Anthropologie / Psychologie Freiheit, Verantwortung und Freundschaft
1. Menschen können manipuliert werden.
2. "Wer um die psychologischen Tricks weiß, erkennt sie und ist dafür ggfs. nicht mehr anfällig."
Genau, deshalb ist Bildung sinnvoll.
3. Ob jemand ganz anderes die Tasten drückt ist eine Glaubensfrage. Das möchte ich somit offen lassen ..
4. Für mich gibt es in dieser Frage kein Entweder-oder, sondern Sowohl-als auch.
2. "Wer um die psychologischen Tricks weiß, erkennt sie und ist dafür ggfs. nicht mehr anfällig."
Genau, deshalb ist Bildung sinnvoll.
3. Ob jemand ganz anderes die Tasten drückt ist eine Glaubensfrage. Das möchte ich somit offen lassen ..
4. Für mich gibt es in dieser Frage kein Entweder-oder, sondern Sowohl-als auch.
Zum letzten Satz:
Ich kann im Jetzt immer nur das sein, was die Situation zulässt:
Z B:
Ich werde ins Wasser geworfen.
Gut ist es, wenn ich schwimmen kann.
Wenn nicht: Hoffentlich hört jemand meine Hilferufe.
Sollten Krokodile im Wasser sein, stellt sich die Frage nochmal ganz anders ..
Mareike
Mareike,
Wie soll ich deine Smileys interpretieren?
Ich mag die Art, wie Schorsch die Sachen auf den Punkt bringt und ich musste lachen.
Es ist mein Lachen über geglückte formulierungen ...
-es ist kein Aus-Lachen, falls Du das meinen solltest.
Karls Beitrag habe ich gründlich gelesen und kann da ohne wenn und aber zustimmen.
Man kann an solche Fragen sehr unterschiedlich rangehen und dennoch zum gleichen Ergebnis kommen.
Und wenn nicht ... hier hat doch niemand die Weisheit gepachtet.
LG
Mareike
Noch eine kleine Anmerkung zum "Schorsch folgte dem Ansatz der so unglaublich Unbedarften..""
Für mich ist das "gespieltes" Gespräch.
Re: Freiheit, Verantwortung und Freundschaft
geschrieben von ehemaliges Mitglied
Mareike, "Auslachen" ist eine Eigenschaft, zu der ich nicht neige.
Ich liebe allerdings den Austausch von Argumenten.
Das heißt nicht, dass ich glaube, die Wahrheit gepachtet zu haben.
Ich möchte mich allerdings an das, was der Realität am ehesten entspricht, annähern.
LG mart
Mareike,
Ich habe soeben deine Anmerkung zu meinen "Unbedarften" gelesen. Es ist allerdings nur deine Interpretation, dass ich mit diesem Ausdruck auf Schorsch anspielte. Ich finde deinen Gedanken bösartig, wenn du es so gemeint hättest.
Ich interpretierte Schorsch Bemerkung als Fortspinnen der studentischen Interviewer, die ich als äußert unbedarft bezeichne. Diese Charakterisierung kann sehr gut argumentiert werden. Schorsch trieb diesen Unsinn auf die Spitze; wie ich anmerkte mit sehr viel Sarkasmus.
Ich liebe allerdings den Austausch von Argumenten.
Das heißt nicht, dass ich glaube, die Wahrheit gepachtet zu haben.
Ich möchte mich allerdings an das, was der Realität am ehesten entspricht, annähern.
LG mart
Mareike,
Ich habe soeben deine Anmerkung zu meinen "Unbedarften" gelesen. Es ist allerdings nur deine Interpretation, dass ich mit diesem Ausdruck auf Schorsch anspielte. Ich finde deinen Gedanken bösartig, wenn du es so gemeint hättest.
Ich interpretierte Schorsch Bemerkung als Fortspinnen der studentischen Interviewer, die ich als äußert unbedarft bezeichne. Diese Charakterisierung kann sehr gut argumentiert werden. Schorsch trieb diesen Unsinn auf die Spitze; wie ich anmerkte mit sehr viel Sarkasmus.
