Anthropologie / Psychologie Womit beschäftigt man sich, wenn man nur noch Minuten zu leben hat?
Hi arno,
Deine Vorstellung von 'Gläubigen' in allen Ehren, aber wo hast Du die bloß her? Sie war schon größtenteils überholt, als ich vor 50 Jahren mich noch zu diesen zählte - nicht mal auf meine damaligen (bäuerlich-frommen) Schwiegereltern passt das Bild wirklich...
Mit Bibelforschern (heute nennen sie sich Zeugen Jehovahs) haben wir die letzten Wochen häufig diskutiert - auch die denken (wenn auch in beklagenswert engen Bahnen), sonst wäre eine Diskussion ja gar nicht möglich (wenn man von vornherein schon weiß, dass 'die Anderen' ja sowieso nicht denken, und das nur immer wieder 'rausposaunen muss, allerdings ebensowenig...) - inzwischen scheinen sie allerdings aufgegeben zu haben
Dass Wissenschaft der Motor für Fortschritt, Veränderung und kritische Diskussionen ist, wird auch ein Gläubiger kaum bezweifeln - aber als wirksames Gegengift gegen radikale Positionen hat sie sich nicht sonderlich bewährt - fromme (d.h. nützliche) Wissenschaftler hat es in allen radikalen Richtungen gegeben - in allen Religionen, im Feudalimus, Monarchismus, Kommunismus, Faschismus, Kapitalismus etc. - wissenschaftliche Opposition gab's da m. W. wenig...
Wenn jemand Suizid begeht aus Angst vor Schmerzen beim Sterben, dann ist das wohl in den allermeisten Fällen ein psychisches Problem - m.W. gibt es auch nur wenige Schwangere, die sich umbringen aus Angst vor den Geburtsschmerzen...
() qilin
WAs für eine seltsame bis auch unnötige Frage? Da "man" sterben nicht üben kann und noch keiner aus dem Jenseits uns entsprechend aufklärte, werden wir es alle selbst erleben müssen. Nur Geduld - der Boandlkramer kommt früher als wir es vermutlich wünschen. Olga
Moin,
wenige Minuten vor dem Übergang des Lebens zur Materie beschäftigt man sich mit nichts mehr.
Man verharrt passiv.
Alles, was ist, ist im nächsten Augenblick schon gewesen.
Gruß arno
WAs für eine seltsame bis auch unnötige Frage? Da "man" sterben nicht üben kann und noch keiner aus dem Jenseits uns entsprechend aufklärte, werden wir es alle selbst erleben müssen. Nur Geduld - der Boandlkramer kommt früher als wir es vermutlich wünschen. OlgaIch kann dir garantieren: Kaum geübt, kannst du`s schon! Wetten, dass? (;-))
wenige Minuten vor dem Übergang des Lebens zur Materie beschäftigt man sich mit nichts mehr.das mag ja in manchen Fällen so sein - in dem Fall um den es in diesem Thread geht,
Man verharrt passiv.
Alles, was ist, ist im nächsten Augenblick schon gewesen.
geschrieben von arno
war es definitiv nicht so...
() qilin
ein Mönch in einem Hospital.
"Was lernen?" rief der kranke Weise,
"Man kann es schon beim ersten Mal!"
Ich würde den Arzt bitten mir Morphium in grossen Mengen zu injzieren, um den Kontrollraum auszuschalten
Phil.
Also ich kann dazu nur sagen, da ich das Sterben und den Tod meines Mannes hautnah
erlebte - er starb in meinen Armen - dass mir seitdem jegliche Angst vor dem Sterben und
dem Tod genommen wurde. Er war bis zum Schluss bei klarem Bewusstsein, dankbar und gluecklich fuer all die wunderschoenen Jahre die er -meistens zusammen mit mir -
erleben durfte. Er hatte keine Schmerzen, da man mich anlernte ihm Morphin zu geben -
eine Injektion alle 2 Stunden. Wir haben zusammen unser Leben an uns vorbeiziehen lassen-
wir lebten es wie wir es leben wollten und er war voellig gelassen, dankbar und glasklar bis
zum Ende.
Dieses hautnahe Miterleben des Sterbens, wie es sein sollte, naemlich ohne Schmerzen
und bei vollem Bewusstsein ist nichts wovor man sich fuerchten muss.
Und die Gedanken gehen zurueck auf das Leben das man fuehrte und erst ganz zum Schluss
sprach mein Mann zu mir, dass es jetzt sehr bald zuende gehe und ich fuer ihn und fuer mich
weiterleben solle. Ich entspreche seinem Wunsch, obschon es mir verflixt schwerfaellt.
"So long",
Ruth