Aktuelle Themen Ist das Leben auf dem Dorf wirklich erstrebenswert?
In einem bayerischen Dorf mit ca 300 Einwohner wurde jetzt ein weiteres gigantisches Inzest-Verbrechen aufgedeckt. Die heute über 40-jährige Tochter wurde seit Jahrzehnten (zum ersten Mal mit 12Jahren) von ihrem Vater missbraucht; drei Kinder gingen aus dieser Beziehung hervor - zwei behinderte starben bereits.
Im Dorf wurde seit Jahrzehnten auf dem Wege der Gerüchte darüber gesprochen; sogar Spottgesänge auf die Kinder wurden gesungen.
Die Missbräuche fanden im elterlichen Schlafzimmer statt und später, als die Tochter den Führerschein hatte, musste sie mit dem Vater in den Wald fahren, um sich auf dem Rücksitz des Autos missbrauchen zu lassen.
Einmal wurden sie sogar vom Jäger beobachtet - auch dieser fühlte sich nicht verpflichtet, die Polizei einzuschalten.
Alle interviewten Dorfbewohner weisen eine Schuld oder fehlende Zivilcourage ihrerseits weit von sich; eine ältere Dame erklärte sogar, die Missbrauchte hätte die Hauptschuld, weil sie sich nicht wehrte.
Wenn ich solche Dinge lese und umgekehrt oft höre, wie schön es auf dem Lande doch ist und wie gross der Zusammenhalt, weil man sich lange kennt, kann ich dies nicht mehr glauben. Ich denke, gerade in solch gewachsenen Biotopen gedeiht das Grauen noch viel besser als in anonymen Städten. Olga
Im Dorf wurde seit Jahrzehnten auf dem Wege der Gerüchte darüber gesprochen; sogar Spottgesänge auf die Kinder wurden gesungen.
Die Missbräuche fanden im elterlichen Schlafzimmer statt und später, als die Tochter den Führerschein hatte, musste sie mit dem Vater in den Wald fahren, um sich auf dem Rücksitz des Autos missbrauchen zu lassen.
Einmal wurden sie sogar vom Jäger beobachtet - auch dieser fühlte sich nicht verpflichtet, die Polizei einzuschalten.
Alle interviewten Dorfbewohner weisen eine Schuld oder fehlende Zivilcourage ihrerseits weit von sich; eine ältere Dame erklärte sogar, die Missbrauchte hätte die Hauptschuld, weil sie sich nicht wehrte.
Wenn ich solche Dinge lese und umgekehrt oft höre, wie schön es auf dem Lande doch ist und wie gross der Zusammenhalt, weil man sich lange kennt, kann ich dies nicht mehr glauben. Ich denke, gerade in solch gewachsenen Biotopen gedeiht das Grauen noch viel besser als in anonymen Städten. Olga
hallo olga, nicht in jeden Dorf finden solche Schweinereien statt! Zum Glück! Ich bin in einer Großstadt geboren und erst zur Lehre auf das platte Land! Bis vor 4 Jahren haben wir über 30 Jahre dörflich gewohnt!Und ich kann nur sagen das es für uns, die Kinder und Enkel eine sehr schöne Zeit war. Aber alles hat seine Zeit und nun wohnen wir in einer mittleren Hafenstadt an der Ostsee, wo man alles zur Not per Pedes erreichen kann. Aber die Zeit auf dem Lande möchte keiner missen!
Aber es verblüfft schon, dass die Inzest-Fälle, die bekannt werden (die Dunkelziffer dürfte ja sehr viel grösser sein), fast ausschliesslich in dörflichen Strukturen stattfinden (auch in Österreich). Welche Rolle hier die Mütter spielen, frage ich mich seit langem: fühlen sich diese davon entlastet, wenn die Drecks-Väter auf ihre Töchter losgehen? In dem geschilderten Fall war ja auch noch der Bruder des Vaters, also der Onkel, an der Tochter dran. Olga
Der grausamste dieser Fälle hat wohl im niederösterreichischen Amstetten stattgefunden, wo ein sg. Vater seine Tochter 24 Jahre lang gefangenhielt. Er hat sie immer wieder vergewaltigt und 7 Kinder mit ihr gezeugt. Auch da tauchte die Frage auf, wieviel hat die Mutter wohl gewusst. Meiner Meinung nach ziemlich viel.
