Trempeln oder trödeln

Eigenes Foto, leider damals noch mit Zigarette, ich habe in den 80zigern aufgehört, war ohnehin eher eine Gelegenheitsraucherin.

In den 80zigern bis Anfang der 90ziger war ich begeisterte tremplerin, eigentlich war es eine Freundin von mir, die mich dafür begeisterte, sie war als spät studierende ewig knapp bei Kasse und ich konnte das Geld das wir dabei verdienten, als Ernährerin von drei Personen auch gut gebrauchen. Wir waren ein gutes Team, konnten die Leute mit unseren Sprüchen oder auch mit unserer noch jugendlichen Optik begeistern, ich hatte einen Fan, der bei mir immer etwas kaufte, meine Freundin verkaufte damals  einen Karton mit Laborgläser als Desinger Weihnachtsschmuck, das glaubten  ihr aber viele nicht. Ich meinerseits einem älteren Herrn einen Sacko, dessen Ärmel ihm zu lang waren, ich erklärte ihm,  die werden von alleine kürzer und er nahm ihn für 10 DM. Ich hatte damals noch viel aus dem Nachlass meiner Mutter, ich kann mich an einen gerahmten Druck erinnern, der das Hl. Abendmahl mit Jesus und seinen Jüngern, zeigte und so lange ich denken konnte im Besitz meiner Mutter war, also alt war und aus Polen kam. Das wurde mir von einem Käufer förmlich aus den Händen gerissen und er bot mir 8 Euro an und weg war es, genauso ein unvollkommenes Silberbesteck, das ich damals in einem Küchenschrank fand den ich gebraucht gekauft hatte und da ich dachte, das benützt sowieso keiner mehr von uns, war es für ein paar DM auch schnell weg. Aber da ich modische Kleidung anbot, teilweise hochwertige Marken, die ich aber nicht mehr tragen wolllte, kam da immer einiges an Einnahmen zusammen, alte Lampen von einem Umzug, die im Keller gelagert waren, oder Bücher und  Haushaltsgegenstände ergänzten mein Sortiment.

Wenn  ich heute Bares für Rares sehe,dann denke ich immer, was habe ich damals wie viele, die Werte nicht einschätzen können, für ein paar DM verkauft, dass das Silberbesteck, gestempelt, einen Wert darstellte, darauf kam ich damals nicht, ebenso wie der Druck aus Polen der sicher ein knappes Jahrhundert alt war. Auf alle Fälle mehr, wie das was ich dafür bekam, aber das was ich noch aus dieser Zeit habe, wie einen geschmückten Porzellanpokal,gebe ich nicht mehr her, den behalte ich mit der Hoffnung, dass meine Enkelinnen für das alte Geschirr, das ich teilweise geerbt habe und auch sehr alt ist, etwas übrig haben.