Meine Winterflucht , Sumatra


Ich bin über 70 Jahre und reise jeden Winter nach Asien. Immer eifach einen Flug buchen und los geht es. Letztes Jahr war mein Sohn mit. Er muste aber dann wieder heim ( Arbeit hat gerufen ) Ich flog weiter nach Indien ,Goa .wo ich meine Winterflucht verbrachte
Buki Lawang und der Toba See liegen auf Sumatra[size=16][/size]


Uran- Utans in Buki Lawang.trautel(trautel)



Der Flieger aus Kuala Lumpur hatte Verspätung und mit dem öffentlichen Bus nach Buki Lawang zu fahren war es zu spät.
Also handelte ich mit einem Taxifahrer, der uns dann
dort hin brachte. Etwas teurer als der Bus, aber besser als Schlafen in Medan. Angekommen wollte man uns natürlich gleich in ein teures Hotel unterbringen, aber nicht mit mir. Ich suchte mir einen Guide, der uns samt Gepäck in eine preiswertere Unterkunft brachte. Wir stolperten im Dunklen
hinter ihm her. Der Weg war ein unebener Waldweg und Bernd maulte über ganz Indonesien. Aber wir wollten doch etwas sehen, wo sehr wenige Touristen hinkommen und schon gar keine geführten Rundreisen. Es war aber auch ein langer Tag und wir waren recht schaffend müde. Doch
der Wirt war sehr freundlich und nach einem guten Essen, war die Strapaze vergessen.
Buki Lawang ist ein kleines Dorf an einem reißenden Bach. Durch einen Bergrutsch, im Jahre 2003, geschah hier ein schweres Unglück. Das halbe Dorf und fast alle Unterkünfte wurden weg geschwemmt, 300 Menschen fanden den Tod. Langsam, sehr langsam entstehen wieder neue Unterkünfte und einige Bretterbuden Shops. Die Besonderheit in diesem Dorf ist die Rahe-Station für Uran- Utans. Viele Indonesier halten sich diese aussterbende Menschenaffenart als Haustiere.
Das ist natürlich verboten und so kommen die Tiere in die Auffang-Station. Sie leben in den Wälder um das Dorf und werden täglich 2 Mal gefüttert. So wurden schon 165 Tiere ausgewildert und der Natur zurück gegeben. Es werden Uhrwaldtrips angeboten, aber aus früheren Besuchen
weiß ich dass, das eine schweißtreibende Angelegenheit ist. Es reicht wenn man die Fütterung sieht.
So gingen wir dem Bach entlang zu einer Fähre. Die aber den
Namen nicht verdient. Es ist kleiner wackeliger Kahn und man
braucht schon etwas Mut mit ihm über den reißenden Bach zu
schippern. Auf der anderen Seite haben die Wildhüter ihr Haus.
Mit einem Eimer Milch und einem Rucksack Bananen ging es
endlose Stufen hinauf. Es war schwül warm, aber der Aufstieg
lohnt sich.
Kaum waren wir an der Plattform, da kam auch schon der erste Uran Utan mit Baby unter dem Arm. Genüsslich schlabberte er seine Milch aus einem Metallbecher.Als er dann seine Bananen bekam,kamen viele kleine Affen um an dem Mahl teil zu haben. Aber unsere Uran Utan- Mama
fegte sie alle mit ihrem langen Arm weg. Man kann nur staunen wie leicht diese gewaltigen Tiere,von Baum zu Baum verschwinden. Ein etwas Ängstlicher kam nicht an uns vorbei, der Wärter
ging zu ihm und mit einem Sprung landete er auf dem Rücken des Wärters
und ließ sich zur Futterstelle tragen. Plötzlich ein Geschrei, einige kleine
Affen durchsuchten den Rucksack und verschwanden blitzschnell mit
einem Bündel Bananen. Nach der Fütterung
hingen einige der Menschenaffen hoch oben in den Bäumen und kratzten die letzten Reste aus der Bananenschale. Die Wärter werden nur
spärlich vom Staat bezahlt und manchmal ganz
vergessen. Trotzdem setzen sie sich täglich für die Tiere ein. Ich kann
dies Menschen nur bewundern.