Mareike,
Ich habe soeben deine Anmerkung zu meinen "Unbedarften" gelesen. Es ist allerdings nur deine Interpretation, dass ich mit diesem Ausdruck auf Schorsch anspielte. Ich finde ihn bösartig.
Missverständnis!
Bei meiner Anmerkung hatte ich nicht Schorsch im Kopf sondern das Interview.
Ich bin der Meinung, dass einfach ein Gedankengang in der Form eines Interviews dargestellt wurde, weil es sich so besser lesen lässt ...
Die Unbedarftheit ist hier Stillmittel.
Mareike
Re: Freiheit, Verantwortung und Freundschaft
geschrieben von ehemaliges Mitglied
Danke für deine zurechtrückenden Anmerkungen, mareike.
Es ist meiner Ansicht nach müssig zu spekulieren.
Mein erster Gedanke war auch, dass das es sich um kein echtes Interview handelt. Aber ich denke, dass dann der Mißbrauch eines bekannten Namens sehr eklatant wäre - selbst, wenn die vermutete Reaktion in etwa dem entspricht, wie die Argumentation des Moraltheologen lauten hätte können.
Wenn es um den freien Willen geht, dann hätten auf jeden Fall heutige Erkenntnisse der Gehirnforschung, die nach Erklärungen heischen, herangezogen werden müssen.
Mart
Es ist meiner Ansicht nach müssig zu spekulieren.
Mein erster Gedanke war auch, dass das es sich um kein echtes Interview handelt. Aber ich denke, dass dann der Mißbrauch eines bekannten Namens sehr eklatant wäre - selbst, wenn die vermutete Reaktion in etwa dem entspricht, wie die Argumentation des Moraltheologen lauten hätte können.
Wenn es um den freien Willen geht, dann hätten auf jeden Fall heutige Erkenntnisse der Gehirnforschung, die nach Erklärungen heischen, herangezogen werden müssen.
Mart
1. Menschen können manipuliert werden.
Richtig, das habe ich nicht abgestritten. Mir ging es um die Intensität.
Ich denke, du kannst einen Menschen manipulieren um ihn in eine Richtung zu schubsen, ich bin aber nicht sicher ob du 100% voraussagen kannst, wie der Mensch auf Eingaben reagiert und welche weiteren Folgen das haben kann. Es gibt quasi immer die unbekannte Komponente x (seine Werte und Normen, Gewissen, Erfahrungen, Launen etc.) die du nicht bestimmen kannst. Bei einem PC gibt es x nicht. Ein PC reagiert (in der Theorie =P) auf identische Eingaben immer identisch. Ein Mensch nicht.
3. Ob jemand ganz anderes die Tasten drückt ist eine Glaubensfrage. Das möchte ich somit offen lassen ..
Ein Beispiel. Es geht auch völlig ohne so einen Jemand. Wenn wir uns vorstellen, die Computer befinden sich in einem Netzwerk und jeder PC ist mit mindestens einem anderen PC verbunden. Die Festplatten sind "online". Jede Verarbeitung hat also unweigerlich Einfluss auf die Weiterverarbeitung anderer Daten bzw. anderer Computer. Ergebnisse, zu denen wir kommen (das kann auch die Entscheidung sein, heute lieber mit dem Bus als mit der Bahn zu fahren), werden von anderen Rechnern im Netzwerk erfasst und in deren Weiterverarbeitung einbezogen, funktionieren also wie eine Eingabe.
Niemand drückt bewusst eine Taste eines anderen PC und dennoch reagiert wenigstens ein anderer Computer zwangsläufig auf die Ergebnisse meines Verarbeitungsprozesses - ob er will oder nicht.
Schwer zu beschreiben
Zum letzten Satz:
Ich kann im Jetzt immer nur das sein, was die Situation zulässt:
Z B:
Ich werde ins Wasser geworfen.
