Forum Politik und Gesellschaft andere gesellschaftliche Themen Wer ist an allem Schuld? Umgang mit Klimakrise

andere gesellschaftliche Themen Wer ist an allem Schuld? Umgang mit Klimakrise

Rispe
Rispe
Mitglied

RE: Wer ist an allem Schuld? Umgang mit Klimakrise
geschrieben von Rispe
als Antwort auf jeweller vom 05.06.2024, 15:25:09
Es gibt Wissenschaftler die ich verstehe, aber ich hab mir ein Leben lang meine eigene Meinung gemacht.
Diskutieren nein danke.

LG Hubert
 
Schon interessant, wie man seine Privatmeinung über die von Wisssenschaftlern stellen kann, die jahrzehntelang etwas an Ort und Stelle erforscht haben. So viel Hybris ist tatsächlich bemerkenswert!
Im Übrigen  frage ich mich, warum man einerseits das Diskutieren ablehnt und andererseits nichts anderes tut.
Nur um zu provozieren?
Das ist doch eigentlich ein bisschen pubertär, oder?
Tja, so ist das mit der angeblichen Altersweisheit. 😉
Ich wette, dass manche jungen Leute hier viel besser informiert sind und den Altersweisen bzw. den Altersstarrsinnigen noch eine Menge beibringen könnten.
 
aixois
aixois
Mitglied

RE: Wer ist an allem Schuld? Umgang mit Klimakrise
geschrieben von aixois
als Antwort auf Bodo53 vom 04.06.2024, 17:29:57

Ich weiss nicht wie alt Deine Enkelin ist.

Aber als Einstieg in die Thematik (Schuld-/Verantwortungsfrage aus globaler Sicht)  ) würde ich empfehlen, mal etwas die derzeit in Bonn stattfindende Vorbereitungskonferenz  

" Etwa 6.000 Politiker, Diplomaten und Wissenschaftler bereiten in Bonn derzeit die Weltklimakonferenz vor. Einer der größten Knackpunkte beim Klimaschutz: die Finanzierung. Experten gehen von höheren Kosten aus als bisher vereinbart. (ARD Titel vom 3.Juni) 

zu verfolgen. Für den globalen Süden ist der globale Norden (Kapitalismus, Industrialisierung) dafür verantwortlich, und soll daher Schadensersatzzahlungen leisten - manche fordern bsi zu 2 Billionen jährlich, derzeit streiten sie sich um jährliche 100 Milliarden,  die die Reichen im Norden zahlen sollen.

Es ist seit mindestens 40 Jahren bekannt, dass unsere Art zu 'Wirtschaften' nicht nachhaltig ist, d.h. nicht ewig so weitergehen kann , weil sie auf Kosten der Natur geht und auch, dass die Natur eines Tages dafür eine Rechnung präsentiert, für die nicht bezahlten Nutzungskosten z.B. der Atmosphäre.

Die ersten Teilforderungen werden uns jetzt präsentiert mit steigenden hohen Milliardenbeträgen durch Dürren, Flutereignisse, Verlagerung von Produktionsstandorten, Unbewohnbarkeit von Regionen ...).

Normalerweise vermeiden Eltern es ,ihren Kindern 'Schulden ' zu vererben, die die dann zurückzahlen müssen. Es ist aber so. Die Kosten unseres Wohlstandes wurden uns nicht berechnet bzw. von uns nicht bezahlt. Jetzt müssen die Nachfolger ran, die aber in der dummen Lage sind, das mit Schulden überlastete Erbe nicht ausschlagen zu können.

Schuld ? Eher Verantwortung. Aber wer verzichtet schon gerne auf etwas, das er 'billiger' haben kann als die Erzeugerkosten sind.

Man konnte das wissen, wollte aber nicht. Wer weiß denn heute noch , was  das Kyoto-Protokoll von 1997 war bzw. heute fortgeschrieben noch ist ?
Das sind 27 Jahre her. Viel Zeit zum Handeln. Aber auch viel Zeit um Milliarden Tonnen CO2 in die Atmosphäre  zu pusten, wachstumssichernd und Arbeitsplätze erhaltend. 

Da kann sich wirklich keiner rausreden auch nicht , weil uns ja keiner "mitgenommen" hat. Doch wollte man, aber nur wenige sind in das wartende Fahrzeug eingestiegen.
Warum auch ?  Denn der 'Umweltbesorgte bzw. -bewusste' war doch (bis heute) der Dumme, der Gutmensch, der 'Müesli", der in einer anderen Welt lebende Sonderling .
Warum mit 800 cc Motor fahren, wenn man auch einen mit 3 000 cc haben kann ? Wer es sich leisten kann ...

