November
Hans Thoma (1839-1924): November (Monatsbild aus dem Festkalender)
Mappenwerk, Seemann Verlag Leipzig; via wikimedia.commons; gemeinfrei.
 
November
 
Auf grauen Wolken sitzen Wettergeister.
Sie schütten auf die ausgedorrte Erde,
damit im nächsten Jahr sie fruchtbar werde,
des Regens Fülle aus: da sind sie Meister.
Ein Schauer folgt dem andern, tagelang;
Die Geister machen viele Winde munter;
das letzte Laub fällt von den Bäumen runter:
es ist fast wie ein Weltenuntergang.
 
Wenn diese Wichter pusten früh am Morgen
mit aufgeblähten Wangen Nebel aus,
dass nicht heraus traut sich die kleine Maus
und sich im Loch fühlt wohlig und geborgen –
dann werden kürzer des Novembers Tage,
auch weil die Sonne sich erst später zeigt
und nicht mehr hoch am Firmamente steigt.
So ist des Herbstes und des Winters Lage.
 
Die Nebelschwaden über Wald und Wiesen
sie zeigen deutlich: es ist Herbstes Zeit.
Natur ist für den Winter schon bereit;
die ersten Fröste haben dies bewiesen.
Der Übergang zum Herbst – er ist vollzogen;
Altweibersommer, fast vom Wind verweht.
Nicht lange mehr, eh dass der Wind sich dreht,
ist Winterzeit; das Jahr zieht seinen Bogen.
 
© lillii (Luzie-R)

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Kommentare (6)

HeCaro

Das Jahr geht  zur Neige, Altes muss
weichen um Neuem Platz zu machen.
Der Kreislauf des Jahres ist der Kreislauf
des Lebens. 

Liebe Grüße,  Carola 
 

lillii

@HeCaro  
mit Riesenschritten geht es jetzt dem Jahresende zu.
Ein paar Tage noch und dann werden überall die Glöckchen klinge, die Engelein singen usw.
Ob man es liebt sei dahigestellt, ich persönlich habe für den Weihnachtsrummel so gar nichts übrig.. es liegt vielleicht am "Alter"
,,
danke fürs Kommentieren
einen lieben Wochenendgruß  von mir.

Luzie ♥

Manfred36


'S ist Winterzeit, das Jahr zieht seinen Bogen.
Die nackten Männer gruseln in der Kälte,.
wofür ich sie auch gar nicht weiter schelte.
Sie scheinen uns deshalb auch nicht gewogen,
weil ihren Mief sie über uns von oben schicken.
Es kommt die Zeit, wann du auch wieder raus dich wagst.
Die Erde sieht das ein, ganz wie du sagst.
S'ist doch ihr Kreislauf, sind ja keine Zicken.

Gäb's nicht November, gäb's auch keinen Maien.
Es ist das ew'ge Kommen, Gehen, Konvergenz.
Ich seh' dich wandern wieder in den frohen Lenz,
wie Goethes Ostertrip im weiten Freien
Und was dazwischen liegt, der weiße Winter,
mit seiner Wolle, die so schön kaschiert,
und seinem Wasser, das zu Eis gefriert,
und seiner Ahnung, die schon pocht dahinter.

Wenn's nur dabei uns nicht so deutlich würde,
dass wieder ein Jahr um im Leben ist,
bleibt eine restlich nur noch kurzen Frist.
Das Leben droht vielleicht mit neuer Bürde.
Magst auch mit 83 du nicht weiter denken.
Dein Blick ja nicht mehr nur nach vorne reicht,
Doch fällt es Keinem von uns herbstens leicht,
uns vom Novemberblues strikt abzulenken.
 

lillii

@Manfred36  
ich bin dem November nicht gram, ich nehme ihn wie er eben ist.
Der Bogen geht weiter und bald ist Dez.
Danke, Du hast Dir wieder viel zu viel Gedanken gemacht, nimms, wies kommt ander gehts nicht...
Gruß Luzie

protes

hat er sein ende dann erreicht
ist bald der kreis geschlossen
drauf meldet sich das neue jahr
 und sinnt auf neue possen.

schön hast ihn beschrieben liebe Luzie
liebe grüße hade

 

lillii

@protes  

deine Vorausschau passt, lieber Hade,
hast mich auf den Teppich zurückgeholt
dafür sagt
danke - die Luzie mit lieben Grüßen.


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