Blog-Kommentare Warum?

Syrdal
Syrdal
Mitglied

-.-.-.-
geschrieben von Syrdal
Tausendfach und wieder und wieder wird tagtäglich an Gott die Frage des Warum gestellt, doch wir können seine Antwort nicht verstehen, weil wir sie in „unserer Sprache“ erwarten. Gott „spricht“ aber nicht als ein materialisiertes Wesen in von Menschen hör- und verstehbaren Worten zu uns, seine Sprache ist anderer Art und erreicht uns auf vielfältigste Weise, sei es in unerwarteten – auch für uns vermeintlich unbegreifbaren - Geschehnissen, sei es in einem besonderen Abschnitt in einem bisher vielleicht völlig unbeachteten Buch, sei es durch eine plötzlich erhaltene Nachricht aus nie geahnter Quelle oder durch eine unerwartete Begegnung, durch ein Gespräch (vielleicht sogar mit einem völlig fremden Menschen), ja sogar durch durch Krankheit, Verlust, Scheidung, Notfall, aber auch durch Zuwendung, Aufnahme, Wegweisung durch etwas Unerwartetes, das wir dann Zufall oder sogar Schicksal nennen, und vieles mehr. Die Vielfalt der göttlichen „Sprache“ ist unermesslich und ...eben menschlichen Sinnen unverstehbar. – Aber – und das ist das Bedeutsame – schon allein, dass wir Gott die Frage des Warum stellen, beweist seine Existenz und verbindet uns vertrauensvoll mit ihm, auch wenn wir in diesem Moment das hinterfragte Geschehen nicht begreifen können (oder wollen). In diesem Wissen dürfen wir aber auch darauf vertrauen, dass jedes einzelne Geschehen ein unabwendbares, genau passendes und vorbestimmtes Teilchen des universalen Allganzen ist und seine ganz bestimmte Bedeutung hat. – Am Ende steht aber immer die lichtvolle Erkenntnis... in Erdenzeit gemessen sofort, bald, irgendwann oder aber erst viel, viel später, vielleicht auch erst beim letzten Atemzug, in der uns offenbar wird, dass alles, was geschieht – so unbegreiflich es uns auch erscheinen mag – getragen ist von Gottes Liebe. Sogar selbst die Frage nach dem Warum.
Lieber Ferdinand, mit betroffenem Verständnis für die Dich heute zutiefst bewegende Frage nach dem Warum habe ich hier nur diese wenigen Worte finden können.
Mit herzlichem Freundesgruß,
Syrdal

Lieber Ferdinand!
geschrieben von ehemaliges Mitglied
Es tut sehr weh, das geliebte Kind gehen lassen zu müssen. Wir haben alle das Gefühl, dass erst unsere Kinder sich von uns Eltern verabschieden müssten. Aber aus unerfindlichen Gründen geschieht es auch anders.

Du weißt nicht, warum er schon diese Welt verlassen musste, Du weißt auch nicht, welche Schicksalsschläge er noch hätte verkraften müssen, wäre er in Deiner Obhut geblieben ... Das ist für mich oft der einzige Trost gewesen, wenn ich über den viel zu frühen Tod meiner Mutter nachdenke, ihre Kinder waren doch erst 4, 7 und 11 Jahre und hätten sie noch so nötig gebraucht.

Hadere nicht mit dem viel zu frühen Verlust, tröste Dich (wenn möglich) mit den vielen schönen Augenblicken, die Ihr miteinander erleben durftet.

Ich wünsche Dir viel Kraft

Herzlichen Gruß von Uschi
Dnanidref
Dnanidref
Mitglied

Lieber guter Freund Syrdal,
geschrieben von Dnanidref
ich danke Dir für Deine begreifbar erklärenden und tröstenden Zeilen, wenngleich ich momentan nicht in der Lage bin, sie in vollem Umfang zu verarbeiten!

Mein Junge war mein Sonnenschein! Mit seinem fröhlichen und herzlichen Lachen, hat er in seinem Umfeld immer für gute Laune gesorgt. Er hat trotz seines schweren Handicaps immer alles gegeben, anderen, denen es noch schlechter ging zu helfen!

Ich durfte sehr viel von ihm lernen, wenngleich wir in seinen 31 Jahren – wegen seines Handicaps – viel zu wenige gemeinsame und glückliche Augenblicke erleben und geniesen durften.

Ich bin so maßlos traurig, ausgebrannt und leer, dass mir weitere Worte fehlen!

In tiefer Freundschaft
Ferdinand

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Dnanidref
Dnanidref
Mitglied

Auch Dir, liebe Uschi,
geschrieben von Dnanidref
Auch Dir, liebe Uschi,

danke ich aus tiefstem Herzen, für Deine tröstenden Zeilen!

Ja, Du hast recht, mein Junge hatte in seinem Leben, durch sein Handicap, auf viel verzichten müssen. Unabhängig davon hat er auch einige gesundheitliche Rückschläge hinnehmen müssen und ohne zu jammern erduldet und ertragen.

