andere gesellschaftliche Themen Was macht Einsamkeit mit den Menschen
Einsamkeit in Deutschland: »Sie kratzt nicht. Sie beißt nicht. Sie tut einfach im Herz weh« Von Maik Großekathöfer
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Die Überschrift macht mich nachdenklich.
Wie oft entspringen der Einsamkeit Streitigkeiten, Auseinandersetzungen, Katastrophen, Unglück.
Aus Zufriedenheit und Glück heraus entstehen nicht ständig Anfeindungen.
Leider kann ich den Artikel nicht lesen.
Aber so wie ich dich verstehe, geht es dir nur um die Überschrift und die Gedanken, die dadurch angestoßen werden.
Einsamkeit ist ein schwer zu greifendes Phänomen.
Manche Menschen leben ganz zurück gezogen, sogar als Einsiedler, ohne sich einsam zu fühlen. Sie sind mit sich und der Welt zufrieden und fühlen sich wohl.
Dann gibt es andere, die viele soziale Kontakte haben und sich trotzdem einsam fühlen.
Vielleicht, weil sie niemanden so richtig an sich heran lassen und die Beziehungen oberflächlich bleiben? Oder aus irgendeinem anderen Grund das zwischenmenschliche Miteinander nicht das bringt, was sie brauchen?
Ich erlebe auch Begegnungen und Gespräche sehr unterschiedlich.
Mit manchen Menschen fühle ich mich einfach wohl im Gespräch und hinterher bleibt ein gutes Gefühl. Mit anderen ist es eher anstrengend und frustrierend und ich muss mich erst mal erholen ...
Ich denke, meinen Gesprächspartnern wird es ähnlich ergehen. Und ich kann mir vorstellen, daß jemand, mit dem es schwierig ist, ein entspanntes, gutes Gespräch zu führen, ständig etwas vermisst und sich einsam und unverstanden fühlt, egal wie viele soziale Kontakte er/sie hat.
Danke für deine Antwort.
Du hast mich ganz genau verstanden. Das sollte so ausgedrückt werden.
Ja. ich lebe allein. Ja, manchmal fühle ich mich einsam.
Wenn ich in Gesellschaft von Menschen bin, fühle ich mich häufiger einsam, als wenn ich allein bin.
Einsamkeit empfinde ich als Mangel: Was fehlt mir? - In der Regel das Feedback.
Ein Mensch, der auf mich eingeht, bereit ist zuzuhören, sich mit meinen Meinungen/Ansichten auseinander zu setzen - möglichst ohne Wertung.Es schärft unsere Selbstkenntnis, beschleunigt das Lernen, stärkt Beziehungen, steigert Motivation und ermöglicht kontinuierliche Verbesserung.
Gar nicht so einfach.
Als ich noch jünger war und besser auf den Füßen, bin ich viel in der Gruppe gewandert. Ich habe das geliebt, wegen der Gespräche. Man muss nicht reden, oft geht man schweigend nebeneinander her. Aber dann äußert einer einen Gedanken, ein anderer steigt darauf ein, manchmal ergibt sich ein Haufen, und dann geht man wieder weiter, schweigend oder mit einem anderen Partner das Thema weiter spinnend.
Ich liebe diese Gruppen, in denen man zusammen aktiv ist. Zusammen handarbeitet, z.B. oder ein Buch liest, ein Fest organisiert, egal was. Hauptsache, man sieht sich nicht gezwungen, permanent Smalltalk zu machen.
Auch einen Thread wie diesen finde ich sehr positiv. Er hilft mir, meine eigene Position zu hinterfragen, sich mit ihr auseinander zu setzen und ggf. zu korrigieren.
Feedback - Rückkopplung - ich hätte gern einen anderes Wort dafür, aber ich glaube wirklich, dass das meine Einsamkeit ausmacht - wenn ich mein Bedürfnis nach einem Feedback nicht stillen kann,
Vanessa
Wandern in der Gruppe, gemeinsame sportliche Betätigung, Gesprächskreise z. B. über Literatur, können gut Kontaktbedürfnisse abdecken.
Die vielen und unterschiedlichen sozialen Netzwerke tun im Grunde genommen nichts anderes als Kontaktbedürfnisse abdecken.
Dazu stellt sich immer die Frage: Segen oder Fluch des Internets? - Der Segen überwiegt, meine ich.
Manchmal habe ich den Eindruck, dass sich User lieber streiten und hacken als zu erkennen, dass sie im Hintergrund befindlich einsam sind. Lieber Boshaftigkeiten, Aggressionen, Unfreundlichkeiten, Spitzfindigkeiten herauslassen als einzugestehen, dass kein Gesprächspartner:in da ist.
Der Mensch ist kein Einzelwesen. Er braucht andere.
Ja, Vanessa, das ist ein ganz wichtiger Punkt, denke ich.
Einsamkeit empfinde ich als Mangel: Was fehlt mir? - In der Regel das Feedback.
