andere gesellschaftliche Themen Nur mal so: Heute ist Volkstrauertag
Ich empfinde, dass der Volkstrauertag und der Totensonntag im Laufe der Jahre "verkümmert" sind. Bis vor einigen Jahren hat man sie noch am Fernsehprogramm erkannt; heute aber allenfalls an einer Feierstunde im Bundestag o.ä. Das ist so, wie es ist; aber wenn ich drüber nachdenke, geht damit auch ein Stück unserer Kultur verloren. Wenn Trauertage beliebig werden und sich kaum von anderen Tagen unterscheiden, finde ich das traurig.
Guten Morgen, Ingo.
Ich finde das auch sehr traurig. Aber Trauer wird ja immer mehr zum Tabu. Mittlerweile legt das DSM (ein Diagnosebuch zur Definition und Diagnose psychischer Störungen) fest, dass, wer länger als 14 Tage um einen Angehörigen trauert, psychisch gestört sei. Siehe hier.
Trauer scheint mir in einer Gesellschaft, die sich Feiern, Spaß und Konsum auf die Fahnen geschrieben hat, als verpönt. Und wer das benennt, wird gern als Spielverderber betrachtet.
Danke fürs Erinnern.
DW
@Der-Waldler: """ Aber Trauer wird ja immer mehr zum Tabu. """
Das ist zwar sehr drastisch ausgedrückt, trifft aber wohl die Entwicklung.....
Ich empfinde, dass der Volkstrauertag und der Totensonntag im Laufe der Jahre "verkümmert" sind. Bis vor einigen Jahren hat man sie noch am Fernsehprogramm erkannt; heute aber allenfalls an einer Feierstunde im Bundestag o.ä. Das ist so, wie es ist; aber wenn ich drüber nachdenke, geht damit auch ein Stück unserer Kultur verloren. Wenn Trauertage beliebig werden und sich kaum von anderen Tagen unterscheiden, finde ich das traurig.Wozu und um wen sollen die Leute denn trauern, wenn ein Großteil
annimmt, dass er nach dem Tod Kompost wird und weiter nix.
Das ist zwar alles richtig, aber halt doch nicht das Ganze.
Und für das Ganze wirst ausgelacht.
Also, sagt sich Das Erste ( Das Zweite glaubt sowieso, dass
man bei oder mit ihm besser sieht) bringen wir halt einen Krimi,
da sind wir immer hart am Thema Tod, wozu dann noch Feiertage.
Clematis
...vielleicht hängt das Desinteresse auch damit zusammen, dass ja derweile jeder Tag zu einem "besonderen ausgerufen" wird...
Wer das möchte, wird es eh machen !
Kristine
Trauer ist doch etwas sehr individuelles und privates und sollte nicht staatlich oder religiös vorgeschrieben sein! Jeder trauert anders und viele verlieren sich dabei glaube in Selbstmitleid , weil sie "verlassen" wurden. Ich schrieb schon an anderer Stelle, dass ich mit dem Gedenken an die 3 gefallenen Brüdern meiner Mutter quasi aufgewachsen bin - die Trauer bei den Schwestern und den Eltern war grenzenlos und noch heute erst waren wir mit der letzten noch lebenden Schwester meiner Mutter auf der Soldatengedenkstätte in Montabaur und haben Gestecke niedergelegt. 2 ihrer Brüder , die nicht einmal 20 wurden, liegen dort, der dritte Bruder war im Russlandfeldzug und keiner weiß, wo und ob er begraben wurde. Meine alte Tante macht sich heute noch Vorwürfe, dass sie ihre 2 "kleinen" Brüder nicht abgehalten hat sich zum Schluss noch dem idiotischen Volkssturm anzuschließen. Drei Söhne aus einer Familie gefallen - das lässt einen auch in den Folgegenerationen nicht unberührt
Auch wenn ich jetzt Feuer bekomme. Aber die Familien haben für ihre Trauer und ihr Gedenken den Totensonntag.
Was soll also ein staatlich verordneter Trauertag? Trauer um die, die der Staat in den Tod geschickt hat? Er ist ja schon wieder dabei und bereitet den nächsten Krieg vor.
Auch wenn ich jetzt Feuer bekomme. Aber die Familien haben für ihre Trauer und ihr Gedenken den Totensonntag.
Was soll also ein staatlich verordneter Trauertag? Trauer um die, die der Staat in den Tod geschickt hat? Er ist ja schon wieder dabei und bereitet den nächsten Krieg vor.
Hallo, Jolly,
da ist etwas dran. Ich habe diese Tage (auch Allerheiligen und Allerseelen) immer so verstanden, dass man ALLER Toten gedenkt, und auch seine eigene Trauer zulässt.
LG
DW
Sorry@Clematis aber Du bist für mich bei diesem Thema keine Gesprächspartnerin. Wir sprechen zwei verschiedene Sprachen.
"Ich finde das auch sehr traurig. Aber Trauer wird ja immer mehr zum Tabu. Mittlerweile legt das DSM (ein Diagnosebuch zur Definition und Diagnose psychischer Störungen) fest, dass, wer länger als 14 Tage um einen Angehörigen trauert, psychisch gestört sei."
Mit ein Grund, weshalb beispielsweise öffentliche Trauerbekundungen in den Parlamenten auf eine Stunde oder etwas darüber begrenzt sind?