andere gesellschaftliche Themen Was macht Einsamkeit mit den Menschen
lg
minerva
viele ältere können aus gesundheitlichen gründen nirgendwo mehr hingehen.
aber selbst wenn, ändert es doch nichts an der einsamkeit, wenn man 2-3 std. pro woche in einer gruppe ist oder 2-3x pro woche ein fremder für 1-2 std. zu besuch kommt und man dann wieder völlig allein in der wohnung ist und das 168 std.pro woche (minus 2-3 std. in der gruppe bzw. max.6 std. pro woche mit einem besucher).Die Basis, um einer evtl. Einsamkeit zu entkommen, ist natürlich ,dass man mit sich selbst so einigermassen im Reinen ist. Wenn man sich etwas schwer damit tut,Kontakte zu anderen zu schliessen, bzw. sich diese als nicht sehr haltbar erweisen, sollte man sich andere Felder suchen, wo man mit sich selbst zufrieden sein kann.
lg
minerva
Z.B.das Lesen von Büchern - ich finde den Spruch sehr gut,dass - wenn man lesen kann, man nie wieder einsam sein wird.
Oder zB. ehrenamtliche Tätigkeiten, um anderen - auch in kleinem Massstab zu helfen; meist kommt das wirklich zurück und man fühlt sich besser,wenn man nicht allein und einsam auf irgendetwas wartet, was nicht eintritt.
Was aber vermutlich nie klappen wird: mit einer zu hohen Erwartenshaltung auf etwas zu hoffen, was es nicht gibt oder was nicht kommt. Da ist dann auch Enttäuschung vorprogrammiert. Für alle Kontakte gilt natürlich: Toleranz, Rücksichtnahme auf andere und nicht zu egoistisch sein - dann klappt es auch. Da bin ich sicher. Olga
Meiner Erfahrung nach sind vor allem jene im Alter einsam, die immer Menschen um sich herum brauchten und nie gelernt haben, mit sich selbst alleine die Zeit sinnvoll zu verbringen. Wer schon als Kind nur wenige Freunde hatte und sich mit sich selbst beschäftigen musste und konnte, der weiß das Alleinsein mit Dingen auszufüllen, die ihm Freude bereiten. Und vielfach zieht er das Alleinsein dem Zusammensein mit anderen vor. Er ist zwar allein, aber nicht einsam.
Und genauso ergeht es mir seit dem Tod meines Mannes vor 5 Jahren. Ich habe so viele erfüllende Interessen und Hobbies, dass ich gar nicht dazu komme einsam zu sein.
Drachenmutter
Roxanna
Ich sehe das auch so.....
.. und was ich auch wichtig finde ist, dass das Bedürfnis, das eigene Leben zu verändern und diese Einsamkeit zu ueberwinden tatsächlich da sein muss...
Einsamkeit zu ueberwinden erfordert Arbeit und Engagement.
Es lohnt sich, diesen Schritt zu wagen und aktiv etwas fuer ein sozial vernetzte Leben zu tun.
Vor allen Dingen sollte man auch wissen, dass Veraenderungen nicht ueber Nacht geschehen und es bedeutet auch - wie schon gesagt wurde - dass man die Eigenheiten anderer Menschen akzeptieren muss.
Dann klappt das , da bin ich auch sicher.., 😊
Chris33
Das kann ich nicht beurteilen, denn seit vielen Jahren bin ich ehrenamtlich in einigen Organisationen engagiert . Wer möchte und auch Lust dazu hat, kann sich in vielen Vereinen einbringen.
Dort bin ich nicht einsam und freue mich über den regen Austausch.
Doch jeder Mensch ist .. anders gestrickt ... 😉
Ich freue mich noch heute über die vielen Mails meiner ehemaligen Schülerinnen und Schüler , wenn sie mal wieder Zeit finden ihrem alten Lehrer zu schreiben.
poldy
@Drachenmutter, @Roxanna, @Chris33, @poldy
M.E. verwechselt ihr alle allein sein mit Einsamkeit. Das sind 2 völlig unterschiedliche Gefühlsebenen.
Ich z.B. kann gut und gerne wochenlang alleine sein - selbst ohne Telefonate. Aber nur dann "gut und gerne", wenn ich mich nicht einsam fühle.
"Einsamkeit" und "Alleinsein" ( mit sich selbst ganz freiwillig "All - ein - sein" , so nenne ich das) werden oft verwechselt..
Ich denke, dass hier aber ganz bewusst der unfreiwillige Zustand der Einsamkeit - auch in den Beiträgen - angesprochen wurde.
Menschen fuehlen sich einsam, wenn ihre sozialen Bedürfnisse nicht erfüllt werden.
