Life is live ..


An einem Sonnentag wirst du geboren,
erblickst mit einem Schrei das Licht der Welt,
irgendwie wurdest du wohl auserkoren,
um zu tun, was Anderen gefällt.

Du lernst laufen, sprechen und essen,
und noch so manch andere Pflicht,
wirst dann sofort daran gemessen,
ob du es begreifst oder auch nicht.

Du gehst zur Schule, um weiter zu streben,
Rechnen, Schreiben, Physik und Chemie.
Alles versuchst du dort zu geben.
Auf der Strecke bleibt meist die Fantasie.

Durch die Zeit wirst du nun getrieben,
dein kleines Hirn wird mit Daten gefüllt.
Du kannst es nun hassen oder lieben,
letztlich wird doch mit dir nur gespielt.

Du sollst für dich selber lernen!
So wirst du oftmals ermahnt!
Vom rechten Pfad sich niemals entfernen,
weil man nur so sein Leben plant.

So vorbereitet und mit grossem Elan
betrittst du sodann die Arbeitswelt.
Bis jetzt hast du ja noch nichts getan -
Ab heute jedoch arbeitest du für Geld!

Du spürst gleich den Unterschied,
ob arm du bist oder auch reich.
Jeder ist seines Glückes Schmied!
Leider sind nicht alle Menschen gleich.

Wenn du wohlhabend schon geboren,
spürst du kaum den Frust, die Last.
Als Armer, hast du da nichts verloren,
weil du ja nicht in das Schema passt.

Du willst nun kein Schmarotzer sein,
darum musst du, wie jeder andere dienen!
Lässt dich auf jede Arbeit ein,
kennst auch keine sozialen Schienen.

Du arbeitest meist für die Katz,
doch wirst du dabei einmal krank,
vielleicht verlierst du den Arbeitsplatz.
Dein Nachfolger sitzt schon auf der Bank!

Du lernst: Der Chef hat immer recht.
Du bist bei dem Spiel doch nur Zweiter.
Wehrst du dich aber, geht es dir schlecht.
Da ist kein Platz auf der Karriereleiter.

Du wirst dann zum Bücker oder Kriecher -
oder du wirst halt arbeitslos.
Es sei denn, du hast den richtigen Riecher
und spielst selbst den großen Boss.

So vergehen dabei deine besten Jahre,
du rackerst nur noch für Hungerlohn,
Und deine ersten grauen Haare
freuen sich schon auf die Pension.

Doch Pension, das ist doch nur ein Wort,
das Alter reißt dich in ein tiefes Loch.
Die Felle schwimmen dir langsam fort.
Pension? Gibt es die wirklich noch?

Wenn ja, dann freu dich an ihr,
wenn nein, kannst du auch nichts tun.
Bezahlt hast du ja immer dafür,
ein Privileg bleibt dir: Dich auszuruhn.

Bist du nun gesund und hast Geduld,
bekommt ja alles noch mal einen Sinn.
Doch bist du krank, hat niemand schuld.
Du wirfst dann nur noch dein Leben hin.

Es war ja doch wohl nur ein Traum,
so siehst du es aus deiner Sicht.
Lebenswert war es so manches Mal kaum.
Vom Tod bekommst du die Antwort nicht!

Du wurdest geboren, um zu sterben,
dein Leben war doch nur ein Zwischenspiel.
Wolltest du dich dafür bewerben?
Freund, dies ist kein Anfang, es ist das Ziel!

 
©by H.C.G.Lux


Anzeige

Kommentare (7)

2.Rosmarie

Lieber Pan,

Jürgen sagt es: "Ein bisserl düster..."

Da ich leider keinen Dialekt kann (was ich sehr bedaure), empfinde ich dein Gedicht als ein bisschen arg melancholisch. Aber ja, man kann die Realität auch so sehen und einordnen.

Trotzdem bin ich dankbar dafür, dass mein Lebensgefühl normalerweise ein anderes ist.

Dir liebe Grüße
Rosmarie

JuergenS

a bisserl düster is des scho, aber wie du meinst.

Pan

Ach Jürgen, sag mir: war das Leben jemals anders?

"Offene Fragen
aus dem Dunkel erwacht.
Auch sonnige Tage
enden mit der Nacht."


mit einem Lächeln,
Horst

JuergenS

@Pan  
ja, aber ich will die positiven Dinge lieber überhöhen, weil sie in der Minderheit sind. 

Ich hab ja auch entdeckt, dass ich Ziele kreieren mußte und verfolgen, die für mein Naturell nicht ohne Kraftanstrengung erreichbar waren.

passt scho

JuergenS

@JuergenS
allerdings bin ich in einem Jahr der Sonne an einem Sonntag geboren und hab ein gedächtnisschonendes Geburtsdatum: 1949=1.9.40.

aber hat mir nicht direkt genützt.
😏 

JuergenS

@JuergenS

der gag mit meinem Geburtstag ist missglückt:

Es muss heißen: 1940=1.9.40  

Pan

Ja Jürgen, wie sagt der Kölner:
"Et kütt wie et kütt ..."


Anzeige