Ich frage mich oft wieviele sind es noch die in einem Keller sitzen und ihrem Peiniger hilflos ausgeliefert sind. Ein Gedanke der absolut erschreckend ist.
Ich frage mich oft wieviele sind es noch die in einem Keller sitzen und ihrem Peiniger hilflos ausgeliefert sind. Ein Gedanke der absolut erschreckend ist.
Re: Ist das Leben auf dem Dorf wirklich erstrebenswert?
geschrieben von ehemaliges Mitglied
ich habe meine kindheit auch in einem 8oo seelen dorf verbracht, da kannte jeder jeden. inzest gab´s da auch nicht.
ich würde auch sagen, dass es nicht unbedingt am dörflichen, abgeschiedenen leben liegt, dass so etwas grausames passiert.
eher doch wohl in der anonymen großstadt. weil es da nicht so sehr auffällt.
da fällt mir hamburg ein, wo ein mädchen in einer hochhauswohnung jahrelang in einem raum elendig verhungert ist und keiner etwas davon wusste. sie war 7 jahre alt und hatte das gewicht von 9,5 kilo. das war im märz 2005
und im märz 2009 wieder ein fall in hamburg, wo ein kind verhungerte.
also auch in großstädten gibt es misshandlungen und verbrechen an kindern. hier sind es verhungerte kinder, inzest würde in der anonymität einer großstadt auch nicht so schnell auffallen.
ich würde auch sagen, dass es nicht unbedingt am dörflichen, abgeschiedenen leben liegt, dass so etwas grausames passiert.
eher doch wohl in der anonymen großstadt. weil es da nicht so sehr auffällt.
da fällt mir hamburg ein, wo ein mädchen in einer hochhauswohnung jahrelang in einem raum elendig verhungert ist und keiner etwas davon wusste. sie war 7 jahre alt und hatte das gewicht von 9,5 kilo. das war im märz 2005
und im märz 2009 wieder ein fall in hamburg, wo ein kind verhungerte.
also auch in großstädten gibt es misshandlungen und verbrechen an kindern. hier sind es verhungerte kinder, inzest würde in der anonymität einer großstadt auch nicht so schnell auffallen.
ich denke, das es leider immer und überall dieses verbrechen des kindesmissbrauchs gibt. egal ob in der großstadt oder am land.
auch das es oft erst durch zufälle ans tageslicht kommt. in der stadt leben die menschen tür an tür, kennen kaum oder gar nicht, ihren nachbar. jeder hat ein eigens wc und wasseranschluss in der wohnung, früher gab es wasser und wc nur am gang und so traf man, grüßte sich, kam mit dem nachbar ins gespräch. was ich meine ist, man sprach sich an, denn das wurde durch die baulichen begebenheiten gefördert. heute sieht man sich kaum, ist nur für sich selber, kennt niemandem im Haus ( oder nur flüchtig ).
am land lebt man noch eher in einer gemeinschaft und leider mancher orts noch immer wie früher, was nicht sein darf gibt es nicht.
doch konnte ich dies bezüglich schon ein umdenken erkennen, denn durch die möglichkeiten auch anonym darauf aufmerksam zu machen, kommt so manches ans licht.
auch durch die schnelligkeit der medien wird so mancher missbrauch bekannt und trägt dazu bei in der bevölkerung mehr auf solche taten zu achten und anzuzeigen.
leider wird noch immer viel zu viel verschwiegen und die strafen sind viel zu milde. denn die opfer tragen ihr leid ein leben lang. der täter verbüßt seine strafe und ist wieder "rein ".
auch das es oft erst durch zufälle ans tageslicht kommt. in der stadt leben die menschen tür an tür, kennen kaum oder gar nicht, ihren nachbar. jeder hat ein eigens wc und wasseranschluss in der wohnung, früher gab es wasser und wc nur am gang und so traf man, grüßte sich, kam mit dem nachbar ins gespräch. was ich meine ist, man sprach sich an, denn das wurde durch die baulichen begebenheiten gefördert. heute sieht man sich kaum, ist nur für sich selber, kennt niemandem im Haus ( oder nur flüchtig ).
am land lebt man noch eher in einer gemeinschaft und leider mancher orts noch immer wie früher, was nicht sein darf gibt es nicht.
doch konnte ich dies bezüglich schon ein umdenken erkennen, denn durch die möglichkeiten auch anonym darauf aufmerksam zu machen, kommt so manches ans licht.
auch durch die schnelligkeit der medien wird so mancher missbrauch bekannt und trägt dazu bei in der bevölkerung mehr auf solche taten zu achten und anzuzeigen.
leider wird noch immer viel zu viel verschwiegen und die strafen sind viel zu milde. denn die opfer tragen ihr leid ein leben lang. der täter verbüßt seine strafe und ist wieder "rein ".
ich würde auch sagen, dass es nicht unbedingt am dörflichen, abgeschiedenen leben liegt, dass so etwas grausames passiert.
eher doch wohl in der anonymen großstadt. weil es da nicht so sehr auffällt.
