Warum hat sie keiner das Lieben gelehrt?
Das Schmusen, das Kosen, das Schmeicheln?
Die Mutter meinte, es sei verkehrt!
Man sollte ein Mädchen nicht streicheln.

Es sollt` eher lernen, sich einzufügen
Nicht nachzufragen, den Blick zu senken
Stets freundlich zu sein und nicht zu lügen
Dem Alter ehrende Achtung zu schenken.

Das hat sie getan. Doch es hat ihr gefehlt,
Nicht von Liebe berührt zu werden.
Sie hat das auch ihrem Liebsten erzählt,
Der meinte, das sei so auf Erden.

Er hatte es auch nicht anders erfahren,
Vermisste es nicht und lebte dahin
Bis sie sich fragte, nach vielen Jahren,
War das mein Leben und war es sein Sinn?

Kann sie denn jetzt, wo alles vorüber,
Darüber klagen, dass ihr etwas fehlt?
Schweigend legt sie den Schleier darüber,
Und grübelt weiter, obwohl es sie quält.

immergruen



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Kommentare (16)

omasigi ich habe gerade Deinen Beitrag gelesen.
Mir faellt auf, dass Du den Vater der kleinen Lotte nicht erwaehnst. Ist die Mutter allein erziehend? Dann koennte auch eine Portion Eifersucht eine Rolle spielen.
Lad doch mal die Nachbarin mit Tochter zum Kaffee ein, vielleicht kann das helden, dass sich die Lage entspannt.

gruss
Sigrid
ehemaliges Mitglied dass die junge Mutter von Max' gleichaltrigem Nachbarskind (4) ihrer Kleinen immer wieder das Spiel mit Max in unserem großen Garten verbietet. Sie reißt sie mitten aus dem Spielen heraus, das Mädchen wird dann unter den "Mama-Arm" geklemmt lauthals brüllend weggetragen. Einen realen Grund, der zu verstehen wäre, gibt es zumeist nicht. Oft steht die Kleine am Gartenzaun, wagt sich aber nicht an das offene Törchen, weil dann Mama käme, um sie auszuschimpfen!! Ich kann ruhig anbieten, dass Lotte bei uns spielen kann, bis die Mama vom Einkauf zurück kommt - gibt's nicht!

Morgens darf meine Tochter mit ihrem Sohn auch Lotte in den Kindergarten bringen, weil Lottes Mama früh zur Arbeit muss. Inzwischen hat sich die Kleine morgens abgewöhnt, grundsätzlich zänkisch und weinerlich mit Max umzugehen. Sie spielen bis zur Abfahrt lieb und verständnisvoll miteinander, ganz wie man normalerweise Kinder in dem Alter miteinander umgehen sieht. Wir beiden Erwachsenen haben schon so manches Mal die Kleine nicht nur bedauert. Aber Lottes Mama darauf anzusprechen würde heißen, sie angreifen. Also dem Kind zuliebe besser nicht?!

Wir wissen inzwischen, dass die junge Frau selbst von ihrer eigenen Mutter als Kind und Heranwachsende nicht gut behandelt wurde. Sie lebt das offenbar mit ihrer eigenen Tochter genauso aus, hat vielleicht auch Bedenken, mich als "alte" Mutter bzw. Oma an der Seite ihrer Tochter zu sehen. Sie könnte, wenn sie nur wollte, jeden "trockenen" Tag sehen, wie auch ich mit Max und Zoe im Garten umgehe.

So oft wir uns über Lotte und ihr Zuhause unterhalten - wir spüren beide, dass dort etwas falsch läuft. Wir hoffen so sehr, dass die Kleine nicht in ein liebloses Erwachsenenleben stolpert ...

Gestern haben Max und Zoe es herrlich gefunden, als ich mir immer neue Reimworte ausgedacht hatte, um ihnen irgendetwas zu erzählen. Sie konnten gar nicht genug bekommen.
Geschichten vorlesen oder selbst erfundene zu erzählen - sie kleben förmlich an einem!

