Kritikon

Es ist nicht leicht in unseren Zeiten,
Ein superfein Gedicht zu reimen,
Denn zu der hehren Lyrik Weiten
Führt ein Weg nur im ganz Geheimen.

Der Regeln gilt es viele einzuhalten,
Sie streng befolgen, so ist das Gebot.
So etwa dichteten unsere Alten:
»Morgenrot, leuchtest mir zum frühen Tod!«

Unantastbar sein, das sei dein Streben,
Denn in der hehren Lyrik Hallen
Wird die falsche Form dir nicht vergeben
Und du bist ganz schnell durchgefallen.

Die heilige Regel steht absolut fest,
Sie kennt schon jeder Gymnasiast,
Sie widersteht auch jedem Härtetest,
Wenn sie nicht in das Schema passt!

Jenseits von Trochäen und der Metrik
Geht dich das Dichten gar nichts an!
Was soll'n dir die Facetten unsrer Lyrik?
Perfektion ist wichtig, streng nach Plan.

Ein Dichter soll sein Werk doch formen,
Doch Wortgewalt hat keinerlei Gewicht.
Es geht heut nur noch um die Normen.
Romantische Gefühle zählen nicht!

Ich rate dir, herzlieber Dichter- und -rin,
ob Sonett, Terzett, ob Ballade du gewählt,
ob Paar - oder Kreuzreim du im Sinn:
Schreib so wie du willst - das alleine zählt!
© H.C.G. Lux,


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Kommentare (9)

ehemaliges Mitglied

Es war auch für mich eine schreckliche Zeit mit einem gewissen Herrn hier im Forum. Seither mag ich selber nicht mehr reimen, ich kann es einfach mehr nicht ... Es war auch egal, ob es ein von mir vor Jahren erdachtes Gedichtchen, das aus einer Situation heraus entstand, oder etwas neu Gereimtes. Es wurde alles niedergemacht! Das Geschehen hat mir die Freude daran verdorben. Vorbei.

Du, lieber Horst, hast es gut beschrieben, wie man zum Dichten, Reimen stehen kann und darf! Es wird nicht Jedermanns Ansicht sein, aber mit Deiner Ansicht sehr einverstanden ist

Uschi

Roxanna

Ich habe es noch nie verstanden, lieber Horst, wie man das, was man gerne sagen möchte, in eine Form "pressen" kann, unter der der Inhalt doch manchmal leidet. Aber jeder sollte einfach das tun, was ihm/ihr Freude macht. In meinen "dichterischen Anfängen" hier, wurde ich mehrmals ziemlich gerügt wegen der Silbenzahl, die nicht stimmte. Beinahe hätte ich die Freude verloren, aber aus einem gewissen "Trotz" habe ich doch weitergemacht. Ein Herr, der schon lange nicht mehr hier ist, schrieb mir sogar, ob es mir nicht peinlich wäre, was ich da einstellen würde. Na ja, Schnee von gestern. Du hast es in deinem Gedicht auf den Punkt gebracht, das, was aus einem raus will, muss man einfach aufschreiben. Ein großer Dank gebührt dir für dieses Mutmachen.

Gestern hatte ich ein Gedicht eingestellt, das ich wieder gelöscht habe, weil Bedenken kamen, ob es etwas "taugt" 😉, also doch ein bisschen kleinlaut geworden. Vielleicht stelle ich es doch wieder ein.

DSC04337.JPG
Herzlichen Gruß, dir und Ingrid ein schönes Pfingstfest wünscht

Brigitte

ehemaliges Mitglied

@Roxanna  
Liebe Brigitte!
Du denkst darüber nach, was Dir "geschehen" ist, was Du erlebt hast. Und wenn die Gedanken sich in Deinem Kopf auch noch reimen, Du von diesen sich reimenden Gedanken einfach angetan bist, wer hätte dann das Recht, diese derart negativ zu beurteilen - und das noch anders, als Du sie selber empfunden hattest?! War so ein HATER dabei, als Du Deine Empfindungen erlebtest? Ist heute leider in Mode!!

Es ist DEIN Gedankengut, entsprechend Deinem Erleben, Empfinden! Niemand hat das Recht, Dich - so wie Du Dich empfindest - als inakzeptabel hinzustellen. Sicher, wenn es anderen schadet, was Du tust, gäbe es einen Grund, sie noch einmal zu überdenken. Aber ein - Dein - Gedicht, so laienhaft es auch sein mag, zu verreißen, mag irgendwann einer Lehrperson in der Schulzeit zugestanden haben. Aber auch in dem Alter schmerzte es ...

Man bekommt immer eine Kritik, wenn man andere seine festgehaltenen Gedanken wissen lässt. Aber so viele Menschen es auch gibt, so viele Ansichten gibt es. Das merkt man hier im Forum oft genug. Aber es ist auch richtig, sich möglicherweise dann noch einmal über etwas Gedanken zu machen. Was hindert Dich, so ein Gedichtchen in Deiner eigenen Welt noch einmal zu überdenken, zu ändern, wenn Du es für erforderlich hältst, es dann geändert - verbessert?? - wieder einzustellen? Eigene Blogs kann man immer wieder verändern, Kommentare nur ca.  eine halbe Stunde.

Bleib mutig, liebe Brigitte, wünscht Dir

Uschi

Roxanna

@nnamttor44  

Danke, liebe Uschi fürs Mutmachen. Das ist schon lange her, dass ich in der Art kritisiert wurde. Eigentlich hätte ich es gar nicht mehr erwähnen sollen 😉. Wichtig ist doch bei allem, dass es Freude macht und, wenn dadurch sogar ein Austausch entsteht durch Kommentare, kann man doch nicht mehr erwarten. Bei allem, liebe Uschi muss man aber auch bedenken, dass man ja selber so etwas wie einen inneren Kritiker hat, dem manchmal nichts gut genug ist 😉, und der vielleicht auch ein wenig die Motivation stiehlt. Das, was man schreibt, muss für einen selber Bedeutung haben in welcher Weise auch immer. Wie es ankommt, darauf hat man ja keinen Einfluss. Wenn Perfektion angestrebt wird in welcher Form auch immer, kann, muss aber nicht zwingend, aus der Freude Anstrengung werden. Da hört für mich die Freude auf.

Herzlichen Gruß und ein schönes Pfingstfest wünscht dir

Brigitte

Pan

Niemals etwas "lassen", nur weil der Nachbar es nicht will!
Das war schon immer meine eigene Voraussetzung!
Und jetzt gerade - vielleicht gefällt mir sein "Schmu" ja auch nicht? 
Also -keine Scheu, liebe Brigitte!
meint Horst

JuergenS

@Pan  

ich auch, ich dilletiere ja auch gelegentlich, habe dabei meist "diebischen" Spass.😃

Distel1fink7

Als  ich 15 Jahre alt war, schrieb ich tottraurige Gedichte .mit  Herz, Schmerz
und Protest gegen alles.
Dann entdeckte ich den Dadaismus. Sinnlosigkeit  fein angezogen und immer
wieder die gleichen Klamotten,.
Noch immer hab ich m Gedächtnis  " Oh Anna, Oh Blume,, Oh Anna Blume "
Wie ein Kinderlied und ich entdeckte die Sinnlosigkeit meiner Schreiberein.
Oh ja die Sinnlosigkeit kann befreiend sein  ( in dieser Zeit ) zu entdecken


Was heute zählt kann morgen sinnlos sein.
Und trotzdem .............. Land der Dichter und Denker 

Distel1fink7 
werd nicht müde Gedichte zu lesen 💓

 

ladybird

👍👍👍🐞


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