Schweinegeld und Schweinetaler
Schweinegeld und Schweinetaler
„Das kostet ein Schweinegeld!“ wird manchmal ausgerufen. Und für eine mögliche Umstellung des Euro-Währungssystems schlug jüngst ein Helfer in allen Lebenslagen vor, das dann neue Währungssystem „Schweinetaler“ zu nennen. Seine Begründung, die Oberen würden nur so mit dem „Geld herumsauen“.
Dem Schweinegeld widmete sich im Mai 1912 Radebergs wohl berühmtester Frauenverein mit dem Namen „Maries Weiberstammtisch“. Ihr Erkennungslied nachdem der Krug Bier auf dem Tisch stand: „Ja, wenn es sein muss, muss es sein. Ja, wenn es rein muss, muss es rein! Ja, wenn es sein muss, dass es rein muss, dann Prost!“
Und dann kam das Thema des Tages, das zufällig die Tagespresse lieferte:
In einer Doppelannonce stand geschrieben: „Ottendorf/Okrilla - Wer meiner Frau Anna etwas borgt, hat von mir keine Zahlung zu erwarten! Karl Meier
Mutterschwein mit 12 Ferkel (14 Tage alt) preiswert zu verkaufen. Der Obrige.“
Worauf eine unglaubliche Diskussion anhob, bis zu der Scherzfrage, ob Meier auch seine Frau verkaufen würde. Man dichtete Weisheiten des Tages und bot Neckisches. Da das Protokoll des Vereins später einmal zu einem Gerichtsprozess eine Rolle spielte, sind einige Dinge bekannt geworden.
Gelacht wurde auch über den Männerwitz jener Tage: Ein von der Arbeit mitgenommener Ehemann geht in seine Stammkneipe und erzählt, dass es am Vorabend Krach mit der Frau gegeben habe. „Da musste einen drauf trinken!“, war der Rat der Zuhörenden. Uns so wurden nicht nur ein Bier und ein Schnaps getrunken, auf ein Bier kamen wohl mindestens zwei Schnäpse. Ziemlich betrunken, um nicht das Wort besoffen zu gebrauchen, trollte sich der Ehemann heim. Noch beim Bezahlen war der Groll nicht gewichen. Ob der doch ziemlich hohen Rechnung fluchte er laut und vernehmlich „Was mich das Weib schon für Geld gekostet hat!“
Worauf die Stammtischfrau, die Schürzen-Berthel, die alte Weisheit in die Runde warf: „Ein erfolgreicher Mann, ist jener, dem es gelingt mehr Geld nach Hause zu bringen als seine Frau ausgeben kann!“
Und man sang das Lied: „Wir laufen nicht davon, denn unsre Schritte sind klein, wir kommen nicht vonander los, das muss doch Liebe sein!“
Und mit der allgemeinen Weisheit „Wer Geld hat sollte es ausgeben! Nur zu dumm, dass es viele tun, die kein’s haben!“ schloss der Stammtisch im Mai 1912 zu Radeberg.
Haweger
„Das kostet ein Schweinegeld!“ wird manchmal ausgerufen. Und für eine mögliche Umstellung des Euro-Währungssystems schlug jüngst ein Helfer in allen Lebenslagen vor, das dann neue Währungssystem „Schweinetaler“ zu nennen. Seine Begründung, die Oberen würden nur so mit dem „Geld herumsauen“.
Dem Schweinegeld widmete sich im Mai 1912 Radebergs wohl berühmtester Frauenverein mit dem Namen „Maries Weiberstammtisch“. Ihr Erkennungslied nachdem der Krug Bier auf dem Tisch stand: „Ja, wenn es sein muss, muss es sein. Ja, wenn es rein muss, muss es rein! Ja, wenn es sein muss, dass es rein muss, dann Prost!“
Und dann kam das Thema des Tages, das zufällig die Tagespresse lieferte:
In einer Doppelannonce stand geschrieben: „Ottendorf/Okrilla - Wer meiner Frau Anna etwas borgt, hat von mir keine Zahlung zu erwarten! Karl Meier
Mutterschwein mit 12 Ferkel (14 Tage alt) preiswert zu verkaufen. Der Obrige.“
Worauf eine unglaubliche Diskussion anhob, bis zu der Scherzfrage, ob Meier auch seine Frau verkaufen würde. Man dichtete Weisheiten des Tages und bot Neckisches. Da das Protokoll des Vereins später einmal zu einem Gerichtsprozess eine Rolle spielte, sind einige Dinge bekannt geworden.
Gelacht wurde auch über den Männerwitz jener Tage: Ein von der Arbeit mitgenommener Ehemann geht in seine Stammkneipe und erzählt, dass es am Vorabend Krach mit der Frau gegeben habe. „Da musste einen drauf trinken!“, war der Rat der Zuhörenden. Uns so wurden nicht nur ein Bier und ein Schnaps getrunken, auf ein Bier kamen wohl mindestens zwei Schnäpse. Ziemlich betrunken, um nicht das Wort besoffen zu gebrauchen, trollte sich der Ehemann heim. Noch beim Bezahlen war der Groll nicht gewichen. Ob der doch ziemlich hohen Rechnung fluchte er laut und vernehmlich „Was mich das Weib schon für Geld gekostet hat!“
Worauf die Stammtischfrau, die Schürzen-Berthel, die alte Weisheit in die Runde warf: „Ein erfolgreicher Mann, ist jener, dem es gelingt mehr Geld nach Hause zu bringen als seine Frau ausgeben kann!“
Und man sang das Lied: „Wir laufen nicht davon, denn unsre Schritte sind klein, wir kommen nicht vonander los, das muss doch Liebe sein!“
Und mit der allgemeinen Weisheit „Wer Geld hat sollte es ausgeben! Nur zu dumm, dass es viele tun, die kein’s haben!“ schloss der Stammtisch im Mai 1912 zu Radeberg.
Haweger
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