Ich hoffe, ich kann das noch lange genießen ...
nnamttor44 - Uschi
omasigi Interesse lese ich hier eure Kommentare.
Hier in PY gibt es viele Siedlungen von Amish Poeples. Zunaechst erkennt man sie an ihrer Kleidung.
Wenn man naeher kommt an dem duesteren Gesichtsausdruck auch bei jg. Frauen.
Wir gehen oefters in ein kleines Lokal zum Essen wenn wir unterwegs sind. Das wird auch von den Amish besucht.
Die Eltern bestimmen wer wenn heiratet und da spielt Liebe keine Rolle.
Nur sehr schwer kommt man mit diesen Menschen einen Kontakt. Da ich stets Hosen trage bin ich in ihren Augen unglaeubig.
Schon die kleinen Kínder unterstehen dem strengen Regiment ihrer Eltern. ( so wie sie es selbst erlebt haben )
Es gibt aber inzwischen Jugentliche die rebellieren und versuchen ausserhalb ihrer Gemeinschaft zurecht zu kommen. Was fuer sie sehr schwer ist.
Besonders diese suedliche Mentalitaet wo man sich umarmt und mit Kuesschen begruesst ist fuer sie ungewohnt.

einen guten Start in die neue Woche.

omasigi
Monioma Sehr oft ist es dann die Oma, die den Kindern das gibt, was sie eventuell zu Hause vermissen! Denn sehr oft sind die Eltern eingespannt im Berufsleben, oft auch Alleinerzieher, es fehlt die Zeit!
Ich bin deshalb auch sehr froh, dass ich all das, was vielleicht fehlte, meinen Enkelkindern geben konnte und noch heute geben kann! Auch wenn sich die Themen im Laufe der Jahre geändert haben ! Aus Märchen und selbst erdachten Geschichten gibt es Diskussionen über Smartphones, PC, Kleidung, Schuhe, Freunde usw. Doch es ist schön, wenn man sich dieses Vertrauen aufgebaut hat!
Denn oft muss man sich eingestehen, dass vieles bei den Enkelkindern nachgeholt werden kann, was man eventuell bei den eigenen Kindern versäumt hat!
Liebe Grüße
Monioma
pusteblume wenn eine Mutter mit ihrem Kind nicht zärtlich sein und nicht schmusen konnte, ist der Erwachsene auch sehr zurückhaltend. Das ist unendlich schade.

Pusteblume
werderanerin die auch noch mit dazu beiträgt, dass man kein "Auge" oder schon gar keine Zeit mehr für Andere hat.
Sehen wir uns doch mal genauer um, dann stellen wir doch fest, dass diese kalte "Ellenbogen,-und Egoistengesellschaft" dafür verantwortlich ist, dass selbst Menschen, die im Herzen gut und zugänglich sind/waren, zu "Ich - Menschen" werden.
Sie können garnicht anderes, sonst würden sie in dieser absolut materiell geprägten Welt ganz einfach "eingehen". Man schafft sich im Berufsleben Schutzschilder, um "zu überleben" und wenn man großes Glück hat, wird man nicht psychisch krank !!!
Das alles spüren doch auch unsere Kids und vor allem hat diese gefühlslose Welt längst auch Einzug in Kitas und Schulen genommen - da ist doch eher auch schon "Kampf" angesagt und wenn man nicht mithalten kann, weil man die "falsche Kleidung oder den falschen Freund oder die falschen Eltern" hat...., wird man gnadenlos gemobbt...

So sieht es doch im Alltag aus und man kann nur wünschen und hoffen, dass die Kids stark sind, die auch noch mit ihren Eltern reden können, Hilfe und Unterstützung suchen.

Es ist heute keine gute Zeit, finde ich - wir, die viele Jahre schon auf den Schultern haben, können viele Dinge anders einschätzen und demenstpr. reagieren, aber die jungen Menschen sind doch leichte Beute für jedermann - ganz furchrbare Entwicklung !!!