Mir tut Deine Enkelin und die uns nachfolgenden Generationen  leid, sie werden sich einrichten/anpassen, auf vieles verzichten müssen, Schäden erleiden und reparieren müssen (soweit das möglich ist), das ist dann zwar immer noch Wirtschaftswachstum , aber nicht mehr Wohlsstand, sondern ein  'ärmeres' Leben.
pschroed
pschroed
Mitglied

RE: Wer ist an allem Schuld? Umgang mit Klimakrise
geschrieben von pschroed
als Antwort auf aixois vom 05.06.2024, 16:08:29

Aixois.
Die Grünen haben viele Wähler verloren, eine große Wählerschaft ´muß aber vorhanden sein um sich durchzusetzen, eine CDU wo 30% Wähler hat zeigt was der Wähler möchte, auch wenn es in Punkto Klimawandel unlogisch ist.

Sollte das System so bleiben dann müssten die Grünen sich etwas einfallen lassen um die Bürger mitzunehmen bzw. um auch auf ungefähr 25% Zustimmung kommen. Aber was ? Ängste schüren bzw. Schuldige in der parteilischen Vergangenheit zu suchen bringt nichts. Alle Schuld liegt auf der CDU 😉

Da helfen auch keine Vorwürfe bzw. krieren eines schlechtes Gewissen.
Es wäre ein stabiles Auftreten gefragt, natürlich mit Geld, nicht daß wie passiert plötzlich 60 Milliarden Energiegeld im Budget fehlen.

Am liebsten eine Energiewende wo nicht auf Kosten des Wohlstandes geht , aber das ist nicht so einfach, glaubte Habeck daß DE eine Vorreiter-Rolle für die ganze EU übernehmen könnte, das ist leider wegen Investionsgeld nicht passiert, es wäre ein Katalysator gewesen um das ganze umweltgerecht in der gesamten oder Teilen der EU bzw. ausserhalb umzubauen und DE hätte viel Geld eingenommen.  Habeck hatte gute Ideen. 

Nach dem Motto DE liefert die für die Energiewende benötigte Anlagen und das Know-How.
Das wäre möglicherweise ein Wirtschaftsboom geworden aber...
Ich kenne einige DE Maschinenbauer und die waren gut sehr gut sogar. 

Ich mache mir auch Gedanken um meine Enkelkinder.  Das könnte nicht schön werden, in der Hoffnung daß die EU Politiker umdenken, aber danach sieht es nicht aus, eher das Gegenteil. Phil.
 


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lupus
lupus
Mitglied

RE: Wer ist an allem Schuld? Umgang mit Klimakrise
geschrieben von lupus

Große Schuld laden heute die deutschen Autofahrer auf sich. Sie halten vergeizt ihr Geld in der Tasche und kaufen trotzig die lt. Presse 100000 E-Autos nicht und lassen sie auf den großen Parkplätzen auf Halte stehen. Volkswagen soll am stärksten betroffen sein.
So kann eben kein CO2 Ausstoß eingespart und das Klima verbessert werden.
Doch halt ,eigentlich wird die Einsparung wenn diese Autos stehen und nicht gefahren werden noch größer!

Damit wird die Schuldfrage überhaupt anders. Besonders schuldig gemacht haben sich doch hier die Autobauer, die diese Autos sicher mit erheblichen Ausstößen verbunden gebaut haben.

Aber wer hat sie dazu besonders animiert? Da war doch eine Zielvorgabe der Regierung sowie die großen Einschätzungen von vielen Experten.

Aber es wird wohl noch alles gut, denn viele potenziellen Käufer warten noch bis die Regierung einen guten Teil der Kaufpreise als Geschenk locker macht. Woher sie das nimmt, wird sicher noch geklärt.

lupus
 
Vanessa
Vanessa
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RE: Wer ist an allem Schuld? Umgang mit Klimakrise
geschrieben von Vanessa

Ist doch schön, wenn man die Verantwortung so einfach abgeben kann, an die Politiker oder die Autobauer oder ... wer bietet sich noch an?

Politik und Autobauer sind schuld, nicht etwa die Autofahrer, nicht wahr? - Solange die Politik keine maßgeschneiderten Lösungen für uns findet, die uns weiterhin ungehemmtes (und billiges) Viel- und Schnellfahren erlaubt, machen wir eben mit einem Achselzucken weiter. Und reden und diskutieren heuchlerisch und scheinheilig.

