Anthropologie / Psychologie Intuitive oder bewußte Entscheidung - was ist richtig?

Das Buch, das ich gerade am Wickel habe, handelt unter anderem von Entscheidungen und wie wir sie treffen. Mit einem interessanten kleinen Test zeigt der Autor, wie leicht intuitive Entschedungen falsch sein können. Gestellt ist folgende Aufgabe:

Ein Schläger und ein Ball kosten 1,10 Euro.
Der Schläger kostet einen Euro mehr als der Ball.
Wieviel kostet der Ball?

Die Intuition sagt: ist doch ganz klar, der Ball kostet 10 Cent. Das ist aber leider falsch, denn der Ball kostet 5 Cent. Tröstlich fand ich den Hinweis, daß an drei amerikanischen Eliteunis mehr als 50% der Stundenten die Frage falsch beantworteten. An anderen Unis mit nicht so strengen Aufnahmebedingungen waren es sogar mehr als 80%. Doch warum führt uns die intuitive Antwort so in die Irre? Können wir unserer Intuition wenig vertrauen, so wie der Autor in diesem Kapitel meint?

Ich habe in zwei anderen Büchern die gegenteilige Meinung gelesen und das ist auf den ersten Blick verwirrend. Es ging ebenfalls um den Einfluß des Unbewußten auf unsere Handlungen und die Autoren kamen bedingt zu einem anderen Ergebnis. Bedingt deswegen, weil intuitive Entscheidungen betrachtet wurden, bei denen man ein umfangreiches Hintergrundwissen hat. In diesem Fall, so die Autoren, kommt zum Tragen, daß das Unbewußte einen schnelleren und auch unfassenderen Zugriff auf Gedächtnisinhalte hat als das bewußte Denken.

Das ist nun eine andere Voraussetzung als die Rechenaufgabe des ersten Buchs. Trotzdem finde ich die scheinbar(?) widersprüchlichen Aussagen verwirrend. Nach meiner persönlichen Erfahrung ist beides richtig. So manche "Bauchentscheidung" erwies sich im Nachhinein als falsch. Andererseits habe ich bei der Arbeit häufig erlebt, daß meine Intuition mir mit hoher Treffergenuigkeit sagte, wo ich in bei einem komplexen Fehlerbild in Computersystemen das defekte Teil finde. Manchmal konnte ich nicht einmal genau sagen, wie ich den Fehler gefunden hatte, ich "wußte es einfach."

Vielleicht interessiert jemanden das Thema, vielleicht mag jemand auch etwas aus seinen Erfahrungen beitragen. Ich werde weiter berichten, was der Autor des aktuellen Buchs noch zu sagen hat.

det, grübelnd

Das Thema interessiert mich sehr, aber mit Rechenaufgaben dieser Art habe ich es nicht so gerne!

Kann rückblickend sagen, dass die Bauchentscheidungen in meinem Leben die besten waren: immer, wenn das Bauchgefühl keinerlei Zweifel aufkommen ließ, ob Umzüge, Bauen oder auch kleinere Angelegenheiten, war es nie zu meinem Nachteil. Leider haben wir vor lauter Vernunft verlernt, uns auf unsere Intuition zu verlassen.

Und was meinen andere St-ler dazu?

LG barbarakary

Ich höre auch meistens auf mein Bauchgefühl, es hat mich ganz selten getrogen.
Irgendwo hab ich gelesen, dass das, was wir als Bauchgefühl bezeichnen, die im Unterbewusstsein abgespeicherten Erfahrungen unseres Lebens sind, derer wir uns nicht bewusst sind, die aber dennoch vorhanden sind.
Ich gehe mal davon aus, dass bei mir eine Mischform zwischen Bauchgefühl und Ratio die Entscheidungen trifft, wobei das Bauchgefühl ganz eindeutig überwiegt.
Wenn obige Theorie stimmt, müsste sich mit zunehmendem Alter eigentlich das Bauchgefühl verstärken, denn je älter man wird, desto mehr Erfahrungen werden abgespeichert.

LG, ff

Hallo det.

Ich bin zu doof. Warum bitte schön soll der Ball nur 0,05 Cent kosten?

Schläger 1,00 € Ball 0,10 Cent = 1,10 € (Schläger kostet 1,00 € mehr als der Ball.

Irgend wie begreife ich es nicht.

Aber davon mal abgesehen ich persönlich halte es mehr mit der Ratio und weniger mit der Intuition. Dennoch kann man auch bei rationalem Denken Schiffbruch erleiden oder voll daneben liegen. Auch bin ich der Meinung, dass man sich durch geschickte Werbung oft blenden lässt, da wird dann die Ratio ausgeschaltet und an das Bauchgefühl bzw. den seelischen Zustand appelliert und wir werden dadurch manipuliert.

Gruß youngster

Youngster, ich meine weniger bestimmte Kaufentscheidungen als eher andere, z.B. bei der Behandlung von Krankheiten, bei der Auswahl von Freunden, beim Verdacht einer Lüge etc.

ff

Liebe Femmefatale,

bei den Krankheiten die behandelt werden müssen werden wir heute auch schon sehr von den Ärzten bzw. der Pharmawerbung beinflusst. Bei den Freunden und den anderen zwischenmenschlichen Begebenheiten gebe ich dir recht, da sind wir noch uns selbst überlassen.

Herzliche Grüße youngster

Hallo det.

Ich bin zu doof. Warum bitte schön soll der Ball nur 0,05 Cent kosten?

Schläger 1,00 € Ball 0,10 Cent = 1,10 € (Schläger kostet 1,00 € mehr als der Ball.

Irgend wie begreife ich es nicht.

Der Ball kostet 5 Cent.
Der Schläger kostet 1 Euro mehr als der Ball, also 1,05 Euro.
Beides addiert ergibt 1,10 Euro.

Die Falle liegt in der fett markierten Aussage, die man intuitiv falsch interpretiert.

det, spontan auch reingefallen.

Hallo det.
Ich bin zu doof. Warum bitte schön soll der Ball nur 0,05 Cent kosten?

Schläger 1,00 € Ball 0,10 Cent = 1,10 € (Schläger kostet 1,00 € mehr als der Ball.
Irgend wie begreife ich es nicht.
Gruß youngster

Youngster ich hatte es auch nicht begriffen, aber auf focus.de haben sie es erklärt, und dann war es mir auch logisch,.....
logisch! Wir beide waren vielleicht in Religion besser!

Edita

Ich finde diese Rechenaufgabe hat mit Bauchgefühl und Intuition rein gar nichts zu tun. Den Fehler machen die Leute schließlich nicht , weil das Bauchgefühl eine falsche Entscheidung trifft, sondern weil sie die Aufgabe zu flüchtig gelesen haben.

Ich versuche immer rationale Entscheidungen zu treffen und wäge die Plus und Minus Punkte sorgfältig ab, bevor ich mich entscheide. Wenn aber mein Bauchgefühl mir ein ungutes Gefühl vermittelt, höre ich darauf, auch wenn die Fakten anderes aussagen. Denn ich habe die Erfahrung gemacht, dass es besser ist. Es hat mich schon einige Male vor falschen Entscheidungen bewahrt.

Ich kann das Rechenbeispiel auch nicht mit der Überschrift zusammenbringen.

Ich habe mal gelesen, dass im Durchschnitt Bauchentscheidungen zu 70% richtig sind, durch Fakten hinterher bestätigt.

Es gibt doch auch dieses "Händchen" für eine Sache.

Die Quote 70% ist vielleicht auch eine variable Größe, die im Alter steigt, Erfahrungs-gespeist?