Aktuelle Themen Warum werden in unserem Land so viele Kinder gequält und getötet?

Ich bin zwar nicht Edita, aber ich lese dieses NUR anders:
Ich war und bin eigentlich nicht gerne Hausfrau.
Erfüllung fand ich in vielen Bereichen: Zunächst die Kinder, dazu kam dann bald Pflege und Betreuung von Angehörigen, Ehrenamt und politische Aktivitäten, kreatives Gestalten in Haus, Garten, mit Ton und mit Farbe, ich fand Zeit für Studium und Lesen, was könnte ich noch alles aufzählen ...

Wenn ich mir dann jedoch den oben erwähnten Film ins Gedächtnis rufe, dann weiß ich: Alleine schon diese trostlose Umgebung hätte mich krank gemacht.

Mareike

Mareike
Natürlich kommen solche Situationen , wie in dem Film beschrieben, vor, aber zum Glück sind dies eher die Ausnahmen.

Die meisten Kindesmisshandlungen kommen vor, wenn Partnerschaften schief gehen und der Frust an den Kindern ausgelassen wird.
Wenn Mütter von den Vätern emotional und finanziell im Stich gelassen werden.

Vor allem sind sehr oft auch Väter und Stiefväter die Täter.
Drogen, Alkohol und psychische Probleme der Eltern sind die Hauptursache, sowohl für Prügel, als auch für sexuelle Gewalt und Verwahrlosung.

Die gelangweilte Nur- Hausfrau,kommt nicht so häufig vor.

Ich glaube nicht, dass die Situation wie in der Dokumentation gezeigt, die Ausnahme ist, sondern:
"Kindesmisshandlung kommt am häufigsten in der Unterschicht vor. Christel Hopf bemerkt hierzu: In Zeitungsberichten über Gewalt gegen Kinder liest man mitunter, dass diese in allen gesellschaftlichen Schichten vorkommt. Dies ist so nicht falsch, lenkt aber von einer Auseinandersetzung mit den quantitativen Relationen ab. Verschiedenen sozialwissenschaftliche und kriminologische Untersuchungen belegen, dass Kinder aus den unteren sozialen Schichten signifikant häufiger misshandelt werden als die Kinder anderer Schichten [...] Das Risiko misshandelt zu werden steigt insbesondere in den so genannten Randschichten der Gesellschaft [...] Schichten mit besonders niedrigem Einkommen, hoher Arbeitslosigkeit, niedrigem Bildungsstand und besonders ungünstigen Wohnverhältnissen. Dabei sind - gegen die Erwartung - Frauen relativ häufig Täterinnen - insbesondere junge, allein erziehende Mütter der unteren sozialen Schichten.

Zitat entnommen aus:
Kindesmisshandlung als sozialpädagogisches Problem

Mareike

Es gibt doch einen so schönen Spruch :" Leben und leben lassen",
würde sich jeder daran halten und das tolerieren, wäre viel gewonnen.fett von mir

Du sagst damit, daß weil man sich nicht daran hält, " werden in unserem Land so viele Kinder gequält "!?!?
Daß es so schwer zu verstehen ist, daß hier nicht von den freiwillig gewordenen grünen Witwen mit noch grünerem Daumen die Rede ist, und auch nicht von Frauen die sich gerne in Mietswohnungen "nur" der Haushaltsführung und der Kindererziehung verschrieben haben, es geht hier um Frauen, die schon in jungen Jahren im Berufsverlauf und in der Partnerschaft dermaßen große Brüche haben, daß ihnen das Wohlergehen ihrer Kinder total gleichgültig ist, und wie Mareike hinten auch schon schrieb, neuer Freund, Alkohol, Party oder sogar Drogen wichtiger sind!

Edita

Hallo Edita,

dieses Zitat von Catrinchen verstehe ich anders und ich glaube, es ist aus dem Zusammenhang gerissen.
Catrinchen meinte mit "Leben und leben lassen" wohl, dass jeder seine Selbsterfüllung als Frau suchen soll, ob jetzt als Mutter und Hausfrau oder im Beruf.

Klaro

dieses Zitat von Catrinchen verstehe ich anders und ich glaube, es ist aus dem Zusammenhang gerissen.
Catrinchen meinte mit "Leben und leben lassen" wohl, dass jeder seine Selbsterfüllung als Frau suchen soll, ob jetzt als Mutter und Hausfrau oder im Beruf.

