Forum Politik und Gesellschaft andere gesellschaftliche Themen Wer ist an allem Schuld? Umgang mit Klimakrise

andere gesellschaftliche Themen Wer ist an allem Schuld? Umgang mit Klimakrise

skys
skys
Mitglied

RE: Wer ist an allem Schuld? Umgang mit Klimakrise
geschrieben von skys
als Antwort auf aixois vom 25.08.2024, 13:11:47
....Trottel Kunde' glaubt den Qatsch auch noch und kauft....
aber kann man dann im Sinne des Threads dem 'Tottel' eine Schuld vorwerfen wegen seines "Trottelig -Seins" ?

Das ist doch die Krux mit den Maßnahmen gegen die Zunahme der Klimakrise.
Grundsäzlich sind alle dafür, aber die Mehrheit (alles Trottel ?) ist auch dagegen, dass das was 'kosten' darf.
geschrieben von aixois
Ich halte die meisten Menschen für durchaus zurechnungsfähig genug, um sie nicht einfach mit "etwas Trottel" zu entschuldigen.

 
Nirgends wird so viel gelogen wie in der Werbung..! Und der 'Trottel Kunde' glaubt den Qatsch auch noch und kauft....
Elbling
Es gbt viele Gründe, weshalb etwas gekauft wird und natürlich spielt Werbung mit eine große Rolle. Geht mir aber wieder zu sehr in die Richtung "bin nur ein armes Opfer, alt und klein", "Werbung ist schuld".
Zwergohreule
Zwergohreule
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RE: Wer ist an allem Schuld? Umgang mit Klimakrise
geschrieben von Zwergohreule
als Antwort auf skys vom 25.08.2024, 23:54:13

Na, dann informiere dich mal über Werbepsychologie ... !

aixois
aixois
Mitglied

RE: Wer ist an allem Schuld? Umgang mit Klimakrise
geschrieben von aixois
als Antwort auf Zwergohreule vom 26.08.2024, 00:08:42

... oder bei den CEO der Anbieter, die bekommen ihre Boni nicht wegen sinkender Absatzzahlen ... und steigender Absatz ohne mehr Energieeinsatz (= mehr CO2 Ausstoß) ist  bislang nicht denkbar.


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skys
skys
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RE: Wer ist an allem Schuld? Umgang mit Klimakrise
geschrieben von skys

Ich habe sogar was darüber gelernt ;-)

... oder bei den CEO der Anbieter, die bekommen ihre Boni nicht wegen sinkender Absatzzahlen ... und steigender Absatz ohne mehr Energieeinsatz (= mehr CO2 Ausstoß) ist  bislang nicht denkbar.
aixois
Deswegen müssen wir aber trotzdem nicht die völlig willenlosen dummen Doofis sein.
Dieses ewige auf andere Abwälzen ist wieder das typische "kann ich doch nichts dazu" und "die anderen sind schuld"...
hobbyradler
hobbyradler
Mitglied

RE: Wer ist an allem Schuld? Umgang mit Klimakrise
geschrieben von hobbyradler
als Antwort auf skys vom 26.08.2024, 02:48:39
Ich habe sogar was darüber gelernt ;-)
... oder bei den CEO der Anbieter, die bekommen ihre Boni nicht wegen sinkender Absatzzahlen ... und steigender Absatz ohne mehr Energieeinsatz (= mehr CO2 Ausstoß) ist  bislang nicht denkbar.
aixois
Deswegen müssen wir aber trotzdem nicht die völlig willenlosen dummen Doofis sein.
Dieses ewige auf andere Abwälzen ist wieder das typische "kann ich doch nichts dazu" und "die anderen sind schuld"...
geschrieben von skys

Hallo @skys

Was du schreibst halte ich vom Grundsatz her für richtig.

Kannst du denn, vor allem wärst du bereit, auch Beispiele zu nennen wo du selbst mit realen Entscheidungen deine Meinung realisiert hast?

Heute glaube ich recht umweltbewusst zu leben. Das hat sich aber eher unbewusst durch das Alter und praktische Vorteile ergeben.

Zwar war schon seit meiner Jugend der „Naturschutz“ für mich wichtig und ich habe ihn beachtet, der hatte aber mit den Notwendigkeiten bezüglich der Klimakrise nur wenig zu tun.

Im Grunde kann man alles in Frage stellen. Muss es ein Haus statt einer kleinen Wohnung sein, muss es ein Auto statt öffentlichen Verkehrsmitteln sein, muss es eine Videokamera mit 8K sein, müssen es die Maledieven sein statt einem Spaziergang im nahen Wald? Muss es Übergewicht statt vernünftiger Ernährung sein?

