Forum Politik und Gesellschaft andere gesellschaftliche Themen Wie verletzlich ist unsere Zivilisation?

andere gesellschaftliche Themen Wie verletzlich ist unsere Zivilisation?

novella
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RE: Wie verletzlich ist unsere Zivilisation?
geschrieben von novella
als Antwort auf aixois vom 07.01.2020, 11:42:09

Ich verstehe von all dem, was ihr hier so über Artomkraftwerke und so verhandelt, absolut nix und kann nur sagen, dass es mir reicht, wenn der Strom ausfällt. Da geht es nicht nur um "ausses" Licht und Kühlschrank etc. pp., sondern auch um eine Pumpe in einem Sickerloch, das bei hohem Grundwasserspiegel vollläuft. Und wenn dann diese Pumpe ausfällt, dann gibt's Hochwasser im Keller, und dann ist auch der Heizkessel im Eimer. Tja ...
Um die Eingangsfrage zu beantworten: Unsere Zivilisation, wie wir sie heute bei uns kennen, ist im höchsten Grade verletzlich. Im Supermarkt würde ja nicht mehr mal mehr die Tür aufgehen, die Kassiererinnen müssten alles im Kopf ausrechnen, was sie nicht können ... usw.usw.usw. ....

barbarakary
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RE: Wie verletzlich ist unsere Zivilisation?
geschrieben von barbarakary
als Antwort auf ehemaliges Mitglied vom 07.01.2020, 10:02:16

Kürzlich gab es einen Bericht im Fernsehen über diesen Winter 1978/79 in Ost und West. Ich erinnere mich noch - wir wohnten im nicht betroffenen Karlsruhe - wie fassungslos wir damals die Nachrichten von den im Schnee eingeschlossenen Gegenden sahen. Es ist lustig, wenn einige hier meinen, sie könnten sich von Beeren und Äpfeln ernähren - im Notfall spielt aber die Jahreszeit sowie das Wetter eine sehr große Rolle! Nett sind auch die Vorschläge, was man alles so machen kann im Eigenheim mit Garten - die in den Städten haben da keine Alternative. Abgesehen von Kühlvorräten, die dann ja ausfallen, habe ich immer einige haltbare Vorräte daheim, so dass ich auch bei kurzer Krankheit nicht unbedingt einkaufen müsste. Aber auch solche Vorräte kann man nicht ewig horten, sie müssen mal gegessen und ausgetauscht werden. Kerzen, Teellichter und Streichhölzer sollte man schon daheim haben sowie Kurbeltaschenlampen und Kurbelradio zusätzlich zu Batterien natürlich....

Na, nun hoffen wir doch, dass wir nie in eine solche Notlage kommen! Vor 40 Jahren dachte man noch über Atombunker nach.....

LG barbarakary

ingo
ingo
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RE: Wie verletzlich ist unsere Zivilisation?
geschrieben von ingo
als Antwort auf Karl vom 06.01.2020, 13:14:28

Wahrscheinlich werden die Meisten sagen: "Das mag ich mir nicht vorstellen". Das ist wohl eine Form des Fatalismus. Das mit den Vorräten ist so eine Sache. Für welchen Zeitraum? Eine Woche, ein Monat? Der Gedanke erinnert mich an Hitlers unterirdische Bunker. Die Überlebens-Chancen dort wären auch nur begrenzt gewesen. Manche Menschen, speziell in Amerika, haben sich ja Atombunker bauen lassen. Was soll's?
Mir kommt bei Deinem Beitrag allerdings wieder der Gedanke an den Begriff "Cyber-Krieg". Damit könnte man genau das bewirken, was Du meinst. Au weia......Ich mag mir das nicht vorstellen.


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novella
novella
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RE: Wie verletzlich ist unsere Zivilisation?
geschrieben von novella
als Antwort auf ingo vom 07.01.2020, 12:07:08

Na gut, dann bin eben auch ich fatalististisch. Aber ohne Fatalismus würde es mir im Fall des Falles auch nicht besser gehen. Mit endloser und anstrengender Vorsorge für unvorstellbar lange Zeit würde ich das Ende nur hinauszögern. Was passieren muss, passiert.

aixois
aixois
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RE: Wie verletzlich ist unsere Zivilisation?
geschrieben von aixois
als Antwort auf pschroed vom 07.01.2020, 11:41:51

Sorry Phil,
hab vergessen dazu zu schreiben "irony" - Nuklearingenieur zu werden hätte ich nun doch nicht über mein vermoostes Herz gebracht (Moos ist meist etwas grün).🔨

Die Antworten auf deine Fragen (mal abgesehen von " wie ... die Kühlung eines Reaktors funktioniert" ) dürfte wohl nur reaktorspezifisch zu beantworten sein.

