andere gesellschaftliche Themen Was beschäftigt Menschen im Ruhestand vorrangig?
Wenn man das so liest, liebe Olga könnte man fast meinen, dein Bruder möchte nicht zu Hause bei seiner Frau sein oder auf Reisen mit ihr gehen oder anderes tun und das Rentnerdasein genießen...aber das ist natürlich nur eine Vermutung, keine Unterstellung.
Kristine
Vor allem bei Männern im Rentenalter beobachtet man des öfteren, dass es sie sehr schmerzt, plötzlich NIEMAND mehr zu sein - so glauben sie wenigstens. Dabei ist jeder Mensch wertvoll um seiner selbst willen....
Frohe Pfingsten!
barbarakary
aber es gibt kein Mann zu!
Frag mal einen, wie es ihm ergeht, er kennt kein "Loch", in das er gefallen wäre.😉
Nun bin ich schon 90 und seit 25 Jahren pensioniert. Aber könnte mir hier bitte jemand das Wort "Langeweile" erklären, das aus mehreren Beiträgen herauszulesen ist?
So ein Rentner, ehemaliger Geschäftsmann und Chef, dreht hier im Baugebiet nachmittags seine Runden. Nicht zu Fuß, sondern im Mercedes S-Klasse. Beginnend so gegen 15 Uhr, öfters bis nach 20 Uhr fährt er, meistens langsam, die Straßenrunden, mal von links nach rechts, mal von rechts nach links, mal durch den Parkplatz.
Eine Nachbarin sprach ihn ziemlich entnervt an, warum er denn nichts anderes wüsste als dauernd durch die Straße zu fahren (so ein Nachmittag bringts auf 20 Runden). Er jammerte, dass seine Frau vor einem halben Jahr gestorben sei und er nicht wüsste, was er sonst tun sollte.
Er hat erwachsene Kinder, aber die haben auch ihr eigenes Familienleben. Schlimm, wenn jemand nichts mit sich und seiner Zeit anzufangen weiß, kein Hobby findet. Seine Frau hätte gerne den Garten gemacht, aber das sei nichts für ihn.
So ein Rentner, ehemaliger Geschäftsmann und Chef, dreht hier im Baugebiet nachmittags seine Runden. Nicht zu Fuß, sondern im Mercedes S-Klasse. Beginnend so gegen 15 Uhr, öfters bis nach 20 Uhr fährt er, meistens langsam, die Straßenrunden, mal von links nach rechts, mal von rechts nach links, mal durch den Parkplatz.Seitdem sich ein älterer Herr – Ingenieur wie ich später erfahren habe – aus der weiteren Nachbarschaft wenige Monate nach dem Tod seiner Frau erhängt hat, Syka, vermute ich, dass es das Bewusstwerden von Alleinsein ist, das Menschen wie den Herrn, von welchem Du berichtest, bewegt.
Eine Nachbarin sprach ihn ziemlich entnervt an, warum er denn nichts anderes wüsste als dauernd durch die Straße zu fahren (so ein Nachmittag bringts auf 20 Runden). Er jammerte, dass seine Frau vor einem halben Jahr gestorben sei und er nicht wüsste, was er sonst tun sollte.
Er hat erwachsene Kinder, aber die haben auch ihr eigenes Familienleben. Schlimm, wenn jemand nichts mit sich und seiner Zeit anzufangen weiß, kein Hobby findet. Seine Frau hätte gerne den Garten gemacht, aber das sei nichts für ihn.
geschrieben von Syka
Möglich, dass die Eheleute in einer symbiotischen Beziehung gelebt haben und dass nun das Gefühl von Ganzheit fehlt.
Wer weiß schon, was Leute tief im Innern bewegt.
Ein Dialog vor vielen Jahren während eines Waldspaziergangs fällt mir dazu ein:
„Wir Menschen sollten dafür sorgen, dass Arbeit, Freizeit, Familie und Glauben (Verankerung) in einer Art Homöostase bleiben, damit wir nicht aus dem Gleichgewicht kommen“,
hat mein Gesprächspartner damals gemeint.
