Anthropologie / Psychologie Freiheit, Verantwortung und Freundschaft

Beim "surfenden" Nachdenken über den Begriff Verantwortung stieß ich auf folgenden Artikel:
http://www.zeit.de/campus/2011/02/Sprechstunde-Scanlon

Vielleicht ein Impuls zum Gedankenaustausch?

Mareike

Interessanter Beitrag.

Zitat ZEIT CAMPUS

ZEIT CAMPUS: Die Newtonsche Physik besagt, dass alle Ereignisse seit dem Urknall vorbestimmt sind. Dass wir uns um einige Minuten verspäten würden, stand also schon fest, bevor wir geboren wurden. Und weil wir für das eine nichts können, trifft uns auch für das andere keine Schuld. Richtig?
Zitat Ende.

Ich behaupte jetzt einfach mal, dass der Mensch zufällig und nicht vorausbestimmt diesen Planeten betrat.

Manchmal jedoch glaube ich nicht an Zufälle, dass alles durch eine Matrix vorbestimmt ist. Doch wer vermag das zu sagen?

...
slash

Nun, diesen Artikel stellst du als Impuls für einen Gedankenaustausch über Freiheit, Verantwortung und Freundschaft ein.

Deshalb möchte ich auf den Artikel eingehen. Zum Gedankenaustausch gehört natürlich, dass ich weiß, wer argumentiert. Die Interviewer, die ja auch ihre eigenen Gedanken einbringen, bleiben leider namenlos.

ZEIT CAMPUS: Die Newtonsche Physik besagt, dass alle Ereignisse seit dem Urknall vorbestimmt sind. Dass wir uns um einige Minuten verspäten würden, stand also schon fest, bevor wir geboren wurden. Und weil wir für das eine nichts können, trifft uns auch für das andere keine Schuld. Richtig?

Wer kann in einem Hochschulmagazin diesen Quatsch verzapfen und welcher Professor weist nicht sofort darauf hin?

"Vom Urknall determiniert ein Lügner zu sein?" ?????

Ich weiß schon, dass das das nicht das ist, warauf das hinausläufen soll - Schuld eingestehen und um Vergebung bitten. Leider kann ich von diesen wiederholten Aufhängern nicht absehen.

Scalon sagt "Oder Sie vergeben ihm. Jemandem zu vergeben ist meist aber nur möglich, wenn der Schuldige seinen Fehler eingesteht. Das ist das Signal, dass das Verhalten nicht zu den Dingen gehört, die ihn als Person ausmachen."

Dieser Ansicht (siehe Fettdruck) bin ich nicht.

Mart

Der fehlende freie Wille
bedeutet doch nicht, dass "eine höhere Macht bestimmt".

Er bedeutet, dass das Gehirn schneller als das bewusste Entscheidungsdenken schon nach den "ihm zur Verfügung stehenden Unterlagen" vorentscheidet. Der eigentlichde Denkprozess zu einer Entscheidungsfindung hinkt also immer etwas hinterher. Nur kann man diese Verzögerung nicht spüren.

Ganz arg verkürzt hieße das:
Im Falle des Zuspätkommens - und es gibt ja interessante Mitmenschen, die notorisch zu spät kommen - konstruiert das Gehirn also ständig irgendwelche Faktoren, die hindern, pünktlich loszuziehen. Noch schnell dies tun, ganz fix das tun. Ein wenig zu lange weitertelefonieren, twas vergessen und zurückmüssen... Dahinter liegt aber nicht eine Fremd-Bestimmung über dieses Verhalten, sondern die eigenen Verhaltens- und Erziehungsmuster "verursachen das. Chronische Zuspätkommer sind oft narzistisch veranlagt und erregen damit Aufmerksamkeit.

Die Verantwortung für mein Handeln kann ich nicht abgeben.
Meine "Gedanken" haben mein Gehirn zu dem gemacht, was es kann und tut.
Ich sollte es eifrig benutzen, damit es viel kann und viel tut.
Und damit es flexibel entscheiden kann, und nicht nur anerzogenen Mustern folgt.

Das fiel mir so als erstes ein.
Schönes Thema!

erafina

Zitat von ZeitCampus
ZEIT CAMPUS: Die Newtonsche Physik besagt, dass alle Ereignisse seit dem Urknall vorbestimmt sind. Dass wir uns um einige Minuten verspäten würden, stand also schon fest, bevor wir geboren wurden. Und weil wir für das eine nichts können, trifft uns auch für das andere keine Schuld. Richtig?

Mart, im steng mathphys Sinn ist genau das der Fall.
Es kann gar nicht anders sein, wie denn auch?
Unser menschliche Blick ist nur verschleiert durch riesige, unvorstellbare Entfernung und Zeit.