Wenn ich mir überlege, was manche Gespräche für mich so unerfreulich macht, ist es auch die fehlende Interaktion, wenn es kein echter Austausch ist, in dem jeder gibt und nimmt.
Wenn stattdessen einer nur "geben" will und den anderen seine Ansichten aufdrängen, andere Meinungen nicht einfach stehen lassen kann und akzeptieren, daß andere eben anders denken und meint, er müsse anderen etwas Gutes tun, indem er sie korrigiert.
Oder auch wenn ein Gesprächspartner sich immer nur um sich selbst und seine Bedürfnisse und Befindlichkeiten dreht und erwartet, daß jederzeit darauf eingegangen wird. Und sein Kopf ist so voll davon, daß da kein Platz ist für Gedanken daran, was der andere Gesprächspartner vielleicht brauchen könnte.
Als erfreulich und erfüllend erlebe ich Gespräche, in denen sozusagen der Ball hin und her gespielt wird. Bei denen das Gesagte beim anderen Gedanken anstößt, die dann wieder einen neuen Input bringen, wie du so schön sagst, und dann im Gespräch Gedanken weiter entwickelt werden und oft auch hinterher noch nachwirken und neue Erkenntnisse bringen.
Es müssen aber auch nicht immer ganz tiefschürfende Gespräche sein.
Mir reicht es auch schon, wenn ich mit einem völlig fremden Menschen zB an der Bushaltestelle oder im Supermarkt in ein angenehmes Gespräch komme, kann ruhig nur Smalltalk sein. Es gibt einfach ein gutes Gefühl, daß nicht nur alle mit sich selbst beschäftigt sind und nebeneinander her leben. Sondern auch das Bedürfnis nach Austausch haben und aufeinander eingehen können und wollen.
Es ist natürlich nicht dasselbe wie das Zusammensein mit guten Freunden, aber es ist ein kleiner Lichtblick und viele Lichtblicke erhellen auch trübe Tage. Nicht nur dadurch, daß man selbst von einem solchen Gespräch etwas hat, sondern auch dadurch, daß man merkt, daß auch dem Gesprächspartner das Gespräch gut getan hat.
Wandern in der Gruppe, gemeinsame sportliche Betätigung, Gesprächskreise z. B. über Literatur, können gut Kontaktbedürfnisse abdecken.
Die vielen und unterschiedlichen sozialen Netzwerke tun im Grunde genommen nichts anderes als Kontaktbedürfnisse abdecken.
Dazu stellt sich immer die Frage: Segen oder Fluch des Internets? - Der Segen überwiegt, meine ich.
Was verstehst du unter dem Segen des Internets, Lenova und was ist sein Fluch? - Bist du nur hier im Forum unterwegs oder hast du auch Erfahrungen mit anderen Netzwerken?
Macht es dir etwas aus, dass Karl alles Daten sammelt, die wir hier von uns preisgeben?
Ist die - relative - Anonymität hier fördernd für einen Weg aus der Einsamkeit oder macht sie uns im Gegenteil einsam?
Vanessa
außerdem sind da freundliche angestellte. das ist besser als ein computer.
lg
minerva
Glücklich jene Menschen, die so "bei sich selber zuhause" sind, dass sich allein nie einsam fühlen.
Meine Stieftochter ist einer dieser Menschen. Sie war mal verheiratet, hat eine Tochter, die selbst schon wieder 3 Buben hat. Meine Stieftochter hat Freude an diesen 3 Buben. Ab und zu geht sie sie besuchen und hilft im Haushalt. Aber dann geht sie wieder heim und ist froh, wieder alleine zu sein.
Sie telefoniert ihrem alten Stief-Papa (das bin ich!) jeden Sonntag-Morgen um die gleiche Zeit. Sie hat, als meine Frau (also ihre Mutter) noch lebte, das schon so gehandhabt. Damals natürlich mit der Mutter telefoniert. So konnten die beiden Generationen also von ihren wöchentlichen Erlebnissen erzählen - und waren nachher wieder "aufgeräumt". Ich denke, sie hat mehr von unseren Sonntagmorgen-Gesprächen. Aber ich freue mich trotzdem riesig auf jeden Anruf.
Diese Zeilen haben mich neugierig gemacht.
Macht es dir etwas aus, dass Karl alles Daten sammelt, die wir hier von uns preisgeben?
Vanessa
Was kann man mit unserem "Preisgegebenen" schon machen?
Ein Buch schreiben?
Was könnte Karl mit meinen Angaben, die ich hier mache , schon anfangen? Und auch was andere von sich geben, hat keinen Sammlerwert, meine ich.
Da wäre nur meine Mailadresse, die könnte weitergegeben werden....koennte🙄
Du hast mich ein wenig verunsichert, vielleicht kann Karl dazu etwas sagen....
Alt bin ich , aber sonst ganz munter in Bielefeld
Chris33