Gut ist es, wenn ich schwimmen kann.
Wenn nicht: Hoffentlich hört jemand meine Hilferufe.
Sollten Krokodile im Wasser sein, stellt sich die Frage nochmal ganz anders ..
Das kann ich schon eher nachvollziehen, danke.
Allerdings stellt sich mir jetzt die Frage, ob meine Möglichkeiten etwas mit meinem Sein zu tun haben. Wenn ich in einem chinesischen Gefängnis in Ketten an einer Wand hänge, kann ich trotzdem ein Freiheitskämpfer sein. Ich bin wohl handlungsunfähig in dieser Situation, aber das ändert nichts daran, was ich bin.
Habe ich das richtig verstanden?
(ich beantrage Geduld )
Leider ist kaum etwas deutschsprachiges von Scanlon im Netz zu finden.
Mein Englisch reicht da nicht, zumindest nicht auf die Schnelle.
Scanlon
Nun ist dies eigentlich auch nicht so wichtig.
Interessanter ist doch, wie wir selber darüber denken, haben wir doch alle unsere Lebenserfahrungen gemacht.
Du hast in Deinen Beiträgen die Schuldfrage in Zusammenhang mit der Verantwortung betont.
Ich gestehe, diese Frage stand bei mir zunächst mal überhaupt nicht im Vordergrund, ist es aber sicherlich wert näher ausgeleuchtet zu werden.
Ich habe mich mit den Jahren immer mehr mit dem Gedankengut des Taoismus angefreundet:
Wu wei
Kein Übereifer und kein blinder Aktionismus, das Handeln sollte sich auf die geeigneten Umstände und Mittel beschränken.
Mareike
Mein Englisch reicht da nicht, zumindest nicht auf die Schnelle.
Scanlon
Nun ist dies eigentlich auch nicht so wichtig.
Interessanter ist doch, wie wir selber darüber denken, haben wir doch alle unsere Lebenserfahrungen gemacht.
Du hast in Deinen Beiträgen die Schuldfrage in Zusammenhang mit der Verantwortung betont.
Ich gestehe, diese Frage stand bei mir zunächst mal überhaupt nicht im Vordergrund, ist es aber sicherlich wert näher ausgeleuchtet zu werden.
Ich habe mich mit den Jahren immer mehr mit dem Gedankengut des Taoismus angefreundet:
Wu wei
Kein Übereifer und kein blinder Aktionismus, das Handeln sollte sich auf die geeigneten Umstände und Mittel beschränken.
Mareike
Wenn ich in einem chinesischen Gefängnis in Ketten an einer Wand hänge, kann ich trotzdem ein Freiheitskämpfer sein. Ich bin wohl handlungsunfähig in dieser Situation, aber das ändert nichts daran, was ich bin.
Habe ich das richtig verstanden?
(ich beantrage Geduld )
Ich gehe jetzt erst mal zum Meditieren in den Garten.
LG
Mareike
Re: Freiheit, Verantwortung und Freundschaft
geschrieben von ehemaliges Mitglied
Nun, der echte Scanlon beschäftigt sich mit "blame", Schuld - Verantwortung:
Ich finde das Thema Verantwortung - Schuld sehr wichtig. Es interessiert mich auch aus persönlichen Gründen. Es ist grundlegend für Interaktionen, ob es Freundschaften oder Feindschaften sind, Beziehung zwischen zwei Menschen oder zwischen Völkern.
LG mart
Es geht sich noch ein Nachtrag aus. Die Autoren dieses Interviews sind Justus Bender und Manuel J. Hartung. (Ich müßte nur genau genug schauen - liegt in meiner Verantwortung, lach). Demnach betrachte ich, da sehr viel passend ist, das Interview als echt.
In terms of your lecture here on campus and your current research, are you working on the problem of blame?
Yes. It's embarrassing enough to be sitting next to somebody on an airplane and they ask you, "What do you do?," and you have to say you're a philosopher. It carries it to an extreme if they say, "What're you working on?" and you say, "Well, for the last couple of years I've been thinking about blame!"
