Omi und die neuen Medien ...
vor 2013; kein Autor, kein Lizenzhinweis
(Omi-Sprechblasen von der Verfasserin hinzugefügt!)
Die Omis strickten früher Strümpfe
für Mann und Kind und überhaupt;
war es doch einer ihrer Trümpfe –
und Mützen für jedwedes Haupt.
Doch diese Kunst, sie kam abhanden –
Im Internet sie sie nun fanden.
Schnell wird der Laptop hochgefahren.
Sie gibt bei Tante Google ein;
was unisono ging vor Jahren
bei Omis wie von ganz allein.
Zuerst die Maschen aufgeschlagen –
Das funktionierte ohn zu fragen.
Drei Nadeln sind bestückt mit Schlingen,
zu einer Runde nun gefasst.
Zwei rechts, zwei links vor allen Dingen –
nichts fallen lassen - Aufgepasst!
Das Bündchen ist schnell lang genug;
jetzt macht man sich bei Google klug.
Wie war das, wie strickt man die Ferse?
Das Internet die Antwort weiß.
Dabei kommt es zur Kontroverse,
die Münder redeten sich heiß.
Es wird gegoogelt und gestrickt,
die Sache scheint doch sehr verzwickt.
Doch Omis lassen sich nicht schocken –
sie zappen sich durchs Strickprogramm
und fertig sind alsbald die Socken;
das Stricken wird kein Melodram.
Jetzt sitzt bis nachts um drei die Omi
vorm Läppi, wird so schnell zum Promi.
© lillii (Luzie-R)
Hinweis:
es wird erwogen, bald PC-gestrickte Socken auf einen 3D-Drucker ausdrucken zu lassen,
jedoch die von Omis gestrickten sind allemal besser !
Kommentare (32)
Liebe Luzie,
Foto und Dein Gedicht sind wieder entzückend und sehr aktuell.
Ich selbst habe nie gestrickt, nur gehäkelt. Das Stricken habe ich meiner Mutter überlassen.
Unvergessen ist die kratzende Gamaschenhose, die ich während des Krieges Tag und Nacht anbehalten musste, weil das Umziehen bei Bombenalarm zu lange gedauert hätte.
Aber kürzlich hörte ich von einer Bekannten, dass ihre Töchter das Stricken wieder entdeckt haben, und, wie ich nun auch weiß, holt sich nicht nur die jüngere Generation die Anleitungen aus dem Internet.
Danke Dir für diesen netten Beitrag,
Andrea
@Muscari
ich lache jetzt mit Dir über das wollene Höschen, daran können wir Ältere uns noch sehr gut erinnern, oder die langen Strümpfe, die an Leibchen festgemacht wurden.
Die gute alte Zeit..sie liegt weit zurück und die Erinnerungen daran entlocken uns ein Schmunzeln, doch zurückhaben will sie wohl niemand..
Danke für Deinen ergänzenden Kommentar, liebe Andrea.
Lieben Gruß Luzie
Das ist ja toll, was das Gedicht von dir, Luzie, ausgelöst hat an Anekdoten, Erinnerungen, Gefühlen.
Bei dem "nicht vorgabegerechten" Kommentar von Manfred habe ich regelrecht Gänsehaut bekommen.
Luzie, du rührst offensichtlich mit deinen Beiträgen an Alltagserfahrungen, und dein Augenzwinkern ist einfach super.
Weiter so! Ich lese gerne deine Blogs und vor allem die Kommentare!
Liebe Grüße
Rania
Ein Knöllchen Wolle und fünf Nadeln
und flinke Hände noch dazu,
hört nur, dieses möcht‘ ich recht adeln,
denn hier entstehen gleich im Nu
wunderbar warme Wintersocken,
die man zum Fest mir schenken wird
beim Klang der feierlichen Glocken,
mit einem Schleifchen hübsch verziert.
Nix mit 3D-Druck, dafür aber mit herzlicher Liebe gestrickt…
...ganz speziell und genau passend für
Syrdal
@Syrdal
nun war ich doch tatsächlich etwas fleißig für Dich lieber Syrdal,
welches Paar möchtest Du denn gern... das Schleifchen musst Du Dir dann aber bitte denken,
https://www.giraffenohren.com/wp-content/uploads/2011/11/Socken_2011_11.jpg
die blaugeringelten würden bis dahin auch fertig sein..😉
einen Gruß als Dank mit einem Lächeln serviert
Luzie
Hier nun zu wählen, liebe Luzie, ist wahrhaft eine schwere Aufgabe… doch bei längerer Überlegung und meditativem „In-mich-hinein-Hören“ tendiere ich zu den Blaugeringelten und warte gerne geduldig die geflissentliche Fertigstellung ab. Bis zum Weihnachtsfest sind ja noch etliche Tage hin...
In der Vorfreude auf ein weiteres Paar solch schöner Wintersocken grüßt herzlich
Syrdal
@Syrdal
das ist gut zu wissen,
Du siehst ja, das Bündchen ist fast fertiggestellt,
die Zeit bis dahin müsste reichen.
Ich habe schon vermutet, dass Dir die Rosageringelten nicht so zusagen würden.
dann bis später..