Vanessa (einigermaßen verbittert)

 

Vanessa
Vanessa
Mitglied

RE: Wer ist an allem Schuld? Umgang mit Klimakrise
geschrieben von Vanessa
als Antwort auf Vanessa vom 06.06.2024, 11:50:42

Ach ja, eine Lösung ist mir doch noch eingefallen:

 

Beten!
 
Oh heiliger St. Florian ....

 
Vanessa
 

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aixois
aixois
Mitglied

RE: Wer ist an allem Schuld? Umgang mit Klimakrise
geschrieben von aixois
als Antwort auf pschroed vom 05.06.2024, 17:26:46

....

Phil.

ich denke im Prinzip, und im Rahmen des existierenden Politik/Governance (= gutes Regeirungshandeln) Rahmens , liegst Du ja auch richtig.

Ich habe seit 40 - 50 Jahren versucht, die 'Umweltfolgen' meines Handelns (zunächst 100 km/h Autobahn wegen des "Waldsterbens'/saurer Regen/Ozonloch) mit zudenken und andere im Rahmen meiner Kompetenzen und Möglichkeiten 'mitzunehmen', freiwillig oder durch Druck in Genehmigungsverfahren.
Das Ergebnis ist bekannt. Es wird jährlich soviel CO2 ausgestoßen wie nie zuvor.

Auch ist es ein Trugschluss, dieses 'Mitnehmen' sei Aufgabe der Grünen (oder irgendeiner Partei). Warum denn waren die Grünen sehr lange ein belächelte Splitterpartei ? Warum setzen sich die anderen Parteien nicht voll für CO2 Einsparungen ein ?

Ganz einfach , weil in einer Demokratie die Mehrheit das Sagen hat, und diese Mehrheit der Bevölkerung will - das drückt sie durch ihre Stimmabgabe ja aus - nicht mitmachen, höchstens, wenn der Staat dafür bezahlt und es keinen Verzicht bedeutet und dies dem Bürger auf einem 'Silbertablett' serviert wird, quasi à la carte zum Auswählen.

Eben eine Politik, des "wasch mir den Pelz, aber mach mich bloss dabei nicht nass".

Dagegen kommt auch Habeck mit seinen durchaus sinnhaften Versuchen,  umzusteuern nicht an.
Letzte Meldungen gehen in die Gegenrichtung: selbst die neuen, relativ bescheidenen CO2 Ziele (2030: 65 % unter dem Kyoto-Ausgangswert von 1990; 2045: 'Emissions'neutralität') werden bei realistischer Betrachtung nicht erreicht werden können, vom Pariser 1,5 ° C  Ziel ganz abgesehen.

Gerichte verurteilen die Bundesregierung ein ums andere Mal - im Interesse der geltenden Rechte unserer Kinder und Enkel - stärkere, effektive Anstrengungen zu unternehmen ...

Da man aber nicht gewählt wird, wenn man das tut, tut sich auch nicht viel, jedenfalls nicht genug.

Und die Hoffnung auf die wundersame Erfindungsgabe der Ingenieurskunst, die uns alle Sorgen abnimmt, das CO2 einfach so mal wegsaugt,  ist bestenfalls Tagträumerei, sie trügt.
Der Zug ist abgefahren, mit Glück schaffen wir die 2 ° Grenze und bleiben unter der 450 ppm Schwelle CO2 Konzentration ind er 'Luft' -heute knapp über der alten Grenze,die bei 400 ppm lag). Triggerpunkte werden eher früher als später erreicht werden, hergebrachte Gleichgewichte kommn ins Rutschen, Wetterextreme werden häufiger und damit die durch sie entstehenden Schäden in Milliardenhöhe,  von denen die Opfer mehr und mehr selbst schultern müssen, den die Staatskassen sind leer.

Aber selbst für Haus-/Grundeigentümer eine Pflicht einzuführen, sich gegen Elementarschäden zu versichern, stößt auf erhblichen Widerstand.
Die Leistungsträger der FDP befürchten eine 'Verarmung' der Eigentümer bzw.  der Mieter  auf die die horrenden Prämienerhöhungen  umgelegt werden müssen.