They really start edging away from you on the seat.
I partly got into this by thinking about questions of free will.
Many people think that in order to be blamed for something we have to have done it freely. That raises a question. Are we really free in the relevant sense? That's a familiar and deep philosophical question.
It seems to me, though, that in order to address that question you've got to first get an idea about what blame is.
We don't think that in order for people properly to say that you're ugly or handsome, or that you have a nice singing voice. You've got to have freely chosen to have those merits, or demerits, as the case may be. Something particular about the kind of appraisal, that moral criticism or praise, seems to entail the condition that it's only appropriate if the person has control over whether they are like that or not.
Why should that be true?
That's the sort of question that leads you into asking what we're doing when we're doing this, and there are various candidate answers out there.
I didn't find many of them very satisfactory, so I got interested in the question of thinking about what blame really amounted to. Then that led to a lot of thinking and changes of mind over a period of years.
Ich finde das Thema Verantwortung - Schuld sehr wichtig. Es interessiert mich auch aus persönlichen Gründen. Es ist grundlegend für Interaktionen, ob es Freundschaften oder Feindschaften sind, Beziehung zwischen zwei Menschen oder zwischen Völkern.
LG mart
Es geht sich noch ein Nachtrag aus. Die Autoren dieses Interviews sind Justus Bender und Manuel J. Hartung. (Ich müßte nur genau genug schauen - liegt in meiner Verantwortung, lach). Demnach betrachte ich, da sehr viel passend ist, das Interview als echt.
Ja, genau - aber die zentrale Frage hier ist doch, woher diese Einstellungen kommen -
entwickle 'ich' die selbst (womit wir wieder bei dieser Frage wären...) oder werde ich
'eingestellt' wie eine Maschine, und wovon - von der naturwissenschaftlichen Kausalität?
() qilin
Ich vergleiche es mal mit der Festplatte meines PCs.
Ich bilde mir schon ein, einiges von dem installierten Zeugs selbst draufgepackt zu haben .
(Ich sehe Nordstern grinsen)
Nur darüber mein Ich zu definieren bzw. meinen freien Willen ...?
Ich bin ein lebendiges System,
bin gleichzeitig ein winziges Teilchen eines großen Systems.
Mal bedienen die Anderen die Tasten, mal ich selber,
das was jeweils "erscheint" bin ich ... ?
So bin ich immer nur jetzt
gewissermaßen dazwischen.
Mareike
Ohhhh ohhh, was lese ich da? Hat da jemand meine Gedanken geklaut? Wohl kaum, aber in die gleiche Richtung gedacht.
Hab ich heute schon provoziert? Nein, oh dann schnell noch nachholen.
Also Frau Lehrerin, muss man, um zu solchen "Erkenntnissen" zu kommen wie die ihren studiert haben?
duck und weg, grins grins.
Ähhhh, warum begreifen nur wenige die Komplexität von allem?
Und wieso kann mancher Zeitgenosse einfach so pauschal von "Best-Ausstattung" ausgehen, um mal bei deinem Beispiel zu bleiben? Was also, wenn ein neugeborener Erdenbürger eine "Festplatte" bekam, die nur 300 Megabyte fassen kann, zudem noch eines der langsamsten Modelle ist und die Magnetschicht sehr unstabil?
Was nützen Terrabytes an Speichervermögen, wenn damit zu 80 % nur "Müll im übertragenen Sinne" drauf ist?
Betrachten wir einfach mal die "Informationsmenge" die jeder Erdenbürger bekommt, ob gewollt oder nicht, in deren Komplexität und Inhalte, Nutzen usw.
Betrachten wir analog dazu das was ohnehin üblich ist, denn vorgenanntes trifft für jedes menschliche Gehirn zu!
Wer von Euch meint voraussagen zu können, wie dieses oder jenes Gehirn mit diesem "Zeugs" umgeht?
Irgendein "Wissenschaftler" der letztlich nur eine Theorie äußert?