Wohin des Weges?

Menschen verhalten sich, als wären sie von irgendetwas getrieben. Ob ihnen bewußt ist, was sie treibt und wohin es sie treibt? Kennen sie denn überhaupt ihr Ziel?

Es sieht so aus, als würde man sich nur in permanentem Tun lebendig fühlen. Ob es wohl darum geht, sich selber nicht spüren zu wollen?

Sich irgendwo in Ruhe niederzulassen, nachzudenken, in die Stille zu horchen, was in einem selbst aufsteigen will, scheint für viele schwierig zu sein. Darauf würde ich nicht verzichten wollen.


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Kommentare (15)

protes

liebe Brigitte,
ich denke das trifft mehr auf die jüngeren menschen zu
denn ich sehe sehr viele ältere menschen, die auf bänken sitzen
oder auf balkonen.
 gut, ich weiß nicht, ob sie in gedanken sehr umtriebig sind, aber meistens sehen sie doch sehr friedlich aus.
vermutlich werden die menschen ab einem gewissen alter, was für jeden vermutlich ein anderes ist, dann doch zur ruhe kommen und ein wenig (oder mehr) in sich schauen. Wenn es was zu schauen gibt. 
einen herzlichen gruß
hade

Roxanna

@protes  

Da stimme ich dir zu, lieber hade. Bei älteren Menschen lässt diese Umtriebigkeit oder das getrieben sein, sicher nach. Vielleicht auch, weil die Kraft dafür gar nicht mehr so da ist. Oder, weil man sich auf das wesentliche besinnen kann, anders gesagt, erkannt hat, was wirklich wichtig ist im Leben. Da kann man sich dann das Ausruhen auf dem Bänkle gönnen und vielleicht ein wenig seinen Gedanken nachhängen.

Über deinen Kommentar habe ich mich sehr gefreut und danke dir.

Herzliche Grüße kommen von
Brigitte

Roxanna

Noch ein 💗chen habe ich geschenkt bekommen. Dafür geht lieber Dank an Karl mit einem herzlichen Gruß von

Brigitte

Roxanna

Ein lieber Dank geht an @Hackl für das geschenkte 💗chen.

Lieber Gruß
Brigitte

Christine62laechel


Liebe Brigitte, dein Eitrag liess mich an die Worte eines Philosophen denken, die ich mal lange her irgendwo gelesen hatte, nur ich konnte mich jetzt nicht mehr genau an die erinnern... Nun weiß ich es schon, und es heißt ungefähr so, frei übersetzt: Wer daran tätig ist, sich selbst zu gestalten, der bleibt allein.

Ich habe mich darüber sogar mal mit einem Philosophielehrer unterhalten, während meiner Studienzeit, da waren wir aber wahrscheinlich beide zu jung, um diese Worte richtig zu ergründen. :) Und jetzt - bin ich sowieso deiner Meinung: Wieso darauf verzichten? :)

Mit herzlichen Grüßen
Christine

Roxanna

@Christine62laechel  

Vielleicht, liebe Christine wäre es wichtig, sozusagen eine Balance zu finden zwischen Rückzug um zur Ruhe zu kommen und in sich hineinzuhören. Es ist ja schon wichtig zu wissen, was in einem selbst eigentlich los ist.  Dann aber auch wieder in Kontakt zu anderen zu gehen, denn wir sind ja soziale Wesen. Und auch möglicherweise seine eigenen inneren Antreiber, die einem ständig einflüstern wollen, dieses und jenes müsse dringend erledigt werden, in Schach zu halten. Du kennst sie vielleicht auch 😉, sie wollen einem manchmal die Ruhe nicht gönnen. Immer wieder braucht es die Entspannung, denn ständig auf Hochtouren zu laufen, kann auf die Dauer krank machen.

Ich danke dir herzlich für deinen Kommentar und wünsche dir mit lieben Grüßen morgen einen guten Sonntag

Brigitte

Federstrich

Diese  Wahrnehmung hatten schon unsere Altvorderen aus der Sattelzeit, liebe Brigitte. Deine Gedanken erinnern mich an diese Worte, die das gleiche Phänomen beschreiben:
„...alles aber, mein Teuerster, ist jetzt ultra, alles transzendiert unaufhaltsam, im Denken wie im Tun. Niemand kennt sich mehr, niemand begreift das Element worin er schwebt und wirkt, niemand den Stoff den er bearbeitet. […] Junge Leute werden viel zu früh aufgeregt und dann im Zeitstrudel fortgerissen; Reichtum und Schnelligkeit ist was die Welt bewundert und wonach jeder strebt; Eisenbahnen, Schnellposten, Dampfschiffe und alle mögliche Fazilitäten der Kommunikation sind es, worauf die gebildete Welt ausgeht, sich zu überbieten, zu überbilden und dadurch in der Mittelmäßigkeit zu verharren. […]Lass uns soviel als möglich an der Gesinnung halten in der wir herankamen, wir werden, mit vielleicht noch wenigen, die Letzten sein einer Epoche die sobald nicht wiederkehrt.“
Manche Zeitgenossen kamen schon damals nicht damit zurecht und hatten auch keine Lösung. Gibt es die heute? Muss es eine geben? Oder ist es auch und vor allem eine Altersfrage?
fragt sich Federstrich

Roxanna

@Federstrich  

Es mag so sein, lieber Federstrich, dass sich ältere oder alte Menschen schon immer Sorgen über einen rasanten Fortschritt gemacht haben, immer angepasst der jeweiligen Zeitepoche. Vielleicht ist das etwas, was sich wirklich wiederholt. Ändern oder aufhalten lässt sich ja nichts. Im Rückblick kann man es nicht so recht nachvollziehen, weil es im Vergleich zum Jetzt doch gar nicht so schlimm wirkt.
Vorstellen kann ich mir auch nicht, wohin heute technische Fortschritte noch führen könnten, aber auch da gibt es sicher noch ungeahnte Möglichkeiten. Ich nehme nur wahr, dass das soziale Miteinander darunter leidet, weil man z.B. eher auf sein Smartphone schaut als seinem Gegenüber ins Gesicht. Und diese ständige Verfügbar- und Erreichbarkeit erzeugt Stress, und macht es den Menschen schwer abzuschalten.

