Zu viel Kopf, zu wenig Bauch

Autor: ehemaliges Mitglied

Jeder Natur- bzw. Umwerltschützer ist von dem Gefühl der Sinnlosigkeit des Bemühens um die Natur bzw. Umwelt geplagt. Das liegt daran, dass der 'Igel' immer schon da ist, obwohl der 'Hase' läuft und läuft und läuft.... Der 'Igel' ist nämlich schlau. Diese Schlauheit (Klugheit will ich das nicht nennen, denn es steckt ja Trickserei dahinter) verschafft ihm Vorteile. Der 'Hase', in meinem Beispiel der den Ereignissen hinterher rennende Natur bzw. Umweltschützer, kommt immer zu spät.

Irrläufer der Evolution

Ich will den Vergleich mit dem Märchen nicht überstrapazieren. Ich will nur anschaulich machen, dass der Mensch mit seinen Fähigkeiten alles um ihn herum in Grund und Boden entwickeln kann und das auch tut. Es ist niemand da, der ihm die Grenzen aufzeigen könnte. Ernst Pöppel, ein Sinnesforscher, sieht deshalb auch schwarz für Homo sapiens.

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Wolfgang

NZZ
18. Dezember 2010
Bilder bilden unsere Identität
Ein Gespräch mit Ernst Pöppel über Nervenverbände, Doppelgänger und andere Gegenstände
Der renommierte deutsche Hirnforscher Ernst Pöppel, emeritierter Vorstand des Medizinischen Instituts für Psychologie der Ludwig-Maximilians-Universität München, hält nichts von Begriffen wie «das Gefühl», «der Geist», «das Bewusstsein». Weshalb, erläutert er im Gespräch mit Nicola von Lutterotti.


Aufgrund seiner kognitiven Fähigkeiten hält sich der Homo sapiens für die Krone der Schöpfung. Sind wir wirklich so bedeutsam?

Pöppel: Der Mensch beantwortet diese Frage natürlich mit Ja, weil das seiner Eitelkeit entspricht. Dies ist aber ein ganz grosses Missverständnis. Denn die zu starke Ausprägung der kognitiven Fähigkeiten – der sogenannten «höheren Funktionen» – hat uns in eine Welt katapultiert, die wir nicht mehr meistern können. Viele sind daher der Ansicht, und diese Meinung teile ich, dass der Mensch ein Irrläufer der Evolution ist.

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