Ostseeregion - Hansestadt Wismar - Teil 2: die Altstadt

Autor: ehemaliges Mitglied



Die Mulde überquerend, der man in der Altstadt immer wieder begegnet, schlenderten wir durch die Gassen mit den fast durchweg wunderschön farbig restaurierten alten Häusern, die typisch sind für die Hansestädte. Ich könnte hier nicht auf Anhieb erkennen, ob ich mich in Danzig oder in Wismar befinde. Die Ähnlichkeit der Häuser ist, wie ich finde, verblüffend.


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So erzählt man sich, dass zu Zeiten, wo es noch viele Brauereien im Städtchen gab, die Leute, bevor die Tage des Bierbrauens angesagt waren, aufgefordert wurden, ihre Fäkalien für einige Tage nicht in die Mulde zu kippen, damit das Wasser "sauber" für das Brauen sei, na lecker.


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Übrigens ….. die auf der Mulde lebenden Enten stecken immer den Kopf ins Wasser, wenn’s regnet, damit sie nicht nass werden - guter Trick, gelle?

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Heute gibt es übrigens nur noch eine einzige Brauerei in Wismar, Brauhaus am Lohberg. Seit 1995 wird hier wieder nach alter hanseatischer Tradition gebraut. Es gab im 15. Jahrhudert hier 180 verschiedene Braustätten und 130 Hopfengärten. Das Bier war in ganz Europa bekannt und der ehemalige Reichtum der Stadt ist darauf zurück zuführen, na dann prost !!

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Wir kommen nun zum Marktplatz, dem Zentrum Wismars, welches leider zu Zeiten, wenn kein Markt stattfindet, ein riesiger Parkplatz ist. Das Reizvolle sind die wunderschönen alten Häuser sowie das Rathaus. Dort finden wir auch das älteste Bürgerhaus der Stadt, welches mit seinen dunkel glasierten Ziegelsteinen, ins Auge springt, wie kein anderes hier am Platz.



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Erst im Jahre 1878, als hier eine Gastwirtschaft eröffnete, erhielt das Gebäude den Namen "Alter Schwede" zur Erinnerung an die Wismarer Schwedenzeit von 1648 bis 1803.

Im Dreißigjährigen Krieg wurde Wismar 1632 von Schweden erobert und fiel im Westfälischen Frieden 1648 zusammen mit der Insel Poel und dem Amt Neukloster als kaiserliches Lehen an die schwedische Krone.



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Das am meisten fotografierte Straßenschild in Deutschland ist wohl dieses hier:

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Die Geschichte dazu erzählt , dass die "Tittentasterstraße" tatsächlich so eng war, dass zwei Menschen nur aneinander vorbei kamen, wenn sie sich betasteten. So ist und heißt sie übrigens heute noch und befindet sich in einer Seitengasse des Marktes."

Das, was man auf dem Marktplatz als großen Brunnen ausmacht, ist die Wismarer Wasserkunst . Sie ist ein Bauwerk nach Plänen des Utrechter Baumeisters Philipp Brandin. Die Umsetzung dieser Pläne dauerte von etwa 1579 bis 1602. Der Zwölfeckbau in zarter Steinarbeit ist im Stil der niederländischen Renaissance erbaut worden.



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Im 16. Jahrhundert standen die Stadtväter vor der Problembewältigung der Trinkwasserversorgung. Zunächst waren kleine Brunnen für die Wasserversorgung der Stadt ausreichend. Im Jahr 1563 wurde eine Wasserkunst gebaut. Diese bekam die Wasserzufuhr vom Mühlenteich. Da das aber für die Trinkwasserversorgung der Stadt nicht genügte, wurde Wasser von den Metelsdorfer Quellen abgeleitet. 1602 vollendete Dammert das Bauwerk.

Rund 220 Häuser und 16 öffentliche Schöpfstellen bekamen durch ein Leitungssystem fortwährend Nachschub mit Quellwasser.
An der Ostseite der Wasserkunst befanden sich zwei Bronzefiguren als Wasserleiter. Man nannte sie Nix und Nixe und im Volksmund Adam und Eva. Was aber besonders schwer wog, war der Umstand, dass der Volksmund dazu auch "Frau- und Mannloch" sagte. Damit war das Maß der Wismarer Oberen voll.



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loretta



Wismar

Wasserkunst


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