Inzest gab es schon immer. In der Stadt ist es die Anonymität, die das Entdecken verhindert, auf dem Dorf gerade das Gegenteil. Jeder kennt Jeden und will den dörflichen Frieden nicht stören. Da drückt man eben beide Augen zu und sieht und hört nichts.
Der Vater einer Schulfreundin war Landarzt. Was er als solcher alles mitbekam und ich wiederum durch meine Freundin, ist erschreckend.
Allerdings werde ich wohl nie trotz vieler Versuche, die Passivität der Mütter psychologisch zu erklären, diese Frauen verstehen. Und wenn sie sagen, nichts von alledem gewusst zu haben, glaube ich es nicht.
Clara
Re: Ist das Leben auf dem Dorf wirklich erstrebenswert?
geschrieben von ehemaliges Mitglied
umso trauriger, dass der landarzt dann nichts unternommen hat, mitwissen ist mittäterschaft wenn nichts unternommen wird und somit strafbar.
was die schweigenden mütter angeht, kann man nur spekulieren. entweder wurden sie mit gewalt mundtot gemacht, oder ihnen war es egal, weil sie dadurch ihrem mann nicht mehr zu willen sein mussten. gewusst haben sie garantiert davon...
was die schweigenden mütter angeht, kann man nur spekulieren. entweder wurden sie mit gewalt mundtot gemacht, oder ihnen war es egal, weil sie dadurch ihrem mann nicht mehr zu willen sein mussten. gewusst haben sie garantiert davon...
Oh doch, der Arzt ist seiner Pflicht nachgekommen und hat die ihm aufgefallenen Situationen gemeldet. Es waren nicht wenige und Verurteilungen fanden auch statt.
Vor Jahrzehnten noch waren aber die Medien nicht in dem Maß präsent wie heute, und solche Dinge wurden weit gehend auch dort verschwiegen oder klein geschrieben.
Clara
Vor Jahrzehnten noch waren aber die Medien nicht in dem Maß präsent wie heute, und solche Dinge wurden weit gehend auch dort verschwiegen oder klein geschrieben.
Clara
Gemeinhin sagt man ja, es ist gut, in einer Dorf-Gemeinschaft ein akzeptiertes Mitglied zu sein, wo man auf sich gegenseitig achtet. Diese Fälle beweisen ja nun krass das Gegenteil. Und sie beweisen meine Erfahrungen der letzten Tage: es ist teilweise unglaublich, welche Vorurteile und Aberglauben sich in diesen Gemeinschaften halten. Für mich persönlich ist inzwischen das Leben in einem Dorf nicht mehr denkbar. Allerdings müssten solche Taten eigentlich im anonymen Umfeld einer Stadt mindestens genauso häufig vorkommen. Ob wir das nur niemals erfahren? Vielleicht wird in der Stadt nur weniger aufgedeckt.
Was die Mütter von Opfern betrifft, würde ich gern folgendes beitragen, was m.E. gut zusammenfasst:
Schweigen der Mütter
Es ist für gesunde Mütter nicht vorstellbar, dass man als Mutter so reagieren kann, dass man lernt, diese Dinge nicht zu "bemerken".
Ein kleiner tröstlicher Aspekt: Missbrauchsopfer müssen aber nicht zwangsläufig schwere Störungen behalten. Es gibt auch hier Überlebende, die lernen, gut damit umzugehen.
erafina
Was die Mütter von Opfern betrifft, würde ich gern folgendes beitragen, was m.E. gut zusammenfasst:
Schweigen der Mütter
Es ist für gesunde Mütter nicht vorstellbar, dass man als Mutter so reagieren kann, dass man lernt, diese Dinge nicht zu "bemerken".
Ein kleiner tröstlicher Aspekt: Missbrauchsopfer müssen aber nicht zwangsläufig schwere Störungen behalten. Es gibt auch hier Überlebende, die lernen, gut damit umzugehen.
erafina