Ostseeregion - Hansestadt Wismar - Teil 3: die Heiligen-Geist-Kirche, die St.-Georgen-Kirche und die Marienkirche
Eine Kirche der ganz besonderen Art - hier meine ich das Kircheninnere - ist die evangelische Heiligen-Geist-Kirche, welche mich in ihrer Schlichtheit besonders beeindruckt hat und mir besser gefällt als manche überladene Barockkirche.
Die Heiligen-Geist-Kirche in der Hansestadt Wismar gehört zum Heiligen-Geist-Hospital, das Mitte des 13. Jahrhunderts in der Altstadt von Wismar gegründet wurde.
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1255 wurde mit dem Bau der Kirche begonnen. Der heutige einschiffige Bau stammt im Wesentlichen aus dem ersten Drittel des 14. Jahrhunderts und war zunächst gleichzeitig Gotteshaus, Klinik und Herberge.
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Überspannt wird dieser Raum durch eine kunstvoll bemalte Holzbalkendecke. Auch die Kanzel ist mit leuchtenden Farben bemalt.
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Die Kanzel aus der Zeit der Renaissance (1585) gehört zu den qualitätvollsten in Mecklenburg. Sie ist verziert mit Bildnissen von Mose und Aron, alttestamentlichen Propheten und den vier Evangelisten.
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1326 wurde der Hauptaltar eingeweiht.
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Besonders gut gefallen hat mir das doch sehr schlichte, spartanische Chorgestühl.
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Genau wie diese schlicht gehaltene Orgel, die sich harmonisch in das Gesamtbild sehr gut einfügt.
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Wer kennt sie nicht: Kasper, Melchior und Balthasar
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Einige Impressionen, die nicht kommentiert werden müssen - einfach schön.
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1411 wurde im Nordwesten das Lange Haus als Siechenhaus angebaut. Ein Blick dort hinein, wird dem Besucher auch heute noch ganz kurz von der Kirche aus gewährt.
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Und dann war da noch neben dem Hauptaltar etwas ganz Besonderes, eine mittelalterliche Wandmalerei, die dem Besucher nicht gleich ins Auge sticht, weil sie rechts neben an der Wand kaum auffält, auf die man aber besonders stolz ist, weil es sich hier um ein ganz besonderes Rätsel handelt.
Eine Wandmalerei kann als Übungsaufgabe zur Kombinatorik dienen. Sie zeigt in der Mitte den Buchstaben "D" und an allen 4 Ecken ein "S"; insgesamt gibt es 4×126=504 verschiedene Wege, den Text DEOGRACIAS zu lesen.
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Abzählende Kombinatorik
Mit einem Blick zurück auf diese gesamte Anlage, verlassen wir diese beeindruckende Stätte, wo Arme, Kranke und Bedürftige noch heute helfende Hände antreffen. Eben ganz anders als in den Prunkbauten der Katholiken, die einfach nur prunkvoll und beeindruckende Fassade sind.
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Nur etwa 10 Minuten entfernt, taucht vor uns über den Dächern die St.-Georgen-Kirche auf, die war seit dem Luftangriff vom April 1945 eine Ruine und wird seit 1990 wieder aufgebaut.
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Die Kirche St. Georgen gehört neben St. Marien und St. Nikolai zu den drei monumentalen gotischen Sakralbauten der Wismarer Altstadt. Ausgehend von der Baumasse und dem umbauten Raum ist die um 1295 begonnene Georgenkirche das größte dieser Bauwerke. Zugleich ist es auch das jüngste. Sie war das Gotteshaus der Landesherren und der Handwerker von Wismar. Das im Zweiten Weltkrieg schwer beschädigte und zu DDR-Zeiten weiter verfallene Bauwerk ist in wesentlichen Teilen bis 2010 wiederhergestellt worden. Die Georgenkirche ist als Teil der Wismarer Altstadt seit 2002 auf der Liste des UNESCO-Weltkulturerbes verzeichnet.
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Das Innere der Kirche, deren Baukunst auch wiederum durch Höhe und Weite besticht, wird heute fast ausschließlich für Konzerte und Ausstellungen genutzt.
Nur einen Steinwurf entfernt, sehen wir am Ende der Straße bereits die nächste und letzte Kirche Wismars.
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Die Marienkirche (auch Sankt Marienkirche) im Zentrum der Altstadt Wismars ist die höchste der drei Stadtkirchen. Die Höhe des Mittelschiffgewölbes betrug 32,2 Meter; der Turm ist 82,5 Meter hoch. Sie war Pfarrkirche der Marktstadt. Sie gehört zu den ältesten Bauwerken der Hansestadt. Ihr im Zweiten Weltkrieg schwer beschädigtes Schiff wurde 1960 gesprengt.
Nach den schweren Bombenschäden am Schiff der Marienkirche durch britische Luftminen Mitte April 1945 erhielt die Gemeinde 1951 eine Notkirche nach dem Entwurf von Otto Bartning, die Neue Kirche, welche aus den Steinen des alten Pfarrhauses erbaut wurde. Die Neue Kirche sollte nur als Provisorium dienen, bis die St. Marien-Kirche wieder aufgebaut sein würde.
Obwohl keine unmittelbare Gefahr des Zusammenbruchs oder gesundheitlicher Gefährdungen durch den abgesperrten Bau bestand, wurden 1960 Langhaus und Chor der St. Marien-Kirche unter Protest zahlreicher kultur- und geschichtsinteressierter Bürger gesprengt und das Baumaterial zu Schotter verarbeitet. Der Turm konnte wegen seiner Bedeutung als Seezeichen nicht beseitigt werden.
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So, ihr Lieben, ich hoffe, ich konnte euch etwas näher bringen, wie mich diese 4 wunderschönen Kirchen Wismars respektive, was durch Krieg und sinnloses Sprengen durch die DDR-Kulturbanausen übrig geblieben ist, begeistert haben.
Meli, ich bearbeite die Fotos jeweils noch etwas, obwohl sie mit der neuen Digi schon fast optimal zum Zeigen sind. Da bin ich sehr zufrieden mit ihr. Ich freue mich, dass du die Begeisterung für Kirchen mit mir teilst. Und werde mir noch mal deine Kirchen-Exkursion zu Gemüte führen.
Kleiber, Anji und luchsi danke für das Interesse, dass ich in euch für diese schöne Hansestadt offenbar wach rufen konnte. Ich hoffe, ich habe euch mit meiner Begeisterung für Kirchen dieses Mal nicht überstrapaziert.
loretta
Wismar
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