Mökki
Der Autor Wolfram Eilenberger hat eine Finnin geheiratet. In seinem Buch "Finnen von Sinnen" schreibt er über den Zauber der Einsamkeit und die Bedeutung des Saunarituals.
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Eilenberger: [...] Die Finnen fahren im Sommer kaum ins Ausland, sie verbringen einen Großteil der fast drei Monate dauernden Sommerferien hauptsächlich in diesen Waldhütten [mökki genannt]. Sie brauchen den Sommer, um sich mit ihrem Land zu versöhnen und die Liebe zu ihm zu erneuern. Den Kindern wird das Leben in der Natur beigebracht: Orientierung im Wald, Angeln im See, Hüttenbauen. Auch für Touristen kann eine Reise in eine mökki eine Reise zu sich selbst sein. Wenn man dort alleine mit der Familie oder dem Partner im Wald sitzt, ist man schon zurückgeworfen auf sich selbst. Da gibt es kilometerweit keine Nachbarn, man ist völlig einsam. Man kann gar nicht anders, als über sich selbst nachzudenken. Das Schöne an der Natur ist, dass sie auf die Fragen, die sich einem stellen, nicht antwortet.
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Wolfram Eilenberger ist Korrespondent für das Magazin "Cicero", Autor mehrer Bücher und Inhaber einer DFB-Trainerlizenz. In seinem neuen Buch "Finnen von Sinnen" (Blanvalet Verlag, 256 Seiten, 16,95 Euro) beschreibt er, wie er sich erst in eine finnische Frau und dann in deren Heimat verliebte. Derzeit unterrichtet Eilenberger in Toronto Philosophie.
aus... Reiseliteratur: "Finnland erschien mir wie eine Tiefkühl-DDR" (von Jessica Braun), ZEIT ONLINE, 14.05.2010 10:52 Uhr
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