Tobasee
Nach drei weiteren Tagen fuhr en wir mit einem kleinen Touristenbus
nach Medan zurück. Das ist wieder die unangenehme Stadt. Sie ist
schmutzig ,laut und kaum saubere Unterkünfte.Wir gönnten uns den
Luxus und ließen uns im 5 Sterne Hotel absetzen. Ein Behinderter
und eine Seniorin ,das gab gleich Discount. So bezahlten wir für die
Nacht und ein super Frühstück ganze 36 €. Da war der Aufenthalt in
Medan doch besser zu ertragen. Nächsten Tag ging es mit dem
öffentlichen Bus, 4 Std., an den Tobasee. Die Busse sind sehr billig
,aber nur für kleine und dünne Asiaten gebaut. In solchen Fällen nehmen wir uns jeder 2 Plätze und schon passt es mit unseren langen Beinen. Für meine kleine Freundin hatte ich ein Fotoalbum machen lassen. War das eine Freude!Sie ist 11 Jahre alt und ein Waisenkind,dass bei der Tante
aufwächst. Wir konnten uns gleich zwei Bungalows aussuchen. Direkt am See, warmes Wasser und große Zimmer für 5€.
Der Tobasee ist ein Kratersee mit sehr sauberen Wasser,900 Meter hoch und von Bergen umgeben.
Mitten im See die Insel Samosir. Darauf das kleine Dorf Tuk Tuk mit unzähligen Restaurants und Unterkünften. Aber mit sehr wenig Touristen. Die Menschen (der Stamm der Bataks) sind
Christen. Beerdigen aber ihre Toten noch nach alter Sitte. Je reicher ein Toter war um so höher wird er beerdigt Also näher am Himmel. Überall stehen diese Gräber, die eher Wohnhäusern gleichen.
Der See ist für die Menschen Waschmaschine ,Spülmaschine“, Badezimmer und ein Platz an dem man sich trifft und redet. Sie kommen mit großen Schüsseln auf dem Kopf und waschen und spülen. Ganz nebenbei werde auch noch Kinder und Mopeds gewaschen.
Eine Grundschule gibt es auch, 6 Jahre ist Schulpflicht. Danach
kann man eine weiterführende Schule, im nächsten Ort
besuchen.Die dann aber Schulgeld kostet. Mittlerweile gibt es
auch einige Internetkaffees und einige kleine Reisegruppen. Die
aber immer nur brav ihrem Guide hinterher laufen.
Wir kamen, wie jeden Abend zu unserer Jenny zum Essen. Es ist
ein kleines Lokal mit sehr gutem Essen. Ein Gruppe Deutsche mit Guide sitzen schon da und maulen uns an: DAS IST EINE GESCHLOSSENE GESELLSCHAFT. Sie glaubten wohl wir
lassen uns vertreiben, grins......Jenny machte ihnen klar dass
wir Stammgäste sind.
Tobasee ist immer eine Zeit zum Ausruhen, schwimmen,
lesen und auch mal einfach dem Nachmittag regen zusehen.
Tagestemperaturen sind so um die angenehmen 24 Grad, der
See hat 23 Grad. Es ist nie zu heiß.
Hier trennten sich dann unsere Wege. Bernd blieb hier und
ich flog weiter nach Bangkok. Gleich als ich weg war bekam
Bernd eine Frau angeboten, die er auch gleich mit nach
Deutschland nehmen soll. Das sind so die Vorstellungen der
Indonesier.
Ich kann nur alles Senioren raten : Reist und seht euch andere Kulturen an. Alle Asiaten haben Respekt vor dem Alter .
Trautel

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Kommentare (5)

Traute Ach wie ist das Leben schön, Länder, Menschen, Neues sehn!
Das ist wirklich schon exotisch für mich.
Das ist interessant, wie leben die Menschen, wie kleiden sie sich, welche Bräuche haben sie , was und wen verehren sie.
Wie erwerben sie ihren Lebensunterhalt.
Es war mir ein Vergnügen Deinen Beitrag zu lesen.
Mit freundlichen Grüßen,
Traute
ehemaliges Mitglied ein toller reisebericht,es gehoert auch viel mut dazu solche
reisen zu unternehmen.
mit einer faehre ueber den stausee von itaipu hatte ich auch
so meine probleme. ein alter rostiger khan. wo ich rueckwerts
rauffahren musste. nach dem ablegen, habe ich mich umgesehen
und mir kam das grausen.
lg.basta/helmut
ps:das war in paraguay.
liwo63 Hallo....welch eine Freude von Sumatra lesen zu können! Danke für den Bericht.
Eigentlich wollten auch wir zum 4. mal im Jan. dorthin fahren, aber eine Knie OP hat mich daran gehindert ( wir sind dann nach Marokko gereist) Bukit Lawang kennen wir gut. wir waren das letzte Mal vor dem gr.Rutsch dort. Wir sind dann über Brastagi (Schwefelquellen und Sibayakbesteigung) zum Tobasee gereist. wir wohnten immer im guesthouse "Theyssa" Ambarita, mit der Besitzerin bleiben wir in ständigen Kontakt. Bei unserer 2.Reise haben wir eine Fam. aus Siantar kennengelernt. Die jg.Frau hat nach ihrem Deutschstudium 18 Mon bei uns gelebt... Ganz sicher werden wir bald wieder dorthin reisen...ich freue mich schon drauf.
Übrigens ...die Affenstation auf Borneo ist auch eine Reise wert .Selamat tingal....LGLILO
Komet mit großem Interesse habe ich Deinen wunderbaren Bericht über Sumatra gelesen. Ich habe einige Jahre in Südamerika gelebt und es erinnert mich an so manche Gegebenheit. Allerdings war ich noch einige Jährchen jünger.Danke, dass Du uns an Deiner Reise hast teilnehmen lassen.

Viele Grüße sendet Dir Ruth.
Maritt wahrlich, welch ein interessanter Bericht.
Und mit ein Bisschen Wehmut muss ich eingestehen, wohl dem, der mit 70 Jahren den Mut zu solch einer nicht pauschal organisierten Reise hat.

Aber ich nehme an, Du besuchst Asien schon mehrere Jahre, so dass Du Dich mit bestimmten landestypischen Gegebenheiten auskennst.

Also, wenn Du wieder mal über solche mutigen Aktionen berichten kannst, werde ich gerne Dein Leser sein.
Vielleicht hilft es mir...-:)))

Grüßchen von
Maritt

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