Deshalb ist das familiäre Umwelt so sehr wichtig. Ich werde weiterhin meinen Enkeln mit allem, was ich habe zur Seite stehen und sie unterstützen, materiell aber vor allem mit viel Liebe, zwei offenen Ohren und einem großen Herzen!
Einen schönen Tag wünscht
Kristine
ehemaliges Mitglied das den jungen Müttern draußen beim Spaziergang oder dem Einkaufsweg oft wichtiger ist als ihr(e) Kind(er). Wichtig ist auch, wie sie zu Hause mit ihren Sprösslingen umgehen: wer liest den Kindern denn heute noch Geschichten vor, wobei sie sich an die vorlesende Mutter kuscheln? Dafür gibt es auch Geräte - ohne die Mama oder den Papa!

Was meine Kindheit anging: ich hatte keine Mama, mit der ich kuscheln, schmusen konnte. Sie starb nach langer Krankheit, als ich gerade in die Schule gekommen war. Und die Oma war gebürtig zu Kaisers Zeiten. Sie bevorzugte stets meine jünger Schwester, damals 4 Jahre alt. "Du bist doch schon groß!" bekam ich stets zu hören, wenn ich einmal bei ihr in den Arm oder auf den Schoß wollte ...

Trotzdem oder gerade deswegen war es mir ungeheuer wichtig, meinen Kindern so viel Körperkontakt zu geben, wie sie es wollten und ich sehe es heute an meinem Enkel, dass es gut und richtig war, was ich weiter gegeben hatte und auch heute noch weiter gebe: Liebe, Zuhören, Erzählen, Mitspielen ...

nnamttor44 - Uschi
Allegra An unserem Haus führt der Weg zu einem Kindergarten vorbei. Ich sehe tagtäglich die auf ihr Smartphone starrenden Väter und Mütter, die keinen Blick für ihre Kinder haben, es ist manchmal herzzerreißend anzusehen, wenn sich die Kinder um Aufmerksamkeit bemühen. Da offensichtlich kein Bewußtsein dafür vorhanden ist, ist kaum zu glauben, daß Zuwendung entsprechend später (zu Hause?) stattfindet.
Was ist wohl wichtig und kann nicht nachgeholt werden?

Allegra
werderanerin Ich sehe auch sehr viele (zu viele) Mütter/Väter, die einen Kinderwagen schieben und dabei auf ihr Handy starren. So ist das heute nunmal..., aber ich würde dewegen nicht meinen, dass diese Eltern ihre Kids weniger streicheln und liebkosen. Das wäre einfach zu kurz gegriffen, glaube ich zumindest...und ungerecht.
Einen schönen Tag wünscht allen
Kristine
immergruen im Leben, und nicht immer sind es die eigenen. die zu einem solchen Ergebnis führen, wie ihr es gelesen und kommentiert habt.
Die Erziehung vergangener Generationen ist das Eine. Das Andere ist das, was man auch heute unmittelbar erlebt. Ich bin oft mit dem Bus unterwegs zum Einkauf. Meistens sind junge Frauen mit ihren Kleinen im Buggy dabei.
Die Augen der Mütter liegen nicht auf ihren Kindern. Sie sind fixiert auf ihre Smartphones und schauen ins Leere. Wir haben unseren Kindern doch gezeigt, wie Liebe geht, was es heißt, gestreichelt und liebkost zu werden, und sie geben es offensichtlich nicht weiter. Das ist, finde ich besorgniserregend, aber vielleicht ist es auch nur eine Beobachtung, die ich gemacht habe und in Wirklichkeit ist alles anders.
Dass es der Generation meiner Großeltern so ging, ist Tatsache. Das hat meine Oma so erzählt.
Sie konnte sich nicht lösen.
Meine Mutter wollte nie darüber reden, wie sie das gesehen oder erlebt hat. Da gibt es nur subjektive Wahrnehmungen meinerseits.
Ich bedanke mich für eure Bemerkungen zu diesem Thema und grüße alle!
das immergruen
lillii und genau hinschauen sollte die Frau.. ob die Mutter das Lieben gar nicht lehren konnte, eben, weil sie es ebenfalls nicht gelernt hat.
Nicht nochmal den Schleier drüberziehen, den Fehler der vorigen Generation sollte sie nicht wiederholen.
Sie hat erkannt, dass es falsch oder eben nicht richtig war.
Es ist nicht mehr zu ändern, doch wenn es akzeptiert wird und versucht zu verstehen, besteht nach meiner Meinung die Hoffnung, dass sie selber besser damit umgehen und verzeihen kann, denn verzeihen ist die Voraussetzung dafür, dann braucht es keinen Schleier mehr.

