Forum Politik und Gesellschaft andere gesellschaftliche Themen Wer ist an allem Schuld? Umgang mit Klimakrise

andere gesellschaftliche Themen Wer ist an allem Schuld? Umgang mit Klimakrise

jeweller
jeweller
Mitglied

RE: Wer ist an allem Schuld? Umgang mit Klimakrise
geschrieben von jeweller
als Antwort auf lupus vom 24.08.2024, 17:44:31

lupus, man muss etwas gegen den Klimawandel unternehmen, sonst haben wir in 100 Millionen Jahren wieder Palmen in der Antarktis.                Das möchte ich nicht, denn ich lebe nur ca.6000 km vom Südpol. 😇

LG Hubert

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olga64
olga64
Mitglied

RE: Wer ist an allem Schuld? Umgang mit Klimakrise
geschrieben von olga64
als Antwort auf Juttchen vom 24.08.2024, 16:59:31
Ich denke schon, dass Bioware die Umwelt weniger belastet als Produkte aus dem konventionellen Anbau. Es sind im Bioanbau längst nicht alle Gifte zugelassen, also bleiben die Böden weniger belastet. Und wenn die Äcker weniger belastet sind, sind auch die Gewässer weniger belastet. Was meinst Du, wer für das Insektensterben verantwortlich ist? Ich? Mit meinen 4 qm Gemüsegarten, die noch nicht einmal Schneckenkorn verwendet?😉
Die Preise würden sich einpendeln, wenn erst einmal genug Bioware vorhanden wäre und verkauft wird. Aber bei dem vierfachen Preis gegenüber konventioneller Produkte, kann sich das nicht jeder leisten und will es auch nicht. Ich komme nicht aus der Landwirtschaft und kann Dir leider nicht sagen, warum und ob die Kosten für Bioanbau höher sind.
Nette Grüße
Jutta
Da hat sich aber auch schon viel getan. Seitdem die Discounter in dieses Geschäft eingestiegen sind und ihre riesengrossen Bedarfsmengen auf den Markt bringen, führen diese Einkaufsverhandlungen auch dazu, dass dieProduzenten billiger herstellen können, was sich dann aufgrund des alten, ökonomischen Gesetzes auch im Verkaufspreis niederschlägt.
Es liegt dann an uns Kunden, dass wir diese Sparte beim Discounter bevorzugen und nicht die, wo noch konvventionell produziert wurde, es aber billiger erscheint.
Gilt übrigens auch für 'Fleisch, welches aus Massentierhaltung verrramscht wird, uns aber als Menschen gesundheitlich beeinträchtigt, ebenso wie durch den verstärkten Bedarf an Futtermitteln für die vielen Tiere den Menschen die Nahrungsgrundlage entzogen wird.

ich gehöre zu denMenschen, die darüber intensiv nachdenken, bevor ich meine Einkäufe mache und auch gerne auf einiges verzichte (z.B.auch bei Mengen), wenn ich für mich erkenne, dass es sinnvoller und gesünder erscheint. Man kann das auch preislich gut ausbalancieren, wenn man sich die Mühe macht. Olga
 
skys
skys
Mitglied

RE: Wer ist an allem Schuld? Umgang mit Klimakrise
geschrieben von skys
@Jan Dal und @lupus

Es ging weder um das Wirtschaftswachstum noch um Wirtschaftsformen, sondern schlicht um Verantwortungsbewusstsein.
Die Beispiele sind einfach nur zufällig aus diesem Bereich.


 
Ausschließlich dem Konsumenten 'die' Verantwortung zuzuschreiben (man muss dieses oder jenes ja nicht kaufen)ist zu kurz gedacht.
Jan Dal
Ich schrieb nirgends etwas von ausschließlich. Dadurch, dass jeder Verantwortung hat, ergibt es sich von selbst, dass es eine Mit-Verantwortung und im Normalfall nicht um eine alleinige Verantwortung geht.
 


@MarkusXP
 
Die Industrialisierung war war ja über die Zeit von einem sehr unterschiedlichen Kenntnisstand geprägt. Auch das heutige Wissen um die Auswirkung fossiler Brennstoffe, ist ja mit dem früherer Zeiten nicht zu vergleichen. Aber seit einigen Jahrzehnten ist ja bekannt, was genau ein Treibhauseffekt ist, wie er auf die Klimaentwicklung wirkt und auch in weiten Teilen, was da auf die Menschheit zukommt. Dennoch wird nicht entsprechend reagiert um die Auswirkungen zu minimieren.