LG Luzie
Das Stricken war einmal mir Teil meines Treibens.
Die Mutter tat einst es für alle im Ort.
Auf dem Fond des Maschinentischs war meines Bleibens,
dort schrieb ich und las auch mein erstes Wort.
Die Zu- und Begleitarbeit ward zum Gewohnten,
auch strickte ich Einfaches bald schon allein
Wenn dankbare Blicke der Mutter mich lohnten,
konnt' ich das glücklichste Kind dabei sein.
Im Alter war dann die Maschine zerschlissen,
Mutters Kraft für die Hebel nicht mehr vorhanden.
In meiner Ehe dann sucht ich verbissen
die Reparatur, doch sie macht' sie zu Schanden.
Meine Frau kaufte sich eine neue Maschine,
leichtgängig, mit viel Automatik schon drin.
Mit dem Auswurf von dieser Arbeiter-Biene
ich jetzt eingekleidet bis heute noch bin.
Ich musste sie über Ebay verkaufen,
selbst erstelltes Hand-Zubehör inklusiv.
Ich konnte nicht mehr vorbei an ihr laufen,
ohne dass mir's den Rücken herunterlief.
Eine ältere Frau hat sie übernommen.
Sie beäugt meine Pullover, Strümpfe genau.
Ich dachte, da ist sie noch angekommen
und macht' einen guten Preis für die Frau.
Sieh mir bitte nach, liebe Luzie, dass ich nicht vorgabegerecht auf dein Gedicht geantwortet habe, aber du hast ja ein weites Gemüt.
@Manfred36
lieber Manfred,
Du hast in Erinnerungen an Vergangenes geschwelgt und bist dort auf Deine Mutter getroffen, hast es vor Deinen Augen nochmals gesehen und im Geiste nachempfunden, das sind so in unserem Alter,
ich find mich auch häufig in der Veragngenheit wieder.
Hab keine Sorge, für mich ist es vorgabegerecht genug, Du hast über Deine Erfahrungen mit der Strickerei erzählt und das finde ich soger sehr gut und ich freue mich darüber, wirklich.
Du bist ein Allroundtalent, malst, zeichnest wunderbar und kannst auch noch stricken, das können die Wenigsten..
Liebe Grüße mit Dank an Dich
Luzie
In einer Kur habe ich mal von mitkurenden Damen das Socken stricken gelernt, liebe Luzie und habe schon viele "bestrickt". Selbst gestrickte Socken kommen immer gut an. Kann es auswendig, muss nicht googeln 😉. Eigentlich sollte ich mir selber auch mal wieder ein paar stricken.
Herzliche Grüße
Brigitte
@Roxanna
Das liest man gern, nicht nur Schickmicki in der Kur sondern etws, was später gut zu gebrauchen ist.
Der Winte meldet sich schon jetzt, also sorge dafür, dass die Socken für Dich auf die Nadeln kommen..
sei lieb gegrüßt
Luzie
ja auch die omis sind modern
inzwischen kann man nur staunen
und es ist gut so
und der vorteil ist dabei
stricknadeln muss man nicht mehr suchen
schön dein gedicht liebe Luzie
und liebe grüße hade
@protes
ja, was denkst Du denn lieber hade.. und wie die modern sind und mit dem ding umgehen können.
Viele wollen aber auch nichts davon wissen.
Ich hoffe, dass der Winter Dir keine kalten Füße bescheren wird und Du auf dann keine Wollsocken hast...😉
danke dir
liebe Grüße Luzie
Ja liebe Luzie
da hast du den Nagel auf den Kopf getroffen:
Einmal mit dem tollen Bild und das Anderemal mit dem Thema.
Ich muß gestehen: Als vor ein paar Jahren so eine komische neue "Ferse" aufkam (leider weiß ich jetzt nicht mehr wie die hieß?) da habe ich auch gegoogelt und siehe da: Es war eine Video-Anleitung im Netz...
hat mir geholfen... man muß halt abwägen was "gut" ist und was nicht..
vom "Google"-Onkel Dr. halte ich allerdings nichts.
und wenn man seine Socken jetzt im 3 D-Drucker drucken kann, wo bleibt da die ganze "Strickromantik?"
Danke für Dein Einstellen. Es lachen bestimmt viele mit und freuen sich wie ich.
lieben Gruß
Angelika
@Tulpenbluete13
Danke liebe Angelika fürs Kommentieren.
Mit Gesundheit ist nicht zu spaßen, da gebe ich Dir recht, da ersetzt das Internet nicht den Arzt oder nur als erste Hilfe bis...
lieben Gruß
Luzie
Hallo Luzie, danke für dein zeitgenössisches Gedicht! Wie treffend und humorvoll!
Ja, ich nutze auch als Oma kräftig das Internet, ob das nun Kuchenbacken betrifft (kann ich nicht), Pulloverstricken (vor dem Fernseher) oder Reisevorbereitungen und andere Informationen. Wie schön, dass es das alles gibt. Und so platzsparend! Meine alten Brockhaus-Lexica sind nun völlig überflüssig und können getrost veralten (grins).
