Ostseetragödien


Ostseetragödien
Beim Untergang des Passagierdampfers Titanic 
am 14. April 1912 starben insgesamt 1.495 Menschen, nur 712 überlebten. Das Schiff war auf seiner Jungfernfahrt von Southampton nach New York, kollidierte mit einem Eisberg und sank im Nordatlantik.

Es war ein grauenhaftes Unglück, verfilmt und hundertfach global kolportiert!

Am 30.Januar 1945 wurde die »Wilhelm Gustloff« durch Torpedotreffer eines sowjetischen U.Boots versenkt, die Zahl der Opfer betrug 9.000 Flüchtlinge und verwundete Soldaten.
Einige Tage später, am 9.Februar 1945 wurde die »General v. Steuben« ebenfalls durch ein U-Boot versenkt, hier waren etwa 3500 Opfer zu beklagen
Das dritte große Schiff, das in den Fluten der Ostsee - ebenfalls durch Torpedoangriffe - unterging, war am 16.April 1945 die »Goya«. Bei diesem Untergang waren es rd. 7000 Tote - im Wesentlichen verwundete Soldaten und Flüchtlinge - die dort ihr Grab in der Ostsee fanden!
Besonders perfide und skrupellos finde ich es, dass die russischen U-Boot-Kommandanten später als Helden gefeiert und verherrlicht wurden!
Welch eine Heldentat!

Kaum eine Replik der späteren Jahre - bis auf einen schmalzigen deutschen Film - bezog sich auf diese 20.000 Toten, die dort unter anderen Tausenden ihr Leben ließen, während die Ertrunkenen der »Titanic« unablässig vor Augen geführt wurden! Alle Menschen sind eben gleich.
Manche allerdings ein wenig »gleicher«!

©by Pan 
Ich danke unserer Rosi65 für ihr Auferwecken einer Tragödie!

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Kommentare (4)

Distel1fink7

Bei den Ostsee-Tragödien, bei dem schrecklichen Holocaust-Taten
werden zu Recht die Deutschen zu ihren Taten zur Rechenschaft
gezogen. Da fängt die allerdings eine Vermischung schon an. Es 
war im 2. Weltkrieg, wie gesagt " Weltkrieg " und es gab viele
Täter, nicht nur die "Nazi-Oma ", die damals vllt eine kleines
Kind war oder noch gar nicht geboren ward. 

Nie waren alle Menschen gleich, obwohl sie das gleiche taten.

Es macht sich Gedanken der
Distel1fink7

Pan

Es gab viele Täter!
Welch eine inhumane Vorstellung, nicht? Traurig, aber leider wahr!
Was da am meisten meine Betroffenheit hervorruft, ist die Tatsache, dass die Unmenschlichkeit heute viel umfangreicher ist, als in jener Zeit, von der wir reden. (Da käme höchstens noch der Dreißigjährige Krieg als Pendant in Frage - doch da gibt es zu wenig Tatsachenberichte.) Und mir reichen die heutigen schon -
meint mit einem Dank,
Horst

Manfred36

Es geht glaube ich, lieber Horst, nicht so sehr darum, "Gleiche" und "Gleichere" zu unterscheiden, sondern darum, was die Thematik hergibt. Bei einer supergroßen Zahl von Opfern geht das Einzelbild meist so wie so verloren. Selbst beim Holocaust-Gedenken hat sich das gezeigt. Auch Verbrechen gegen die Menschlichkeit verblassen dabei. Öffentliches Gedenken ist und wäre sicher richtig, aber dem einzelnen Betroffenen bringt es keine Befriedigung oder Genugtuung, sondern Aufwühlen der schmerzlichen Emotionen.

Euin schönes Wochenende wünscht dir
Manfred

Pan

Danke, Manfred. Wenn ich aber Deiner Einlassung folgen würde, müsste jeder Betroffene mit seinem Verlust, bzw. mit seiner Trauer allein geblieben sein. Dann wären die Toten nur eine Zahl, die man zur Kenntnis nimmt - und das war's.
Als ich im März '45 auf der Ostsee die Schiffe versinken sah - (die mit steil aufragendem Heck in die Tiefe rauschten), wurde mir das noch nicht bewusst, ich war ja erst 11.
Als ich darüber nachdenken konnte, war es zu spät für eine Änderung.
Und heute ist es GESCHICHTE, nichts anderes mehr. Aber auch Geschichte darf nicht einfach vergessen werden - wie sollte man sonst daraus lernen können? Obwohl es heute wieder Menschen gibt, die unbelehrbar sind ...
meint mit Grüßen,
Horst


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