Ciao
Hobbyradler
 
Maya1
Maya1
Mitglied

RE: Wer ist an allem Schuld? Umgang mit Klimakrise
geschrieben von Maya1
als Antwort auf hobbyradler vom 26.08.2024, 08:12:22
 Muss es Übergewicht statt vernünftiger Ernährung sein?

Ciao
Hobbyradler
 

Das finde ich ein sehr gutes Beispiel für die Verquickung von "Freiwilligkeit" und "Nicht anders können".

Ich selbst habe kein Übergewicht, aber ich habe viele Studien dazu gesehen, daß es übergewichtigen Menschen nicht einfach so schaffen können, zu sagen: Jetzt ernähre ich mich nur noch gesund und nehme ab.
Übergewicht verursacht eine körperliche Abhängigkeit, durch unsere Gene bedingt, die auf mögliche "Notzeiten" eingestellt sind und uns dazu bringen, bei Nahrungsüberangebot uns einen Fettvorrat für Notzeiten anzufressen. Eine wichtige Überlebensstrategie in früheren Zeiten. Und der Körper tut sich sehr schwer, in Überflußzeiten darauf zu verzichten. 
Je mehr Übergewicht, um so stärker ist dieser Drang.
Fastfood hat einen ähnlich süchtig machenden Effekt, wie neulich Dr Hirschhausen in einem Selbstexperiment zeigte, schon nach ganz kurzer Zeit zeigten sich Veränderungen im Gehirn, die körperliche Reaktion auf gezeigte Fastfood Bilder veränderte sich auch.
Gibt es bestimmt noch irgendwo im Netz wenn es jemanden interessiert.

Nun ist es so, daß das Übergewicht natürlich durch falsches Essverhalten entstanden ist - aber es ist nun einmal da und dann entwickelt es ein Eigenleben ....

Die Manipulation durch die allgegenwärtige Werbung spricht auch tiefsitzende Instinkte an, die man nicht so einfach ausschalten kann.
Hat man sich dann an einen gewissen Lebensstandard gewöhnt, kann man, vor allem als älterer Mensch, nicht einfach sagen: ich verzichte jetzt auf das Auto und gehe zu Fuß (oder nutze den meist nur "rudimentär" vorhandenen öffentlichen Nahverkehr), ziehe in eine kleine Wohnung um, heize im Winter kaum noch und lasse mich von der Werbung einfach nicht beeinflussen und kaufe nichts Neues mehr.
Vor allem angesichts des um einen herum weiter bestehenden Überflusses, den alle anderen ohne schlechtes Gewissen nutzen.



 

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Elbling
Elbling
Mitglied

RE: Wer ist an allem Schuld? Umgang mit Klimakrise
geschrieben von Elbling

Um dem Klima zu helfen ist schon ein wichtiger Schritt getan wenn man beginnt sich die Nahrungsmittel selber zu verarbeiten. In den industriell vorverarbeiteten lebensmitteln sind zu viele Zusatzstoffe verarbeitet die zwar nicht kurzzeitig dem Menschen schaden, aber langfristig. Und diese Zusatzstoffe sind viel zu oft schwer abbaubar in der Natur, sie sind zu sehr 'verkapselt'.

Generell denke ich mal das es nicht den 'Königsweg' zum Umweltschutz gibt - es sind tausende von Pfaden die man begehen muss. Man muss nus anfangen darüber nachzudenken und sich auch auszutauschen. Dann ist schon sehr viel getan für die Umwelt und für die Gesundheit.

hobbyradler
hobbyradler
Mitglied

RE: Wer ist an allem Schuld? Umgang mit Klimakrise
geschrieben von hobbyradler
als Antwort auf Maya1 vom 26.08.2024, 09:49:55
..............
Übergewicht verursacht eine körperliche Abhängigkeit, durch unsere Gene bedingt, die auf mögliche "Notzeiten" eingestellt sind und uns dazu bringen, bei Nahrungsüberangebot uns einen Fettvorrat für Notzeiten anzufressen. Eine wichtige Überlebensstrategie in früheren Zeiten.
............

Hallo Maya1

Ich hoffe es ist nicht so verstanden worden, dass ich übergewichtige Menschen angreifen oder gar verurteilen wollte.
Es ist nur einer von mehreren Punkten die ich aufzählte, wo man ansetzen könnte.

In Bezug auf die von dir angesprochenen Gene habe ich für Notzeiten schlechte Karten. Meine Ernährung würde ich als viel und eher ungesund ansehen.