Zwei seiner größten Wünsche konnte ich ihm leider nicht mehr erfüllen:
Einmal zu seiner geliebten „Eintracht Frankfurt“ ins Stadion zu fahren – denn wir hatten Angst vor den Randalierern, die wir in einem Zug erleben mussten und wo er in Panik geriet.
Und zum anderen ein Zusammenleben mit seiner heißgeliebten Freundin – was machbar gewesen wäre und woran wir intensiv gearbeitet hatten. Doch die Zeit war noch nicht reif genug dafür.

Und nun ist er durch diese verheerende Brandkatastrophe unerfüllt und viel zu früh gegangen.

In tiefer Trauer
Ferdinand
lieber Ferdinand
geschrieben von ehemaliges Mitglied
Dein aufschreiendes WARUM verstehe ich gut und es ist auch für mich eine Erleichterung, dieser Schrei.
Die Antwort bekommen wir im laufe der Zeit, wenn schöne Erinnerungen den Schmerz überwiegen.

Es gibt momentan keinen Trost, es gibt nur: ein großes Verstehen, und das ist schon viel.

Sei mit guten Gedanken bedacht
Clematis
werderanerin
werderanerin
Mitglied

Lieber Ferdinand...,
geschrieben von werderanerin
Tiefe Trauer erfüllt dein Herz und Jeder, der das schon mal miterlebt hat, weiß, wie weh es tut, man möchte schreien, weinen...ich wünsche dir von Herzen viel Kraft und Zeit, das alles zu verstehen...lass die Trauer zu, damit deine Seele Ruhe findet, lieber Ferdinand !

Verstehen kann man es nicht, die Zeit wird kommen und die schönen Erinnerungen überwiegen immer mehr...

Herzlichst
Kristine

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Dnanidref
Dnanidref
Mitglied

Danke liebe "Clematis", danke liebe Kristin
geschrieben von Dnanidref
für Eure sehr herzlichen und tröstenden Zeilen!

Ich danke auch all den anderen aus tiefstem Herzen für die tröstenden Worte und die große Anteilnahme über PM, die uns, die wir davon betroffen sind und unter tiefem Schock stehen, hilfreich begleiteten.

Wir können alle das unfassbare Geschehen noch gar nicht richtig verarbeiten, nicht begreifen. In meinem Kopf ist eine große Leere und mein Herz droht zu zerspringen.

Mir fehlen Worte - Worte die ich hinausbrüllen möchte um mich von dieser großen Beklemmung zu befreien.

Unser Sohn war das Herzstück meines Lebens, ich bin so mutlos und total am Boden.

Doch ich muss was tun, um meinen ungeheuren, seelischen Schmerz vielleicht besser zu verarbeiten. Darum versuche ich zu schreiben, zu reden - ob es hilft ich weiß es nicht.

Und immer wieder die Frage:

Warum?

Ferdinand
Mitglied_8586d17
Mitglied_8586d17
Mitglied

Lieber Ferdinand,
geschrieben von ehemaliges Mitglied
ich spreche Dir mein tiefes Mitgefühl aus - wenngleich das kein großer Trost für Dich sein wird. Die Frage nach dem Warum? wird Dich so lange beschäftigen, wie Deine beschützende Liebe in Deinem Herzen verankert ist - so lange Du lebst. Dennoch wirst Du mit Deinem großen Wissen und Deiner schier unerschöpflichen Empathie um das "Warum" wissen, es aber in Deiner Trauer nicht zulassen (können).

Mit lieben Grüßen
Gerd
werderanerin
werderanerin
Mitglied

Lieber Ferdinand...,
geschrieben von werderanerin
ich möchte dir schreiben, dass du jederzeit (!) deine Wut, Trauer und Worte, die du in dir trägst, auch hier im ST laut und kräftig heraus schreiben kannst...ich weiß aus eigener Erfahrung, dass es helfen kann, weiter zu leben....Habe keine Scheu !!!

Herzlichst
Kristine
lieber Ferdinand
geschrieben von ehemaliges Mitglied
Deinen WARUM-Schrei verstehe ich sehr und wir könnten hundert Vielleicht-Antworten sagen, die nur verwirren würden.

Ich kann Dir nur Vielleicht-Antworten geben, die ich mir in solchen Lebenssituationen sage:

Dein Sohn kam zu Euch, weil er wusste, dass er bei Euch die Liebe finden würde, die er benötigt. Vielleicht ist das Maß im Irdischen voll und er gibt Euch frei?

Vielleicht durfte er die Erdenschwere verlassen, sich frei und ungebunden bewegen.

Vielleicht ist er gegangen, um noch viel näher Euren Herzen zu sein.

Eine Antwort ohne vielleicht:
Er wird Euch näher sein als jemals zuvor.

Im herzlichen Gedenken
Ingeborg

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