Wie sieht es nun mit den Begriffen Verursachung, Verantwortung und Schuld aus?

Werden in der Gegenwart Öl, Gas und Kohle verbrannt, so treffen auf "die Täter" alle drei Begriffe zu. Ein jeder kennt die Zusammenhänge, weis was mit einem Kohlekraftwerk neben der Energiegewinnung angerichtet wird. 
MarkusXP
Genau, aktuell treffen alle drei Begriffe zu.

 
Ich würde den Begriff "Verantwortung" nun eher mit "Verursachung" ersetzen. Ich denke, darüber kann man sich schnell einigen. Dann kommt die Frage nach Schuld und Verantwortung erst danach ...
MarkusXP
Das sind verschiedene Dinge.
Und Schuld spielt juristisch und moralisch vielleicht eine Rolle, hilft aber bei der Suche nach Lösungswegen nicht viel weiter.

Maya1 hat es auch schon beschrieben:

 
Deshalb wäre mein Vorschlag, statt die Schuldigen zu suchen, lieber das "für die Krise verantwortliche Verhalten" zu bestimmen.
Dann sind alle mit in der Verantwortung.

Maya1
Aber Lösungswege werden blockiert, wenn Beteiligte meinen, sie könnten sich ihrer Verantwortung entziehen und sich folglich auch nicht an den Lösungsprozessen beteiligen.
 
Wenn z. B. in einem Haus mit 3 Wohnungen jeder seine Wasserhähne aufdreht, dass es Überschwemmungen gibt, dann reicht es nicht, wenn nur zwei das Wasser abstellen, weil dann immer noch Wasser überläuft.
Die Tatsache, die Verantwortung dafür zu leugnen, macht es nicht besser.
Es ist ein asoziales, rücksichtsloses Verhalten, wenn nur den anderen die Verantwortung zugeschoben wird und der eigene Anteil ausgeblendet wird.
 
 
Dieses ist ja nicht auf alle Bürger gleichmäßig verteilt.
MarkusXP
Das kann schon sein, ist es vielleicht auch, aber das ist schwer zu gewichten.
Entscheidender sind daher die Einsicht und das persönliche Verantwortungsbewusstsein. Das sind wichtige Voraussetzungen dafür, dass Menschen verstehen, dass sie einen Einfluss haben und etwas ändern können.
Dass sie damit nicht unbedingt gleich eine Weltrevolution auslösen - ja. Aber all jene, die meinen, ihr Tun hat keinen Einfluss, könnten sich an vielen sowohl negativen wie positiven Beispielen orientieren, bei denen ein Mensch eine Menge bewegt und Einfluss genommen hat.
 
Was hätte Greta Thunberg wohl als Antwort bekommen, wenn sie hier gefragt hätte, ob sie etwas ändern kann ?
Wie viele hätten gedacht oder gesagt, sie ist doch nur ein kleines Mädchen etc.
Aber sie hat immerhin Millionen Menschen auf die Straße gebracht, usw.
Stichwort Schneeballeffekt.

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skys
skys
Mitglied

RE: Wer ist an allem Schuld? Umgang mit Klimakrise
geschrieben von skys
@aixois
 
DU entscheidest, was DU kaufst !
skys


Nein, ich habe (weil  ich nicht kann) NICHT entschieden, wieviel Energie welcher Art  wo und für welchen Zweck hergestellt und verwendet wird, ebensowenig habe ich etwas zu sagen, was den Standort, Aufbau und die Nutzung von Infrastrukturen (viel Beton, Stahl, Glas ...) angeht, kann ich entscheiden,  wieviel Stahl hergestellt und exportiert wird oder wie die Mobilität organisiert wird,  ich entscheide doch nicht, dass ein Hähnchenschnitzel durch halb Europa transportiert wird bevor es bei mir im Laden landet ...

Ist eigentlich auch recht auffällig, dass auf einem Produkt immer noch nicht sein CO2 Emmissionsanteil angegeben wird. Würde meine Entscheidung enorm erleichtern.

aixois
Stimmt.
Ich schrieb auch nicht, dass du das alles wissen musst oder kannst, sondern nur, dass DU entscheidest, welches Produkt DU kaufst und dass du verantwortlich für deine Entscheidung bist.
Und dass das auch wichtig hinsichtlich dem Umgang mit der Klimakrise ist.

