Ich war, ich bin, ich werde sein!
Die Briefe in der mir vorliegenden Sammlung schrieb Rosa Luxemburg an Sophie Liebknecht (die Gattin ihres Mitstreiters Karl Liebknecht, der später am selben Tag wie sie auf Geheiß der SPD-Führer Ebert, Noske und Scheidemann ermordet werden sollte).
Drei Jahre und vier Monate war Rosa eingesperrt... ein Jahr - vom Februar 1915 bis Februar 1916 - im Königlich-preußischen Weibergefängnis, Berlin, Barnimstraße, dann zwei Jahre und vier Monate vom Juli 1916 bis zum November 1918 in sogenannter 'Schutzhaft' in Berlin, Wronke und Breslau. Sie war von der Außenwelt abgeschnitten, nur Bücher und Briefe hatte sie, die strenge Zensur passiert hatten. Einmai im Monat war Besuch unter Aufsicht gestattet.
Eine die Lüge geißelnde, die Wahrheit verkündende Stimme sollte zum Schweigen gebracht werden.
Doch Rosa schreibt. So auch am 12. Mai 1918 aus Breslau an Sophie, die sie Sonitschka nennt, ein halbes Jahr vor dem Zusammenbruch der militärischen und politischen Strukturen (die von den allermeisten Zeitgenossen als unkaputtbar, als ewig gefühlt wurden):
Sie gehören auch zu all diesen Vögeln und Kreaturen, um die ich von weitem innerlich vibriere. Ich fühle, wie Sie darunter leiden, dass Jahre unwiederbringlich vergehen, ohne dass man 'lebt'. Aber Geduld und Mut! Wir werden noch leben und Großes erleben. Jetzt sehen wir vorerst, wie eine ganze alte Welt versinkt, jeden Tag ein Stück, ein neuer Abrutsch, ein neuer Riesensturz... Und das komischste ist, dass die meisten es gar nicht merken und glauben, noch auf festem Boden zu wandeln ...
Quelle... Exekutivkomitee der Kommunistischen Jugendinternationale (Hrsg.): Rosa Luxemburg. Briefe aus dem Gefängnis, Verlag Junge Garde, Berlin, 2. unveränderte Auflage August 1920
Morgen jährt sich der Todestag dieser mich faszinierenden Frau.
Anm.: Ich war, ich bin, ich werde sein! -> Die Rote Fahne, Nr. 14 vom 14. Januar 1919
--
Wolfgang
Wiki(s)...
http://en.wikipedia.org/wiki/Rosa_Luxemburg + http://en.wikipedia.org/wiki/Sophie_Liebknecht
Drei Jahre und vier Monate war Rosa eingesperrt... ein Jahr - vom Februar 1915 bis Februar 1916 - im Königlich-preußischen Weibergefängnis, Berlin, Barnimstraße, dann zwei Jahre und vier Monate vom Juli 1916 bis zum November 1918 in sogenannter 'Schutzhaft' in Berlin, Wronke und Breslau. Sie war von der Außenwelt abgeschnitten, nur Bücher und Briefe hatte sie, die strenge Zensur passiert hatten. Einmai im Monat war Besuch unter Aufsicht gestattet.
Eine die Lüge geißelnde, die Wahrheit verkündende Stimme sollte zum Schweigen gebracht werden.
Doch Rosa schreibt. So auch am 12. Mai 1918 aus Breslau an Sophie, die sie Sonitschka nennt, ein halbes Jahr vor dem Zusammenbruch der militärischen und politischen Strukturen (die von den allermeisten Zeitgenossen als unkaputtbar, als ewig gefühlt wurden):
Sie gehören auch zu all diesen Vögeln und Kreaturen, um die ich von weitem innerlich vibriere. Ich fühle, wie Sie darunter leiden, dass Jahre unwiederbringlich vergehen, ohne dass man 'lebt'. Aber Geduld und Mut! Wir werden noch leben und Großes erleben. Jetzt sehen wir vorerst, wie eine ganze alte Welt versinkt, jeden Tag ein Stück, ein neuer Abrutsch, ein neuer Riesensturz... Und das komischste ist, dass die meisten es gar nicht merken und glauben, noch auf festem Boden zu wandeln ...
Quelle... Exekutivkomitee der Kommunistischen Jugendinternationale (Hrsg.): Rosa Luxemburg. Briefe aus dem Gefängnis, Verlag Junge Garde, Berlin, 2. unveränderte Auflage August 1920
Morgen jährt sich der Todestag dieser mich faszinierenden Frau.
Anm.: Ich war, ich bin, ich werde sein! -> Die Rote Fahne, Nr. 14 vom 14. Januar 1919
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Wolfgang
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http://en.wikipedia.org/wiki/Rosa_Luxemburg + http://en.wikipedia.org/wiki/Sophie_Liebknecht
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