Sonntagmorgen in der Großstadt
Der Balkon umrahmt von gelbem Grün.
Mitten zwischen grauen Sorgen,
Geranien dort noch oben blühn.
Ein paar Reisetauben bringen
Traumwelten von ferne her;
Die ersten Glockenklänge schwingen
Hellweit übers Häusermeer.
Unten im Haus erwacht das Leben;
Ein Säugling schreit, ein Dackel bellt.
In der Sonntagszeitung steht soeben,
Das grausige Geschehen in der Welt.
Durch Flure schleichen Kaffeedüfte,
Nur noch die frischen Brötchen fehlen.
Diverse Töne klingen durch die Lüfte,
Für Klassik-, Rock- und Country-Seelen.
In der Stadt am Sonntagmorgen,
Bevor die Sonne strahlend lacht, -
Mancher Traum, jetzt noch verborgen,
Wartet auf die nächste Nacht.
©2015 by H.C.G.Lux
Kommentare (4)
Kann alle Eindrücke nachvollziehen, lieber Horst..., habe ja mein halbes Leben in Berlin gelebt und gearbeitet. Aus heutiger Sicht weiß ich, dass ein Großstadtleben wohl fast nur für junge Leute ohne Familie gut sein kann, es sind oft nur kurze Wege mit den Öffentlichen oder per pedes und Freunde sind auch nicht weit weg.
Mit zunehmendem Alter aber nervt alles nur..., weil Großstadt auch immer Lärm, Dreck, Baustellen bedeutet und man nur noch weg möchte.
Ich hab es dann getan, lebe im Berliner Umland und würde nie wieder zurück. Etwas besseres gibt es nicht.
Alles im Leben hat eben seine, ganz eigene Zeit !
Kristine
Wer's mag, in der Stadt, sogar in der Großstadt zu wohnen, dem gönne ich es von Herzen. Es hat viele Vorteile - aber genauso viele Nachteile. Ich habe zig Jahre im bäuerlichen Umfeld gelebt, wobei städtische Annehmlichkeiten (reichlich diverse Einkaufsmöglichkeiten fürs tägliche Leben) es auch ermöglichten, fußläufig in nur wenigen Minuten die Dinge herbeizuschaffen, die für das tägliche Leben notwendig waren.
Heute genieße ich das ländliche Leben um mich herum inklusive Äcker, Pferde, Kühe, Katzen und noch relativ vielen Vögeln (auch seltene, wie ein Grünspecht, der nach Futter sucht) sowie Eichhörnchen, Frösche, Erdbienen und Co.. Dafür gibt es jetzt auch die in den Gärten spielenden Kinder zu beobachten und sich daran erfreuen, wie sie in dieser Natur groß werden dürfen (inkl. Wespenstichen in die Fußsohlen).
Doch die nächtlichen Geräusche von Kneipen- oder Kinobesuchern, ihre Gesprächsfetzen und ihr fröhliches lautes Lachen, den Autoverkehr der Heimfahrenden vermisse ich nicht. Und die langen Autoschlangen, die sich bilden, weil die nächste Straßenabfahrt stets verstopft ist oder die ständig wechselnden Pkws auf dem großen Parkplatz, deren Besitzer in den nahen Geschäften ihre Einkäufe erledigen möchten, müssen nicht mehr die Natur vor der Stadt vergessen machen ... ganz abgesehen von der abgasgetränkten Atemluft in solcher Umgebung ...
Teils half es in der Stadt dabei auch nicht, ohne meine Hörgeräte in den Ohren einschlafen zu wollen. Die Aufmerksamkeit wurde regelmäßig auf diese Außengeräusche gelenkt, gewollt oder ungewollt ... Ich wurde als Großstadtkind erwachsen.
Lieber Horst, ich konnte nicht anders, als die vielen "Fürs und Wider" darzustellen. Verzeihst Du mir?
💗lichen Gruß von Uschi
Herrlich flüssig einfach zum "runterlesen",
lieber Horst,
natürlich habe ich dabei an meine Großstadt gedacht und an den Sonntagmorgen und es passt 100%
mit Dank und Freude gelesen,
herzlichst
die Deern vom Rhein..
kann ich bestätigen, ist unser typischer Sonntag hier.
Servus