meint (lillii)
Gruß Luzie
ehemaliges Mitglied und grübelt weiter, ob es sie quält. Wenn einem das wiederfahren ist, dann nutzt auch das Grübeln nicht. Allerdings ist es wunderbar zu der Einsicht zu gelangen, dass einem das Geliebtwerden fehlt. Dann ist bald die Lösung gefunden, die Liebe zu lehren, auch wenn man sie nicht "gelernt" hat. Dann kommt sie von selbst zurück.

Liebe Grüße
Traumvergessen
Tulpenbluete13 so aufwachsen zu müssen. Gottseidank ist das jetzt (fast) nicht mehr so und das ist gut so. Denn nur wenn man selbst Liebe erfahren hat,kann man sie weitergeben und erhält sie auch zurück. Das ist ein ganz wichtiger Bestandteil im Leben von klein an und prägt einen Menschen für sein ganzes Leben. Ich bin froh und dankbar, dass mir dieses lieblose Aufwachsen erspart geblieben ist und dass ich all die "Kuscheleinheiten" an meine Kinder und jetzt an die Enkel weitergeben darf und sie auch zurückbekomme.

Sehr nachdenklich stimmendes und für mich tieftrauriges Gedicht, danke liebes Immergrün...

liebe Grüsse
Angelika
werderanerin nein soetwas gab es ganz sicher nicht nur "früher", sondern wird leider in den Generationen weitergegeben.
Es laufen auch heute noch soviele Menschen rum, die garnicht wissen, was Gefühle sind, weil sie es nicht gelernt haben, sie zu zeigen und somit auch nicht weitergeben können.
Wenn ich etwas nicht in meiner frühesten Kindheit bekommen habe, wie soll ich das, was ich garnicht weiß, dass es das gibt....weitergeben? Das geht nicht.
Ich hatte das Glück, Eltern zu haben, wo dieses prüde, kalte Daseinsbild nicht mehr so sehr präsent war und sie in der Lage waren, uns Mädels die notwendige Liebe und die damit zusammenhängenden Gefühle zu zeigen. Dafür bin ich dankbar.
Das haben wir nun an unsere Jungs weitergeben können und auch meine Enkel werden mit viel Liebe, Zärtlichkeit & Zuneigung groß werden, gedrückt, geknuddelt, geküßt...sie sollen auch etwas weitergeben können, was "Gefühl" heißt.

Ich glaube im Übrigen nicht, dass man das echte, ganz tiefe Gefühl der Liebe noch im Alter "erlernen" kann - man hat es oder man hat es eben nicht !
ehemaliges Mitglied solchen früher erwünschten Erziehungsmethoden wurde mir ein Psychisch Kranker, der sein wahres Gesicht sehr gut zu tarnen wusste, zur Seite gestellt. Ich hatte ihn nicht zu meinem Ehemann gewählt!

Man fragt sich ein Leben lang, womit man das "verdient" hätte! Dein Gedicht hat mir einmal mehr ein körperliches Unwohlsein gebracht - doch dafür kannst Du nichts, liebes Immergrün ...
nnamttor44
Roxanna Mädchen früher erzogen. Es stimmt traurig, liebes Immergruen, dein Gedicht. Traurig wegen der Ohnmacht, es nicht ändern zu können und kein offenes Ohr - nicht einmal bei dem Liebsten - dafür zu finden.

Roxanna

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