Was die RBMK - VVERs angeht, vielleicht hilft da der GRS Bericht vom Okt 2011 ein bisschen weiter ?
GRS 2011 RBMK

 

Via
Via
Mitglied

RE: Wie verletzlich ist unsere Zivilisation?
geschrieben von Via
als Antwort auf ingo vom 07.01.2020, 12:07:08

Erinnert mich spontan an Eve und der letzte Gentleman

Los Angeles 1962: Während der Kubakrise sucht der Wissenschaftler Calvin Webber mit seiner hochschwangeren Frau Helen in einem selbstgebauten Atombunker unter seinem Haus Schutz, als zufällig ein Flugzeug über ihrem Haus abstürzt. Das Haus wird zerstört, die Temperatursensoren schmelzen. Er glaubt daraufhin, ein Atomkrieg habe begonnen, und verschließt den Bunker mit einem Zeitschloss für 35 Jahre. Im Bunker ist das gesamte Haus nachgebaut, es gibt ein Becken, in dem Fische gezüchtet werden, Schiffsbatterien liefern Strom, und in einer Art „Supermarkt“ sind die Vorräte gelagert.
..........

Nur basiert dieser Film auf einer falschen Annahme.
Hätte es wirklich einen Atomkrieg (oder einen totalen Stromausfall für 35 Jahre) gegeben, wäre er wohl nicht so lustig.
VG  - Via

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SamuelVimes
SamuelVimes
Mitglied

RE: Wie verletzlich ist unsere Zivilisation?
geschrieben von SamuelVimes

Mein Schwager (Elektriker) sagt / behauptet;

Ein Handwerkerkoffer aus Metall (Baumarkt) soll ausreichen, um
Elektrogeräte (Smartphone, PC etc. ) wirkungsvoll gegen einen EMP zu schützen.
Im Keller auf einem geerdeten Metallregal lagern - Gummi oder Plastikfüsse
ggf. entfernen.


LG
Sam

RE: Wie verletzlich ist unsere Zivilisation?
geschrieben von ehemaliges Mitglied
als Antwort auf SamuelVimes vom 07.01.2020, 15:19:22

Er scheint ein sehr gläubiger Mensch zu sein.

Man kann technische Bauteile gegen EMP schützen - ist aber mit enormen Kosten/Stück verbunden. Für ganze Anlagen horrende.....

 

aixois
aixois
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RE: Wie verletzlich ist unsere Zivilisation?
geschrieben von aixois
als Antwort auf novella vom 07.01.2020, 11:59:05

Das genau ist der Punkt : " Unsere Zivilisation, wie wir sie heute bei uns kennen, ist im höchsten Grade verletzlich" .

Nicht die Zivilisation als solche, sondern unsere neuzeitliche, die viele Annehmlichkeiten (vulgo auch 'Wohlstand' genannt) beschert (wie die Befreiung vom Kopfrechnen), die ohne Energieeinsatz ('Strom' nicht funktioniert).

Das hat einen Preis, der aber nicht dem Konsumenten, sondern von der 'Mitwelt' allgemein zu tragen ist (Klimawandel, Abhängigkeitsgefährdung usw.) und somit auch nicht vom System des "Marktes" erfasst werden kann (was Herr Lindner nicht verstehen will). Versuche, diese Bequemlichkeiten wenigstens etwas zu reduzieren, sind nicht mehrheitsfähig.Wer will schon weniger Wachstum = weniger Wohlstand , zumal davon höchstens nachfolgende Generationen einen Nutzen haben werden
?
Ein abstrakt-kurioses Beispiel : Vorausgesetzt man findet ein Atommüllendlager.
Das müsste ja irgendwie rund um die Uhr bewacht werden von mindestens einem Wachmann/frau in Hundebegleitung. Der Hund kostet pro Tag rund 5 €, macht rund 20 Milliarden Euro in 1 Million Jahre. Halbwertszeiten der Strahlungen  belaufen sich auf hunderte Millionen Jahre. Wer bezahlt dafür ? Nicht der heutige (auch nicht der zukünftige) Atomstromabnehmer, der Strom wäre viel zu teuer.
Da aber unsere Zivilisation /Kultur noch nicht einmal 10 000 Jahre alt ist, spricht - wegen ihrer vielfältigen Verletzlichkeit nichts dafür, dass sie nicht in 10 000 Jahren verschwunden sein wird. Warum sich dann Sorgen machen um die Kosten des Hundes ? - Wenn ein Hund schon so viel kostet, was kostet dann die ganze 24h Bewachung ?
(Mir so erzählt von einem US amerikanischen  Nuklearenergiemanager - völlig absurd ? Ja; aber hat mich gerade deswegen  zum Nachdenken angeregt, so wie das bei Karls Weihnachtslektüre der Fall gewesen sein dürfte) .


 

RE: Wie verletzlich ist unsere Zivilisation?
geschrieben von ehemaliges Mitglied
als Antwort auf aixois vom 07.01.2020, 16:41:46

Zitat: "Das müsste ja irgendwie rund um die Uhr bewacht werden von mindestens einem Wachmann/frau in Hundebegleitung".

Ich vestehe zwar nichts von Atomkraftwerken oder Endlagern und deren Überwachung, geb ich ja zu. 😉 Aber eine Überwachung durch einen Mann mit Hund scheint mir doch reichlich anachronistisch in  einer Zeit der Künstlichen Intelligenz. 😉
 


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