 
Simples Beispiel: Hühnereier.
Wenn keiner mehr welche aus Massenhaltung kaufen würde, würden sie aus dem Regal verschwinden. Kein Unternehmer ist so verrückt und produziert etwas, dass er nicht verkaufen kann.
Wenn er die Eier dann an eine Nudelmarke verkauft, kannst du nichts dazu. Aber du hast immerhin deine Verantwortung wahrgenommen und ein Stück weit das getan, was dir möglich ist.
Genauso beim Kauf der Nudelmarke oder xy.
 
Es ist nicht immer einfach und man schafft es auch nicht immer - das ist klar. Kein Mensch erwartet von dir, dass du allwissend und fehlerlos bist. Da ist niemand. Du bist Unmengen an Einflüssen ausgesetzt.
Aber egal, wie man sich entscheidet, egal, was man macht, man IST für seinen Teil verantwortlich.

 
Wenn ich einem Kind einen Lolli hinhalte im Wissen, dass es nicht gut für die Zähne oder sonstwas ist, und es nimmt ihn freudig und verlutscht ihn, wer ist dann dafür 'verantwortlich' ?
aixois
Du bist dafür verantwortlich, dem Kind den Lolli gegeben zu haben und das Kind ist dafür verantwortlich, ihn genommen zu haben.
Allerdings fehlt ihm aufgrund des Alters evtl. noch das Verantwortungsbewusstsein und man kann ihm deshalb schlecht die Verantwortung zuschieben. 

Du willst es vermutlich mit dem Hersteller/Verbraucher vergleichen ? Ändert aber nichts. Du bist kein Kind mehr.

Beim Kind muss das Verantwortungsbewusstsein erst wachsen.
Juristisch gibt es die Volljährigkeit, die eigentlich auch eine gewisse Reife und Verantwortungsbewusstsein voraussetzen sollte.
Ein Baby greift nach einem Lolli oder einer giftigen Beere, fertig. Ein Kleinkind auch. Aber irgendwann sollte ein Kind lernen, dass es eine Eigenverantwortung gibt, dass es für das, was es macht verantwortlich ist. Dass es Einfluss nehmen kann und dass es nicht einfach irgendwelchen höheren Mächten ausgeliefert ist.

Sich seiner Verantwortung bewusst zu sein, ist ja nicht nur etwas Negatives. Es ist einfach die persönliche Verantwortung und beinhaltet u. U. auch eine gewisse Freiheit, denn es geht ja nicht nur um schlechte Dinge, für die man verantwortlich ist, sondern genauso um die guten Dinge.
 
 
Anders gesagt, mehr Wohlstand setzt mehr Konsum voraus und dieser Konsum muss "erzwungen" werden.
aixois
Nein. Weder die Annahme stimmt, noch die Schlussfolgerung.
Abgesehen davon ist auch die Definition von Wohlstand wichtig. Die hat sich auch geändert.
Was ist notwendig zum Leben ? Das ändert sich weniger. Aber auch die Gewichtung hat sich geändert.
Inkili
Inkili
Mitglied

RE: Wer ist an allem Schuld? Umgang mit Klimakrise
geschrieben von Inkili

Hab nachgeschaut. Die Sendung scobel von gestern abend ist noch nicht in der mediathek. Das kommt aber noch.
Zum Thema Klimawandel mit all seinen Facetten ist eigentlich alles gesagt, erforscht,bei scobel ging auch darum warum trotzdem nicht genug getan wird um Die erderwaermung zu stoppen. Auch die Schuldfrage wird debattiert und beantwortet.
Schaut euch das an sobald die, Sendung verfügbar ist.
Ingrid

Juttchen
Juttchen
Mitglied

RE: Wer ist an allem Schuld? Umgang mit Klimakrise
geschrieben von Juttchen
als Antwort auf olga64 vom 24.08.2024, 18:11:17

Liebe Olga,
da kann ich Ihnen zustimmen, es hat sich schon viel getan.
Ich überlege auch, was ich wo einkaufe und lasse Fleisch lieber ganz weg, wenn es mich nicht überzeugt.
Erfreulicherweise informierte uns unser Sohn heute darüber, dass er einen prima Biofleischer in Braunschweig gefunden hat. Die Ware dort hat auch noch einen bezahlbaren Preis und dort werden wir nun öfter einkaufen.
Lieben Gruß von
Jutta