Liebe Grüße Rania
@Rania
danke, liebe Rania, ich schaue auch immer schnell in den Läppi wenn ich etwas wissen will und mit den Rezepten ist das ebenso,
Ich habe in den letzten Tagen hier noch so einen Kuchen entdeckt. der ohne, dass man den Teig zubereiten muss, gebacken werden konnte, ich habs gleich ausprobiert, weil ich es nicht für möglich hielt,,,
er schmeckte sogar sehr gut.
liebe Grüße Luzie
Herrliches Bild und wunderbare Zeilen. Ja, da hat sich sehr viel verändert. Ich selbst habe nie gestrickt, kenne aber noch aus meiner Schulzeit das Häkeln...alles nicht so meine Sachen aber gut, wer das kann und vielleicht sogar heute noch dabei ist.
Du hast es ja so wunderbar beschrieben, liebe Luzie..., Internet an , bei Frau Google nachgeschaut und Schwupps, hat man alle Anleitungen.
Reicht dies nicht, einfach ein Video bei YouTube hochladen und los kann's gehen.
Kristine 👍
@werderanerin
so ist es liebe Kristine, früher schaute man ins Lexikon, wenn man etwas nicht wusste, doch dort steht das Strümpfestricken doch wohl nicht drin.
Doch vieles andere, was man nicht weiß und die meisten Menschen kennen sich mit ihm aus, siehe oben die "Omis"
lache,
danke und
liebe Grüße Luzie
Liebe Luzie,
ich habe mich über Deine Socken-Omis gefreut!
Als die handgestrickten Socken meiner Schwiegermutter und der meiner Schwester, die mich mit den schönsten Exemplaren beschenkt hatten, mit der Zeit irreparabel kaputt gingen, habe ich beschlossen, mich selbst ans Sockenstricken zu wagen.
Das hat zwei Vorteile: weiterhin schöne warme Socken - und ich schlafe beim Fernsehen strickenderweise nicht mehr ein.
Und ja, dank youtube habe ich auch die "Ferse" gefunden, die gut am Fuß liegt und keine Falten macht.
Danke für Dein Gedicht
Margit
@margit
liebe Margit, also auch Du gehörst zu den Sockenstrickerinnen, die die Tante Google gefragt hat,
Vorteil ist nicht nur das Nichteinschlafen sondern auch später die nicht mehr klaten Füße,
Herzlichen Dank für Deinen Kommentar
Lieben Gruß Luzie
Liebe Luzie...
Einfach super dein Gedicht...
Endlich gehen nun auch die ..."Omis"...mit der Zeit.
Ja...was man bei der Tante Google ...doch so alles lernen kann.
Ich ...allerdings werde stricken doch nicht lernen ...aber ich habe mal
gehört...man muss nicht alles können.
Du hat es wunderbar auf den Punkt gebracht...
Liebe Grüsse zu dir ...Margit ...
@kleiber
liebe Margit,
Du hast schon recht, man muss nicht Socken stricken können, das ist wirklich nicht überlebenswichtig..
dafür kannst Du sicherlich vieles, was andere nicht können, da bin ich überzeugt,
danke mit liebem Gruß
Luzie
Selbstgestrckte Socken, ein Phänomen.
Wir haben jede Menge die die Mutter meines Freundes gestrickt hat. Sie Alle aufzutragen wird uns nicht mehr gelingen. Und das hat sie Alles ohne Tante Google gemacht -gins.
Aber dein Gedicht paßt echt super in die heutige Zeit.
VG a-k-J
@ahle-koelsche-jung
leewe kölsche jung, dann darfst Du ja nicht über kalte Füße klagen, dann ist für den kommenden Winter ja ausgesorgt.
Ich habe so ein paar weiße gestrickte Wollsocken, die hatte ich mir heute nach im Bett angezogen...na ja, wegen kalter Füße und ruck-zuck.. waren die Füße warm
Danke für Deinen Kommentar..
lieben Gruß Luzie
Liebe Luzie,
obwohl mir Handarbeit nicht liegt, da ich
auf diesem Gebiet völlig talentfrei bin, gefällt
mir Dein Gedicht sehr gut.
Liebe Grüße Carola
@HeCaro
das ist doch schon viel, liebe Caro und ich freue mich über Deinen Kommentar.
sei lieb gegrüßt
Luzie
liebe Luzie auch ich habe gestrickt,jedes Jahr 100 Pullover für Kinder aus armen Ländern. Das kann schnell zur Sucht werden,lache, Eine gute Sache für die Omis.hast du gut gedichtet lieben Gruß Mona
@Monalie
Es gab hier auch mal eine Gruppe Frauen, die Pullover für Kinder strickten.
Ich hatte vor Jahren schon mal eine knittax-strickmaschine, , man konnte mit einem Zusatzgerät auch Muster oder eben 1 rechts und 1 links stricken,
das ist aber schon lang her.
Ich will gleich mal googlen, ob es so Dinger noch gibt,
Socken könnte ich mal wieder in Angriff nehmen, Wolle ist noch da,
Danke liebe Mona fü die Erinnerung
lieben Gruß
Luzie
lieben Gruß Luzie