Allerdings...
ist in dem Modell auch vorgesehen, dass wir uns anpassen.
(siehe Erafine-Beitrag 17.04.2013 11:32).

Es sollte doch heute nicht mehr nötig sein, den Laplacescher Dämon aus der Tasche zu zaubern.

Vor allem, da dieses Thema sehr viel mehr mit Gehirnforschung und Psychologie als mit Newton und Urknall zu tun hat.

Mart

Es sollte doch heute nicht mehr nötig sein, den Laplacescher Dämon aus der Tasche zu zaubern.
Vor allem, da dieses Thema sehr viel mehr mit Gehirnforschung und Psychologie als mit Newton und Urknall zu tun hat.
Mart

Ich dachte Freiheit & Co ...

Nagut, lassen wir diese Spitzfindigkeiten.
Nur ... wer erkärt mir jetzt die Thermodynamik noch mal - und ihre Auswirkung in Verbindung mit der Gravitation.

Ist schon gut. Ist halt ein anderes Thema.

Beim "surfenden" Nachdenken über den Begriff Verantwortung stieß ich auf folgenden Artikel:
http://www.zeit.de/campus/2011/02/Sprechstunde-Scanlon

Vielleicht ein Impuls zum Gedankenaustausch?

Mareike

Ja, vielleicht ein Impuls zum Gedankenaustausch!

Nur, was sollte dabei heraus kommen? Was neues, oder nur mal wieder wie dumm die Menschheit trotz angeblicher Bildung ist, weil letztlich überall Zensur, Reglements, Bevormundungen, Vorurteile und egoistische Vorteile versucht bzw umgesetzt werden?

Und irgendjemand behauptet, er oder sie wäre die geeigneteste Person weil z.B. Professor oder sonstwas?

Ich kann nur schmunzeln wenn ich soo einen verbalen Humbug lese: Die Newtonsche Physik besagt, ......

Was genau ist denn die newtonische Physik die irgendwas angeblich besagt?

Es ist ganz genau genommen nur eine "Idee" eines Menschen mit Namen Newton, der diese Idee mal in die Welt gesetzt hat! Nicht mehr und nicht weniger. Nochmal, eine Idee eines Menschen, sonst nichts!

Also besagt eine Idee eines Herrn Newton wie die Welt ist, und nicht nur die Welt?
Wenn ich so einen Quatsch lese, wegen so einer Idee eines "Gelehrten" sei alles vorhersehbar, krausen sich mir die Nackenhaare.

Vorhersehbar ist also ganz genau wie ein Samenkorn einer xbeliebigen Pflanze sich entwickelt.

Zum Beispiel. Vorhersehbar ist auch "laut den Hirngespinsten" irgendeines Herrn, der angeblich die Physik definiert, wann ein Meteroit oder sonstiger Himmelskörper in die Erde einschlägt und diese innerhalb von Sekunden in ein unbeherrschbares Chaos stürzt?

Wenn das alles schon angeblich physikalisch vorbestimmt oder vorhersehbar ist, warum bemühen sich gewisse Organisationen dann noch Wege zu finden, durch Beobachtungen der Himmelskörperbewegungen so ein Risiko namens Apokalypse für die Erde ermitteln zu können? Ist doch alles physikalisch vorbestimmt!

Gedankenaustausch kann gut und schön sein, aber macht es wirklich Sinn, immer nur die gleichen Unwahrheiten und fehlerhaften Definitionen auszutauschen oder gar bestätigen zu wollen?

Erkläre mal, worin für dich der Sinn deines angestrebten Gedankenaustausches liegen sollte?
Bestätigung gelernter oder unterrichteter Dogmen, Frau Lehrerin?

Beim "surfenden" Nachdenken über den Begriff Verantwortung stieß ich auf folgenden Artikel:
http://www.zeit.de/campus/2011/02/Sprechstunde-Scanlon

Vielleicht ein Impuls zum Gedankenaustausch?

Mareike

Nur mal sooo zum nachdenken dieser Link hier:

Was lernen wir, werden wir gelehrt?

[ZEIT CAMPUS: Die Newtonsche Physik besagt, dass alle Ereignisse seit dem Urknall vorbestimmt sind. Dass wir uns um einige Minuten verspäten würden, stand also schon fest, bevor wir geboren wurden. Und weil wir für das eine nichts können, trifft uns auch für das andere keine Schuld. Richtig?

"Freiheit, Verantwortung und Freundschaft" sind nun gerade keine Themen der Physik.

Deshalb ist das, was Prof. Scanlon im Interview den provozierenden Zeitjournalisten antwortet, richtig, dem stimme ich zu.

Karl