Anthropologie / Psychologie Intuitive oder bewußte Entscheidung - was ist richtig?
wow, deine Schlussfolgerung trifft ins Schwarze.
Re: Intuitive oder bewußte Entscheidung - was ist richtig?
geschrieben von ehemaliges Mitglied
[...]Ich denke, wenn das Spitzfindige (der Verstand)nicht zum Ziel kommt, springt das Ahnungsvolle (Intuition) ein. Letztere ist zwar nicht so präzise wie der Verstand, aber sieLaut dem Autor des Buchs ist es genau emgekehrt und der Versuch mit der Matheaufgabe beweist das meiner Ansicht nach auch. Zuerst kommt die intuitive Lösung, denn die Intuition ist sehr viel schneller als das bewußte Denken. Wer dann die Aufgabe als beendet ansieht, wird mit ziemlicher Sicherheit die falsche Antwort gaben. Danach ist das bewußte Denken dran und es hätte jetzt die Chance, das von der Intuition gefundene Ergebnis zu überprüfen.
schlägt die richtige Richtung ein, während der Verstand messerscharf in die falsche Richtung rennen kann.
Daß die Intuition wesentlich schneller ist als das bewußte Denken gilt in der Bewußtseinsforschung als sicher weil bewiesen. Wie die beiden zusammenarbeiten und warum häufig die bewußte Prüfung des intuitiven Egebnisses unterbleibt ist wohl eines der offenen Probleme.
det
Re: Intuitive oder bewußte Entscheidung - was ist richtig?
geschrieben von ehemaliges Mitglied
Der Autor führt einen Shane Frederick (zur Zeit Professor an der Yale School of Management) als denjenigen an, der die Rechenaufgabe hauptsächlich für seine Untersuchungen benutzte.Wenn er sie benutzt, nicht um die Funktion des Bauchgefühls zu untersuchen, sondern seinen gedankenlosen Missbrauch zu entlarven, dann passt es schon. Kommt halt immer auf den Zweck an.
Det, für mich sind es 2 verschiedene Werkzeuge. Man muss wissen, wann man das eine und wann besser das andere anwendet. Der Verstand ist rückwärts gerichtet (warum ist 4+4=8? Weil 2+2=4 ist und 1+1=2)und baut auf Bekanntem auf.
Die Intuition ist vorwärts gerichtet und entdeckt Neues.
Für eine Matheaufgabe benutzt man besser den Verstand. Um etwas Unerklärbares zu Verstehen, greift man zur Intuition und benutzt dann den Verstand. Ich glaube, Einstein hat es so gemacht.
Die Intuition ist vorwärts gerichtet und entdeckt Neues.
Für eine Matheaufgabe benutzt man besser den Verstand. Um etwas Unerklärbares zu Verstehen, greift man zur Intuition und benutzt dann den Verstand. Ich glaube, Einstein hat es so gemacht.
Hallo,
das ist ein witziges Thema. Ich hab vor nicht allzulanger Zeit einen Vortrag von Herrn Schmidt-Salomon gehört und er vertrat die These, dass es quasi nur Bauchentscheidungen gibt. Und dass man aber in der Regel die vom "Bauch" (war naütrlich Unfug ist, der Bauch entscheidet nichts) getroffenen Entscheidungen dann anschliessend mit der Ratio passend unterfüttert um das nicht zu bemerken.
Fand ich lustig, zumal ich mir immer einbilde so ziemlich jede Entscheidung rational zu treffen.
Liebe Grüße
Andrea
das ist ein witziges Thema. Ich hab vor nicht allzulanger Zeit einen Vortrag von Herrn Schmidt-Salomon gehört und er vertrat die These, dass es quasi nur Bauchentscheidungen gibt. Und dass man aber in der Regel die vom "Bauch" (war naütrlich Unfug ist, der Bauch entscheidet nichts) getroffenen Entscheidungen dann anschliessend mit der Ratio passend unterfüttert um das nicht zu bemerken.
Fand ich lustig, zumal ich mir immer einbilde so ziemlich jede Entscheidung rational zu treffen.
Liebe Grüße
Andrea
Nach meiner persönlichen Erfahrung ist beides richtig. So manche "Bauchentscheidung" erwies sich im Nachhinein als falsch. Andererseits habe ich bei der Arbeit häufig erlebt, daß meine Intuition mir mit hoher Treffergenuigkeit sagte, wo ich in bei einem komplexen Fehlerbild in Computersystemen das defekte Teil finde. Manchmal konnte ich nicht einmal genau sagen, wie ich den Fehler gefunden hatte, ich "wußte es einfach."
det, grübelnd
Mir ist verständlich, dass Hintergrundwissen und Erfahrungen, die du ja in deinem Beruf gesammelt hast, zu einer treffenderen intuitiven Entscheidung führen werden, als dies bei Neulingen der Fall gewesen wäre. Diese würden eher mit dem Verstand an eine Arbeit herangehen.
Die schnelle intuitive Beurteilung von Menschen hält einer genaueren späteren Prüfung oft nicht stand. Trotzdem ist man meist nicht bereit, dieses zu korrigieren und den Menschen eine neue Chance zu geben.
Wenn Gefahr droht, reagieren wir oft, bevor uns diese überhaupt richtig bewusst ist und liegen da oft richtig.
