Forum Politik und Gesellschaft andere gesellschaftliche Themen Wer ist an allem Schuld? Umgang mit Klimakrise

andere gesellschaftliche Themen Wer ist an allem Schuld? Umgang mit Klimakrise

Maya1
Maya1
Mitglied

RE: Wer ist an allem Schuld? Umgang mit Klimakrise
geschrieben von Maya1
als Antwort auf zausel2 vom 26.08.2024, 17:55:35

Oh, da gäbe es schon einiges von früher, daß ich gerne heute noch hätte.
Schiefertafeln eignen sich zum Schreiben lernen doch wunderbar, warum muss man dafür feinstes Schreibpapier nehmen?
Ich würde gerne auf die Riesensortimente an Müsli, Joghurtsorten oder Backwaren ua im Supermarkt verzichten und schneller die Grundnahrungsmittel finden, ohne 3x das ganze Regal abzulaufen, bis ich sie ganz unten in einer Ecke entdecke ( weil damit nicht so viel Geld zu machen ist wie mit dem ganzen unnötigen und meist auch ungesunden Schnickschnack).
Ich fände es sogar toll, Mehl, Zucker und Eier auf dem Markt in eine Tüte aus gewickeltem Zeitungspapier und und mit Bindfaden verschnürt zu kaufen, wie ich es in einem 3. Weltland erlebt habe, Kartoffeln und Tomaten in den mithebrachten Beutel, Milch und Joghurt in wieder verwendeten Glasflaschen vom Milchmann morgens vor die Tür gestellt. Da habe ich weder die Supermärkte noch die ganzen Verpackungen vermisst.
Für unsere Kinder habe ich zum Teil noch Stoffwindeln wie früher benutzt - aber zugegeben, es ist schon ein bisschen mehr Sauerei als mit Pampers. Es gibt aber auch Wäschedienste für Stoffwindeln.
Mit Pferd und Wagen zu fahren wäre vielleicht ganz lustig - zumindest würde das die Zahl der Verkehrstoten drastisch reduzieren und die Zeit entschleunigen, auch ein Gewinn.
Aber zugegeben, auf alle modernen Errungenschaften würde ich dann doch nicht verzichten wollen😉

Elbling
Elbling
Mitglied

RE: Wer ist an allem Schuld? Umgang mit Klimakrise
geschrieben von Elbling
als Antwort auf cosi vom 26.08.2024, 18:12:56
Nun sind wir, mein Mann und ich keine Umweltsünder, denn wir fahren E-Bike.😇

 
geschrieben von cosi
Ohje, und das wurde natürlich aus Holz gefertigt. Weil, Aluminium oder Stahl erzeugen ja schon bei der Rohstoffgewinnung einen erheblichen CO²-Rucksack. 😆👼😇
cosi
cosi
Mitglied

RE: Wer ist an allem Schuld? Umgang mit Klimakrise
geschrieben von cosi
als Antwort auf Elbling vom 26.08.2024, 19:00:23

Ach ja, seufz.
Wie man´s macht iss es verkehrt und ich dachte schon, wir sind umweltsündenfrei.😂

Aber ein "normales" Radl ist  auch nicht aus Holz.


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Maya1
Maya1
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RE: Wer ist an allem Schuld? Umgang mit Klimakrise
geschrieben von Maya1
als Antwort auf cosi vom 26.08.2024, 19:13:48

Und nur nicht aufregen, sonst atmet man wieder zuviel und erhöht den CO2-Ausstoss 😉😂

skys
skys
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RE: Wer ist an allem Schuld? Umgang mit Klimakrise
geschrieben von skys
als Antwort auf zausel2 vom 26.08.2024, 17:55:35
Mir geht das ganze Gesabbel von Schuld an der ganzen Misere haben unf so langsam auf den Wecker.
Zausel2
Das glaube ich. Dabei ging es seit vielen Beiträgen überhaupt nicht um Schuld.
Sondern erst mal um Verantwortung, aber da hapert es ja auch schon bei vielen.
Aber derlei geht einem auch schnell auf den Wecker, wenn sich vielleicht das Gewissen regt.
 