Sicher keine falsche Überlegung – doch wie soll das gelingen, wenn der Lebenslauf anders bestimmt war?
Davon abgesehen mal ehrlich: Welcher reflektierte Mensch hätte sich zu Zeiten der Besinnung noch nicht bei dem Gedanken ertappt, er hätte Besseres verdient als ausgerechnet sich selbst?
Der Mann trauert um seine Frau und ist einsam. Sein ganzes bisheriges Leben ist über ihm zusammengebrochen Ich glaube nicht, dass irgendein banales Hobby ihm über den Verlust seiner Frau, seiner Familie und seines Berufs hinweghelfen kann. Und auch nicht die "entnervte" Nachbarin, die ihn, statt ihn anzublaffen, vielleicht lieber zum Kaffee hätte einladen können ...
Eine Nachbarin sprach ihn ziemlich entnervt an, warum er denn nichts anderes wüsste als dauernd durch die Straße zu fahren (so ein Nachmittag bringts auf 20 Runden). Er jammerte, dass seine Frau vor einem halben Jahr gestorben sei und er nicht wüsste, was er sonst tun sollte.
Er hat erwachsene Kinder, aber die haben auch ihr eigenes Familienleben. Schlimm, wenn jemand nichts mit sich und seiner Zeit anzufangen weiß, kein Hobby findet. Seine Frau hätte gerne den Garten gemacht, aber das sei nichts für ihn.
Ich hatte einen Arbeitskameraden, der mit seiner Frau wohl an die 60 Jahre verheiratet war. Kinder hatten sie keine; sie genügten sich selber so, dass Kinder vielleicht nur gestört hätten. Als die Frau starb, leimte er die Pantoffeln, die sie auf ihren langen Fahrten immer trug, auf der Beifahrerseite auf den Boden. überlebensgrosse Bilder hingen und standen in der ganzen Wohnung herum. Als er wieder eine Fraundin hatte, versuchte diese, ihm langsam beizubringen, dass nun eine neue Zeit angebrochen sei. Er brach den Kontakt ab.......
Einfach Spass haben.
Dazu gehört auch u.a.:
...ins Phantasialand Brühl (bei Köln) fahren,
Achterbahn fahren, die Dinnershow ansehen und in einem
der Erlebnishotels übernachten.
...ins Legoland Oberhausen fahren, ein wenig rumbasteln und
im 4 D Kino ein Filmchen anschauen - mit Wind, Regen und Schnee.
... Sonntags im Hochsommer in die Skihalle Neuss fahren,
in die "Salzburger Hochalm" setzen den Sonntagsbrunch geniessen
und den Skiläufern zuschauen.
LG
Sam
Der Mann trauert um seine Frau und ist einsam. Sein ganzes bisheriges Leben ist über ihm zusammengebrochen Ich glaube nicht, dass irgendein banales Hobby ihm über den Verlust seiner Frau, seiner Familie und seines Berufs hinweghelfen kann. Und auch nicht die "entnervte" Nachbarin, die ihn, statt ihn anzublaffen, vielleicht lieber zum Kaffee hätte einladen können ...Jeder wird selbst einen Weg finden müssen, um mit der Trauer und dem Verlust eines Menschen fertigzuwerden (steht ja den meisten von uns noch bevor).
Am besten dürfte es vermutlich mit einem Neuanfang klappen, wenn die (Ehe)-partner vorher nicht zu stark aufeinander konzentriert waren - also jeder für sich auch ein eigenes Leben hatte mit eigenen Liebhabereien, Erfahrungen und FreundInnen.
Aber es muss einen Neuanfang danach geben, wenn man nicht beschliesst, aufzugeben und dem verstorbenen Partner nachzufolgen.
Am wenigsten hilfreich dürften so Ratschläge wie oben sein, wer wen zum Kaffee einzuladen habe - könnte ja auch sein, dass es sich um Tee- und Weintrinker handelt. ... Olga