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MarkusXP
MarkusXP
Mitglied

RE: Wer ist an allem Schuld? Umgang mit Klimakrise
geschrieben von MarkusXP
als Antwort auf skys vom 24.08.2024, 19:01:54

 
 
Anders gesagt, mehr Wohlstand setzt mehr Konsum voraus und dieser Konsum muss "erzwungen" werden.
aixois
Nein. Weder die Annahme stimmt, noch die Schlussfolgerung.
Abgesehen davon ist auch die Definition von Wohlstand wichtig. Die hat sich auch geändert.
Was ist notwendig zum Leben ? Das ändert sich weniger. Aber auch die Gewichtung hat sich geändert.
geschrieben von skys
Nein, weder die Annahme noch die Schlussfolgerung ist falsch!

Wir sind in einem Kapitalistischen System ... und das setzt Wachstum voraus, monetäres Wachstum. Ohne das gäbe es z.B. keine Investitionen. Wer investiert schon 1.000 Euro wenn er nur 950 wieder zurück bekommt ... zumindest kein Unternehmer würde dies tun. Deswegen brauchen wir u.a. auch eine Inflation.

Werbung zielt ja nicht darauf ab, dem Verbraucher etwas aufzuschwätzen, sondern die Beeinflussung ist subtiler: sie zielt auf deinen "Willen" ab. Du sollst ein Produkt "wollen", dann war die Werbebotschaft erfolgreich. Die Wirtschaft will mit Werbung also subtil etwas "erzwingen", Einfluss auf dein Unterbewusstsein nehmen. Die viele Menschen sich einbilden, sie hätten einen "freien Willen", ist das ja auch erfolgreich. Riesige Summen werden in Werbung investiert, seit Jahrzehnten ... und es lohnt sich offensichtlich.

Daneben gibt es aber noch die Handlungsfreiheit, also die Frage, ob du diesem "Willen" nachgibst. Das ist ein bewusster Prozess, aber nicht alle können dies so steuern wie es wünschenswert wäre.

Ohne monetäres Wachstum ist unser Wirtschaftssystem am Ende, darüber muss man sich klar sein.

Es mag sein das dies, vielleicht sogar aus Vernunftgründen, so kommt. Nicht heute und morgen, aber in der Zukunft ist die Wirtschaft wie wir sie betreiben, mit vielen Fragezeichen zu versehen. Mein Gefühl ist aber eher, dass wir daran festhalten ... bis kurz vor dem Untergang.
MarkusXP
hobbyradler
hobbyradler
Mitglied

RE: Wer ist an allem Schuld? Umgang mit Klimakrise
geschrieben von hobbyradler
als Antwort auf skys vom 24.08.2024, 19:01:54
...............
Simples Beispiel: Hühnereier.
Wenn keiner mehr welche aus Massenhaltung kaufen würde, würden sie aus dem Regal verschwinden. Kein Unternehmer ist so verrückt und produziert etwas, dass er nicht verkaufen kann.
....................
geschrieben von skys

Wie erkenne ich Massentierhaltung? Wo ist das auf der Verpackung oder dem Ei zu erkennen?

Selbst in Biobetrieben dürfen 3.000 Hühner in einem Stall gehalten werden, wobei bis zu sechs Hühner auf einem Quadratmeter zusammengepfercht werden.

https://www.peta.de/themen/bio-eier/

Ciao
Hobbyradler
 
Zwergohreule
Zwergohreule
Mitglied

RE: Wer ist an allem Schuld? Umgang mit Klimakrise
geschrieben von Zwergohreule
als Antwort auf hobbyradler vom 25.08.2024, 10:06:42

Auf dem Ei ist ein Erzeugercode aufgestempelt. Die erste Zahl ist die Haltung:
0 = ökologische Haltung
1 = Freilandhaltung
2 = Bodenhaltung
3 = Käfighaltung

hobbyradler
hobbyradler
Mitglied

RE: Wer ist an allem Schuld? Umgang mit Klimakrise
geschrieben von hobbyradler
als Antwort auf Zwergohreule vom 25.08.2024, 11:22:08

Diese Kennzeichnung ist mir schon bekannt.

Aber wie erkenne ich Massentierhaltung. Selbst Bioeier habe ich gelesen werden zu 60 % in Massentierhaltung erzeugt.

Selbst kaufe ich nur Freilandhaltung. Aber das kann leider auch Massentierhaltung sein.

Ciao
Hobbyradler


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