Bodo53 hatte am Anfang klar beschrieben, weshalb sich die Frage für ihn stellt.
Sein Hinterfragen fand ich gut.
 
Du hast Recht, es gab früher manches, das war vielleicht besser als heute - aber das wurde nicht wegen eines Umweltbewusstseins gemacht, sondern weil man keine Wahl hatte und es nichts anderes gab.
Der Unterschied ist durchaus wichtig, da es von manchen so hingestellt wird, als sei das "umweltbewusst" gewesen. Aber es ist am Thema vorbei und müßig über das Kuhfladen-Einsammeln nach dem Krieg zu reden. Umweltbewusstsein war sicher nicht der Grund.
 
Die Entwicklung und das Geschehen heute wurden in den von mir zuvor schon verlinkten Sendungen von 1978 sehr gut dargestellt und erklärt und vorhergesagt. Ab 1975 sagt man, war es klar. Die 3 Jahre Unterschied und evtl. Nicht-Wissen *geschenkt.
 
Aber das Wissen ist seit nun fast 50 Jahren bekannt. Und wurde verdrängt.
Es ist wohl weniger so, dass man es "nicht wissen konnte" als vielmehr, dass man es "nicht wissen wollte". Eine Frage des Interesses.
Erst seit hier ein paar Keller vorlaufen und das geliebte Auto wegschwimmt, machen sich manche mehr Gedanken - dabei sind die Auswirkungen schon lange messbar, sichtbar, spürbar.

Die Frage nach der Schuld ist also durchaus berechtigt. Und auch gar nicht so abwegig, denn die meisten suchen nach einem Schadensfall doch auch gleich nach einem Schuldigen. Im Ahrtal oder wenn das Auto wegschwimmt, ebenso.
Dann sind die Politiker und die Bauherren, jeder andere ist schuld - dass man selber aber auch einen Anteil daran hat, wird einfach weggewischt.

Gerade auch im Hinblick auf das Verhalten heute: die Menschen wollen zum Großteil Klimaschutz, aber würden ihn abwählen und stehen nicht dahinter, motivieren sich nicht gegenseitig dazu, sondern meckern viel lieber, was alles angeblich wie schlecht ist - leben aber als Made im Speck Deutschland zumeist noch verdammt gut.  
Wäre es Mode, für Umweltschutz zu sein, wären sie wohl dafür. Aber noch ist es eher Mode ein neues Kleid oder ein neues Auto zu bewundern, anstatt es toll zu finden, wenn jemand etwas repariert hat.

 
Wir sind doch alle hier mindestens 70 und was sollen wir denn dafür können, dass sich die Technik - oft auf Kosten der Umwelt - weiterentwickelt hat.
Zausel2
Die Weiterentwicklung wird dir keiner vorwerfen.
Aber sich derart rausnehmen aus allem und meinen, man sei überhaupt nicht daran beteiligt gewesen und auch heute immer noch nicht - gerade so, als ob man gar nicht auf der Welt wäre ?
Es macht mich teilweise wirklich sprachlos, wie wenig Verantwortung manche übernehmen, dass sie das nicht mal ansatzweise verstehen.
 
Nimm doch mal das Beispiel Plastik: die Müllberge auf Land und unter Wasser und die Umweltprobleme dadurch sind schon so lange bekannt - und trotzdem wird es oft noch rege gekauft. Und es ist ja auch nicht so, dass jeder nur kauft, was er braucht, es werden Sachen en masse gekauft. Wohnungen sind manchmal so zugestopft mit Sachen, Kinderspielzeug, ein Zimmer voller Plastik, usw.
 