Gruß Mane
Re: Intuitive oder bewußte Entscheidung - was ist richtig?
geschrieben von ehemaliges Mitglied
Hallo,In der mit dem Thema befaßten Forschung geht man davon aus, daß Menschen 60 - 70% des Tages im Autopilot laufen, ihre Handlungen und Entscheidungen keineswegs rational und bewußt, sondern intuitiv gesteuert werden. Das hört sich nicht nett an wenn man zum ersten Mal damit konfrontiert wird, ich finde es aber überhaupt nicht schlimm. Meistens funktioniert es doch recht gut und nur das ist wichtig. Es scheint so zu sein, daß das Bewußtsein für die intuitiv bzw. vom Unbewußten gefällten Entscheidungen nachträglich eine Begründung konstruiert. Vielleicht will es sich damit einreden, doch die Kontrolle zu haben
das ist ein witziges Thema. Ich hab vor nicht allzulanger Zeit einen Vortrag von Herrn Schmidt-Salomon gehört und er vertrat die These, dass es quasi nur Bauchentscheidungen gibt. Und dass man aber in der Regel die vom "Bauch" (war naütrlich Unfug ist, der Bauch entscheidet nichts) getroffenen Entscheidungen dann anschliessend mit der Ratio passend unterfüttert um das nicht zu bemerken.
Fand ich lustig, zumal ich mir immer einbilde so ziemlich jede Entscheidung rational zu treffen.
Det, für mich sind es 2 verschiedene Werkzeuge. Man muss wissen, wann man das eine und wann besser das andere anwendet. Der Verstand ist rückwärts gerichtet (warum ist 4+4=8? Weil 2+2=4 ist und 1+1=2)und baut auf Bekanntem auf.Das könnte teilweise stimmen, jedenfalls wenn man seine Aussagen betrachtet, die aus heutiger Sicht für solch ein Genie unglaublich engstirnig sind. Insgesamt aber kann ich dir nicht zustimmen und ohne dich kritisieren zu wollen, hat der Autor des von mir angeführten Buchs von dem Thema wohl um ein Vielfaches mehr Ahnung als wir beide zusammen. Deswegen zweifele ich seine Aussagen erst einmal nicht an. Er wird den Nobelpreis für seine Arbeit nicht bekommen haben, weil sich nur kein besserer Kandidat fand.
Die Intuition ist vorwärts gerichtet und entdeckt Neues.
Für eine Matheaufgabe benutzt man besser den Verstand. Um etwas Unerklärbares zu Verstehen, greift man zur Intuition und benutzt dann den Verstand. Ich glaube, Einstein hat es so gemacht.
Zurück zu Einstein. Seine Arbeit war mit Sicherheit nicht intuitiv, es war knochentrockene Mathematik. Es war keine Intuition, die zur Relativitätstheorie führte, sondern die Diskrepanz zwischen der Realität und der Newtonschen Gravitationstheorie, die er auflösen wollte. Nach deiner oben zitierten Theorie war er unglaublich rückwärtsgewandt.
det
Ich hoffe, ich werde nicht missverstanden; rückwärts- oder vorwärtsgerichtet sind für mich keine Wertbegriffe. Wir brauchen beides. Und ja, Einstein hat Knochenarbeit (Ratio) geleistet, aber erst, nachdem er die Intuition hatte, wie es sein könnte, also nachdem er keinen Weg sah und sich in den Bereich der Möglichkeiten begab. Wir brauchen die Stabilität (Ratio) und das Flexible (Intuition), um weiter zu kommen.
Re: Intuitive oder bewußte Entscheidung - was ist richtig?
geschrieben von ehemaliges Mitglied
Ehrlich? Also die Biographien, die ich bisher gelesen habe, die stellten das anders da, aber es ist müßig, darüber weiter zu diskutieren. Du magst es gern so sehen, wie es dir am besten gefällt.
det
Nachtrag: Einsteins eher intuitive Aussagen, wie zum Beispiel "Gott würfelt nicht!" oder sein stures Beharren auf einem statischen Universum haben ihn jedenfalls ganz böse in die Irre geführt. Was das statische Universum betrifft hat er seinen Fahler später auch zugegeben und ihn als seine "größte Eselei" bezeichnet.
det
Nachtrag: Einsteins eher intuitive Aussagen, wie zum Beispiel "Gott würfelt nicht!" oder sein stures Beharren auf einem statischen Universum haben ihn jedenfalls ganz böse in die Irre geführt. Was das statische Universum betrifft hat er seinen Fahler später auch zugegeben und ihn als seine "größte Eselei" bezeichnet.
Re: Intuitive oder bewußte Entscheidung - was ist richtig?
Einsteinsche Überlegungen stelle ich nicht an. Wenn ich von meinem Bauchgefühl spreche, geht es eher um OPs, ob ich die durchführen lasse oder nicht, ob ich sie verschiebe oder nicht. Auch Gespräche mit Katzen laufen über mein Bauchgefühl; so wusste ich bereits vor einer Diagnose, dass unser Kater sterben würde, nur durch einen Blick in seine Augen und ohne jegliches Anzeichen einer Erkrankung.
Mein Bauchgefühl kann nur Situationen mit Lebewesen erkennen, keine Theorien oder Matheaufgaben.
ff
Mein Bauchgefühl kann nur Situationen mit Lebewesen erkennen, keine Theorien oder Matheaufgaben.
ff