Maienlied

Noch singen sie, die sanften Nachtigallen.
Noch zieht ihr Lied voll Sehnsucht durch das Tal.
Erinnerungen in mir widerhallen.
Mein Herz, es klopft und klagt: Es war einmal.

Doch träumt der Frühling seine Blütenträume
und Leben sprießt mit frischer Macht.
Ich fühle mich als Blättchen grüner Bäume,
bin ich doch eins mit all der Frühlingspracht.

Süß singen sie, die sanften Nachtigallen.
Wie zieht ihr Lied voll Sehnsucht durch das Tal!
Wenn auch im Herbst die Blätter wieder fallen,
jetzt grünt der Mai - reich wie beim ersten Mal.


Rosmarie Schmitt
3.5.16

Anzeige

Kommentare (12)

2.Rosmarie Liebes Immergrün,

wie du empfinde ich den Gesang der Nachtigall als etwas ganz Besonderes. Ich erkenne sie sogar sehr leicht und das, obwohl ich ein ausgesprochen schlechtes akustisches Gedächtnis habe. Aber Nachtigallen singen halt wie... Nachtigallen. Besonders wenn sie dieses ziehende, klagende Fiepen von sich geben, könnte ich vor Glück vergehen...

Ich würde dir so sehr gönnen, wenn sich doch wieder mal eine zum Vorsingen bei dir vorbeibequemte!

Für deine lieben, lobenden Worte danke ich dir besonders!

Liebe Grüße
Rosmarie
immergruen habe ich leider nur in einem einzigen Frühjahr hören dürfen.
Ihre bezaubernden Melodien gehen mir seitdem nicht aus dem Kopf und ich beneide Dich, wenn Du in diesen Genuss kommen durftest.
Wie immer finde ich Dein Gedicht so bezaubernd wie den Nachtigallengesang.
das immergruen
2.Rosmarie "...nicht umsonst ist die Farbe der Hoffnung, das Grün.

Und jene zarte Hoffnung schwebt in deinen feinen Zeilen..."

Liebe Uschi,

Du machst mich auf etwas aufmerksam, was mir vorher noch nicht mal aufgefallen war: Ja, stimmt, grün ist die Farbe der Hoffnung!
Kein Wunder, dass ich grün so sehr liebe, vor allem das Grün in der Natur!

Dass du sogar findest, dass diese "zarte Hoffnung" auch aus meinen Zeilen spricht, freut mich immens! Vielen lieben Dank!

Dir und allen hier einen schönen Abend und liebe Grüße
Rosmarie
2.Rosmarie Liebe Luzie,

ist das ein zauberhaftes Lied! Ich bin richtig hin und weg!

Du glaubst es vielleicht nicht, aber ich kannte es nicht. Möglicherweise habe ich es als Kind schon mal vernommen. Aber gelernt habe ich es nie. Und schon gar nicht habe ich es jemals so zauberhaft gesungen gehört wie von Herman Prey (den mag ich sowieso besonders)!

Es ist einfach köstlich und du hast mir eine große Freude damit gemacht!
Vielen, vielen herzlichen Dank!
Und liebe Grüße
Rosmarie
2.Rosmarie Liebe Angelika,

dass du meine Zeilen als "poetisch" empfindest, wärmt mir das Herz! Dankeschön! Denn gerade diese zarten Gefühle beim Anblick des wunderschönen, wiederkehrenden Maiengrüns hätten poetische Worte verdient. Aber wann kriegt man so etwas schon hin?

Deinen Gedanken "...dass wir immer wieder Kraft aus dem Kreislauf der Natur schöpfen können. Das ganze Jahr über- nicht nur im Mai. Man muss es nur erkennen können." kann ich nur zustimmen. Man muss es nur erkennen können, das heißt, man muss innerlich still genug sein, um schauen zu und sich dem Schönen in der Natur hingeben zu können.
Oft schaffe ich dies im Alltag nicht. Aber ich arbeite daran und wünsche es mir!

Vielen lieben Dank für deine einfühlsamen Worte!

Liebe Grüße
Rosmarie
2.Rosmarie Lieber Syrdal,

woher nimmst du nur diese Fähigkeit, dich derartig stimmig in die Gedicht-Gefühle und -Intentionen anderer hineinzuversetzen? Wie oft habe ich in deinen Antworten schon das gelesen, was der Autor des Gedichts wohl bezweckt und angepeilt, aber doch nicht perfekt erreicht hatte!