Und den Kindern und Enkeln wird ja nun trotz besseren Wissens dennoch nicht erklärt, dass umweltschädliches Verhalten Mist ist und etwas weniger oder xy besser wäre. Nein, es geht ja in dem gleichen Trott weiter. Keine Einsicht bei den Alten, ergo wird es auch entsprechend weitergegeben. NIX ändert sich bei manchen. DAS kritisieren viele. Und zu Recht.
Und wenn sich die Alten dann noch über die Jüngeren aufregen, dass die sich nicht umweltbewusst verhalten, ist das nur noch ein schlechter Witz. Hätten sie den Jüngeren eben mal entsprechende Werte vermitteln und sie entsprechend erziehen sollen.
Aber nein, die Alten können für all das angeblich gaar nix…?

 
Lasst uns die Zeit zurückdrehen, es könnte spannend werden.
Zausel2
Eine Weiterentwicklung muss kein Rückschritt sein. Anscheinend auch schwer zu verstehen.
Aber solange noch so eine Abwehrhaltung besteht, werden leider auch nicht die Möglichkeiten genutzt, die heute schon zur Wahl stehen. Nur in einigen Jahren wird manches dann vielleicht keine Wahl mehr sein, sondern ein Muss.
Aber vielen offensichtlich auch egal, betrifft dann ja nur die Kinder und Kindeskinder…
skys
skys
Mitglied

RE: Wer ist an allem Schuld? Umgang mit Klimakrise
geschrieben von skys
als Antwort auf hobbyradler vom 26.08.2024, 16:24:47
Wer seiner Verantwortung nicht gerecht wird und es entsteht Schaden, der lädt doch Mitschuld auf sich - oder?
hobbyradler
Klare Frage, klare Antwort: ja.

 
Das jeder für seine Handlungen verantwortlich ist, halte ich für selbstverständlich. Da rennst du bei mir offene Türen ein.
hobbyradler
Wenigstens einer *sfz
Ich hätte auch nicht gedacht, dass das hier immer noch so ein großes Problem ist, die eigene Verantwortung zu sehen.

 
Klimaaschonend wäre es vernünftig keine neue Kamera zu kaufen. Oder darf man fürs Hobby auch mal ein Auge zudrücken? Die Entscheidung habe ich erst mal etwas verschoben. Vielleicht gewöhne ich mich an die grauen Stellen.
hobbyradler
Finde es gut, dass du dir Zeit für die Entscheidung nimmst.
Nicht nur dir selbst fallen die Flecken vermutlich immer weniger auf, sondern denen, denen du etwas zeigst, vielleicht auch nicht oder kaum, weil sie sich auf etwas ganz anderes konzentrieren. Aber ich weiß natürlich nicht, wie groß sie sind etc. - deine Entscheidung.
 
Aktuell mache ich leider kaum mehr etwas, aber erinnere mich, dass ich früher einen Schutzfilter (ohne m) auf dem Objektiv hatte aus genau dem Grund: damit ich nicht bei einem Kratzer oder irgendwas die Linse bzw. das ganze Objektiv erneuern muss.
Keine Ahnung, ob du die Möglichkeit hättest und ob Linse- oder Objektiv-Wechsel möglich wäre. Kommt auf die Ausrüstung an. Evtl. einfach im Fachgeschäft mal fragen, was sie (außer gleich dem Kauf einer neuen Kamera) empfehlen.

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Maya1
Maya1
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RE: Wer ist an allem Schuld? Umgang mit Klimakrise
geschrieben von Maya1

Vielleicht ist ein Problem im Umgang mit dem Wort "Schuld" daß es den Blick eher in die Vergangenheit richtet. Und die Vergangenheit kann nun mal niemand mehr ändern, egal ob schuldig oder unschuldig.

Aber Verantwortung übernehmen für unsere Zukunft und die Zukunft unserer Kinder und Enkel können und müssen wir alle übernehmen -  hier gilt: egal wieviel Schuld wir selbst an der Klimakrise haben.

Von der Schuld kann man sich selbst teilweise frei sprechen, indem man darauf verweist, wie wenig Handlungsspielraum man damals hatte, vieles noch nicht bekannt war und daß andere noch viel größere Schuld haben usw.

