Forum Politik und Gesellschaft andere gesellschaftliche Themen Wie verletzlich ist unsere Zivilisation?

andere gesellschaftliche Themen Wie verletzlich ist unsere Zivilisation?

Via
Via
Mitglied

RE: Wie verletzlich ist unsere Zivilisation?
geschrieben von Via
als Antwort auf aixois vom 07.01.2020, 10:19:03

Klar, und woher kommt der Diesel-Nachschub, wenn keine Pumpe mehr funktioniert?
VG - Via

aixois
aixois
Mitglied

RE: Wie verletzlich ist unsere Zivilisation?
geschrieben von aixois
als Antwort auf ehemaliges Mitglied vom 07.01.2020, 10:02:16

Erinnern ? Ja noch sehr gut . In Berlin gab es wenigstens noch Strom, aber wegen des (nicht geräumten) Schnees konnten die alten Leute nicht mehr einkaufen gehen. Für die Süddeutschen war es - ein knackiger Winter - eher 'schön', denn die waren den Schnee gewohnt (auch, dass man sich den Weg selbst freischaufeln musste). Abeer man bekam schon mit, dass in beiden Teilen Deutschlands die Verkehrswege zu waren, Kraftwerke keine Braunkohle mehr bekamen und Tausende ohne Strom in der Kälte bibberten.

Das Kraftwerk Berlin Mitte lief auf Hochtouren und verfeuerte alles was es gab. Da es in den letzten Tagen des Dezember eine Inversionswetterlage gab, bekamen wir am Mariannenplatz (Berlin West) und Umgebung (Naunynstrasse) ,  die gelblichen "atemraubenden" Kohleschwaden des Smogs in hoher Konzentration mit. Passanten hielten sich Taschentücher vor den Mund, die Nylonstrümpfe der Damen bekamen Löcher - etwas was ich vorher nicht hätte glauben können (obwohl es vom London Smog bekannt war).

Unser 10 Tage alter Säugling mit dem ich an die "frische Luft" hatte gehen wollen schrie wie am Spiess ... die Entscheidung fiel, aus Berlin wegzuziehen ...

aixois
aixois
Mitglied

RE: Wie verletzlich ist unsere Zivilisation?
geschrieben von aixois
als Antwort auf Via vom 07.01.2020, 10:27:52

Recht haste, deshalb mein "kurzfristíg", was höchstens 3 Monate meint, denn für so lange besteht eine Bevorratungspflicht (meine ich, weiss aber nicht sicher).


Anzeige

RE: Wie verletzlich ist unsere Zivilisation?
geschrieben von ehemaliges Mitglied
als Antwort auf aixois vom 07.01.2020, 10:19:03
das wohl nicht, denn Reaktoren können "runtergefahren" werden und Brennstäbe in Abklingbecken verbracht werden. Dazu kommt der Strom aus stand by Dieselgeneratoren ... aber das gilt nur kurzfristig, denn sie müssen auch danach noch "runtergekühlt" werden weil sie weiterhin viel Wärme produzieren.

Hast du bedacht das ein EMP von jetzt auf gleich zuschlägt..? Der hat keine "Vorwarnzeit" wie ein Unwetter.
Und dein Dieselgenerator hat auch eine Steuerung (die Abgaswerte eines Generators unterliegen auch den Umweltschutzverordnungen) die dann auch nicht mehr funktioniert.
Und Brennstäbe brauchen Kühlung über einige Jahre - aber ohne Strom..?

Die Probleme sind sowas von vielfälltig - da kann man dicke Wälzer drüber schreiben.
aixois
aixois
Mitglied

RE: Wie verletzlich ist unsere Zivilisation?
geschrieben von aixois
als Antwort auf Karl vom 07.01.2020, 09:29:01

Es braucht halt noch viel mehr  energieautarke Stromrebellen z.B. wie die Schönauer. Es gibt da sicher noch eine Reihe technsicher Probleme, deren Lösung noch sehr teuer ist. Dennoch macht es die Politik solchen "De-Zentralisten", die die Energieversorgung "demokratisieren" wollen,  nicht gerade leicht. Warum ? Da kann man wieder  mal spekulieren ... denn:

Zitat:
" Ein politisch-strategischer Nutzen [der Energieautarkie ]aber kommt aus der Bestrebung selbst. Wenn Menschen ihre energetischen Angelegenheit selbst in die Hand nehmen und darüber bestimmen wollen, dann sind diese aufgewacht.
Wer dann aufrecht steht, der lässt sich nicht zu einer langsamen Energiewende light überreden. Solche Pioniere heben die Standards an, demonstrieren, was möglich ist und fordern das Nötige. Damit ist es hier und da mal etwas ambitionierter und weniger weichgespült.
Solche Menschen bilden Widerstandskräfte gegen konzernfreundliche Politik. Mit ihnen kann nicht alles gemacht werden. Sie sind nicht bereit jeden Irrsinn wie Fracking beispielsweise zu akzeptieren. Staaten funktionieren immer dann besser, wenn es eine lebendige, selbstbestimmte, selbstbewusste und gebildete Zivilgesellschaft gibt."
https://sustainment.de/energieautarkie

luchs35
luchs35
Mitglied

RE: Wie verletzlich ist unsere Zivilisation?
geschrieben von luchs35
als Antwort auf ehemaliges Mitglied vom 07.01.2020, 10:53:35

Einen Anschauungsunterricht über das Thema hatten wir doch schon mal nach dem Ende des 2. WK. Leben in Löchern, die von Häusern übrig geblieben waren, ohne Wasser ,ohne Heizung ,ohne ausreichenden Nahrungsmitteln, ohne Medikamente.  Wer das  über sehr lange Zeit miterlebt hat , würde auch heute überleben, denn in solchen Momenten wächst der Mensch über sich selbst hinaus durch seinen Überlebensdrang und auch seinen Egoismus, aber auch durch seinen Instinkt.  Er kehrt innerlich zurück zur Natur, falls er inzwischen nicht total vergessen hat, was Natur bedeutet. 
Luchs35 


Anzeige

aixois
aixois
Mitglied

RE: Wie verletzlich ist unsere Zivilisation?
geschrieben von aixois
als Antwort auf ehemaliges Mitglied vom 07.01.2020, 10:53:35

Ich weis nicht, ob im Rahmen der präventiven Redundanz unsere deutschen AKWs nicht auch noch  analoge (Reserve-)Technik für die sensibelsten Kreisläufe vorhalten. Aber es ist schon eine Weile her seit ich meinen letzten Reaktor gebaut habe. Die alten Russen WWRs hatten jedenfalls noch sehr viel Redundanz , ob das heute noch so ist  (Ignalina z.B. ?).

Faraday Nachrüstungen lohnen sich nicht,  da die Laufzeiten zu kurz sind und die Regeirung von den Betreibern keine Nachrüstungen verlangt.  Bleibt nur noch die angepasste Anwendung der Abstandsregeln für Windkraftanlagen: 1000 m geschützteSperrzone und Dohnenüberflugverbot rund um jedes AKW .
Am besten : eine Politik, die den Terrorismus schon im Entstehen verhindert - sorry I'm just dreaming.

RE: Wie verletzlich ist unsere Zivilisation?
geschrieben von ehemaliges Mitglied
als Antwort auf aixois vom 07.01.2020, 11:20:04
Aber es ist schon eine Weile her seit ich meinen letzten Reaktor gebaut habe.
Hast du den Bausatz von Frau Hoppenstedt geschenkt gekriegt? Oder hast du ihn dem Dicki geklaut?
Entschuldigung, manchmal überkömmt mich die Albernheit, ich habe gerade keine Lust auf Katastrophenstimmung. 😌😅
pschroed
pschroed
Mitglied

RE: Wie verletzlich ist unsere Zivilisation?
geschrieben von pschroed
als Antwort auf aixois vom 07.01.2020, 11:20:04
. Aber es ist schon eine Weile her seit ich meinen letzten Reaktor gebaut habe. Die alten Russen WWRs hatten jedenfalls noch sehr viel Redundanz , ob das heute noch so ist  (Ignalina z.B. ?).
 
Hallo Aixois
Das ist ja interessant.
Mich würde interessieren, wie genau die Kühlung eines Reaktors funktioniert, wie und wo werden die Istwerte gemessen, welche Kühlmittel werden zwecks Kühlung des Mediums benutzt, wieviele Kreise gibt es, was passiert beim Ausfall der Primär Pumpe, Druckabfall, Flussabfall Steuerung ? wie tief wird der Kreislauf abgekühlt, der Ausgang der Regler steuert ein oder mehrere AV an, wo maximum wieviel m3 Kühlwasser pro Stunde zur Verfügung stellen können ? Wie sauber muss das Kühlwasser sein,  aber nur wenn du Lust hast, es würde mich echt interessieren einige Informationen von einem Mann der Konstruktion zu bekommen. Phil,
aixois
aixois
Mitglied

RE: Wie verletzlich ist unsere Zivilisation?
geschrieben von aixois
als Antwort auf Via vom 07.01.2020, 10:27:52

na ja, da gibt es in der Tat sicher noch mechanische (handbetriebene) Pumpen bzw. ein paar Kannen mit denen die Tanks gefüllt werden können (habe ich oft auch selbst gemacht, das stinkt saumäßig, geht aber).


Anzeige