Ja, für mich wäre es einfach wunderbar, wenn ich mit meinen Zeilen eine Art "Kraftquell für all das, was in den vielen durchlebten Zeiten geschah... und dem noch immer "grünen Blättchen" künftig begegnen wird" erlebbar machen könnte!

Dass dir diese Reime als Pfingstgruß genau richtig kamen, freut mich besonders! Ich danke dir sehr!

Dass du mein Gedicht als "liebevoll" empfunden hast, macht mich tief froh. Ich versuche immer, die Welt mit liebevollen Augen zu sehen. Aber das gelingt mir nicht immer. Wie oft lasse ich mich noch von traurigen oder negativen Erfahrungen in eine negative Sicht ziehen. Dabei ist meist ja auch in allem Unerfreulichen Gutes verborgen, das man durch die richtige Betrachtung hervorlocken könnte...

Vielen herzlichen Dank und liebe Grüße
Rosmarie
uschipohl nicht umsonst ist die Farbe der Hoffnung, das Grün.

Und jene zarte Hoffnung schwebt in deinen feinen Zeilen

fabelhaft und wunderschön
herzliche Grüße
uschi
lillii als ich Deine wohlklingenden Verse las, kam mir dieses in den Sinn und ich habe es gleich vor mich hingesummt...


Wenn die Nachtigallen schlagen
Ei, wem sollt es nicht behagen?
Tjo, tjo, tjo, tjo
Tü, tü, tü, tü
Zier, zier, zier, zier
Tjo, tjo, tjo, tjo
Ei, wem sollt es nicht behagen?

Auch die Frösch in ihrem Lachen
Hört nur was für Lärm sie machen:
Quack, quack, quack, quack
Qua, qua, qua,qua
Quack, quack, quack, quack
Qua, qua, qua,qua
Hört nur was für Lärm sie machen.

Mancher fängt wohl an zu singen,
Und er meint es müsse klingen:
Tjo, tjo, tjo, tjo
Tü, tü, tü, tü
Zier, zier, zier, zier
Tjo, tjo, tjo, tjo
Ja, so meint er, muß es klingen.

Doch es klingt wie Froschgequacke
Und wie aus dem Dudelsacke
Quack, quack, quack, quack
Qua, qua, qua,qua
Quack, quack, quack, quack
Qua, qua, qua,qua
Ja, wie aus dem Dudelsacke!

(1844) Original-Titel: Nachtigallen und Frösche
auf eine Schlesische Volksweis


ich lernte es in den ersten Schuljahren und es saß noch

hoffentlich gefällts Dir

lieben Gruß
Luzie
Tulpenbluete13 ein wunderschönes poetisches - auch ein wenig melancholisches- Maiengedicht, dass für mich zum Ausdruck bringt, dass wir immer wieder Kraft aus dem Kreislauf der Natur schöpfen können. Da ganze Jahr über- nicht nur im Mai.
Man muss es nur erkennen können.

Danke für diese Zeilen.Sie haben mich beschwingt und erfreut.

Einen lieben Gruss schickt Dir
Angelika
Syrdal
...ein fein schwingendes Gedicht voller lebensnaher Emotionen, die sogleich dazu einladen, eigenes "Mai-Erleben" gedanklich wiederzubeleben, gleichsam als Kraftquell für all das, was in den vielen durchlebten Zeiten geschah... und dem noch immer "grünen Blättchen" künftig begegnen wird. - Ein liebevolles Gedicht, das zur feierlichen Pfingsstimmung gerade recht kommt und der einsamen Seele tief ins Innere strahlende Freude vermittelt.
Danke und liebe Grüße
Syrdal

2.Rosmarie Lieber Gerd,

hier in den Altrheinauen gibt es noch Nachtigallen in Fülle. Aber in der Südwestpfalz, wo ich gern bin und die Wälder und vielen kleinen Seen genieße, habe ich wie du noch keine gehört. Dabei müssten sie dort auch schönen, passenden Lebensraum finden...

Dafür singen, wie du es sagst, jede Menge anderer Vögel. Ein Genuss ist auch das!

Ich danke dir für deine nette Antwort und wünsche uns ein offenes Ohr für die Vogelstimmen-Freuden des Mais!

Liebe Grüße
Rosmarie
ehemaliges Mitglied Leider höre ich die Nachtigall nicht singen, dafür eine Vielzahl anderer Vögel, die wohltuend in ihrer Hochzeit den Klang der Natur bereichern.

Herzliche Grüße
Gerd

Anzeige