Trotzdem bleibe ich schon ewig im Sommer bei 73 kg und im Winter bei bis zu 78 kg. Für 182 cm Höhe ok, trotzdem komme ich mir oft, wenn ich in der Bahn andere sehe, als unterernährt vor.

Ciao
Hobbyradler
 
Vanessa
Vanessa
Mitglied

RE: Wer ist an allem Schuld? Umgang mit Klimakrise
geschrieben von Vanessa
 Muss es Übergewicht statt vernünftiger Ernährung sein?

 
 Wenn es uns gelingen würde, das zu beherzigen, wäre m.E. schon viel gewonnen
 

Gestern kam in den Nachrichten die Klage (!), dass der Konsum in Deutschland weiterhin stagniert. Ich finde das absolut positiv, freue mich sogar darüber. Da wird endlich etwas weniger weg geworfen. Vielleicht sogar in manchem Haushalt etwas ungesundes Übergewicht abgebaut.

Aber unter diesen Umständen nehmen die Steuereinnahmen nicht zu. Wir müssen u.a. 733 Abgeordnete finanzieren! - Also: wir brauchen Konsum, und wir brauchen Wachstum. Sparen und vernünftigen Umgang mit den Ressourcen können wir uns einfach nicht leisten.

Gestern lief im ZDF die Sendung "Frag den Lesch". Er wurde gefragt "Was ist der Mensch?"

Tja, zwei Sachen wurden ganz klar:

1. der Mensch ist ein Säugetier
2. der Mensch will wachsen, besser sein als die anderen, mehr haben als die anderen.

Danach fürchte ich, es gibt keine Umkehr, keine Bremse, einfach nur ein "weiter so", mehr ..., mehr ..., mehr.

Einen schönen Start in die neue Woche!

Vanessa
Maya1
Maya1
Mitglied

RE: Wer ist an allem Schuld? Umgang mit Klimakrise
geschrieben von Maya1
als Antwort auf hobbyradler vom 26.08.2024, 10:27:03

Nein, Hobbyradler, ich habe es nicht als Angriff auf übergewichtige Menschen verstanden, fand das Beispiel aber gut für die Verquickung von Freiwilligkeit und Zwang. Es sagt sich halt so leicht: ändere etwas, aber nicht immer ist es eine reine Willenssache ...

Wie ich schon schrieb, habe ich selbst kein Übergewicht, kann mir aber vorstellen wie schwer und frustrierend vergebliche Abnehmersuche sein müssen und daß die meisten Übergewichtigen ihre Figur auch nicht mögen und am liebsten anders aussähen - und wenn dann entsprechende Bemerkungen oder sogar Vorwürfe geäußert werden, muss das wohl als reiner Zynismus rüber kommen.

Was den umweltfreundlichen Lebensstil betrifft, möchte ich mich auch nicht rausreden mit den Hinweisen im obigen Beitrag.
Wir leben eigentlich sehr umweltbewusst, kaufen selten neu, wenn es geht, second Hand, angeschafft wird nur das was wirklich nötig ist, nicht was die Werbung als anschaffenswert anpreist. Wasser und Energie wird gespart, geheizt wird schon seit vielen Jahren sehr wenig (13°ist unsere Schmerzgrenze), Obst und  Gemüse gibt es aus dem eigenen Garten, soweit möglich, ich kaufe praktisch nur Grundnahrungsmittel, keine Fertigprodukte.
Aber ich habe auch Verständnis dafür, daß nicht jeder es schafft, sein Leben so komplett umzustellen, vor allem nicht im Alter, wenn man nicht mehr gut zu Fuß ist und im Winter an eine warme Wohnung gewöhnt.

Ich finde, man erreicht mehr, wenn statt Schuldsuche und Vorwürfen eher ein Nachdenken darüber angeregt wird, was man eigentlich wirklich braucht und ob es nicht besser wäre, auf das eine oder andere zu verzichten.
Positive Anreize setzen, bewusst machen, daß eine gesunde, natürliche Ernährung und Bewegung statt Autofahren nicht nur für die Umwelt gut ist, sondern durch den gesundheitlichen Effekt das allgemeine Befinden erheblich verbessert, gerade im Alter wichtig, wo die Gesundheit immer schneller abnimmt, wenn man nicht gegensteuert.
Gleiches gilt auch für das Heizen. Überheizte Wohnungen fördern Erkältungen, Kältereize dagegen stärken das Immunsystem.
Durch Einsicht wird eine innere Überzeugung erreicht und nur so steht man wirklich dahinter und handelt dauerhaft danach.


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