sollte auch gedacht werden, wie ich finde. Olga


Dafür meinen Beifall, Olga.
Gi.
ingo
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Re: 17. JUNI 1953
geschrieben von ingo
als Antwort auf ehemaligesMitglied42 vom 18.06.2015, 16:51:25
Paris: "Das war gewiss nicht Kohl!!"
Du magst über Kohl denken, wie Du willst; aber ohne ihn hätte es die Wiedervereinigung nicht gegeben; und Du würdest immer noch "angepasst aber nie verbogen in der DDR" leben...Oder?
ehemaligesMitglied42
ehemaligesMitglied42
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Re: 17. JUNI 1953
geschrieben von ehemaligesMitglied42
als Antwort auf ingo vom 18.06.2015, 18:18:27
versteh mich nicht falsch, ich bin froh, wieder eine Deutsche zu sein, aber das Theater was heute gemacht wird über die Wiedervereinigung von der Seite des Westens ist eine Farce. Weder Adenauer, Kohl usw.
noch sonst wär hätten geholfen, es war die Stärke der Widerstandsbewegunmg der DDR und die Vernunft einiger wirklich vernünftiger Funktionäre der DDR , das sollte man endlich mal anerkennen. Das wäre mein Wunsch,und nicht immer sagen wir, wir wir. kotzt mich an diese überhebliche Art. Der Westen hat oft versagt wenn es um die Vereinigung Deutschlands ging. hatten immer ihre eigenen Ziele im Auge.
justus39
justus39
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Re: 17. JUNI 1953
geschrieben von justus39
als Antwort auf ehemaligesMitglied42 vom 18.06.2015, 18:42:53
Weder Adenauer, Kohl usw. noch sonst wär hätten geholfen, es war die Stärke der Widerstandsbewegunmg der DDR und die Vernunft einiger wirklich vernünftiger Funktionäre der DDR , das sollte man endlich mal anerkennen.
geschrieben von Paris1

Es war teilweise tatsächlich die Einsicht einiger Funktionäre, dass nichts mehr zu retten ist und andererseits aber auch Hilflosigkeit weil keine Anweisungen kamen.
Moskau war inzwischen unter Gorbi ebenfalls zum Umdenken gekommen, überall Demos von friedlichen Menschen mit Kerzen, die Flüchtlinge in der Prager Botschaft, die man noch einmal durch die DDR karrte und die Massenbewegungen auf den Bahnhöfen auslösten.

Als Krönung kam dann dar Zettel von Günter Schabowski, der die Massen zu den Grenzübergängen strömen ließ, die dort wieder auf einen völlig überraschten und hilflosen Grenzschutz trafen.

Es mussten viele günstige Zufälle zusammentreffen, bis sich schließlich Herr Kohl zum König der Wiedervereinigung krönen lassen konnte.

justus

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