Die Fragen am Ende deines Kommentars geben fast ein Thema her für die Eröffnung eines Threads um darüber zu diskutieren.

Ich danke dir herzlich für deinen Kommentar und das dazu geschenkte 💗chen, hätte aber gerne noch gewusst, aus welchem Munde das von dir Zitierte gekommen ist
😉.

Herzliche Grüße kommen von
Brigitte

 

ehemaliges Mitglied

liebe Brigitte,
aufs Innere zu hören, ist mir wichtig  - es ist für mich, wie ein Kompass

das Ziel bleibt aber auch mal offen für mich
manchmal will ich einfach nur an dem Punkt sein,an dem ich bin 

danke  fürs Nachdenklichmachen
und einen lieben Gruß
WurzelFluegel

Roxanna

@WurzelFluegel  

Es ist so, wie du schreibst, liebe WurzelFluegel, man hat nicht ständig ein Ziel vor Augen oder vielleicht bleibt es, was den Lebensweg, die seelisch/geistige Entwicklung angeht, überhaupt vage. Es heißt ja auch, "der Weg ist das Ziel". Und einfach mal innehalten und sich sagen können, jetzt im Moment ist es in Ordnung so wie es ist, das kann zu einer großen Entspannung beitragen. Sich ständig gegen irgendwelche Lebensumstände "aufzubäumen", die man eventuell auch nicht ändern kann, ist sehr kräftezehrend. Es ist, wie es ist, diese Haltung aus der Achtsamkeit erleichtert vieles.

Ich danke dir herzlich für deinen Kommentar und schicke liebe Grüße mit

Brigitte

werderanerin

Ja, liebe Brigitte, gerade in diesen Zeiten hat man oft den Eindruck, dass alles schnell gehen muss, man keine Zeit hat...aber wofür auch...viele nutzen doch die Zeit garnicht mehr, um sich zu erholen, weil sie garnicht mehr wissen, wie das geht. Man ist permanent angespannt, mit unwesentlichem beschäftigt.

Ich habe neulich zwei sehr schöne Bücher gelesen und vielleicht kennst du sie ja sogar...
"Das Kaffee am Rande der Welt" von John Strelecky, wo es eigentlich um eine Art Reise zu sich selbst geht und auch darum, warum sehr viele Menschen nicht glücklich in ihrem Jetzt sind, sein können. Lesenswert, wie ich fand, weil man erfährt, dass es sehr wenig bedarf, um glücklich zu sein. 

Kristine

Roxanna

@werderanerin  

Ja, liebe Kristine, sogar im Ruhestand, wo man normalerweise alle Zeit der Welt hat, verfällt man manchmal in Hetze. Ich habe mir angewöhnt, immer mal wieder innezuhalten und durchzuatmen an solchen Tagen.  Ständig in Bewegung zu sein und immer muss etwas gehen könnte ich gar nicht aushalten. Man wird dabei so sehr von sich selber "abgezogen".

"Das Cafe am Rande der Welt" habe ich mal verschenkt, aber selber noch nicht gelesen. Du hast mich neugierig gemacht, ich werde es mir ganz sicher kaufen.

Herzlichen Dank für deinen Kommentar und liebe Grüße

Brigitte

Roxanna

Lieber Dank geht an @Muscari und @Via für die geschenkten 💗chen.

Herzliche Grüße
Brigitte

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Syrdal

 

Zitat Ludwig Büchner:
„Der Mensch ist ein Abgrund, es schwindelt einen, wenn man hinabsieht.“

Für so manch einen scheint es unerträglich zu sein, sich in der Stille womöglich selbst zu erkennen. Man müsste ja vielleicht den ach so bequemen Weg verlassen und mühsam steile, steinige Pfade empor klettern, um ins Urlicht des gottgegebenen Lebens zu gelangen.

...überlegt Syrdal

Roxanna

@Syrdal  

Ganz schlimm, lieber Syrdal, wenn solche Menschen zu Macht gelangen. Erleben wir ja jetzt gerade wieder.

Es gibt einen Spruch von Blaise Pscal:

"Nichts ist dem  Menschen so unerträglich, als wenn er sich in vollkommener Ruhe befindet, ohne Leidenschaften, ohne Beschäftigungen, ohne Zerstreuungen, ohne Betriebsamkeit. Dann fühlt er seine Nichtigkeit, seine Verlassenheit, seine Unzulänglichkeit, seine Abhängigkeit, seine Ohnmacht, seine Leere. Sogleich werden vom Grunde seiner Seele die Langeweile, der Trübsinn, die Traurigkeit, der Kummer, der Verdruß und die Verzweiflung aufsteigen."

Er lebte von 1623 bis 1662. So alt und noch älter ist dieses Problem.

Ich danke dir herzlich für deinen Kommentar und schicke liebe Grüße mit

Brigitte


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