Gab es mal in Baden-Württemberg bis 1993. Kostete weniger als 50 DM p.a.damals, wenn ich  mich recht erinnere. I
n Frankreich besteht Pflicht - pro Haushalt weniger als 3 € im Monat ... Aber die haben es ja auch geschafft mit einem Tempolimit zu überleben, diese Freiheits-Abstinenzler. Aber vielleicht legen sie ja jetzt mehr Wert auf Fraternité als auf Liberté `?

Wer (oder was)  hat eigentlich die Franzosen so 'mitgenommen' - kamen die alle von alleine drauf ???







 
pschroed
pschroed
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RE: Wer ist an allem Schuld? Umgang mit Klimakrise
geschrieben von pschroed
als Antwort auf aixois vom 06.06.2024, 13:16:39

Danke Aixois ich kann mich deinem Text nur anschliessen, das Wahl System so wie es jetzt besteht gibt den Klima Änderungen wo dringend vorgesehen wäre keine Chance, jede auch noch so kleine unwichtige Partei kann es durch Machtgier kaputt machen.

Dann müssen unsere Enkelkinder sich halt selbst anpassen. Für mich persönlich ist diese Situation unbegreiflich, ich wünschte mir dass die Grüne wieder auf die Beine kämen mit weniger Verboten aber doch den Trend zu der Nachhaltigkeit diplomatisch wieder weiter voran zu treiben. Polarisieren ist manchmal gut gemeint bringt aber nichts, es ist nur eine Populisten Vorlage.

Ironie ein.
Die beiden Schreifrauen, AFD/BSW Wagenknecht und Weidel sind extrem schlecht für die grüne Partei, es geht nur um ihre Macht, später bekommen die Flutopfer eine Email Adresse wo sie sich bei einer von den beiden Frauen ein blaues Schlauchboot bestellen können. Ironie aus. Phil,

skys
skys
Mitglied

RE: Wer ist an allem Schuld? Umgang mit Klimakrise
geschrieben von skys
Es wird jährlich soviel CO2 ausgestoßen wie nie zuvor.
Jein.
Bzgl. DE ging der CO2-Ausstoß durchaus zurück (s. Statistik 1990-2023), aber weltweit ist er leider dennoch gestiegen und so hoch wie nie zuvor.
Es ist zwar überall noch nicht genug, aber deswegen kein Grund damit aufzuhören.

Erfreulich ist, dass China eine positivere Entwicklung zeigt, dort ist man auch mit den Erneuerbaren schon weiter.

All jene Länder, die zeigen, dass es geht, haben nebenbei auch die Möglichkeit, diese Technologien und das Howto in andere Länder zu verkaufen - just mal als Denkanreiz für jene, denen es meist nur um die monetären Gewinne geht.
 
Jedenfalls sollte man differenzieren, sonst geht es unter, dass das, was in DE unternommen wird, Wirkung zeigt und der richtige Weg ist.
Deswegen ist es auch bei Wahlen wichtig, daran zu denken, wer denn für Umweltmaßnahmen eintritt und sie umsetzt.


In DE gibt es z. B. auch einen neuen Rekord bei der Stromerzeugung aus den Erneuerbaren mit fast 60%. Das ist auch ein sehr gutes Ergebnis und wird weiter verbessert.
Die Schwarzmalerei und das Wunschdenken der Rechtsextremisten und Verschwörer, dass man z. B. mit Erneuerbaren keinen Strom hat und solchen Blödsinn, sollte man endlich abhaken.
 
Umweltschutzmaßnahmen funktionieren, man muss nur machen.
Es dagegen nur auf andere schieben (egal, ob Nachbar oder Länder), funktioniert nicht.
 
rosenberg
rosenberg
Mitglied

RE: Wer ist an allem Schuld? Umgang mit Klimakrise
geschrieben von rosenberg

Bin neu hier und dankbar für alle Informationen zum Klima, wobei ich hoffe, dass die Modellrechnungen der Experten auch aufgehen werden.
Schuld gebe ich keinen Nachbarn und eine Familie in der Nähe, wo Mann und Frau getrennte Wege zur Arbeit haben, wurden "Autos mit Verbrenner" getauscht in EAutos. Beide sind damit zufrieden, nur bedauern sie, dass es zu wenig Aufladestationen gibt. Aber daran wird ja mit Fleiß gearbeitet.
Selbst habe ich den WAHL-O-Mat zur Europa-Wahl benutzt und war erstaunt, was da alles zu erfahren ist.
Neben der Übersicht, welche Parteien mit welchem Programm in die Wahl ziehen, gibt es auch Vergleiche, wielche Auswahl die Bürger in anderen EU-Ländern haben.


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