Aber gut, liebe Zaunkoenigin, dass du darauf hinweist, das ist ein wichtiger Punkt.
Gruss chris33
Ja, mit den Bedürfnissen ist nicht so einfach umzugehen, wenn sie nicht erfüllt werden. Und wenn sie dann doch erfüllt werden, haben sie die Tendenz, wieder neu zu entstehen und sich zu vermehren und vergrößern ....
Ich denke, dass hier aber ganz bewusst der unfreiwillige Zustand der Einsamkeit - auch in den Beiträgen - angesprochen wurde.
Menschen fuehlen sich einsam, wenn ihre sozialen Bedürfnisse nicht erfüllt werden.
Gruss chris33
Ich will damit sagen, daß es viele Bedürfnisse gibt, die gar keine "echten Grundbedürfnisse" sind, sondern geweckt wurden.
ZB dadurch, daß man auf die anderen schaut und sieht, daß sie noch mehr unternehmen können, mehr Geld zur Verfügung haben, mehr Freunde und soziale Kontakte usw. Und dann im Hinterkopf der Gedanke an das, was gesellschaftliche Wertschätzung vorgibt: "Man muss im Alter noch dieses und jenes tun können, mobil genug sein, dieses und jenes unternehmen und aktiv an vielem teilhaben - sonst gehört man nicht mehr dazu ..."
Wenn man diese Bedürfnisse mal ein bisschen kritisch unter die Lupe nimmt und sich fragt: möchte ich eigentlich wirklich jetzt verreisen und dies oder das unternehmen, brauche ich wirklich ständig jemanden um mich ....
Oder kann ich mich auch wohlfühlen, in meiner Situation, wie sie gerade jetzt im Moment ist. Und was kann ich tun, um mich noch wohler zu fühlen - eine schöne Tasse Tee, ein Buch, Musik ....
Oft spielen auch noch Zukunftsängste mit.
Im Moment kann ich mich noch gut wohlfühlen, aber weil mir ... fehlt, bin ich gezwungenermaßen einsam ....
Wenn man ganz im Augenblick lebt und sich darauf konzentriert, verschwindet viel vom Einsamkeitsgefühl. Kinder leben so, ganz im Moment aufgehend und beginnen erst, sich einsam zu fühlen, wenn sie ein Bewusstsein dafür entwickeln.
Ich denke, dass hier aber ganz bewusst der unfreiwillige Zustand der Einsamkeit - auch in den Beiträgen - angesprochen wurde.
Menschen fuehlen sich einsam, wenn ihre sozialen Bedürfnisse nicht erfüllt werden.
Gruss chris33
ich bin mir diesbezüglich nicht ganz sicher und kam aufgrund von @Drachenmutter (s) Beitrag darauf. Denn ihr, bzw. ihren Schlussfolgerungen, kann ich mich ganz und gar nicht anschließen. Ich selbst bin das typische Beispiel dafür.
Ich hatte als Kind von Flüchtlingen, im tiefsten Schwarzwald lebend, wenige Freunde.
Ich war in der Lage mich selbst zu beschäftigen und das passte auch zu mir.
Das hat sich bis heute gehalten. Ich hatte Phasen in meinem Leben, da habe ich meinen Urlaub (2-3 Wochen) mit mir alleine verbracht und nichts vermisst.
Mir ist auch heute nicht langweilig. Im Gegenteil. Ich habe zu viel um die Ohren.
Ich habe auch Gesellschaft - na ja, halt eine spracharme eben.
Und dennoch fühle ich mich einsam. Daran können auch die Kontakte, die ich inzwischen wieder aufgebaut habe und die im Grunde mir sogar besser entsprechen als die, die ich vor dem Schlaganfall hatte, nichts ändern. Es ist eine Einsamkeit die mich nicht verzweifeln lässt, aber sie ist da und manchmal tut sie auch weh. (andererseits finde ich das wiederum so interessant, dass es meinen Forschergeist weckt. Ich bin gespannt darauf was ich am Ende bei mir ausgrabe 😎 (da fehlt ein Smiley mit der Lupe)
Dieses Gefühl kannte ich vorher so gut wie gar nicht. Ich war und bin ein autarker Mensch.
Nein.. (ich denke mal ins Unreine).. Einsamkeit geht tiefer, hat auch etwas mit dem Gefühl zu tun ohne Rückhalt zu sein. Und Einsamkeit kann auch nicht durch bezahlte Gesellschaft ausgeglichen werden, allein sein aber schon. Beim Ersten geht es um ein inneres Gefühl, beim Zweiten mehr um die Sache.
(ich lasse mich aber gerne bei meinen Überlegungen korrigieren - das Ganze ist noch nicht ganz rund)