Der Verantwortung kann man sich aber nicht entziehen - jedenfalls nicht mit gutem Gewissen und guten Argumenten.

hobbyradler
hobbyradler
Mitglied

RE: Wer ist an allem Schuld? Umgang mit Klimakrise
geschrieben von hobbyradler
als Antwort auf skys vom 27.08.2024, 10:48:36
OT OT
 ...................
Aktuell mache ich leider kaum mehr etwas, aber erinnere mich, dass ich früher einen Schutzfilter (ohne m) auf dem Objektiv hatte aus genau dem Grund: damit ich nicht bei einem Kratzer oder irgendwas die Linse bzw. das ganze Objektiv erneuern muss.
..................
geschrieben von skys

Auf meiner herkömmlichen Kamera ist natürlich auch ein Schutzfilter. Doch mit der mache ich keine Videos mehr. Aus Bequemlichkeit fotografiere ich inzwischen meist auch mit dem Smartphone.

Auf die beiden Linsen meiner 360 Grad Kamera, um dieses kleine Spielzeug geht es, kann man auch Schutzfilter montieren. Nur wird dadurch die eh schon recht bescheidene Qualität der Aufnahmen nochmals verringert.

Das tolle an solcher Kamera ist, man hält sie beim Radfahren einfach in einer Hand und kann danach ein herkömmliches Video aus fast beliebiger Perspektive „schneiden“. Einen Blick nach vorne, hinten, oben, unten, zu allen Seiten, im Video realisieren. Aus einer Aufnahme beliebig viele Sichten schneiden.

Ciao
Hobbyradler
 
skys
skys
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RE: Wer ist an allem Schuld? Umgang mit Klimakrise
geschrieben von skys
als Antwort auf Maya1 vom 27.08.2024, 11:10:33
@Maya1

Stimme dir weitgehend zu. Hatte ich zuvor auch schon ein paar Mal erwähnt: um Schuld geht es mir noch gar nicht mal.
Ich wäre ja schon happy, wenn sich jeder wenigstens seiner Verantwortung bewusst wäre und sich eben nicht dieser auch noch entziehen würde.

Ist aber leider nicht erkennbar.

Ob und in welchem Maße man sich von Schuld freisprechen kann - das lohnt sich für mich weniger zu diskutieren, weil es ein zu weites Feld ist. Menschen neigen eh dazu, Schuld von sich zu weisen.

Aber die Klimakrise ist nun mal jetzt und wie jede und jeder Einzelne ab gestern, heute und jetzt darauf reagiert, ist sehr wichtig.
Ohne Einsicht... - schwierig.
Maya1
Maya1
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RE: Wer ist an allem Schuld? Umgang mit Klimakrise
geschrieben von Maya1
als Antwort auf skys vom 27.08.2024, 11:36:01

Ohne Einsicht... - schwierig.
geschrieben von skys

Ja, das mit der Einsicht ist auch so eine Sache ....

Auf die gesellschaftlichen Zwänge (ohne Wirtschaftswachstum kein Wohlstand) wurde ja immer wieder hingewiesen.
Der Kapitalismus zusammen mit diesem Zwang zum Wachstum hat aber noch etwas anderes zur Folge: die Konzentration auf geweckte Bedürfnisse (die für das Wirtschaftswachstum notwendig sind) verstärkt den Egoismus, vielleicht sogar die Egozentrik.
So wie Trump es für sein Land formuliert hat: America first.
So fördert unsere heutige Gesellschaft das Denken: "zuerst ich und meine Bedürfnisse - und wenn die befriedigt sind, kann ich mich vielleicht mit dem Allgemeinwohl befassen, aber nur so weit wie ich keine persönlichen Einbußen dafür in Kauf nehmen muß."

Ich bin der Überzeugung, daß sich nur etwas ändern kann, wenn nicht mehr das Wirtschaftswachstum wie eine heilige Kuh verehrt wird.
Das Wirtschaftssystem, so wie es gerade ist, ist nicht alternativlos.
Es muß natürlich nicht gleich abgeschafft werden, aber ich denke, ohne Veränderung vernichtet es sich irgendwann selbst.
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