MEINE KINDER

ich sitze auf meinem lebensstuhl,
mein lebensbuch in meiner hand,
blättere durch zerrissene,
mit blut und tränen bedeckte seiten
von fast 40 jahren.
aus ihnen steigen
traurige, verletzte, einsame
ängstliche, hilflose kinder.
es ist
als zerreißt all ihr leid
mein innerstes.
sie mussten sich verstecken
hinter schmutz und lügen,
konnten damals nicht leben,
weil niemand ihnen geborgenheit
und wärme gab.
die kinder sitzen und stehen
um mich herum,
ich habe noch nie
so viel not und schmerz
auf einmal gesehen.

wieso können jedes jahr
die blumen wieder blühen,
die bäume wieder grünen,
die sonne wieder scheinen,
wenn niemand
die kinder beschützt?
                                              taralenja
 


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Kommentare (8)

taralenja1.11.

SO VIEL LEBENDIGKEIT

sie lieben die blumen
die lachenden herzen
meiner inneren kinder
und wo sie gepflückt
wachsen durch starke wurzeln
neue blumen nach
die blüten leuchten im morgenrot
feucht und verschlafen
trotzen der heißen mittagssonne
und dürsten nach der abendkühle -
so viel lebendigkeit!

lillii

Liebe Taralenja,
ich glaube zu wissen, welche Kinder Du meinst,
ich habe Deinen Namen aus Deiner VK eingegeben und bin so darauf gekommen,
es muss schrecklich für diese unverstandenen Kinder gewesen sein, nach dem ich nur etwas gelesen habe.
Ich weiß aber auch noch nicht viel, ich werde weiter lesen.
Gut, dass Du den Mut hast, es öffentlich zu machen.

vielleicht verstehe  ich Dich auch falsch....?

liebe Grüße Luzie

taralenja1.11.

@lillii  

liebe lillii oder darf ich luzie schreiben, weil mir dein name so gut gefällt.
was ist eine vk? wenn du mir schreiben könntest, wie ich eine pn schreibe, dann könnte ich etwas ausführlicher erklären. ich habe bis jetzt immer nur geantwortet.
hg taralenja

lillii

@taralenja1.11.  
natürlich darfst Du Luzie sagen,
ich werde versuchen in einer PN (persönlichen Nachricht) Dir zu erklärem, wie Du es geht, es ist gar nicht schwierig
Gruß Luzie

Rosi65

Liebe taralenja,

symbolisieren diese Kinder in Deiner Fantasie vielleicht Deine unerfüllten Traeume und Sehnsuechte, die Du Dir, wie fuer immer an einem Stuhl gefesselt und geknebelt, nie erfüllen konntest? 
​​​​.
Herzliche Grüße
   Rosi65

 

Syrdal

Liebe taralenja, dein Gedicht habe ich nun etliche Male mit großer Aufmerksamkeit gelesen… Du berichtest darin von „mit Blut und Tränen“ getränkten Seiten deines Lebensbuches und von „traurigen, verletzten, einsamen, ängstlichen, hilflosen Kindern“, die sich hinter "Schmutz und Lügen" verstecken mussten. Nun sitzen und stehen sie um dich herum und du hast noch nie „so viel Not und Schmerz auf einmal gesehen“. Was du „erzählst“ bedrückt! Aber, liebe taralenja, ich verstehe dein Gedicht nicht, es fehlt mir der Bezug zu all dem, was dich bewegt hat, dieses Gedicht so schmerzvoll zu formulieren. Also habe ich Fragen: Vierzig Jahre Blut und tränen… weshalb? Was genau meinst du mit deinen „Kindern“? Ist das eine Metapher oder meinst du wirklich deine Kinder? Und wenn Ja, warum sind die Kinder traurig, verletzt, einsam, ängstlich und hilflos? Wo warst du mit deiner sie beschützenden Liebe? Warum mussten sich die Kinder verstecken, auch noch hinter Schmutz und Lügen? Warum bekamen sie keine Geborgenheit und Wärme? – All das wird mir aus dem Gedicht nicht deutlich, ich kann es also nicht verstehen, kann den Zusammenhang und Hintergrund nicht ausmachen.

Es liegt wohl an meinem eigenen Unverständnis, aber vielleicht kannst du all dies ja aufklären...

...hofft
Syrdal

taralenja1.11.

@Syrdal
hallo syrdal,
ich danke dir für deine offenen worte. im forum unter kunst und literatur habe ich einen kurzen einblick in meine bücher gegeben und habe mich bemüht, keine schleichwerbung zu machen. ich kann dir, wenn du möchtest, etwas in einer persönlichen nachricht schreiben. aber bitte verstehe, dass ich dich gern erst näher kennenlernen möchte. ich würde mich freuen, wenn du mir mal hinweise zu beiträgen von dir schreiben könntest. so kann ich dich vielleicht besser kennenlernen.
hast du meine neuvorstellung gelesen?
übrigens war ich vor ganz vielen jahren in vogelsberg in einer rehaklinik. gibt es die noch?
hg taralenja
(autorenname: liane michauck)

Syrdal

@taralenja1.11.

Liebe taralenja, aufgrund deiner Hinweise habe ich den persönlichen Hintergrund zu deinem Gedicht kennengelernt. Es bedarf meinerseits nunmehr keiner weiteren Erklärung, denn Sinn und Aussage des Gedichtes sind mir dadurch freilich jetzt klar.

Einen meiner Beiträge kannst du gerne gleich aufrufen: z.B. rechts in der Themenleiste das Gedicht bzw. den Titel „Blaugrüner Schimmelpilz“. Und wenn du es geöffnet hast, sind über der Themenleiste rechts oben noch einige weitere Titel von mir aufgeführt.

Zu deiner Frage nach der Rehaklinik im Vogelsberg: Wenn du die Oberwaldklinik meinst, auch als Vogelsberg Klinik Grebenhain bezeichnet, existiert diese noch immer und ist wohl stets recht gut frequentiert...

Einen entspannten Abend wünscht dir
Syrdal  


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