Genau Klaro,
wenn es richtig gelesen wird,ist auch der Sinn erkennbar.
Leider wird aus welchen Gründen auch immer, oft , vielleicht absichtlich, missverstanden ?

Begehen "Angesehene" Kindsmisshandlungen, dann ist man eher geneigt weg zu gucken, als bei Armen. Das könnte vielleicht damit zusammenhängen, dass "Angesehene" meistens unter "Angesehenen" wohnen, wo das Kopf drehen = weg gucken meist besser beherrscht wird, als bei Armen, wo man meistens näher aufeinander wohnt und deshalb auch mehr vom Nachbarn mitkriegt?

Schorsch, ich vermute mal, dass das Weggucken in allen Schichten vorhanden ist und auch die unterschiedlichsten Varianten hat.
Gut Situierte haben gewiss auch mehr Möglichkeiten zu vertuschen.

Dennoch halte ich es schon für wahrscheinlich, dass es in den "prekären" Verhältnissen häufiger zu körperlicher Gewalt kommt.
Engste Wohnverhältnisse und mangelnde Strategien zur Konfliktbewältigung könnten da entscheidende Faktoren sein.

Die "Angesehene" haben mitunter ein ganz anderes Repertoir an Verhaltensformen, wovon einiges erst auf den 2. oder 3. Blick als Gewalt erkannt wird und das wird meist nicht in irgendwelchen Statistiken berücksichtigt. Allenfalls werden solche Gewaltformen in Fallstudien von Therapeuten aufgeführt.

Mareike

Ich bin zwar kein Experte auf diesem Gebiet kann aber von meinen Erfahrungen und Beobachtungen sagen, dass es bei den sogenannten "Angesehenen" viel, viel weniger zu tätlicher Gewalt an Kindern kommt, sondern eher zu seelischer Grausamkeit durch Nichtbeachtung oder zu großen Forderungen. Beides hinterlässt Narben auf der Kinderseele. Bei häuslicher Gewalt kann eingeschritten werden, bei seelischer wohl eher nicht.

Die meisten Kindesmisshandlungen kommen vor, wenn Partnerschaften schief gehen und der Frust an den Kindern ausgelassen wird.
Wenn Mütter von den Vätern emotional und finanziell im Stich gelassen werden.

Vor allem sind sehr oft auch Väter und Stiefväter die Täter.
Drogen, Alkohol und psychische Probleme der Eltern sind die Hauptursache, sowohl für Prügel, als auch für sexuelle Gewalt und Verwahrlosung.

Die gelangweilte Nur- Hausfrau,kommt nicht so häufig vor.

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Das erscheint mir sehr einseitig und auch ein wenig unreflektiert, was hier geschrieben ist: es sind ja nicht nur die Mütter, die ihren Frust mit dem Partner an den Kindern auslassen - es gibt ja die Väter, die ihre Kinder zum Fenster rauswerfen, sie halbtot schütteln oder schlagen usw. - wer hat die denn im Stich gelassen?
Wenn Väter Müttern die Unterhaltszahlungen verweigern, schreitet ja der deutsche Steuerzahler ein und übernimmt diese Zahlungen (meist ist ja beim Kindsvater nicht viel zu holen,da dieser sich "steuermindernd" Jobs sucht, wo er anscheinend nicht bezahlt wird.
Die "gelangweilte Nur-Hausfrau" gibt es auch im prekären Milieu - das ist dann die, die lieber chattet und sich im Internet bewegt als sich um ihre Kinder zu kümmern, die dann kurz vor der Verwahrlosung hoffentlich noch Aufnahme z.B. in der Arche finden. Olga

Bitte keine Pauschal-Urteile. Es gibt gute und schlechte Väter, und es gibt gute und schlechte Mütter. Und es kommt auch vor, dass beide Elternteile überfordert sind mit Kindern. Leider merken das die Nachbarn und/oder Freunde und Bekannten oft nicht - oder schauen einfach weg.

Und sogar Eheleute, die vorher vorbildlich für ihre Kinder da waren, sind durch Eheprobleme manchmal so gestresst, dass es ihnen "aushängt". Leidtragende sind dann zumeist die Kinder.